Eine theoretische Betrachtung zu Schwierigkeitsgraden beim LG-Schiessen.

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 6.944 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Februar 2013 um 16:16) ist von Trail_finder.

  • Hallo zusammen,
    seit langer Zeit beschäftigt mich die Frage, ob es nicht möglich ist die eigene Leistung beim LG Schiessen mess- und vergleichbar zu machen und somit Verbesserungen oder Verschlechterungen ermitteln zu können.
    Dazu wäre es zunächst notwendig den Schwierigkeitsgrad von unterschiedlichsten Zielen bei verschiedenen Entfernungen mit unterschiedlich starken LGs, unterschiedlichen Arten von LGs (Preller oder PCP), verschiedenen Schiesspositionen und Umwelteinflüssen zu ermitteln und vergleichbar zu machen.

    Das ist eine schwierige Aufgabe. Der 10m Hallenschütze hat es da sehr viel einfacher, da er bei immer gleichen Bedingungen schießt und so anhand der erzielten Ringe seine Leistung direkt ermitteln und vergleichen kann.
    Bei Plinker- und FT-Schützen gestaltet sich das wesentlich schwieriger.

    Als Basis entwickelte ich zunächst eine Tabelle welche nur die Entfernung und Zielgröße betrachtet. Dazu musste lediglich eine Verhältnisrechnung angestellt werden, welche bei gleichem Winkel von Zielgröße und Zielentfernung die gleiche Wertung berechnet.
    Siehe Bild 1
    Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich durch Multiplikation mit einem festen Wert, einen Zahlenbereich gewählt der bei einem 40mm durchmessendem Ziel auf 50m Entfernung einen Wert von genau 100 ergibt.
    Die Tabelle zeigt, das es genauso schwierig ist ein 20mm Ziel auf 25m zu Treffen, wie ein 40mm Ziel auf 50m da der mögliche Streuwinkel(in diesen Fällen 2,75 MOA) um das Ziel noch zu treffen derselbe ist.
    Das war die einfache Übung. Diese Tabelle kann man beim Hallen- / Kellerschiessen bei einheitlicher Schiesshaltung grundsätzlich schon verwenden. Es spielt dabei annähernd keine Rolle ob es sich um 7,5J oder 16,3J LGs handelt. Hier beeinflusst nur die Präzision des Gewehres (Streukreis) und des Schützen das Ergebnis. Annähernd deshalb, weil bei der niedrigeren Energie bei großen Entfernungen durch Taumeln der Geschosse, sich die Streukreise überproportional öffnen können (diese Info habe ich von erfahrenen FT-Schützen aber sie muß noch verifiziert werden).
    Es ist möglich damit den Schwierigkeitsgrad für jede beliebige Zielgröße und Entfernung zu ermitteln, sofern das Ziel einigermaßen symmetrisch ist (bei langen schmalen Zielen funktioniert es logischerweise nicht).
    Für die draußen Schützen fehlt jetzt noch der Außenfaktor. Daran habe ich ziemlich lange geknobelt. Die weiteren Ausführungen gehen zunächst von 16,3J PCP aus, aber die 7,5J Gewehre werden im folgenden auch noch berücksichtigt und auch mit den 16.3J Gewehren vergleichbar gemacht.
    Weitere gegebene Annahmen: PCP-Matchgewehr mit Streukreisen < 15mm auf 50m Indoor; Guter FT-Schütze mit mindestens 80% Trefferquote; leichter Wind von 0-2 m/s.
    Ich habe dann 3 Thesen aufgestellt:

    Meine erste These:
    Draußen ist fast immer Wind (um die 1m/s).
    Jeder der Streukreise auf große Entfernungen schießt wird feststellen, das selbst bei gefühlter Windstille die Streukreise draußen etwas größer sind (Vorraussetzung: mindestens mit 3x10 Schuss ermittelt).

