Stark verbleiter Lauf bei Steyr LP10

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 6.436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Februar 2013 um 20:27) ist von Pellet.

  • Hallo,

    also ich hab seit September 2008 auch ein Steyr LP10. Eine LP50 ist seit 2009 ebenfalls in meinem Besitz.

    Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nie den Lauf gereinigt habe. Deswegen kann ich auch nichts dazu sagen, wegen Laufverbleiung und/oder rauher Lauf.
    Ich hab ebenfalls entweder die Gecos verschossen, oder in letzter Zeit Finale Match.

    Ich konnte aber nie irgendwelche Bleiablagerungen am Kompensator oder den Laufbohrungen erkennen.

    Das Beste ist mit Sicherheit Steyr zu kontaktieren.

    Gruß

    Markus

  • Ich glaube nicht, dass das was ihr seht, Blei ist.
    Für mich sieht das aus wie eine Mischung aus Öl,
    Schmutz und Kondenswasser. Gerade die Ablagerungen
    am Kompensator entstehen ziemlich schnell an all
    meinen Gewehren und Pistolen.
    Ich hab schon verbleite Läufe gereinigt. Dann sieht man
    wirklich den Bleiglanz am Docht oder Filz.

    Gruß Klaus

  • Hm, interessanter Einwand. Also ich muß zugeben, daß ich jetzt spontan und auf die Schnelle nicht stichhaltig beweisen könnte daß es tatsächlich Blei ist. Jedoch kann ich mir Öl, Schmutz und Kondenswasser im Moment nicht gut vorstellen, bzw ich wüßte nicht woher dieser kommen sollte. An dieser Stelle gebe ich zwar zu mit der Gehmann zu füllen, jedoch wird auch die LP1 im Verein nur mit meiner Gehmann gefüllt, da wir aktuell keine andere Möglichkeit haben. Die Vereinswaffen welche Preßluft verwenden werden seit über 1,5 Jahren nur noch aus meiner Pumpe gefüllt.

    Der Ventilbereich sowie der Verschlussblock lassen von oben einen flüchtigen und stark begrenzten Einblick zu. Was ich erkennen kann sieht innen sehr sauber aus, also ehrlich gesagt wie neu, als wäre die Waffe nie benutzt worden. Einen Eintrag von Öl oder Schmutz in der Menge über das Kartuschensystem müßte man bemerken denke ich. Nicht ganz unerheblich und mengenmäßig sicherlich deutlich größer sind da sicher wachs- oder fettartige Schmier- oder Hilfsstoffe welche den Diabolos ab Werk beigegeben werden. Bei sehr hochwertigen Matchgeschossen stellt man ja je nach Hersteller durchaus eine gewisse Fettung fest. Jedenfalls bei den H&N Finale Match bin ich mir ganz sicher, da spürt man es schon deutlich.


    Die Ablagerungen im Mündungsbereich welche Du beschreibst interessieren mich aber. Bei mir ist das ein trockener hauchdünner dunkelgrauer pulveriger Rückstand, welcher stark anhaftet. Beinahe so wie zb am Trommelspalt eines KK Revolvers, aber so hartnäckig eingebrannt wie an einer scharfen Waffe ist die Schicht dann doch nicht und auch erheblich dünner. Allerdings hatte ich selbst mit Ballistol größere Probleme diese Schicht vorne im Mündungsbereich vollständig zu lösen und habe mich dann mit einem 95%igem Ergebnis zufrieden gegeben. Die Luftableitungsöffnungen der Kompensator Einheit des Laufmantels sehen aber auch gut bedampft aus. Was mir vor kurzem schon auffiel, daß vorne im Transport-Koffer der Waffe ein deutlicher grau-schwarzer Fleck ist und zwar ziemlich genau dort wo sich die Kompensatoröffnungen befinden. Ich schob das einfach auf die zig tausende von Schuss die ich mit der Waffe schon gemacht habe. Und schließlich wußte ich ja wie der Mündungsbereich bei der letzten Generalreinigung aussah, der Bestand quasi aus Blei, oder naja, sagen wir ich vermute daß es Blei war. Es war eine sehr feine und gleichmäßige absolut deckende, matte Verunreinigung. Sie machte einen trockenen Eindruck. Farblich und von der Konsistenz eigentlich wie der Bleistaub aus meinen Kugelfängen, nur noch feiner.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Columbo

