Frage an die Elektiker hier Spannungsfreiheit sicherstellen

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 12.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juli 2013 um 08:45) ist von Andre S.

  • Gerade eben im Netz gefunden. Benning Duspol Digital.
    Mit digitaler Spannungsanzeige. Also alles in einem Gerät.
    Ob der jetzt auch Widerstandsmessungen machen kann habe ich mit Absicht nicht nachgelesen.
    Aber es geht hier noch um Spannungsmessungen. Widerstandsmessungen macht man mit dem Multimeter.
    Für die Abnahme gibt es spezielle Messgeräte. Schleifenwiderstand, Erdungswiderstand, etc.

  • Zitat

    Und die netten Kurbelinduktoren für die Kollegen

    Wird der Kurbelinduktor zur Riso Prüfung noch genutzt? Ich kenne nur die Prüfung mit den Schutzmaßnahmenprüfgerät einen Kurbelinduktor hatte ich noch nie in den Hände und ich habe auch noch keinen gesehen.

  • Ich kenne nur die Prüfung mit den Schutzmaßnahmenprüfgerät einen Kurbelinduktor hatte ich noch nie in den Hände und ich habe auch noch keinen gesehen.

    Bei der Bundeswehr hatte ich einen Kurbelinduktor zur Kalibrierung da. Nettes Teil, macht bis zu 1000V.
    Im Selbstversuch mit festhalten der Kontakte, wird es selbst bei langsamen drehen schnell unangenehm, da kommt erst nix und dann plötzlich ziemlich viele Volts raus. :D

    Ja in den Hausinstallationen habe ich dies jetzt noch nicht gehen, bei den Niederspannungsanlagen gibt es dafür dann sogar extra einen Erdungssatz der mit Hilfe einer Stange an den Stromleiter befestigt wird nachdem er mit den Erdpunkt verbunden wurden ist. Davor wird natürlich die Anlage freigeschaltet und auf Spannungsfreiheit geprüft.

    Witzigerweise prüfe ich bei unserer Mittelspannungsanlage (10000 V) die Spannung einpolig mit einem sehr großen "Lügenstift".
    Es ist ein mulmiges Gefühl dabei, nach der 3malig festgestellten Spannungsfreiheit, die Anlage mit einer Erdungsspinne kurzzuschließen. Ich habe dabei trotzdem Schiss das es einen großen Knall geben könnte.

    Zurück gegeben hätte ich persönlich zwar den Duspol nicht da er auch bei Fehlersuche nützlich ist


    Zur Fehlersuche nutze ich lieber ein Digitalmultimeter, das ist etwas vielseitiger. Der Lügenstift hat auch den Vorteil das ich ihn immer in der Hemdtasche dabei habe. Der Duspol ist da etwas unhandlich.
    Induktionsspannungen kann man mit dem Lügenstift auch ziemlich schnell erkennen. Man geht einfach auf eine echte Phase(falls in der Nähe). Dabei leuchtet er deutlich heller.
    Ich habe mir mal den Spaß gemacht den max. Strom zu messen. Mit nassen Fingern und die 2te Hand am Null, fliesst da 1mA Strom. Das merkt man schon als leichtes Kribbeln. Der Strom ist natürlich je nach Hersteller unterschiedlich groß. Im Normalfall merkt man keinen Strom.

    Da fällt mir noch eine Anekdote aus der Bundeswehrzeit ein:
    Ich sollte einmal eine elektronischen Duspol überprüfen und kalibrieren. Es war ein "Billiggerät" mit Leuchtdioden für verschiedene Spannungen. (Ich vermute, es war nicht aus Bundeswehrbestand, sondern wurde privat unter andere zu kalibierenden Geräte geschmugelt.) Das Gerät war sehr flach und schmal. Es war für Messungen bis 1000V geeignet und die Prüfspannung betrug laut techn. Daten 2000V.
    Also habe ich 1000V auf die Messspitzen gegeben um den Endbereich zu testen.
    Es gab ein leises "pitsch" und etwas Rauch kräuselte aus dem Teil.
    Ich öffnete den Spannungsprüfer und stellte fest das es zwischen 2 Leiterbahnen einen Überschlag gegeben hatte. Die Leiterbahnen führten mehrere Zentimeter parallel in dem Gerät entlang und waren nur ein paar 10tel Millimeter auseinander. Es gab noch nicht einmal eine Isolierschicht über den Leiterbahnen. Das Gerät konnte bei dieser Konstruktion unmöglich 1000V verkraften. Es muß dabei immer einen Überschlag geben.
    EDIT: Der Besitzer war ziemlich verärgert, daß er sein Gerät nicht mehr zurückbekommen hat. Aber laut beschweren durfte er sich ja nicht. :D

