Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 8.817 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Dezember 2012 um 21:01) ist von MarcKA.

  • Und wer das Know-How und das Equipment hat, der kann sich im Endeffekt auch sowas selbst bauen. Sind jetzt die Leute die aus der metallverarbeitenden Industrie kommen oder auch die, die eine Drehbank im Keller stehen haben, alles potentiell Kriminelle? Sie könnten sich ja mit dem passenden Werkzeug einen Lauf selbst herstellen...auch einen gezogenen Lauf...muss man jetzt Rundstahl verbieten?

    Ich hab zwar eine Drehbank, aber nicht die geringste Ahnung, wie ich in ein Stück Rundstahl oder Rohr Züge und Felder hineinbekomen sollte. Ich weiß, daß in der Industrie heute gehämmert wird, aber wie das mit dem Schneiden gehen soll war mir schon immer ein Geheimnis.

  • Soweit ich weiss,mit nem"Knopf",der das Laufprofil hat,und der wird eben mit einem gewissen Drall durch den Lauf gezogen und schneidet halt die Züge.Naja,die Apparatur ist schon etwas komplizierter-aber die Bastler am Khyber-Paß kriegen sowas ja auch problemlos hin...Edit-grad mal lauf ziehen gegoogelt-gibt ne Menge interessanter Ergebnisse-man hat zwar das meiste schonmal irgendwann gelesen,aber auffrischen schadet ja nix....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

    Einmal editiert, zuletzt von Medjay (9. Dezember 2012 um 16:28)

  • Ich hab zwar eine Drehbank, aber nicht die geringste Ahnung, wie ich in ein Stück Rundstahl oder Rohr Züge und Felder hineinbekomen sollte. Ich weiß, daß in der Industrie heute gehämmert wird, aber wie das mit dem Schneiden gehen soll war mir schon immer ein Geheimnis.


    Die gehämmerten Läufe sind die Polygonläufe. Aber bei gezogenen Läufen funktioniert das etwas anders, die werden entweder gepresst oder geschnitten. Erst wird in den Rundstahl mit einem Tieflochbohrer ein durchgehendes Loch, die Seele, gebohrt. Das Loch ist unterkalibrig. Das Ziehen erfolgt dann mit einem Ziehgestänge, das ist wie ein Putzstock, nur das hierbei keine Bürste dran ist sondern ein Schneidkopf.

    Das wird entweder geschnitten, das ist spanabhebend, oder spanlos eingepresst.

    Bei gehämmerten Läufen kann man u.a. auf den Arbeitsschritt des Vergütens verzichten. Das ist da nicht nötig, denn der Lauf wird ja, im Gegensatz zum gezogenen Lauf, nicht strukturell geschwächt. Die Züge sind immer eine Sollbruchstelle am Lauf, wenn der Lauf platzt, dann immer an den Zügen entlang.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Verg%C3%B…lbearbeitung%29

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Mhm, ich habe es mal mit wenigen, und offenbar zu wenigen, Worten belassen. Ich meinte: Wie kann man nur mit einer Drehbank Züge und Felder reinschneiden. Oder hat ein BüMa dafür schweineteure Spezialapparaturen? Ich hege das Vorurteil, daß heutzutage auch BüMa Rohlinge kaufen und nur noch an-/einpassen und niemand mehr selber Züge und Felder in ein Stahlrohr bringt ... ;)

  • Na ja - so eine Apparatur zum Lauf ziehen ist zum Beispiel für Gewehre etwa dreimal so lang wie das zu bearbeitende Laufstück und recht massiv (damit bei den auftretenden Kräften keine Verformungen auftreten). Und so etwas steht vermutlich bei keinem Büchsenmacher mehr rum, da man ja fertige Laufrohlinge zum Beispiel bei Lothar Walther für ein Appel und ein Ei kaufen kann. Nach dem Ziehen ist man ja noch nicht fertig, der Lauf muß noch geläppt und gerichtet werden werden. Und für einen Büchsenmacher, der das nur vielleicht 2-3 Mal machen wird, lohnt sich der Aufwand nicht. Den betreiben dann nur Firmen, die auch Feuerwaffen selbst bauen.

