Eine theoretische Betrachtung zu Schwierigkeitsgraden beim LG-Schiessen.

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 6.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Februar 2013 um 16:16) ist von Trail_finder.

  • Och ich finde den Ansatz von Carfanatic gut.
    Ein Geschoss das 0,3 Sek unterwegs ist wird immer den gleichen Einflüssen ausgesetzt sein, egal ob 7,5 oder 16,3 Joule.
    Das Geschoss mit 16,3 Joule fliegt halt nur weiter in der Zeit.


    Joachim
    Edit: Sprich wenn man statt der Entfernung die Flugzeit nimmt sollte das passen

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • ja doch, ist eigentlich am Einfachsten.

    Die Hitzone mit der auftreffenden Geschwindigkeit (m/s) zu verrechnen.
    Wenn des Geschoss schneller is, gibts halt einfach weniger Punkte.

    Das ist dann der "Zauberfaktor" :) da sind schon alle Einflüsse miteinberechnet.

  • Hallo Freunde,
    ich hab' mir jetzt mal einen neuen ACC zugelegt, weil über meinen Alten weder Zitieren noch sonst irgendwelche Bordfunktionen nutzen kann.

    Also Herbk ist jetzt herbk_II ;^)

    zum Thema:

    Zitat

    Wenn Du als festen Faktor die Zeit des Dias bis zum Ziel nimmst...snip


    sag ich doch schon seit 3 Jahren:
    wie stark ein Gegenstand von einer Kraft beeinflusst wird, hängt einzig von der Zeit ab, in der die Kraft auf den Gegenstand einwirken kann.
    Ein Diabolo ist aus einer 16 Joule Waffe ca. 0,22 Sekunden unterwegs bis es die 50m Marke erreicht - das gleiche Diabolo fliegt aus einer 7,5 Joule Waffe 33m weit. Beides sind gemessene Werte, welche natürlich vom verwendeten Diabolo und der V0 abhängen.
    Wenn man 16 und 7,6 Joule Waffen (und Parqures für solche) vergleichen möchte, muss man denke ich die Flugzeit unbedingt mit einbeziehen. Wirklich vergleichbar werden sie aber erst, wenn man die Rahmenbedingungen für die "kleinen" Klassen denen der 16,3 "Jouler" angleicht - sprich 7,5 Joule bis 33m schießt und die Hitzohnenbegrenzung weg lässt.

    Zitat

    Die Hitzone mit der auftreffenden Geschwindigkeit (m/s) zu verrechnen.


    Die Auftreffgeschwindigkeit spielt eigentlich gar keine Rolle. Ein sauber eingestelltes FT-Ziel fällt bei 1 Joule auf die Trefferfläche um - da ist es absolut egeal ob da 3 oder 5 Joule ankommen.

    Gruß Herbert
    vormals herbk

    Einmal editiert, zuletzt von herbk_II (10. Februar 2013 um 10:46)

  • Die Auftreffgeschwindigkeit spielt eigentlich gar keine Rolle.


    Da bin ich ganz deiner Meinung - und das der "Flugzeitvergleich" relativ gut hin haut durfte ich ja bei dir schon auf den 33 m Lanes ausprobieren.

    Nur die rapide steigende Messunsicherheit > 33 m macht den Schwierigkeitsunterschied zw. 16 J auf 50 und 7,5 J auf 33 m aus. Ein gutes Glas darf ich nunmal in allen Klassen verwenden, allerdings erlaubt mir ein solches Glas in meinem Fall auf 33 m Abweichung <0,5 m genau zu messen und bei 50 m schaffe ich so Abweichungen +- 1 m denke ich.

    Ich glaube das da die Crux vergraben liegt. ...gut stärkeres Prellen gibts ja auch noch.
    Aber wenn ein 16 J Schütze mit einem 7,5 J auf 33 m regelmäßig daheim (Vorraussetzungen vorrausgesetzt :D:D:D) trainiert und seine Messfähigkeiten zw. 33 m und 50 m nicht vernachlässigt, sollte er in Klasse 1 Wettbewerben keine Probleme haben.


