was verdient ein Büma?

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 4.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2013 um 18:39) ist von Lampe706.

  • Guten Abend,

    Ich hatte mich mal vor 13 Jahren bei einem kleinen Waffenladen in der Stuttgarter Innenstadt beworben für eine Ausbildung zum BüMa.
    Ich hatte ein sehr nesses Gespräch mit dem Chef, und er hat mit die schönen Seiten sowie die schlechten Seiten des Berufes gezeigt.

    Er hätte mich genommen.

    Ich hatte mich zur selben zeit aber auch beworben gehabt für eine Ausbildung zum KFZ Mechatroniker, und habe mich für den KFZ Bereich entschieden.
    Der Chef meinte auch ganz ehrlich zu mir, in den meisten Fällen sind Büchsenmacher ( je nach Bundesland ) ganz schön arme schweine, sie müssen schnell und genau und gewissenhaft arbeiten, und verdienen auch nicht so gut.

    Der Chef meinte auch das normal das Gehalt zwischen 900 DM und 1200DM ausfallen wird für den Anfang , Also 900-1200 DM Netto versteht sich.

    Es kommt aber auch immer auf den Wohnort drauf an, ein BüMa in Frankfurt wird nicht so viel verdienen als einer in München oder Bayern im allgemeinen.
    Die Kundschaft von Büchsenmachern sind zum größten teil Jäger , und Sportschützen.

    In Bundesländern wie Bayern und Baden Württemberg gibt es sehr viele Schützenvereine. In Bayern und Baden Württemberg war es früher ne art tradition unter Männern das man im Schützenverein geschossen hat.
    Mein Vater war in einem Schützenverein, mein Onkel auch, sowie Opa mütterlicher seits und der Opa Väterlicher seits. Fast alle Männer aus Meiner Familie waren mal in Schützenvereinen, also nicht alle sondern fast alle.

    Genau das gleiche Spiel war es im übrigen bei bekannten und Nachbarn, sehr viele von dennen betreiben den Schießsport.

    In so Regionen wie bei uns ist es dann auch logisch, das ein selbstständiger BüMa mehr verdient da er einfach mehr Kundschaft und somit mehr Waffen hat die er richten muss im gegensatz zu Büchsenmachern aus Oldenburg oder der gleichen.
    Dort ist die Tradition weniger verbreitet = weniger Schützen und Jäger = weniger Kundschaft = weniger Aufträge = weniger Geld.

    So wurde mir es erklärt.

    Bei Firmen wie H&K oder Mauser oder der gleichen eine Ausbildung und einen Job zu bekommen als Büchsenmacher, ist genau so schwer wie bei Porsche in Stuttgart Zuffenhausen unter zu kommen.
    Ohne Gute Noten UND einer guten Psyche und zu guter letzt Kontakte geht da oft nichts.
    Da reicht ein guter Schulabschluss nicht aus, wenn du zu H&K zu nem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, Sitz da in der regel später nicht nur dein zukünftiger Chef, sondern auch der jemand von der Personalabteilung und ein Psychologe.

    Da wird eben auch getestet ob du nen Psychischen knacks weg hast, also labil bist oder ein aufbrausender Typ bist und der gleichen.

    Heute beiße ich mir in den Ar*** das ich Die BüMa Lehre nicht gemacht habe :(

    Wenn du es liest dinge mit deinen Händen zu erschaffen, also Handwerklich begabt bist und mit allen Materialien gut Arbeiten kannst egal ob von Hand oder mit Maschinen, und nicht zu sehr aufs Geld achtest,
    dann ist der Beruf Büchsenmacher genau das richtige für dich.


    Vielleicht mach ich ja doch noch mal ne Lehre zum BüMa, lieber spät als nie.

