Gute und schlechte Pistolen unterscheiden.

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Dezember 2012 um 23:00) ist von Floppyk.

  • Hallo Leute,
    ich stell mir die Frage, ob unter den scharfen Pistolenmodellen auch zwischen guter und schlechter Qualität unterschieden wird. Im SSW Bereich ist vieles was Quali angeht bekannt.
    Bei den scharfen hört man aber nicht viel, müsste aber doch auch so sein?
    Welche Pistolen gelten denn meistens als schlecht und welche als gut?
    Das Problem ist wohl, es gibt eigentlich keine reviews zu scharfen Waffen wie bei SSws. Nur Beschreibungen der Hersteller wie toll ihr modell doch sei :)
    Gruss Eddi

  • Hallo Leute,
    ich stell mir die Frage, ob unter den scharfen Pistolenmodellen auch zwischen guter und schlechter Qualität unterschieden wird. Im SSW Bereich ist vieles was Quali angeht bekannt.
    Bei den scharfen hört man aber nicht viel, müsste aber doch auch so sein?
    Welche Pistolen gelten denn meistens als schlecht und welche als gut?
    Das Problem ist wohl, es gibt eigentlich keine reviews zu scharfen Waffen wie bei SSws. Nur Beschreibungen der Hersteller wie toll ihr modell doch sei :)
    Gruss Eddi

    Sorry Eddi,

    Du bist im falschen Forum !

    Gruß vom Tegernsee

    Rolf

  • Man kann Qualität bei scharfen Waffen wie ich finde nicht verallgemeinern. Für die einen ist Qualität wenn die Passungen sehr eng und die Präzision damit überragend ist,
    für die anderen ist Qualität wenn die Waffen auch unter extremen äußeren Einflüssen zuverlässig funktionieren.

    Natürlich gibt es günstige Waffen die eine weniger gute Verarbeitung haben oder weniger teure Komponenten sind verbaut, aber selbst günstige Waffen funktionieren meistens problemlos für etliche tausend Schuss.(seltene Montagsmodelle mal ausgenommen)
    Meistens geht auch nicht die Waffe an sich kaputt, sondern Verschleissteile müssen nach einigen tausend Schuss erneuert werden. Zb. Schließfeder, Magazinfedern, Auszieher oä.


    Es gibt Reviews/Testberichte zu scharfen Waffen. Die sind aber eher auf Youtube aus dem amerikanischen Bereich oder in den deutschen Fachzeitschriften(Visier, Caliber, DWJ usw.) zu finden.

    Pro Legal / BDS

  • Sicher gibt es auch unter den scharfen Waffen Gurken oder unkaputtbare Modelle. Bei aktuellen Waffenmodellen gibt es auch kaum ein Problem der Haltbarkeit. So war beispielsweise die frühere Walther P1/38 noch für eine Gesamtbelastung von nur 8000 Schuss konzipiert. Deswegen waren Risse an Schlitten sowie Griffstücke weit bekannt. Walther hat dann das Griffstück verstärkt, was dessen Lebensdauer etwas verlängerte. Heute sind mehrere 10.000 Schuss ohne Tausch eines Verschleißteiles eher die Regel. Auch der Bereich wo SSW-Besitzer gravierende Schäden oder Verschleiß befürchten, benötigen scharfe Waffen erst eine Reinigung. Ich habe schon 500 - 1000 Schuss störungsfrei mit einer Waffe gemacht und habe sie erst dann gereinigt. Bis dahin trat nicht eine einzige Funktionsstörung auf.
    Wenn man beide Waffenarten - SSW mit Scharfen - unbedingt vergleichen will, so muss man auch wissen, dass scharfe Waffen auf unbedingte Funktionssicherheit ausgelegt und auch in Sachen Stabilität Reserven eingeplant sind. Bei SSW habe ich den Eindruck. dass Langlebigkeit bewusst nicht gefordert wird. Das mag auch im Herstellungspreis begründet sein.
    Aber selbstverständlich sind bei bestimmten scharfen Waffen Konstruktionsfehler bekannt, wie auch Verschleiß bei allen mechanisch beanspruchten Teilen vorkommt. Das lässt sich gar nicht verhindern. Auch die neue USP von H&K hatte mit der ersten Serie Probleme mit gebrochener Laufverriegelung. Meines Wissens wurde das Problem mit einem geänderten Härteverfahren aus der Welt geschafft.
    Übrigens - die Lebensdauer des Laufes einer scharfen Feuerwaffe liegt nur im Sekundenbereich!