  • Die gehämmerten Läufe sind die Polygonläufe. Aber bei gezogenen Läufen funktioniert das etwas anders, die werden entweder gepresst oder geschnitten.

    Das stimmt doch nicht, ein normales Feld-Zugprofil kann und wird genau so gehämmert wie z.B ein Polygonprofil.
    Ansomsten kann ich nur Dr. König völlig Recht geben, mit einer Drehbank geht das nicht und es wird wohl auch kein Büchsenmacher mit einer anderen Methode seine Züge und Felder selber schneiden. Das ist eine Wissenschaft für sich.
    Die nehmen einfach einen entsprechenden Laufrohling.

    Grüße
    Dampf

  • Hallo!

    In der Regel nutzt der Büma Fertigläufe bzw. fertige Laufrohlinge.Einen kompletten Lauf (incl. Felder/Züge) fertigt heutzutage kein Büma mehr selbst da er in nicht die Maschinen dazu hat.

    Feld/Zugprofile von Läufen werden aber in Sonderfällen durchaus noch zerspanend hergestellt. Dafür benötigt man aber spezielle Maschinen und Werkzeuge. Mit der Zugahle (auch Ziehkolben) genannt werden die Züge (Zug um Zug ;) ) in den Lauf geschnitten.

    Mit einer Patronenlager-Reibahle wird dann noch das Patronenlager gerieben.

    http://www.waffen-crottet.ch/fertlauf_2.html

    Gruß,
    Rene'

  • Das ist klar dass das heute kaum ein Büchsenmacher selber machen wird...das ist wie bei den Bäckern, die werden meist auch beliefert, auch wenn da gern der Eindruck erweckt wird man hätte eine richtige Backstube hinten dran...

    Ich habe nirgends behauptet das Ziehen würde mit der Drehmaschine gemacht...die kann man benutzen um die Seele mittels Einlippentieflochbohrer in den Rundstahl einzubringen....dafür braucht man aber schon eine größere Maschine so ein kleines 08/15-Teil für Modellbau reicht da nicht aus....

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  • Das halte ich für eine Bogus-Theorie, der Threadstarter hat eine WBK, da hat man so einen Unsinn nicht nötig...zumal er sich, als Rechtsanwalt, damit auch die Basis seiner beruflichen Karriere vernichten würde.


    Und was soll das deiner Meinung nach bringen? Das kann man auch einfacher, und vor allen Dingen legal, haben....da brauchts keine solchen Basteleien. Vor allem weil da eh nicht viel Dampf dahinter stecken würde, da würde man wahrscheinlich aus einem legalen Pedersoli White Hawk-Vorderlader mit Magnum-Schrotzündern und einer 4,5mm Bleirundkugel mehr Energie rausholen als aus einer solchen Konstruktion....ist dann zwar nur einschüssig, aber der Aufwand des Nachladens dürfte identisch sein.

    Also ich halte diese Theorie für absoluten Unsinn...


    Ich glaube auch nicht, dass er sowas macht. Aber egal was es ist, bei "Experimenten" mit Gewehrläufen fällt mir auf Anhieb nichts legales ein, wenn er sich nicht gerade eine Springbrunnen daraus bauen möchte. Ich glaube, das einfachste um diese wilden Spekulationen zu verhindern ist zusagen, was es für ein Experiment ist ;)

  • Das ist klar dass das heute kaum ein Büchsenmacher selber machen wird...das ist wie bei den Bäckern, die werden meist auch beliefert, auch wenn da gern der Eindruck erweckt wird man hätte eine richtige Backstube hinten dran...

    Ich habe nirgends behauptet das Ziehen würde mit der Drehmaschine gemacht...die kann man benutzen um die Seele mittels Einlippentieflochbohrer in den Rundstahl einzubringen....dafür braucht man aber schon eine größere Maschine so ein kleines 08/15-Teil für Modellbau reicht da nicht aus....

    Einlippen-Tieflochbohrer werden nicht auf Drehmaschinen eingesetzt. Beim Tieflochbohren steht das Werkstück und das Werkzeug (der Bohrer) dreht sich.