    Grüße
    Andy

  • Ich kann mir vorstellen, dass die Bümas, bei den großen Firmen wie Blaser oder auch H&K, SIG und wie sie alle heißen, nach dem geltenden Industrietarif bezahlt werden. Sprich nach ERA. Mit einer abgeschlossenen Berufausbildung fängst du mindestens bei EG 5 an. Das wären 2241 € Brutto monatlich. Je nach Qualifikation und Verantwortung in deinem Arbeitsbereich kann es aber auch mehr sein.


    Das ist richtig, zumindest bei SIG-Sauer ist das so dass dort die IG Metall zuständig ist. Vor ein paar Jahren hat diese betriebsbedingt gekündigten Kollegen bei ihren Kündigungsschutzklagen unterstützt.

    http://www.shz.de/nachrichten/sc…isterfahrt.html

    Und auch die Einstufung dürfte realistisch sein, wobei das natürlich immer davon abhängt welche Tätigkeit man ausübt, das kann also auch 6 sein und evt. noch vorhandene Zwischenstufen.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Hi, :^)

    dann wünsche ich Dir, dass Du einen guten Ausbildungsplatz bekommst. Die Frage ist ja immer auch, ob Stellen frei sind und wo. Aber wenn Du die Ausbildung hinter Dir hast, dann arbeite ein paar Jahre in Deinem Beruf und vielleicht kannst Du Dich selbstständig machen und auf etwas spezialisieren? So wie Oschatz in Stuttgart, oder andere. Die dürften dann auch anständig verdienen? Hoffentlich. :^)

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.


  • Nur sollte man sich darüber im klaren sein das bei aller Qualifikation, wie bei anderen Berufen auch, die entsprechenden Stellen bei großen Firmen nicht garantiert sind, oder anders ausgedrückt, bis da eine entsprechende Stelle neu besetzt wird......


    Das ist ein ganz wesentlicher und wichtiger Punkt. Wenn man sich mit Waffen auskennt und dazu noch die Politik, gepaart mit der öffentlichen Meinung abschätzt, wird wissen, dass es um die Waffenbrance eher schlecht steht. Dort als Neuling, Azubi, Geselle oder als Selbstständiger Fuß zu fassen, dürfte schwer werden.


    Was aber keinen abhalten sollte, wenn er denn in diesem Beruf die Erfüllung sieht.


    Naja, eigentlich aber doch. Meines Erachtens sollte man schon seine Berufsausbildung dorthin lenken, wo es eine gute Zukunftsperspektive hat. Was nutzt ein Einser Abschlusszeugnis mit Tarifverdienst 3000 € brutto, wenn es um einzustellende Betriebe mau aussieht. Die Hoffnung Zeit hat der Berufsanfänger nur sehr begrenzt, wenn er eine eigene Existenz, wohlmöglich noch mit Familie aufbauen will oder muss.
    Daher gilt die Wahl eine Mischung zwischen Traumberuf und Möglichkeiten zu finden.

  • Überlege gut, denn meistens ist die Berufswahl eine lebenslange Entscheidung. Je älter man wird, desto schwieriger ist eine Umorientierung.
    Aber letztlich bleibt es deine persönliche Auswahl.
    Mein Tipp: schreibe 3 - 5 eigene Favoriten auf. Schreibe zu jeder Ausbildung alle Vor- und Nachteile auf. Hebe diese Notizen auf und ergänze diese bei neuen Erkenntnissen. Lege später einen Ausdruck ganz zu unterst zu deinem Berufsaktenordner. Im Alter wirst sicher mal über deine früheren Gedanken schmunzeln.

  • zu meiner zeit wars noch so, das man eine abgeschlossene werkzeugmacher oder feinmechaniker lehre haben musste um eine BüMa lehre anzutreten.
    was auch der grund dafür ist, das ich heute gelernter werkzeugmacher bin.
    allerdings hatte ich dann das pech, das es bei uns nur zwei BüMas gab und das einer davon schon einen lejrling hatte, und der andere keinen lehrling wollte, somit ists für mich ins wasser gefallen.

    was heute die vorraussetzungen sind weis ich nicht.