    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Ich habe jetzt mit Chairgun einen Vergleich angestellt. Die Randbedingungen: JSB Exact mit 165m/s=7,5J grün ; 243 m/s= 16,24J blau; Wind 7 km/h 90°; Flugzeit 16J/50m=0,242s; Flugzeit 7,5J/35m=0,237s
    Ihr habt natürlich Recht das bei gleicher Flugzeit der Abweichungswinkel indentisch ist. Hier z.B bei 50 und 35m= 4,8 MOA(rechte Achsenbeschriftung). Allerdings ist die absolute Abweichung bei 16J größer: 7cm gegen 5cm (linke Achsenbeschriftung).
    Deshalb ist es immer noch schwieriger für einen 16J Schützen auf 50m zu treffen als einem 7,5J Schützen auf 35m. Je mehr Wind desto schwieriger wird es für 16J Schützen.

    Gruß Udo

  • Der F-Schütze hat aber auch kleinere Ziele als der 16-J-Jäger.

    Danke Christoph, für den Hinweis, dass es mehr gibt als nur die Außenballistik.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Der F-Schütze hat aber auch kleinere Ziele als der 16-J-Jäger.

    Deshalb schiesst er ja auch nur bis 25m und 20mm Hitzone und nicht weiter. ;^) Das artet dann nämlich dann schnell ins Glücksschiessen aus. (Grundsätzlich hätte ich nix gegen weitere Entfernungen und größere Hitzonen bei den kleinen Klassen, aber diese Diskussion hatten wir schon oft, vielleicht kommts ja irgendwann dazu)

    Außerdem darf man nicht vergessen das die kleinen Klassen "jedermann" Klassen sein sollen. Hier muß es vom Schwierigkeitsgrad her möglich sein, auch mit Gartenflinten noch brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
    Ich merke das auch bei meiner HW100 und Steyr, beide mit 7,5J. Die Steyr ist superpräzise trotz Drosselung. Selbst auf meiner Gartenentfernung von 14m ist ein sehr deutlicher Unterschied in der Präzision zu bemerken.
    Mit 16J ist die Steyr bis 25m eine absolute genaue Lochmaschine, da brauche ich keinen Gedanken an gewehrbedingte Streukreise zu verschwenden.

    Gruß Udo

  • Moin Udo,

    die SI-Einheit der Beschleunigung ist m/s².
    Wenn ich die Zeit - also s - herausrechne habe ich ein Ergebnis in m.
    Wenn alle zur Berechnung nötigen Faktoren, in unserem Fall Kraft, Masse und Zeit, gleich sind, muss eigentlich auch das gleiche Ergebnis herauskommen - und zwar in m, nicht in Moa...
    Oder übersehe ich da einen Faktor?

    Was sagt Chairgun unter gleichen Ausgangsbedingungen (Abschusswinkel 0 Grad) den bei der Trajektion nach 0,25 sec?

    Gruß Herbert

    Gruß Herbert
    vormals herbk

  • Hallo Herbert,
    leider kann ich das Problem nicht mit einfachen Worten erklären, dazu fehlen mir die nötigen Physikkenntnisse.

    Aber mir ist de ein Gedankenexperiment eingefallen, das hoffentlich schlüssig ist:

    Angenommen es wird mit einem 7,5J und einen 16J Gewehr geschossen. Bei beiden wird das Diabolo nur ganz kurz und heftig einen Meter nach dem Abschuß in einem Winkel von exakt 90° ein Stück aus der Bahn geblasen. Also beide Geschosse werden kurz seitlich angestubst ,dann fliegen sie unbedrängt weiter.
    Beide Geschosse werden vollkommen unabhängig von ihrer Geschwindigkeit um den gleichen Winkel abgedrängt, da Kräfte die im 90° Winkel wirken sich nicht beeinflussen.
    Da beiden um den gleichen Winkel abgedrängt wurden, wird bei bei doppelter Entfernung zb. 25 und 50m genau die doppelte Abweichung in cm von der Flugbahn auftreten, unabhängig von der Ausgangsenergie oder der Flugzeit. Das ist übrigens der Grund weshalb bei bei absoluter Windstille der Schwierigkeitsgrad von 25m/20mm Hitzone genau derselbe ist wie bei 50m/40mm Hitzone.

    Ist immer noch ziemlich kompliziert erklärt, aber was besseres fällt mit im Moment nicht ein. Ich brüte nochmal drüber.