    Gruß Udo

    5 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (19. Juni 2013 um 10:14)

  • Zitat

    Witzigerweise prüfe ich bei unserer Mittelspannungsanlage (10000 V) die Spannung einpolig mit einem sehr großen "Lügenstift".

    Ja dort ist es jetzt auch eine einpolige Prüfung, vermute mal Ihr nutzt auch so ein Prüfer wie auf den Bild wo ich gemacht habe.

    Zitat

    Es ist ein mulmiges Gefühl dabei, nach der 3malig festgestellten
    Spannungsfreiheit, die Anlage mit einer Erdungsspinne kurzzuschließen.
    Ich habe dabei trotzdem Schiss das es einen großen Knall geben könnte.

    Die Erdungsspinne ist zwar mit den Erdpunkt verbunden, aber ich möchte auch nicht erleben dass noch Spannung drauf ist wen die Erdung gesetzt wird.


    Zitat

    Zur Fehlersuche nutze ich lieber ein Digitalmultimeter, das ist etwas vielseitiger.

    Das Multimeter habe ich auch bei nutze es aber weniger. Benutze mehr den Duspol und als Durchgangsprüfer habe ich dann ein Prüfer der es auch übersteht wen er 400V abbekommt, er hat einen Messbereich von 0 bis 1,5 MOhm.

    Im Telefon und Netzwerkkoffer habe ich jetzt kein Duspol da ziehe ich das Multimeter vor, habe da aber auch ein Durchgangsprüfer drin der bei einer Fremdspannung vom 400V nicht beschädigt wird, mit diesen kann ich auch ein Signal auf die Leitung geben wo man am anderen Ende der Leitung mit einen Prüfkopfhörer hört.

  • Im Telefon und Netzwerkkoffer habe ich jetzt kein Duspol da ziehe ich das Multimeter vor, habe da aber auch ein Durchgangsprüfer drin der bei einer Fremdspannung vom 400V nicht beschädigt wird, mit diesen kann ich auch ein Signal auf die Leitung geben wo man am anderen Ende der Leitung mit einen Prüfkopfhörer hört.

    Das hört sich sehr gut an. Welches Gerät ist das?
    Wegen des Prüfsignals im Gerät würde ich mir das auch anschaffen wollen.

    Gruß Udo

  • Eigendlich sind hier irgendwelche Links zu Produkten,auch in Shops, oder deren Nennung kein Problem. Nur Links zu laufenden Auktionen z.B. bei eBay oder eGun sind nicht geduldet da sie leicht eine versteckte Eigenwerbung sein können.
    Der Prüfer könnte auch für andere mal interessant sein.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Schraubenzieher mit Glimmlampe im Griff


    ... der Fachmann nennt das "Lügenstift" - nur in seltenen Fällen ist damit der Azubi gemeint. :whistling:

    Im Installationsbereich klare Sache - Zweipoliger Spannungsprüfer - alias Duspol etc.
    Da gibt es auch sehr universelle Geräte, Drehfeld ... Kapazitäten ...
    Multimeter nur für besondere Aufgaben.

    Das hilft natürlich alles nur, wenn man auch messen kann.
    "Wer misst misst Misst"

    Und wer beruflich Spannungsfreiheit festellen muss, aber keine elektrotechnische Ausbildung hat, in dem Betrieb läuft etwas völlig falsch.

  • Im Installationsbereich klare Sache - Zweipoliger Spannungsprüfer - alias Duspol etc.
    Da gibt es auch sehr universelle Geräte, Drehfeld ... Kapazitäten ...
    Multimeter nur für besondere Aufgaben.

