Frage an die Elektiker hier Spannungsfreiheit sicherstellen

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 12.050 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juli 2013 um 08:45) ist von Andre S.

  • Guten Tag,


    Ich komme selber auch aus dem Elektrobereich.
    Wen Ihr die Spannungsfreiheit in einer Hausinstallation überprüft benutzt Ihr dann ein zweipoliger Spannungsmesser oder ein Multimeter. Ich persönlich ziehe da den zweipolige Spannungsprüfer vor da ich dort eine Lastzuschaltung habe und ich so sagen kann dass das was ohne Last angezeigt wird nur eine Blindspannung ist die in die Leitung induziert wird. Ich habe letztens so eine Messung mit den zweipoligen Spannungsprüfer gemacht (Wir hatten in ein Privathaus von Bekannten die Sicherungen abgeschaltet und ich hatte dann die Spannungsfreiheit geprüft). Ich wurde da nämlich von meinen Bekannten gefragt warum ich nicht das Multimeter nutze wo ich auch immer Koffer hätte, andere Elektriker hätten es immer mit den Multimeter gemessen?

  • Ich bin kein Elektriker, aber was spricht gegen diese Schraubenzieher mit Glimmlampe im Griff?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • @ Andre S
    Habe ich auch schon gesehen. Ob die jetzt aus Dummheit oder aus Intelligenz das Multimeter verwenden würde ich auch gerne wissen.

    Einen Duspol mit Last gibt es vielleicht gar nicht mehr. Wollte so was kaufen, fand nur noch welche ohne Tasten, ohne daß ich jetzt intensiv gesucht hätte.

    Multimeter ist dann nicht verkehrt, wenn ich wirklich auf der Suche nach verschleppten Spannungen bin, außerdem löst der FI dann nicht aus.

    @ Markus
    Man will wissen ob die Spannung am Null bzw an Erde auch abgeführt wird. Kein Elektriker benutzt einen einpoligen Spannungsprüfer, und wenn, dann nur zusätzlich mal
    damit er eine Hand frei hat.
    Hat der Elektriker isolierte Schuhe oder steht er auf einem Holzboden würde die Glimmlampe nichts anzeigen, obwohl Spannung da ist.
    Bei den alten Duspolen war eine Glimmlampe integriert.
    Man hat das eine Ende an die Leitung, ans andere Ende die Hand, und solange keiner auf den Knopf gedrückt hat ist der arme Mann auch nicht von der Leiter gehüpft. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (18. Juni 2013 um 12:45)

  • Zitat

    Einen Duspol mit Last gibt es vielleicht gar nicht mehr. Wollte so was
    kaufen, fand nur noch welche ohne Tasten, ohne daß ich jetzt intensiv
    gesucht hätte.

    Doch die gibt es noch, habe selber vor etwa noch einen halben Jahr noch einer für den Ersatzkoffer gekauft und auch mal gerade im Internet nachgeschaut.

    Zitat

    fand nur noch welche ohne Tasten

    Ja das macht im Preis was aus, der wo ich hier haben kann mit Lastzuschaltung messen und auch das Drehfeld bei Drehstrom anzeigen er hat so mit Tasche 85€ gekostet.

    Zitat

    aber was spricht gegen diese Schraubenzieher mit Glimmlampe im Griff?

    Bei diesen Schraubendreher kann eine Spannung angezeigt werden, obwohl die Spannung abgeschaltet ist. Bei einen Stromfluss entsteht immer ein Magnetfeld, dieses Magnetfeld kann eine Spannung in eine benachbarte Leitung induzieren und dann leuchtet die Glimmlampe auch.
    Was aber gefährlicher ist, ist wen der Benutzer auf einen gut isolierten Untergrund steht, dann kann es sein dass die Glimmlampe nicht leuchtet obwohl noch volle 230V auf der Leitung sind. Wen dann jetzt bei Arbeiten L und N oder L und PE miteinander berührt werden schließt sich der Stromkreis.
    Bei den zweipoligen Spannungsmesser messe ich jeden Leiter gegeneinander L gegen N 230V, L gegen PE 230V, N gegen PE 0V. Wen ich auf Spannungsfreiheit prüfen muss es dort immer 0V sein.
    Bei Drehstrom messe ich dann L1, L2, L3 gegen N 230V; L1, L2 L3 gegen PE 230V; und dann alle L gegeneinander 400V. Wen ich auf Spannungsfreiheit messe muss es dort auch immer 0V sein.