    Wenn die schicht Öl oder Fett oder Wachs oder andere Schmierstoffe besteht, dann müsste es eigentlich schlieren geben wenn du versuchst es mit dem Finger weg zu wischen, zumal Öl und fett ja eigentlich nicht trocknet, so denk ich zumindest.

    Das einzigste was ich mir jetzt noch vorstellen kann sidn 2 Sachen, die Luft die man reinpumpt hat ja nen leichten Feuchtanteil, is ja normal, ist ja normale umgebungsluft welche man in die kartusche pumpt.
    Die wird ja nicht entfeuchtet.

    Was also möglich wäre das wenn du draussen am schießen bist, und es draussen frisch ist, und du nun nach dem schießen in einen warmen/beheizten raum gehst, das sich ganz ganz wenig kondenswasser in der Kartusche bildet oder in der mechanik / Lauf etc. welche man dann mit dem nächsten schuss wegpustet und das dann die flecken an der mündung verursacht.

    Wasserflecken können sehr hartnäckig sein :pinch:

    Den effekt kennt man auch im sommer, man holt für sich und seine freunde paar kalte flaschen Bier aus dem Kühlschrank und stellt sie auf den tisch, schon nach 1-2min ist die Dose aussen voll mit wasserperlen/kondenswasser.

    Was anders kann ich mir wirklich nicht mehr vorstellen.
    Gut man könnte sachen, geh mal mir Kalkreiniger an die mündung, geht es dann mit 1-2mal wischen gut weg, dann waren es kondens/wasserflecken.
    Doch ich denke das das Alu den Kalkreiniger überhaupt nicht mag. :pinch:

    zweite Mögleichkeit die fast mehr sinn macht:

    Die zweite variante ist der gleiche wie bei kompressoren,luft die man verdichtet wird sehr warm, nun trifft die warme und zu fleuch feuchte luft auf deine Kalte Pressluftkartusche, die luft kühlt sich ab und kondenswasser entsteht. Genau aus dem Grund haben Kompressoren alle einen Wasserabscheider, vorallem in lackierereien. Und da kann sich echt ne ganz schön mänge ansammeln vorallem im Sommer wenn die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist.Ich hab nen Selbstgebauten Kompressor zum Airbruschen aus einem Kühlschrank-Kühlmittelverdichter, der schaltet ab bei 8 Bar und der zulaufschlauch durch den die Luft in den Lank gepumpt wird wird da schon recht warm.

    Dann wird die sicher noch ein bisschen wärmer als bei meinen 8 Bar wenn man überlegt das die kartuschen auf 150-200 Bar pumpt.

    Grüße
    Andy

  • Hallo Schefix, die Gehmann Handpumpe hat einen Feuchtigkeitsabscheider unten im Sockel. Der funktioniert auch relativ gut soweit ich das beurteilen kann. Wenn ich diesen nach dem Aufpumpen der Kartuschen schlagartig aufdrehe ( Ablaßschraube ) dann sehe ich auf dem Boden neben der Pumpe eine ca 30cm lange "Bremsspur" aus Wasserdampf. Die Luft muß in der Gehmann zuusätzlich noch durch einen Filzpropfen hindurch, welcher unten im Flaschengewinde steckt. Ist recht einfach gehalten, aber es scheint gut zu funktionieren. Bei meiner alten Pumpe war der Filz unten dunkel verfärbt duch Verunreinigungen, Richtung Kartsuche jedoch noch sehr sauber. Es ist ein dichter Filz, genau wie jene welche man zu Reinigungszwecken aus der Waffe verschießen kann.