    Jepp, und an dem ganzen Mist verdienen sich die Hersteller eine goldene Nase. :D
    Ich habe früher meine Elektrikerschraubendreher auf der Kirmes an der Schiessbude geschossen. :thumbsup:

    Das hilft natürlich alles nur, wenn man auch messen kann.
    "Wer misst misst Misst"

    :thumbsup: Wer viel misst, misst noch viel mehr mist. :thumbup:

    Gruß Udo

  • Zitat

    Bei der Bundeswehr hatte ich einen Kurbelinduktor zur Kalibrierung da. Nettes Teil, macht bis zu 1000V.

    Hartmann & Braun Isolavi B(undeswehr), kenne die Dinger. Aber nur die frühen Exemplare und die für die Bundeswehr hatten den Kurbelinduktor. Und schon in den 50ern gabs von H&B Isolationsmeßgeräte ohne Kurbel, wurde zumindest beim Isolavi 3 im Jahre 1952 beworben...

    Ich habe ein H&B Multavi B, spritzwassergeschützt und staubdicht. Ein analoges Multimeter mit stoßgeschütztem Drehspulmeßwerk mit Spitzenlagerung in Edelstein. Genauigkeitsklasse 1 bei Gleichstrom und 1,5 bei Wechselstrom....

    http://www.historische-messgeraete.de/passive-messge…ltavi-b-iru.php

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (19. Juni 2013 um 17:16)

  • Ich habe ein H&B Multavi B, spritzwassergeschützt und staubdicht. Ein analoges Multimeter mit stoßgeschütztem Drehspulmeßwerk mit Spitzenlagerung in Edelstein. Genauigkeitsklasse 1 bei Gleichstrom und 1,5 bei Wechselstrom....

    Ja, war ein schönes Teil. Hatte ich auf dem Funk - 1,5 Tonner.
    War so begehrt das es mal geklaut wurde - und ich endlose Verlustformulare ausfüllen mußte.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ja, war ein schönes Teil.

    Allerdings, habe davon tausend kalibriert. Sehr Robust und sehr genau. Allerdings wurde die nicht mehr repariert wenn sie nicht in allen Messbereichen justiert werden konnten. Waren die Geräte aus der Toleranz wurden sie ausgemustert. Schade.

    Das Isolavi B mit Kurbelinduktor hatte ich auch nur ein einziges Mal da. Das war echt ein Museumsstück. Hätte ich gerne behalten. :thumbsup:

    Gruß Udo

  • Kann ich mir vorstellen, das Multavi hatte damals einen Stückpreis von 870 DM.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Kann ich mir vorstellen, das Multavi hatte damals einen Stückpreis von 870 DM.

    Hatte vorhin eins bei Ebay gesehen, für 65 Euro.
    Aber man kann sich ja nicht alles dahinstellen. Sieht bei mir eh schon mehr nach Museum aus.

    Edit: Sorry, da habe ich mich verkuckt. Das für 65 Euro war das ISOLAVI B. Sehen auf die Schnelle fast gleich aus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    2 Mal editiert, zuletzt von Zündnadel (19. Juni 2013 um 21:59)

  • Die Dinger sind aber auf jeden Fall gut, ich habe meines mal nachgemessen....das hat immer noch die Genauigkeitsklasse von damals erfüllt...

    Die ganzen Widerstände die da drin sind wurden damals alle noch per Hand gewickelt. Die Schalter (innen) wurden damals von Lehrlingen aus Pertinax gefeilt als Übung, die Kontakte sind alle vergoldet.

    Das Stammwerk von H&B in Frankfurt-Bockenheim wurde damals entkernt und da wurde ein Wohn-/Bürokomplex draus gemacht.

    Das Werk in Frankfurt-Praunheim, damals auch spöttisch als das "Bergwerk" bezeichnet existiert heute noch in geschrumpfter Form. Ein Großteil wurde abgerissen, teilweise auch wieder bebaut. Mein Arbeitsplatz ist in einem der noch bestehenden Gebäude, in dem war zu H&B-Zeiten die Schreiberfertigung. Auch sichtbar wo der weiße Tank von Air Liquide davorsteht. Meine Abteilung war früher im CT-Bau, der wurde abgerissen, da kommen wohl die Praunheimer Werkstätten hin.