    Zitat

    Man hat das eine Ende an die Leitung, ans andere Ende die Hand, und
    solange keiner auf den Knopf gedrückt hat ist der arme Mann auch nicht
    von der Leiter gehüpft. :D

    Dürfte ich kurz fragen wie das gemeint ist, verstehe ich jetzt im Moment nicht ganz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre S (18. Juni 2013 um 12:57)

  • Sicher kann man nur mit einen Duspol gehen den man vorher unter Spannung auch nochmal geprüft hat.
    Win Multimeter kann da jede menge Mist messen. Vor allem bei Industrieanlagen wo viele Leitungen parallel in Kabelwannen verlaufen.
    Bei einem Lügenstift (Schraubenzieher mit Glimmlampe im Griff) kann man nicht immer sicher sein das der auch richtig anzeigt, auch je nach umgebunglicht ist das nicht immer sauber zu erkennen. Da sind die Tauchspulen der Duspole doch deutlich besser.
    Die Leuchtschraubendreher verwende ich aber trotzdem selber oft, wenn ich z.B. in einer Dose die Dauerphase und den Schaltdraht suche weis ich ja das ein Draht immer Dampf hat und der andere nur in abhänigkeit vom Schalter. Wenn da nichts leuchtet gehe ich aber erstmal nicht davon aus das da überhaupt keine Spannung ist sondern traue da erstmal den Prüfer nicht.

    Ansonsten immer erst den Azubi hinschicken, stehen den die Haare hoch ist der Strom noch da :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Ich will ein wenig klugscheissern.
    Elektriker brauchen einen zweipoligen Spannungsprüfer.

    Beispiel, ein Elektriker überprüft eine Steckdose. Da ist gar nicht so wichtig ob der eine Draht Spannung hat.
    Da ist wichtig daß Null und Erde da sind.
    Bei einer klassichen Nullung würde ein unterbrochener Nulleiter dazu führen daß beim Anschluss eines geerdeten Bügeleisens Spannung auf dem Gehäuse auftritt.

    Mir fällt gerade ein für was man doch immer wieder mal den einpoligen Glimmlampenlügner benötigt.
    Manchmal kann man nämlich nicht erkennen, was ist der Leiter, was ist der Null. Dann brauche ich die einpolige Glühlampe.
    Dann tuts aber auch der Duspol mit Glimmlampe, die Erdung übernimmt dann, wie ich es oben beschrieben habe, der Finger der anderen Hand.
    Das ist auch genau der Grund warum man die modernen Baumarkt-Duspole dort auch hängen lassen sollte. Die sind nutzlos.

    Wir machen grade den Tread kaputt. Weiss immer noch nicht warum manche Elektriker einen Multimeter verwenden.

  • Zitat

    Beispiel, ein Elektriker überprüft eine Steckdose. Da ist gar nicht so wichtig ob der eine Draht Spannung hat.

    Da ist wichtig daß Null und Erde da sind.

    Bei einer klassichen Nullung würde ein unterbrochener Nulleiter dazu
    führen daß beim Anschluss eines geerdeten Bügeleisens Spannung auf dem
    Gehäuse auftritt.

    Sowas hatte ich auch schon mal, ein Person hat Zuhause eine Steckdose gesetzt, es waren nur zwei Leiter vorhanden der L und der PEN. Die Person wollte jetzt an dieser Steckdose eine "klassische Nullung" machen. Ich sollte jetzt mal schauen warum er immer im Strom greift wen er ein Gerät angreift wo er da einsteckt. Und was hatte er gemacht? Natürlich eine "klassische Phasung".