  • die heutigen pistolen so ab 60er jahre unterscheiden sich in qualität und langliebigkeit kaum.(HiPiont ausgenommen).
    die materialien einer billigpistole sind in härte und stressresistenz mit denen einer hochwertigen durchaus vergleichbar.
    der einzige unterschied liegt in den passformen: bei einem modell sitzt der verschluss ziemlich stramm, bei einer anderen hat er mehr spiel. ersteres fördert in der regel präzision, letzteres fördert zuverlässigkeit.

    konstruktionsfehler können auch nahmhaften herstellern hin und wieder unterlaufen. so hat die Wlather PK380 zum beispiel vom band aus eine kaum greifende hülsenkralle, die bei geschlossenem verschluss zwar zuverlässig in die rille greift, jedoch, wenn die hülse samt lauf sich beim schuss absenkt(browning-petter), den griff verliert und die hülse nicht mehr zuverlässig auszieht.

    im zuge des trends "leichtbauweise auf teufel komm raus" haben jedoch immer mehr nahmhafte hersteller in der vergangenheit auf aluminiumlegierungen und polymerverbindungen bei teilen zurückgegriffen, die härter und zäher sein müssten, als sie dadurch im endeffekt sind.

    so haben z.b einige sig-sauer pistolen schloss - und sicherungsbauteile aus aluminium. ebenso haben die ersten FiveSeven eine abzugstange aus einem aluminiummix, die früher oder später am unterbrecher abnutzt und dadurch OOB-discarge szenarien ermöglicht(die patrone kann abgeschlagen werden, noch bevor der verschluss vollständig schliesst und kann dadurch zum hülsenplatzer führen)

    LG

  • Zitat

    ...
    so haben z.b einige sig-sauer pistolen schloss - und sicherungsbauteile aus aluminium. ebenso haben die ersten FiveSeven eine abzugstange aus einem aluminiummix, die früher oder später am unterbrecher abnutzt und dadurch OOB-discarge szenarien ermöglicht(die patrone kann abgeschlagen werden, noch bevor der verschluss vollständig schliesst und kann dadurch zum hülsenplatzer führen)

    LG

    Hallo Stiffler´s Mom,

    welche sind das denn ?

    Gruß vom Tegernsee

    Rolf

  • Grundsätzlich kannste am einfachsten davon ausgehen, wenn du Nahmhafte Hersteller kaufst, das diese ohne jegliche Probleme mehrere 10000 Schuß aushalten. S&W, Walther, Ruger, Colt etc. Bei nicht so nahmhaften Herstellern denke ich ist die Haltbarkeit auch nicht schlecht, allerdings haut es da meistens nicht mit der Präzision so genau hin.

    Scharfe Waffen werden nach ganz anderen Kreterien zugelassen als SSW, wo man grundsätzlich auch davon ausgehen kann das sie sicher sind.

    Gruß Frank

  • Sicher? Ja!
    Schon allein, weil man sich gegen Regressforderungen durch Konstruktionsfehler schützen möchte, was z.B. Der Vector CP1 zum Verhängnis wurde.

    Qualität, Langlebigkeit und Präzision haben damit aber nichts zu tun.

    Bei scharfen Waffen gibt es vom Einsatzfeld her viel mehr Variationen als bei SSWs.
    Hier kann man von der einfachen, günstigen .22 Plinking Pistole, die einer hochwertigeren SSW doch oft sehr ähnlich ist, über robuste Gebrauchspistolen bis hin zu superpräzisen Matchwaffen alles haben.

    Bei SSWs fallen diese Unterscheidungsmerkmale weg, was zu stärkerem Preisdruck und zum Teil billgeren Konstruktionen führt.
    Nahezu niemand wäre breit für eine "Knallpistole" den Fertigingsaufwand und Preis einer Matchwaffe zu bezahlen.
    Andererseits basieren einige teurere SSWs auf ihren scharfen Verwandten. Deren Vorteile bleiben aber dem normalen uninformierten Internetkäufer leider oft genug verschlossen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Wie genau ist das zu verstehen?