    Die zweite These:
    Doppelt so starker Wind verdoppelt den Schwierigkeitsgrad nicht.
    Wenn das so wäre dann würden die guten Schützen ab 4 m/s auf Turnieren nur noch 15 oder weniger Treffer erzielen. Dem ist aber nicht so. Auf Wind kann man sich einstellen. Doppelter Wind bedeutet zunächst einmal ja „nur“ doppelt so weit vorzuhalten. Das ist jedoch nicht doppelt so schwer, sondern eine Erfahrungssache.

    Die dritte These:
    Je weiter die Entfernung, umso schwieriger wird es den Wind auszugleichen.
    Bei doppelter Entfernung wird das Dia 4-mal so weit vom Wind abgetrieben. Das bedeutet in der Praxis, man muß bei den kurzen Entfernungen deutlich weniger Windkorrekturen vornehmen und es machen sich Fehleinschätzungen des Windes auf kurze Entfernungen mit deutlich weniger Fehlschüssen bemerkbar, als bei großen Entfernungen.
    Beispiel (mit Chairgun Pro Mobile von Hawke berechnet):
    JSB Exact; 243 m/s= 16,3J;
    Wind aus 90° mit 0 bis 2 m/s;
    Ziele: 25m, 20mm und 50m, 40mm
    Eckdaten bei konstantem Wind 2 m/s :
    Winddrift bei 2 m/s: 25m = 17,6mm
    Winddrift bei 2 m/s: 50m = 74,5mm (bei 1m/s = 37,3 mm)
    Wenn ich bei beiden Zielen jeweils an den Rand der Hitzone anhalte, fällt das 25m Ziel bei Wind zwischen 0-2 m/s immer. Nicht jedoch das 50m Ziel. Dieses würde nur bei Wind zwischen 0-1 m/s fallen.


    Unter Berücksichtigung dieser drei Thesen habe ich eine Tabelle (Bild 2) entwickelt, welche den Hallenschwierigkeitsfaktor um den Windfaktor für 16,3J Schützen erweitert.
    Der Faktor entspricht schwachem Wind ca. 0-2 m/s.
    Wie man sieht wird der Faktor mit zunehmender Entfernung größer. Somit sorgt der Windfaktor für eine leicht überproportionale Zunahme des Schwierigkeitsgrades.
    Die Zunahme des Faktors entspricht ziemlich genau der Winddrift in MOA *10 (Bei 50m = 2.6 MOA = Faktor 26). Ob das reiner Zufall ist kann ich nicht sagen.

    Wie man sieht ist es ohne Wind (Bild 1) etwas schwieriger ein 35m/25mm Ziel zu treffen, als ein 50m/40mm Ziel. Mit leichtem Wind gleich schwer (Bild 2), und bei starkem Wind schwerer das weiter entfernte Ziel zu treffen. (Bild 3).
    Das bildet m.E. die Realität gut ab. Es würde die These 3 bestätigen.

    Glücksschießen
    Jetzt komme ich zu einem Punkt wo ich auf Hilfe angewiesen bin. Aber welchem Schwierigkeitsgrad fängt das Glücksschiessen an?
    Als ersten Richtwert sage ich mal: alles über 180.
    Es ist zwar möglich einzelne Ziele mit einem Schwierigkeitsgrad über 180 zu treffen. Auch bei einem Schwierigkeitsgrad über 300 ist ein Ziel noch treffbar, aber die Frage ist, ob man ein Ziel signifikant wiederholbar treffen kann. Daraus folgen die Fragen: Was ist signifikant wiederholbar? und wie kann man das Testen?
    Könnte man einfach festlegen: Wenn ein Ziel von 3x10 Schussserien nur je 5 mal getroffen wird, ist es Glücksschiessen?
    Das auch gute Schützen ein Ziel nie 100% wiederholbar treffen, würde ich immer annehmen.
    Ein guter Schütze sollte m.E. mindestens 8-9 mal von 10 Schüssen ein Ziel treffen können.
    Bei nur 5 von 10 ist die Trefferquote nicht mehr signifikant.
    Das würde ich gerne mit euch diskutieren. Vielleicht gibt es da ja schon Beispiele und Erfahrungswerte. Eventuell bin ich ja komplett auf dem Holzweg