  • Zitat

    Man hat das eine Ende an die Leitung, ans andere Ende die Hand, und
    solange keiner auf den Knopf gedrückt hat ist der arme Mann auch nicht
    von der Leiter gehüpft.

    Kurze Frage noch, meinen Sie mit andere Ende in die Hand die Prüfspitze? Frage da ich davon noch nichts gehört habe.

  • Gehe ich von , die andere Hand an der anderen Spitze damit die glimlampe schon hell leuchtet.

    Das ist aber unter Garantie keine vorgesehende Anwendung, also nicht zu empfehlen :)
    Da sucht man sich lieber eine andere Erde für die Spitze.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Habe ich sehr sehr unglücklich formuliert.
    So ein alter Duspol war ja gleichzeitig auch ein einpoliger Prüfer mit Prüflampe, wenn man den einen Kontakt an die Phase ist, mit dem anderen Kontakt
    an die eigene Hand oder die vom Kollegen unten auf der Holz-Leiter..
    Wenn dann einer den Knopf vom Duspol gedrückt hat, hat man die volle Spannung abbekommen.

  • Zitat

    So ein alter Duspol war ja gleichzeitig auch ein einpoliger Prüfer mit
    Prüflampe, wenn man den einen Kontakt an die Phase ist, mit dem anderen
    Kontakt

    Danke!

    Ich persönlich benutze auch am liebsten den Duspol. Im meinen PSA Satz für NH-Sicherungen habe ich dann noch ein Zangenampermeter mit Multimeter aber dies nutze ich als Zangenampermeter um sicherzugehen dass beim ziehen der NH-Sicherung keine große Last mehr auf der Leitung ist, schonst werfe ich mit den LS-Schalter immer Last ab.

  • Bei diesen Schraubendreher kann eine Spannung angezeigt werden, obwohl die Spannung abgeschaltet ist. Bei einen Stromfluss entsteht immer ein Magnetfeld, dieses Magnetfeld kann eine Spannung in eine benachbarte Leitung induzieren und dann leuchtet die Glimmlampe auch.
    Was aber gefährlicher ist, ist wen der Benutzer auf einen gut isolierten Untergrund steht, dann kann es sein dass die Glimmlampe nicht leuchtet obwohl noch volle 230V auf der Leitung sind. Wen dann jetzt bei Arbeiten L und N oder L und PE miteinander berührt werden schließt sich der Stromkreis.
    Bei den zweipoligen Spannungsmesser messe ich jeden Leiter gegeneinander L gegen N 230V, L gegen PE 230V, N gegen PE 0V. Wen ich auf Spannungsfreiheit prüfen muss es dort immer 0V sein.
    Bei Drehstrom messe ich dann L1, L2, L3 gegen N 230V; L1, L2 L3 gegen PE 230V; und dann alle L gegeneinander 400V. Wen ich auf Spannungsfreiheit messe muss es dort auch immer 0V sein

    Ich habe meinen Duspol meinem Chef zurückgegeben nachdem ich 3x einen elektrischen Schlag bekommen habe,obwohl der Duspol Spannungsfreiheit angezeigt hat. Ich benutze wieder den Glimmlampenschraubendreher. Der zeigt IMMER was an, auch wenn es mal nur eine Induktionsspannung ist.
    Wie ist das mit dem Duspol passiert?
    Ganz einfach, einmal habe ich ein Ende an eine vermentlich geerdete Schraube vom Schaltschrank gehalten. Leider war das keine Erde da der Schrank, für mich nicht sichtbar, isoliert aufgehängt war.
    Einmal habe ich an einem Kabelende die Phase gegen Null und Erde gemessen, keine Anzeige. Anschließend bin ich fast von der Leiter geflogen da noch Strom drauf war: Null und Erde waren auf der anderen Seite leider abgeklemmt.
    Beim dritten Mal war es ähnlich, nur das sich das ganze auf einer Klemmleiste im Schaltschrank abgespielt hat. Ich habe mich auf die Messung gegen Erde verlassen, aber die war gar nicht da. Mit meine Elektrikerschraubendreher wäre mir das in keinem der 3 Fälle passiert.
    Ausserdem fasse ich immer Wand und Decke an. Das reicht um die Glimmlampe anzutreiben. Auch mit isolierten Schuhen.