    Bis ein Lauf verschlissen ist wird er nur ein paar Sekunden belastet.
    Das Geschoss braucht ja nicht lange bis es durch den Lauf ist.
    Nimm man jetzt die Laufzeit von dem Geschoss, durch den Lauf, und multipliziert das mit der maximalen Schusszahl, bis der Lauf verschlissen ist, kommt man nur auf ein paar Sekunden.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Muss man sich wohl so vorstellen,das man ein km-langes Geschoss innerhalb weniger Sekunden durch den lauf treibt oder zieht und da dauerts dann eben nicht lange,bis der Lauf Verschleisserscheinungen zeigt....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Wobei das aber eine echt unpraktische Angabe und eher von theoretischer Natur ist.
    Normalerweise gibt man die Haltbarkeit in Schusszahlen an.
    Beim Auto sagt man ja auch nicht, dass es nach z.B. 30.000l Sprit am vorgesehenen Ende seines Lebenszykluses ist sondern die vorgesehene Laufleistung wird in Kilometern angegeben.

    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk 2


  • Bis ein Lauf verschlissen ist wird er nur ein paar Sekunden belastet.
    Das Geschoss braucht ja nicht lange bis es durch den Lauf ist.
    Nimm man jetzt die Laufzeit von dem Geschoss, durch den Lauf, und multipliziert das mit der maximalen Schusszahl, bis der Lauf verschlissen ist, kommt man nur auf ein paar Sekunden.


    Joachim

    Genau so siehts aus.
    Die Lauflebensdauer kann aber zum Teil erheblich variieren. Nimmt man zB. eine LW in 6mm BR, dann ist nach ca. 3000 Schuß schluß mit der Präzision während eine 6,5 x47 Lapua etwa doppelt so lange halten soll, bei Fabrikmunition wohlgemerkt.

  • Oder anders ausgerückt:
    Die Durchlaufzeit eines Geschosses ist pro Schuss nur wenige Milisekunden. Die bis zur Verschleigrenze des Laufe gemachten Schüsse multipliziert mit dieser Zeit eines einzelnen Geschosses ergibt insgesamt nur wenige Sekunden Standzeit eines Laufes. Also quasi dessen Lebensdauer im Betrieb. Allerdings entspricht das durchaus mehrere 10.000 Schuss, so dass ein Laufaustausch praktisch nur bei Leistungsschützen mit erheblichen Schusszahlen z.B. im IPSC vorkommt. Zudem gilt natürlich, dass Läufe von KK-Waffen faktisch kaum ausgeschossen werden können, während es besonders heiße Laborierungen gibt, wo ein Gewehrlauf nach 3000 Schuss hinüber ist.

  • Ergänzend könnte man noch erwähnen das Bleigeschosse laufschonender wirken als z.b. welche mit Tombakmantel.
    Ebenfalls zur Lebenzeit trägt die verwendete Laborierung bei- ein .357mag Revolver der nur .38special zu fressen bekommt hält länger als ein baugleiches Modell welches mit Magnumladungen an der oberen Gasdruckgrenze belastet wird.
    Dann ist es wie bei allen Dingen so das gepflegte Waffen länger halten als nachlässig geputzte- Dreck an bewegten Teilen erhöht den Verschleiss.
    Grundsätzlich sind scharfe Waffen aber so ausgelegt das bei vernünftiger Verwendung sicherheitsrelevante Teile wie der Verschluss nicht ohne Vorwarnung den Dienst quittieren.

    Diese Signatur kann Spuren von Erdnüssen enthalten

  • Würde man den Lauf mit dem Druck belasten, der für eine kurze zeit beim Schuss auftritt, wär er nach einigen sekunden im eimer. So hab ich das verstanden.


    Nö, die paar tausend Bar sind kein Problem. Wenn da was platzt, ist das in der Regel der Verschluss. Allerdings ist dazu weit mehr als der doppelt zulässige Gasdruck nötig. Selbst vom alten K98 wird behauptet, dass er 7000 Bar halten soll.