    EL-Tieflochbohrer besitzen einen inneren Kanal um den Kühl/Schmierstoff mit hohen Druck direkt vorne an die Schneide zu bekommen und werden in einer Bohrbüchse (welche Plan an dem Werkstückk anliegt) geführt. Diese Bohrbüchse dichtet auch den Kühlmittelfluss ab. Aus diesem Grund darf sich das Werkstück nicht drehen. Der hohe Druck des Kühl/Schmiermittels sorgt dafür das die Späne sicher abgeführt werden und sich nicht zwischern Bohrerschaft und Lochwandung setzen um dort Riefen verursachen.
    Durch die Schneidengeometrie des EL-Bohrers wird die Bohrung "Gerade" und "Rund" (Plump ausgedrückt) . Der hohe Kühlmitteldruck sorgt durch den daraus resultierenden exzellenten Spannfluss und der Kühlung der Schneide für die fast Spiegelglatte Oberfläche.

    Das geht mit dem EL-Bohrer aber nicht auf der Drehmaschine. ;)

    Gruß,
    Rene'


  • Ich glaube auch nicht, dass er sowas macht. Aber egal was es ist, bei "Experimenten" mit Gewehrläufen fällt mir auf Anhieb nichts legales ein, wenn er sich nicht gerade eine Springbrunnen daraus bauen möchte. Ich glaube, das einfachste um diese wilden Spekulationen zu verhindern ist zusagen, was es für ein Experiment ist ;)

    Und was bitte hat die Allgemeinheit zu interessieren, was dieser User mit einem Stück "gezogenen Lauf" will.... :S
    er ist nur für das verantwortlich, was ER schreibt, was einige da hinein interpretieren, ist deren Sache.

    Aber es gibt ein altes Sprichwort: ..." Was ich selber denk´ und tu´, das trau´ ich auch den Andern zu"... :whistling:

    Gruß Wolf...

  • Kleine Korrektur: Einlippen-Tieflochbohren geht auch auf der Drehmaschine. Problemlos. Die Pilotbohrung stellt man mit einem HM-Bohrer her, fährt mit niedriger Drehzahl in die Pilotbohrung ein und dann.. Gas.. Wenn man mit angetriebenen Werkzeugen oder einer Multitasking-Maschine in der Frässpindel bohrt, wirds noch ein bischen besser. Meist wird aber die Bohrung noch gerieben. Bei Lilja zb. wird das so praktiziert. Das das mit der üblichen Büchsenmachergurke von Drehmaschine (kaum einer hat da eine die nicht mindestens 20 Jahre alt ist) nicht so einfach ist, versteht sich von selber. Geht aber auch mit einer Leit- und Zugspindeldrehmaschine. Als Bohrbuchsenführung kann man die feststehende Lünette nehmen, den Vorschub besorgt der Bettschlitten. Es gibt passende Gummibuchsen die über den Bohrerkörper (Rohr, mit einer Sicke eingewalzt) geschoben werden kann. Damit lässt sich ein improvisierter Spänekasten gut abdichten. Zuleitung vom Kühlschmierstoff zum Bohrer kann man über Steckkupplung (wir haben nicht selten hundsordinäre NW7,2 Druckluftkupplungen und -Tüllen dazu genommen) realisieren.

    Die Luftgewehr-Laufrohlinge von Lothar Walther sind meines Wissens nach gar nicht gebohrt. Das ist nahtlos gezogenes Sonderstahlrohr (Hohlstahl sagt man auch dazu) in das das Profil gezogen wird. Ob davor allerdings noch gerieben oder gehont wird, weiß ich nicht.

    Das alles ist aber irrelevant. Für mich wäre der Thread schon ab dem 3. oder 4. Post fertig gewesen. Da wurden Bezugsquellen genannt. Das man Leute kritisiert die auf die rechtlichen Bedenken hinweisen (wo kommt ein "Stück Lauf" den her? Selbst wenns der BüMa oder eine andere berechtigte Person abgestochen/geflext/gesägt hat, ists danach kein Lauf mehr der für eine :F:-Waffe bestimmt ist und darf somit nicht in den Händen unberechtigter sein..) kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher, der Ton macht die Musik. Aber da wurden schon wegen ganz anderen Kleinigkeiten Threads von angeblichen WBK- und/oder Jagdscheininhabern geschlossen.