    Gruß Udo

    PS: Auch wenn ich damit rechne das hier ein Aufschrei losgehen könnte: Ich verlasse mich nie wieder auf einen Duspol!

  • Du hast dich nicht auf deinen Duspol verlassen. Du hast dich jedesmal auf die Erde verlassen!

    Wenn ich drüber nachdenke, mir ging es genau so. Darum habe ich immer noch mal mit dem einen Finger auf das andere Duspolende gehalten.
    Nur wenn ich mir der Spannungsfreiheit ganz sicher war, dabei auch auf den Knopf gedrückt. :D

    Ja ja, die Badehose ist schuld wenn der Bauer nicht schwimmen kann. :P

  • Ich habe alles drei hier, den Lügenstift, einen Duspol und ein Multimeter.

    Das Multimeter zeigt auch Blindspannungen an, da die meisten digitalen Multimeter keine Last darstellen. Wenn man mit einem Gerät das eine Last darstellt, also zum Beispiel ein analoges Meßgerät oder ein Duspol, wird man feststellen, dass das doch spannungsfrei ist.

    Zitat

    So ein alter Duspol war ja gleichzeitig auch ein einpoliger Prüfer mit Prüflampe, wenn man den einen Kontakt an die Phase ist, mit dem anderen Kontakt
    an die eigene Hand oder die vom Kollegen unten auf der Holz-Leiter..
    Wenn dann einer den Knopf vom Duspol gedrückt hat, hat man die volle Spannung abbekommen.

    Nicht nur die alten, bei den neuen geht das auch. Ich habe den Duspol analog, da geht das auch. Allerdings müssen bei dem beide Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden. Dadurch läuft in dem Duspol ein Motor an und er vibriert. Es fließen da maximal 250-300 mA, damit kann man also gut FI-Schutzschalter testen.

    Zitat

    Da ist wichtig daß Null und Erde da sind.

    Bei einer klassichen Nullung würde ein unterbrochener Nulleiter dazu
    führen daß beim Anschluss eines geerdeten Bügeleisens Spannung auf dem
    Gehäuse auftritt.

    Neutralleiter und Erde. Null ist es wenn es ein PEN ist, also Neutral- und Schutzleiter gemeinsam. Das ist auch der Grund warum das seit Mai 1973 nicht mehr zulässig ist sowas zu machen (bei zu der Zeit im Bau befindlichen Übergangsfrist bis Ende März 1974), außer der PEN hat mindestens 10mm² bei Kupfer oder 16mm² bei Alu. Das passt aber in keine Steckdose rein, daher ist es im regulären Hausgebrauch unzulässig. Altinstallationen haben Bestandsschutz, ich würde die aber trotzdem modernisieren durch Einziehen einer dritten Ader als Schutzleiter und eine sogenannte "moderne Nullung" im Verteiler installieren wenn man nicht den Elektriker kommen lassen will um alles neu machen zu lassen. Bei Installationen aus den 1950ern ist das oftmals relativ einfach, da wurden Leerrohre aus Blech unter Putz verlegt die innen mit bitumengetränktem Papier beschichtet waren. Durch so ein Leerrohr kann man ein Kabel einfach durchziehen, man braucht da also nicht die halbe Wand aufreißen. Eventuell gleich an den alten Leitungen ein komplett neues Kabel durchziehen.

    Als Mieter hat man da übrigens kein Recht darauf dass die Installation immer dem neusten Stand entspricht, es reicht wenn es die Auflagen des Jahres erfüllt indem die Installation durchgeführt wurde.