    Mit Kalkreinigern mache ich erstmal nichts, will sie ja nicht kaputt putzen ;) Werde in nächster Zeit mal Kontakt zu Steyr suchen und dort schildern was ich sehe und dann mal schauen was die dazu meinen.

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  • Siehste das die pumpen einen haben wusste ich nicht :thumbsup:

    Was ich aber sicher weiß oder zu 99,9% das der wasserabscheider nicht alles rausfiltert, deswegen haben viele Lackierer nen kleinen Wasserabscheider unten an der pistole dran, auch ich hab beim airbrush zusätlich nen kleinen Wasserabscheider montiert, das ich auch gern kondenswasser im schaluch bildert.
    Wenn sich bei dir in der Kartusche nur ein leichter film niederlegt, spürst du das selber nicht und siehst es beim losbrechen des schusses bestimmt auch nicht.
    und dann bildet sich an der mündung nach und nach dieser film. Muss ja nicht viel sein, aber immer wieder ein bisschen :)

    Weißt ja 5 Bier sind auch ein schnitzel xD

    Bin gespannt was der Hersteller sagt :P

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Schefix (4. Februar 2013 um 19:42)

  • Wer vom Läppen oder auch vom Hohnen keine Ahnung hat, sollte das aber besser bleiben lassen. Anfänger erzeugen bei sowas oft Vorweite.

    Bei werkseitig geläppten Läufen wird oft am Ende und am Anfang ein gutes Stück abgesägt, weils eine Trompete ist :) Aber vielleicht gibts da mittlerweile Möglichkeiten? Bin da nicht so auf dem laufenden!

  • Hallo Lt. Columbo,

    ich schieße mit meiner LP10 seit 3 Jahren ohne Probleme. Die Waffe wird ausschließlich an Pressluftflaschen gefüllt und sporadisch gereinigt.

    Nach dem lesen deines Berichtes habe ich mir am Wochenende wieder mal die Waffe zu Gemüte geführt. Nach einer Saison Hessenliga, mit entsprechendem Training dürften das ca. 1500 Schuss gewesen sein. (RWS R10 Match; 4,49; 0,53g) Nur der erste Reinigunsfilz hat ausgesehen, wie der aus deiner HW45. Nach einer Behandlung mit Laufreinigungspaste war alles wieder Blitzsauber. Am äußeren Konus des Kompensators war eine weißliche, dünne Ablagerung. Diese ließ sich aber schon mit dem bloßen Finger abwischen. Die Mündungsöffnung des Laufes hat sogar noch geglänzt.

    Daher würde ich bei den Verschmutzungen deiner Waffe doch am ehesten auf "unreine Luft" tippen. Ich habe jetzt nicht nachgesehen. Falls es eine Möglichkeit gibt die Kartusche zu öffnen würde ich das machen und selbige innen gründlich reinigen.

  • Daher würde ich bei den Verschmutzungen deiner Waffe doch am ehesten auf "unreine Luft" tippen. Ich habe jetzt nicht nachgesehen. Falls es eine Möglichkeit gibt die Kartusche zu öffnen würde ich das machen und selbige innen gründlich reinigen.


    Diesbezüglich hatte ich schon mal Kontakt mit Steyr. Die Kartuschen sind durch den Anwender nicht zu öffnen.

    Ich glaube jedoch mittlerweile nicht mehr, daß es unreine Luft ist. Denn wenn es so wäre, warum zeigt die Vereins LP1 nicht das gleiche Verhalten? Schließlich wird auch sie seit längerer Zeit ausschließlich durch meine Pumpe gefüllt. Auch eine Röhm Twinmaster die ich noch hier habe und sehr intensiv nutze zeigt dieses Verhalten nicht. Das ist also so nicht wirklich schlüssig, zumal alle Teile vor dem Lauf, also Transferport und Verschlussblock, innerlich so sauber aussehen, als seien sie quasi neu und noch nie genutzt worden. Ich würde dort dann wenigstens minimal sichtbare Ablagerungen erwarten.