    Meines Wissens nach darf auch kein WBK- oder Jagdscheininhaber einen Laufrohling besitzen. Zumindest bei Heißgaswaffen, solange dieser unbeschossen ist. Das ist berechtigten mit Waffenherstellungserlaubnis vorbehalten. Natürlich ist es von Vorteil wenn man einen Büchsenmacher hat der einem den Auftrag dazu erteilt die Arbeit, die für einen selber bestimmt ist, durchzuführen.

  • Zitat

    Kleine Korrektur: Einlippen-Tieflochbohren geht auch auf der Drehmaschine. Problemlos. Die Pilotbohrung stellt man mit einem HM-Bohrer her, fährt mit niedriger Drehzahl in die Pilotbohrung ein und dann.. Gas.. Wenn man mit angetriebenen Werkzeugen oder einer Multitasking-Maschine in der Frässpindel bohrt, wirds noch ein bischen besser. Meist wird aber die Bohrung noch gerieben

    Beim "richtigen" Tieflochbohren (wie bei der Laufherstellung) braucht nachträglich nicht mehr gerieben werdeN. Offensichtlich schmeisst Du da was durcheinander. Das Tieflochbohren mit EL-Tieflochbohrern das ich meine beginnt bei 400+X mm.

    Gruß,
    Rene'

  • Nein, sicher schmeisse ich hier nichts durcheinander. Tieflochbohren beginnt übrigens nicht bei Tiefe X, sondern ab einem gewissen Durchmesser/Bohrtiefenverhältnis.

    Warum meinst du Einlippentiefliochbohren sollte auf einer Drehmaschine nicht möglich sein? Sehe da kein Problem darin. Habe ich auch früher nie gesehen und deshalb relativ oft gemacht ;)

    http://www.hartner.de/document/Hartner_TLB_de.pdf Schau' mal auf der 3. Seite. Hier wird auch die Variante mit Pilotbohrung dargestellt. Gute Konzentrizität wird übrigens erreicht wenn Werkstück UND Werkzeug sich gegenläufig drehen.

    Auch hier weiterführende Lektüre: http://www.riflebarrels.com/articles/barre…ifle_barrel.htm

    Zitat

    The hole diameter is intentionally drilled under the desired bore diameter for the particular caliber. After drilling, it is then brought up to size by reaming it. This process also improves the finish and uniformity of the hole.

    Meine Aussage mit dem Reiben bezog sich ausschliesslich auf die Laufherstellung. Das hätte ich vielleicht besser hinschreiben sollen. Natürlich verwenden ernsthafte Laufhersteller dedizierte Tieflochbohrmaschinen. Es ging ja aber nur um die Machbarkeit. Und machbar ist Tieflochbohren auch auf der Drehmaschine.

  • Meines Wissens nach darf auch kein WBK- oder Jagdscheininhaber einen Laufrohling besitzen. Zumindest bei Heißgaswaffen, solange dieser unbeschossen ist. Das ist berechtigten mit Waffenherstellungserlaubnis vorbehalten. Natürlich ist es von Vorteil wenn man einen Büchsenmacher hat der einem den Auftrag dazu erteilt die Arbeit, die für einen selber bestimmt ist, durchzuführen.


    Guten Abend zusammen ,also Hier scheint´s Laufrohlinge zum Kauf zu geben.
    Und ich weis jetzt nicht genau wie dick ein 17HMR Geschoss ist ,ob man in diese Läufe ein Patronenlager reinreiben kann, und die Patronen dann damit abfeuern könnte.
    Schon wären die Läufe Im Heisgasbetrieb.
    Und der gute Herr wird wohl nichts Illegales machen!!!


    Gruß Marcus

    Ein Stock im Ar3ch hat nix mit Rückrad zu tuhen! ^^

  • Das kann und will ich nicht beurteilen. Laufrohlinge gab es schon wo anders frei zum Kauf (Ostheimer zb.), aber nun nicht mehr.