    Gruß Udo

    EDIT: Anbei die Trajektion beider Geschosse Zero Range ist 20m.

  • Nun schiesst aber nicht jeder mit der selben Munition, bzw Kalibers

    Is ja für nen 5,5mm Schützen schwieriger, wie für einen 4,5mm Schützen auf 25m zu treffen.
    Da gibts ja dann auch noch Rundkopf und Flachkopf zum Beispiel, bei denen der Unterschied zu dem noch bemerkbar ist.

    Wenn die Garten-Flinten eines Hobby-Freizeit-Schützen mit verglichen werden sollen, muss man das schon recht Allgemein
    halten.
    Sonst hat man hinterher für jedes kleine Detail eine extra Tabelle.

  • Is ja für nen 5,5mm Schützen schwieriger, wie für einen 4,5mm Schützen auf 25m zu treffen.


    Warum?

    Wenn beide Waffen auf diese Entfernung genullt sind tut sich da gar nichts. Ok beim FT mus man ja ohne Randberührung durch ein Loch schiessen da hat man da natürlich 0,5mm weniger Spiel zum wackeln.

    Ansonsten kammt es da naturlich wegen der geneigteren Kurve auf ein genauers Rangefinding an. Aber macht das ZF deutlich mehr aus.
    Mit ein S&B trifft man auch mit einer 6,35 F Waffe auf 50m besser als mit einem Schwarzen Pferd 2x20 auf einer 4,5er

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Hi Udo,

    um den gleichen Winkel


    genau das ist nicht richtig...
    Dieser seitliche Schubs bewirkt eine (seitliche) Beschleunigung, welche in m/s² berechnet wird und nicht in Moa. Wenn alle Parameter gleich sind, muss auch das gleiche Ergebnis herauskommen und zwar in Meter, denn Grad gibts in der Formel nicht....
    Oder etwas "greifbarer"
    wenn du ein 0,5g schweres Diabolo 0,2 Sekunden lang mit 1,0 m/s² beschleinigst, wird es sich in dieser Zeit immer die gleiche Strecke bewegen.
    Das ganze machst Du doch jedesmal wenn Du schießt: Du beschleunigst Dein Diabolo mit immer der gleichen Kraft über immer die gleiche Zeit - deshalb kommt es, immer am gleichen Fleck an...

    Gruß Herbert
    vormals herbk

  • Ich glaube ihr meint schon beide das gleiche.
    Naturlich hat Herbert der Zweite recht mit der seitlichen Beschleunigung, Aber wenn noch den angenommenden 0,2s die seitliche Beschleunigung weg bleibt vliegt das Diabolo dan ja grade weiter , natürlich mit einen Winkelversatz zur ührsprünglichen Flugbahn. Das ist wohl da was Udo der Tausendachtundertfunfundsechzigste mit seinen Winkel in MOA meint.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Ne ne Lap Fan,

    was mir nicht gefällt ist die Grafik aus Chairgun. Die Zeigt bei gleichen Bedingungen (Flugzeit, Diabolo und (Wind)Kraft) unterschiedliche zurückgelegte Strecken aber gleiche Winkel an. Das müsste genau umgekehrt sein... gleiche Strecken und unterschiedliche Winkel.

    Gruß Herbert
    vormals herbk

  • Was mir nicht gefällt ist die zweite Grafik, die Trajektionskurve . Hier wird genau das von Dir gesagte bestätigt:
    Nach der gleichen Flugzeit bei ca.35-36m und 50m haben beide Kurven die gleiche Abweichung von -8cm.
    Ich habe nochmal eine Trajektionskurve gemacht. mit ZF höhe 0 und 5m Zero Range(0 geht leider nicht). Auch hier sieht man deutlich das, bei gleicher Flugzeit, nach 35-36m und 50m das die gleiche Ablenkung in cm nach unten zu sehen ist. Wenn ich die dazugehörigen Tabellen vergleiche, stimmt das auch für alle anderen Entfernungen bzw. Zeiten.
    Weshalb das beim Wind dann anders sein soll und nach den Berechnungen auch ist, verstehe ich leider auch nicht.
    Nach einigem rumprobieren mit Chairgun habe ich ganz stark die Vermutung das dies auch mit der Kombination BC-Wert und Geschossgeschwindigkeit zu tun hat. EDIT: Ne, doch nicht.