    Ich schieße jetzt nochmal ein paar Tage weiter und schaue in bestimmten Intervallen mal nach dem Lauf. Erstmal habe ich mir jetzt hochwertigere Munition bestellt, H&N Finale Match 4,49 LP und RWS R10 LP 4,49mm. Mal schauen ob es bei ausschließlicher Nutzung von solcher Munition auch noch zu derartigen Ablagerungen kommt. Wenn ja, dann nehem ich mal Kontakt zu Steyr auf und frage nach was man dort zu der Sache meint, bzw ob man sich das erklären kann. Evtl haben die ja eine Idee was man da machen könnte.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Man nimmt dazu aber die speziellen "Heavy Duty"-Filze mit feinen, mit in den Filz eingewirkten Messingfäden (haben dafür ein Loch in Längsrichtung).

    Hallo Uli,

    mal eine Frage zu den Filzen.
    Ich hab bei MAHA drei verschieden Reinigungsfilze gefunden.
    Die 9000er, Intensiv, aber ohne Bohrung. Die 9020er, mit Bohrung, aber nichts mit Intensiv. Und schließlich die 9030er, keine Bohrung, und auch nicht intensiv.
    MAHA

    Was sind die Filze, die du genannt hast?

    Gruß

    Markus

  • Die nannten sich halt Intensivfilze, wurden damals wie die anderen von VFG hergestellt. Etwas länger (fast doppelt so lang wie die einfachen), mit einer Längsbohrung für den Spezialdorn der VFG-Kunststoffstöcke und mit einigen wenigen Messingfäden umsponnen sozusagen. Das schadet dem Lauf nicht, reinigte in solchen "Problemfällen" aber deutlich besser als normale Filze. Und durch den Dorn spreizen die sich etwas auf und bauen mehr Druck im Lauf auf zur Wandung hin.

    Es waren sozusagen diese hier:
    http://waffen-krausser.com/tag/ballistol/…liber-oxid.html
    nur dass Krausser zumindest die Dinger nicht in 4,5 mm führt - bei VFG gibt es die aber noch, wenn das nicht veraltet ist:

    http://www.waffenpflege.de/jmp_at.asp?C=02
    66799 Superintensivreiniger 4 - 4,5 mm Dose 100

    Bitte NICHT die STAHL-Stöcke verwenden!!


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo,

    ok. Vielen Dank! Dann schau ich danach mal.

    Nein, keine Sorge. Stahl Stöcke finden bei mir keine Verwendung.
    Für meine Ordonnanzwaffen nehm ich Dewey-Stöcke.
    Mir läufts immer kalt den Rücken runter, wenn andere begeistert die Bundeswehrkette nehmen. Und so schön quer über die Mündung ziehen, brrr....

    Gruß

    Markus

  • Bei der Gelegenheit mal einen kleinen Tip...
    Da ich mir ja fast alles selber bastle und
    natürlich auch die Filze mit dem Loch ab und
    zu benutze, nehm ich 4mm Messingstäbe,
    wie es sie zB im Bauhaus gibt. Die hab ich
    mehrfach in verschiedenen Längen. Also
    auch kurz für Pistolen... und jetzt kommts:

    Die Stäbe bohre ich vorn an und steck abgezwickte
    kleine Messingholzschrauben rein und löt sich weich
    rein. Der Vorteil, abgesehen dass das ganze sehr
    preiswert ist, ist folgender.. Da die Schrauben konisch
    zulaufen, kann man die Filze weiter aufdrücken und
    somit viel Druck erzeugen. Oder den Filz leicht
    eingschraubt in den Lauf und dann im Lauf den
    Putzstock "anziehen" bis sich de Filz optimal anlegt.

    Gruß Klaus