    Plinken / Kellerschiessen
    Man sieht deutlich das bei ganz kurzen Entfernungen der Schwierigkeitsgrad dramatisch kleiner wird. Selbst mit recht ungenauen Gewehren ist das Treffen unter 10m Entfernung wohl relativ leicht. Ich hoffe einige Plinker unter euch werden das mal austesten, ob die Werte ungefähr die Realität abbilden. Wenn man die Streukreise seiner Gartenflinte kennt, wäre es auch möglich einen entsprechenden Malusfaktor in die Tabelle einzubinden ( kommt später ). Anbei eine Tabelle mit noch kleineren Zielen. (Bild 5)

    Tabelle für 7,5J
    Der Schwierigkeitsgrad für die Entfernungen 25m müßte etwas kleiner sein als die 50m bei den 16J Schützen, siehe These 3. Mit zunehmender Entfernung nimmt der Schwierigkeitsgrad deutlich mehr zu als bei den 16J Gewehren. Das öffnen der Streukreise ist dabei aber noch unberücksichtigt. Ein 35m/40mm Ziel ist nach meiner Erfahrung mit einem 7,5J Gewehr allerdings deutlich leichter zu treffen als ein 25m/20mm Ziel. Den Schwierigkeitsgrad habe ich deshalb mit einem Korrekturfaktor von 1,7 versehen.
    Somit können die Erkenntnisse mithilfe dieses Korrekturfaktors auf die freien Gewehre übertragen werden. Bild 4.
    Eventuell müssten hier noch Anpassungen der Werte vorgenommen werden.
    Es wäre auch ein Test angesagt um das zu überprüfen.

    Jetzt meine Bitte an euch.
    Ich stelle das hier zur Diskussion obwohl ich noch nicht fertig bin, am Ende werden auch alle Faktoren wie Hoch- Tiefschuss, stehend, kniend, Gelände, Preller usw. mit einfliessen. Ich werde die Exceltabelle mit komfortablen Bedienungsmöglichkeiten dann frei zur Verfügung stellen. Es wird Umrechnungstabellen geben, mit denen man sein Training zu Hause auf kurze Entfernungen durchführen kann, wobei unterschiedliche Entfernungs/Zielgrößenkombinationen simuliert werden können. Und noch einiges mehr.

    Noch eine Bitte: bleibt bitte sachlich in der Kritik.
    Es mag auch Leute geben, die so ein Projekt völlig sinnlos finden. Diese brauchen sich dann bitte nicht an der Diskussion zu beteiligen.

    Wenn Ihr das Projekt gut findet, wäre ich für Unterstützung, gerade was die Praxistests angeht, sehr dankbar.

    Gruß
    Udo

  • Tja, nach knapp 12 Stunden noch immer keine Antwort (ist das ein neuer Rekord?), bedeutet wohl: Thema verfehlt.

    Sorry Leute

    Gruß Udo

  • Hallo Udo,

    Thema verfehlt nicht. Ist halt eine Menge Buchführung. Ich tüftele auch im stillen Kämmerlein mit meinem Combro,Chairgun,nachgewogenen Diabolos
    und gehe dann auf den Schießstand des SV und versuche das theoretische in die Praxis umzusetzen...

    Denke jeder hier fährt seine eigene Schiene.

    LG Martin


    Nachtrag: Meine örtlichen Gegebenheiten outdoor geben nur 15 und 23 Meter her... und das Wetter lädt auch nicht zu Versuchsreihen ein ;)

    Facebook: Streu Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von GunnerySergeant (12. November 2012 um 23:59)

  • Hallo Udo,

    der Course Director eines FT-Wettbewerbs stellt mit einer Excel-Tabelle den Schwierigkeitsgrad des Parcours fest. Hier gehen Entfernungen, Hitzone-Durchmesser und besondere Schwierigkeiten ein, wie z.B. der Stehend- oder Kniend-Anschlag, weiter nichts
    Diese "alte" Excel-Berechnung habe ich vor Jahren ziemlich genau nach deinen Überlegungen überarbeitet und aufgrund physikalischer Gegebenheiten eine neue Berechnungsmethode entwickelt, die Wind oder andere Umstände berücksichtigt und definitiv näher an der Realität liegt.
    Das hat viele Überlegungen und viel Arbeit gekostet. Diese überarbeitete Berechnungsmethode (auch als Excel-Tabelle) habe ich einigen wichtigen Entscheidungsträgern im Deutschen FT-Sport zugeleitet. Eigentlich sogar auf deren Anfrage nach einer realitätsnäheren Bewertung!