    Gruß Udo

  • Moin Udo,

    deshalb hatte ich nach der Trajektionskurve gefragt...

    So lange mir niemand einen belegbaren Grund für das unterschiedliche Verhalten nennen kann, halte ich das definitiv für einen Fehler in Chairgun.

    Gruß Herbert
    vormals herbk

  • Udo, leider hast du mit deiner Aussage, dass sich durch einen "kurzen Luftimpuls" von der Seite der gleiche Winkelversatz ergeben muss nicht ganz ins Schwarze getroffen. Dieser "kurze Impuls" ist nämlich keiner im wirklichen Sinne sondern eher eine AKTION mit unterschiedlicher "Einwirkdauer" und sollte so auch zu unterschiedlichen Ablenkungswinkeln (REAKTION) führen. ... und dann zu der gleichen Abweichung in m bei 35 m (F) und 50 m (16J) führen.

    Beispiel: Der gleiche "Windstoß" (gleich in Strecke, und Intensität aber nicht Zeit) sollte das gleiche Dia mit 7,5 J auf 35 m um 1 cm "verblasen" und mit 16J auf 50 m um 1 cm.

    Allerdings finde ich die Betrachtung etwas zu Realitätsfremd.

    Stellen wir uns einen Schuss mit 90° Seitenwind räumlich vor, so handelt es sich doch nur um die Summe zweier Trajektionskurven, oder?

    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • So was ähnliches musste ich im Studium mal ausrechnen.
    War ein Pflicht Nebenfach und ich war froh als ich das los war :)
    Das fiel in den Bereich Mechanik/Dynamik ungeführte Bewegung im Raum, wenn man da mal eim paar Suchbegriffe für braucht.
    Bei uns wurden damals Elektronen duch eine Anordnumg geladener Platten und Kugeln (rechnerrisch) geschossen und man muste zu jedem Zeitpunkt die Richtung, Geschwindigkeit und Beschleunigung ausrechnen.
    Das war dann irgendwas mit Differentialgleichungen.
    Das ist aber schon über 20 Jahre her und ich weis bis heute nicht wie ich damals die Klausur bestanden hatte :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Trotz Grübeln und einiger Experimente, bin ich nicht wesentlich weiter gekommen. Trotzdem glaube ich erstmal das Chairgun richtig rechnet und zwar deshalb weil Isnipe genau zu den gleichen Ergebnissen kommt: MOA sind gleich und absolut sind es 2 cm mehr, bei gleicher Flugzeit auf 35 bzw. 50m.

    Ich habe festgestellt das trotz gleicher Flugzeit, die schnelleren Diabolos mehr Energie verlieren als die langsamen (ca. 10%). Das ist ja auch nichts neues.
    Ob und wie sich das auch auf den seitlichen Versatz auswirkt bzw. ob da ähnliche Bremskräfte wirken kann ich nur vermuten. ?(

    Gruß Udo

    EDIT: Grundsätzlich stimmt das auch mit meinen persönlichen bisher gemachten Erfahrungen überein. Auf 50m mit Wind ein 40mm Ziel zu treffen ist schwieriger, als mit meiner 7,5J HW 100 ein 40mm Ziel auf 35m. Wohlgemerkt: MIT Wind. Grundsätzlich merke ich in Klasse 1 das es ab 35m deutlich schwieriger wird. Nicht wegen der Entfernung oder meinem Unvermögen, sondern fast nur wegen des Windes und der größeren Streukreise. Wenn man bei Wind, trotz Vorhalten neben die Hitzone eines 50m Zieles, dann trotzdem noch nicht mal die Silhouette trifft, kommt man sich ziemlich dämlich vor. ;( Vor allem wenn es auf 35m und ähnlichem Wind problemlos beim Schuß vorher noch funktioniert hat. Noch schlimmer wenn dann Adam oder Martin nach einem schiessen und das Ziel dann trotz starkem Wind treffen. 8|
    "Ich habe ca. 25 cm neben das Ziel gehalten" ist dann die Antwort wenn man dann fragt, wie sie es gemacht haben.

    3 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (13. Februar 2013 um 10:09)