    Zumindest die Badezimmer sollte man auf modernen Stand nachrüsten, also separater Schutzleiter und einen FI-Schutzschalter bzw. heißt das ja mittlerweile RCD. Ersatzweise kann man auch einen RCBO installieren, das ist eine Kombination aus RCD und einem Leitungsschutzschalter. Dann spart man einen Platz in der Unterverteilung, denn hinter den RCD muss noch ein LS-Schalter.

    Zitat

    Kurze Frage noch, meinen Sie mit andere Ende in die Hand die Prüfspitze? Frage da ich davon noch nichts gehört habe.

    Der Duspol hat zwei Spitzen, man kann den aber auch für eine einpolige Prüfung benutzen. Wenn man die eine Prüfspitze an 230V hält und wenn einer die andere Spitze in die Hand nimmt und dann der Knopf für die Lastzuschaltung betätigt wird, dann fließt ein Strom von max. 300 mA. Bei 230V gibt das auf jeden Fall einen spürbaren Schlag für denjenigen der die Spitze berührt. Zumindest wenn er geerdet ist. Ansonsten nimmt er Netzpotential an, was dann aber nicht soo kritisch ist weil kein Strom fließen kann. Ansonsten müsste man immer eine geschossen bekommen wenn man Eisenbahn- oder Tramgleise überquert, denn die sind Rückleiter für den Strom den die Bahnen verbrauchen.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Zitat

    Physik, Medizin, Musik, Biologie, neuerdings Chemie und Elektroingenieurwesen?

    Wenn ich mich nicht in Chemie auskennen würde, dann hätte ich meinen Ausbildungsberuf verfehlt....

    Musik ist Hobby, und Physik und Elektrotechnik mussten durch meinen Jobwechsel vor acht Jahren gezwungenermaßen dazu kommen...zudem ist das interessant. Und mit den Elektroinstallationen beschäftige ich mich zurzeit sowieso, da ich ja aktuell an der Kernsanierung eines Altbaus dran bin. Und daher kenne ich die klassische Nullung, denn die ist da teilweise verwendet worden. Und ebenso die alten Blechrohre wo einfach die einzelnen Adern durchgezogen sind. In der Regel schwarz für Phase und rot für den PEN. Allerdings kann man sich da auch nicht 100%ig drauf verlassen, denn es gab damals noch den Standard nachdem rot auch Phase sein kann...das hat sich erst 1965 geändert als umgestellt wurde auf das aktuell gültige Farbschema und der PE immer grün-gelb sein muss.

    Da habe ich vor geraumer Zeit ein schönes Beispiel gelesen wo ein Elektriker einen tödlichen Stromschlag von einem Zigarettenautomat erhielt. In einer Gaststätte wurde damals eine Steckdose gesetzt, als Erweiterung einer alten Installation. Der Elektriker hatte den Schutzleiter in der Verteilerdose mit rot verbunden. Dummerweise war rot nicht der Schutzleiter, sondern es war die geschaltete Phase der Toilettenbeleuchtung. Sobald also jemand im Klo das Licht einschaltete war Netzspannung auf dem Gehäuse des Zigarettenautomates. Das gewinnt der Spruch "Rauchen kann tödlich sein" eine ganz neue Bedeutung....

    Und noch zum Thema der Modernisierung, die Anmerkung 1 in der DIN VDE 0105-100 besagt:

    "Bestehende Anlagen können in Übereinstimmung mit früheren Ausgaben der Normenreihe (DIN) VDE 0100 geplant und errichtet worden sein, die zur Zeit der Planung und Errichtung anzuwenden waren. Dieses bedeutet nicht notwendigerweise, dass diese Anlagen unsicher sind."