    Grüßle Torro


  • Naja, eigentlich aber doch. Meines Erachtens sollte man schon seine Berufsausbildung dorthin lenken, wo es eine gute Zukunftsperspektive hat. Was nutzt ein Einser Abschlusszeugnis mit Tarifverdienst 3000 € brutto, wenn es um einzustellende Betriebe mau aussieht. Die Hoffnung Zeit hat der Berufsanfänger nur sehr begrenzt, wenn er eine eigene Existenz, wohlmöglich noch mit Familie aufbauen will oder muss.
    Daher gilt die Wahl eine Mischung zwischen Traumberuf und Möglichkeiten zu finden.

    Richtig, den einen Satz hätte ich besser ausführlicher gestaltet.

    Gemeint ist die Tatsache, das es 1. heute keine Garantie mehr gibt einen Beruf ein ganzes Arbeitsleben ausführen zu können, auch bei einer wahrscheinlichen, günstigen Zukunftsperspektive für einen Beruf, und 2. es besser ist einen Beruf über eventuelle Jahrzehnte auszuüben der einen ausfüllt und Spaß macht, auch wenn es bedeutet das man zuerst finanzielle Abstriche machen muß. Beim Spaß am Beruf kommt in der Regel die stetige Qualifikation fast von alleine - und damit auch mehr Gehalt.

    Es gibt kaum etwas leidigeres im Leben als den falschen Beruf gewählt zu haben, wo dann das morgendliche Aufstehen nicht mit Freude geschieht, sondern mit Unlust und Quälerei.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • So ist es.
    Aber es ist ja schön und völlig richtig, wenn sich Jugendliche diese Gedanken zur richtigen Zeit machen. Und nicht wie es vor einiger Zeit mal im Fernsehen zu sehen war, wo der Reporter den Jugendlichen gefragt hat welche Berufswahl er denn anstrebt und dieser dann in voller Überzeugung äußerte:" ich mache gleich nach der Schule auf Hartz 4. Man bekommt zwar nicht viel, aber hat Zeit zum Party machen...
    Schöne Einstellung, gelle?

    (Übrigens hat der Reporter dannach gefragt, ob die Jugendlichen wüssten woher das Geld für Hartz 4 stamme und für welchen genauen Zweck es vorgesehen ist. Alle in der Runde konnten das nicht beantworten!)

  • Ganz ehrlich? Es gibt mit Sicherheit Jugendliche die so denken. Wenns auch im TV immer sehr überzogen dargestellt wird, irgendwas ist an den Storys immer dran.

  • Danke, für die tollen Antworten, habe jetzt erstmal eine Praktikums-platz Bewerbung zu einem der gröchsten Deutschen Waffen und Outdoor-Händler geschickt, Die haben eben einen Büma, wo ich vieleicht, wenn das Rechtlige geklärt ist, ich mal 3 wochen "schnuppern" darf.Würde mich so freuen wenn das klappt!

    LG Marcel

    ;)

  • Hallo!
    Mein Schwager in der Schweiz hat Büma gelernt.
    Die Ausbildung dort war top, auch die Bezahlung, allerdings muss in der Schweiz auch im täglichen Leben, Vieles teuer bezahlt werden.
    In Deutschland gibt es die Ausbildung im Handwerk, da muss Du dann sehen, ist es bei einem der Hersteller, oder ein Büma, der Schießbedarf verkauft, und nebenbei ausbildet?
    Was immer gut ist, versuch ein Praktikum zu machen. Ein Prospekt von Blaser sieht super aus, was aber, wenn Du mit dem Meister nicht auskommst, garnix hilft. Und wenn Du in einem kleinen, familiären Betrieb lernst, und die Dame des Hauses gut kocht, die Tochter wunderschön ist, aber man ständig nur Aufgaben, neben der Ausbildungsverordung zu tun hat, auch nicht hilft.
    Versuch soviel wie möglich rauszufinden. Über die Handwerkskammer, etc. Das schadet nie!
    Liebe Grüße!
    Jan 8)