    Dort wo mittlerweile die Wohnhäuser, oder eher überteuerte Wohnklos (so ein Eigentumsteil dieser Reihenhäuser kostete 380.000€), stehen war früher das sogenannte "weiße Haus" wo die Standortprominenz saß. Die Wohnhäuser sind übrigens komplett verkauft, und das ging sogar recht schnell. Bei der halb abgerissenen Halle mit dem "Ofenrohr", da saßen früher die dicken 10 kV-Trafos drin und das "Ofenrohr" war der Auspuff des Notstromgenerators.

    Das Bild von dem Inneren des Gebäudes mit dem ganzen Müll auf dem Boden, das war die alte Lehrwerkstatt von H&B.

    Auf jeden Fall war der Standort teilweise ein Fall für rotten places...mittlerweile ist aber kein einziges der alten Gebäude mehr erhalten. Auf Google Earth kann man den Standort aber noch voll intakt sehen, ebenso bei Streetview. Die Aufnahmen wurden gemacht bevor mit den Abrissarbeiten begonnen wurde. Die Gebäude standen aber vorher schon Jahre leer.

    Auf den Bildern weiter unten sieht man auch den Bunker den ich in einem anderen Thread (dem Bunkerthread) mal abgelichtet hatte...

    http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthread.php?t=9198

    Bevor wieder einer kommt und sagt der kennt sich ja mit fast allem aus, auch mit H&B-Meßgeräten, habe ich mal gedacht ich schreibe das hier mal, auch wenn es OT ist...

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    4 Mal editiert, zuletzt von germi (19. Juni 2013 um 22:31)

  • Es kommt keiner der fragt woher du das alles wieder weisst.
    Aber es kommt einer der da unten in den Bunkern schon "geschafft" hat.
    Im Schrott, damals als Hartmann und Braun noch produziert hat, fand ich einen isolierten Draht, den ich ohne böse Absicht mitgenommen habe.
    Nicht geklaut.
    Der war aus Silber. 8|
    Die haben nicht gespart bei H&B.
    Unglaublich welche Hallen die da Stockwerke unter der Erde hatten.

    Zitat

    Hammer Link! Das Ding würde ich mir gerne holen.

    Ich hatte mal so einen Durchgangstester, eine Art Isolationsprüfer, damit konnte man sogar den Hautwiderstand messen. Hat gekanckt wie ein Geigerzähler,
    wenn es niederohmig wurde, kam das Knacken in einen Piepsbereich.
    Leider weiss ich den Namen nicht. Weiss einer was ich meine?
    Kein normaler Tester.sondern einer der sogar bei feuchtem Kunststoff noch eine Leitfähigkeit feststellen konnte wie sonst kein anderes Gerät.
    Damit findet man jede Funkenstrecke. Auch ohne Kurbelinduktor. Wobei der natürlich sicherer einen Isolationschaden feststellen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (19. Juni 2013 um 22:10)

  • Naja, man hat beim ein oder anderen auch gespart. Aber bei vielem, und vor allen Dingen früher, hat man eher geklotzt statt zu kleckern.

    Man hat damals z.B. Referenzdioden selbst hergestellt. Dazu hat man Zenerdioden für Wochen im Trockenschrank bei 60° künstlich gealtert. Zwischendurch regelmäßig rausgenommen, vermessen und selektiert. Die zum Schluss noch übrig waren, waren exzellent als Lieferanten von Referenzspannungen geeignet und extrem stabil wenn man die thermostatisiert hat. Die waren um Welten besser als die Referenzdioden die man von Motorola mit Zertifikat teuer kaufen konnte...

    Man war erfinderisch in der Firma damals, und wenn was nicht funktionierte, wurde solange probiert bis es ging. Zum Beispiel Erfindungsreichtum, es wurden Sauerstoffmeßgeräte gebaut die mit einer Wheatston'schen Meßbrücke und unter Ausnutzung des Curie-Effektes einen Meßeffekt liefern.

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