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (18. Juni 2013 um 19:43)

  • Zum Phasenprüfer: Es gibt Schaltkreise die liegen z.B. hinter einem Trenntrafo. Wenn ihr da euren Lügenstift dranhaltet seht ihr nichts, obwohl Spannung zwischen den Leitern anliegt, deswegen ist der Phasenprüfer nicht mehr zulässig (so habe ich das zumindest gelernt).
    Zum Multimeter: Es hat einfach einen zu großen Eingangswiderstand, belastet also die Spannungsquelle, nicht und kann deshalb durch parallel laufende Leitungen induzierte Spannungen anzeigen, die aber eigentlich unkritisch sind, weil sie halt unter Last sofort einbrechen.
    Duspol: Zeigt sicher Spannung zwischen zwei Leitern an, die zum gleichen Stromkreis gehören. Wenn einer der Leiter nicht angeschlossen ist, dann ist das natürlich dumm. Es gibt sie aber glaube ich auch mit Glimmlampe und Kontaktfläche so dass quasi die Funktion des Phasenprüfers gegeben ist.
    Letzten Endes hilft nur Kurzschliessen, evtl. schon im Schaltschrank.

  • Zitat

    Ich habe meinen Duspol meinem Chef zurückgegeben nachdem ich 3x einen
    elektrischen Schlag bekommen habe,obwohl der Duspol Spannungsfreiheit
    angezeigt hat. Ich benutze wieder den Glimmlampenschraubendreher. Der
    zeigt IMMER was an, auch wenn es mal nur eine Induktionsspannung ist.

    Ich vermute mal so wie ich das lese dass Sie Elektriker bei einen Industriebetrieb sind. Zurück gegeben hätte ich persönlich zwar den Duspol nicht da er auch bei Fehlersuche nützlich ist und normal verlangt wird dass die Spannungsfreiheit durch die zweipolige Messung sichergestellt wird. Ich sehe aber auch nichts was dagegen spricht nach der zweipolige Messung zur Sicherheit noch mal mit dem Glimmlampenschraubendreher zuschauen.


    Zitat

    Da habe ich vor geraumer Zeit ein schönes Beispiel gelesen wo ein
    Elektriker einen tödlichen Stromschlag von einem Zigarettenautomat
    erhielt.

    Ja ich weiß welcher Bericht das ist, er worde von einen Elektriker im einen Forum geschrieben der die Ursache für den Fehler suchen musste. http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Stromunf…865f49_bs0.html

    Zitat

    Letzten Endes hilft nur Kurzschliessen, evtl. schon im Schaltschrank.

    Ja in den Hausinstallationen habe ich dies jetzt noch nicht gehen, bei den Niederspannungsanlagen gibt es dafür dann sogar extra einen Erdungssatz der mit Hilfe einer Stange an den Stromleiter befestigt wird nachdem er mit den Erdpunkt verbunden wurden ist. Davor wird natürlich die Anlage freigeschaltet und auf Spannungsfreiheit geprüft. Kann auf Wunsch mal ein Bild von den Erdunssatz machen habe hier Zuhause einen liegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre S (18. Juni 2013 um 20:15)

  • ein Duspol analog "ersetzt" übrigens ein multimeter und einen Phasenprüfer.

    Die Drehfeldanzeige funktioniert wie ein Phasenprüfer und die LED leiste wie ein Multimeter,
    mit der Lastzuschaltung hat man dann alles abgedeckt was man braucht, also keine ausreden mehr ;^)

  • Zitat

    übrigens ein multimeter und einen Phasenprüfer.

    Nicht ganz, man kann mit dem Duspol analog keine Widerstandsmessung machen...das geht erst mit den "größeren" Modellen. Daher ist bei dem dem Verlegen einer neuen Leitung ein Multimeter zusätzlich nicht verkehrt. Da kann man vor dem Schließen des Schlitzes alles nochmal durchklingeln das man keinen Leitungsbruch oder einen Kurzschluss drin hat...wäre nämlich ärgerlich, frisch verlegtes Kabel man hat alles zugemacht und dann kann man alles wieder aufreißen...deswegen lieber vorher nochmal durchklingeln. Das ist ja schnell gemacht...

    Und da der Duspol analog ein rein passives Gerät ist, also ohne externe Stromquelle arbeitet, geht damit auch keine Durchgangsprüfung bzw. Widerstandsmessung.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    2 Mal editiert, zuletzt von germi (18. Juni 2013 um 22:31)