    Wie die Sache tatsächlich aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist das man als Unberechtigter (das wäre in dem Fall jemand mit Waffenherstellungserlaubnis) eigentlich keinen Lauf besitzen darf der nicht für ein :F:-Gewehr bestimmt ist und/oder beschossen ist. Auch auf WBK bekomme ich keinen .22lr oder .308-Laufrohling, obwohl ich diese Kaliber eingetragen habe, da ich nicht dazu berechtigt bin unbeschossene Läufe zu erwerben. Was für ein Sinn es macht einen Rohling zu besitzen den man ohne entsprechende Erlaubnis oder Beauftragung durch einen Berechtigten eh' nicht bearbeiten darf, ist mir ebenfalls rätselhaft.

    Adam wird schon wissen was er tut, immerhin hat er eine Waffenhandelslizenz. Den Rest könnt ihr untereinander ausmachen, mir gings nur um die Technik. .17HMR aus einem 4.5mm Lauf geht übrigens in die Hose. Einfach mal das CIP-Datenblatt der .17 HMR angucken ;)

  • Ich glaube auch nicht, dass er sowas macht. Aber egal was es ist, bei "Experimenten" mit Gewehrläufen fällt mir auf Anhieb nichts legales ein, wenn er sich nicht gerade eine Springbrunnen daraus bauen möchte. Ich glaube, das einfachste um diese wilden Spekulationen zu verhindern ist zusagen, was es für ein Experiment ist ;)

    Nein. Das einfachste ist, einfach mit dem unsinnigen Spekulieren aufzuhören. Ich kann es auch - gerichtet an diejenigen, die mir illegales Tun unterstellen/unterschieben wollen - ganz deutlich sagen: Kümmert euch nicht um Sachen, die euch nichts angehen.

    Im übrigen habe ich wieder mal durch die OT-Abschweifungen jede Menge neues dazugelernt. Finde ich prima. Weiter so.

  • Einlippen-Tieflochbohrer werden nicht auf Drehmaschinen eingesetzt. Beim Tieflochbohren steht das Werkstück und das Werkzeug (der Bohrer) dreht sich.

    EL-Tieflochbohrer besitzen einen inneren Kanal um den Kühl/Schmierstoff mit hohen Druck direkt vorne an die Schneide zu bekommen und werden in einer Bohrbüchse (welche Plan an dem Werkstückk anliegt) geführt. Diese Bohrbüchse dichtet auch den Kühlmittelfluss ab. Aus diesem Grund darf sich das Werkstück nicht drehen. Der hohe Druck des Kühl/Schmiermittels sorgt dafür das die Späne sicher abgeführt werden und sich nicht zwischern Bohrerschaft und Lochwandung setzen um dort Riefen verursachen.
    Durch die Schneidengeometrie des EL-Bohrers wird die Bohrung "Gerade" und "Rund" (Plump ausgedrückt) . Der hohe Kühlmitteldruck sorgt durch den daraus resultierenden exzellenten Spannfluss und der Kühlung der Schneide für die fast Spiegelglatte Oberfläche.

    Das geht mit dem EL-Bohrer aber nicht auf der Drehmaschine. ;)

    Gruß,
    Rene'

    Das gilt für lange Läufe, aber kurze Läufe kannst du auch auf der Drehmaschine machen mit so einem Bohrer. Da wird die Geschichte auch nicht so heiß und muss nicht so extrem gekühlt werden.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    2 Mal editiert, zuletzt von germi (9. Dezember 2012 um 22:36)

  • Die Kühlung ist weniger das Problem. Eine zusätzliche wichtige Aufgabe des Kühlschmierstoffes ist das Evakuieren der Späne aus dem Bohrloch. Beim ersten Spanklemmer ist die Oberfläche versaut und/oder der Bohrerkopf abgewürgt. Kühlmitteldruck ab 12bar aufwärts (es gibt genaue Richtwerte nach Tabelle) muss es schon sein. Das machen die meisten Blubbergurken an den Hobbyrotationshobeln nun mal nicht.