    Ob "meine" physikalisch angepasste Berechnungsgrundlage heute angewendet wird, weiß ich leider nicht.

    Natürlich ist es deutlich schwieriger ein 40mm Ziel auf 50m zu treffen als ein 20mm Ziel auf 25m... und nicht nur wegen des Windes, sondern auch wegen der viel schwierigeren Entfernungsmessung, der schwierigeren Zielerfassung usw. Wohlgemerkt: Bei gleicher Waffe!
    Aber es auch nicht schwieriger ein 15m Ziel mit einer 7,5J Waffe zu treffen als mit einer 16,3J Waffe, wahrscheinlich bei Federdruck sogar einfacher wegen des geringeren Prellschlags.

    Gruß
    Bernard

  • Ich weis nicht, ob des passt...

    Bei Bild 4

    trifft ein 16,3J Gewehr ein 10mm großes Ziel auf 15m mit dem Faktor 123
    und
    ein 7,5J Gewehr ein 20mm großes Ziel auf 25m mit dem Faktor 119

    Demnach ist es leichter, mit 1. knapp der Hälfte an Kraft auf eine 2. um 2/3 größere Entfernung zu Treffen, während das Ziel nur um doppelten
    Radius erweitert worden ist???

    Vll. die Hitzones besser in Quadratmillimeter umrechnen???

  • Das Problem ist, Udo, durch die Woche hab ich nicht die Zeit hier mit längeren Gedankengängen zu verweilen. Was ich dir empfehlen kann ist, such mal in Google nach Troyer Faktor. Die Amis haben da auch schonmal etwas gemacht um den Schwierigkeitsgrad zu bestimmen.

  • Ich weis nicht, ob des passt...

    Bei Bild 4

    trifft ein 16,3J Gewehr ein 10mm großes Ziel auf 15m mit dem Faktor 123
    und
    ein 7,5J Gewehr ein 20mm großes Ziel auf 25m mit dem Faktor 119

    Demnach ist es leichter, mit 1. knapp der Hälfte an Kraft auf eine 2. um 2/3 größere Entfernung zu Treffen, während das Ziel nur um doppelten
    Radius erweitert worden ist???

    Vll. die Hitzones besser in Quadratmillimeter umrechnen???

    Doppelter Radius bedeutet 4- fache Fläche zum Treffen. Demnach kann das durchaus passen.

  • Zitat

    Doppelter Radius bedeutet 4- fache Fläche zum Treffen. Demnach kann das durchaus passen.

    Das ist mir klar.
    Jedoch sind die Argumente, die es dem Schützen erschweren:

    1. weniger "Leistung"
    2. höhere Entfernung
    3. mehr Zeit, dass Wind einwirken kann
    4. höherer Grundstreukreis

    Auf der anderen Seite wird es dem Schützen nur mit einer 4-fach größere Fläche erleichtert.

    Dass passt nicht, wenn man das gegeneinander Abwiegt.

    Den Gedankengang kann ich allerdings nachvollziehen, wenn man sagt:
    Doppelte Entfernung --> 4-fache Hitzone --- das Ziel ist optisch gleich groß ---> also genauso leicht zu treffen.

    bzw. in meinem Beispiel ist es ja 5m näher, demnach sogar leichter zu treffen.

    EDIT: ich seh grad, es ist ja gewollt, dass der Wind keine so große Rolle spielen soll. (find ich richtig, schon allein weil er sich verändern kann)
    Vll. wäre es ja hilfreich alle Faktoren die nen Einfluss haben mal untereinander zu schreiben und nen Wichtigkeitsfaktor zu vergeben...

    Beispiel:
    Energie 0,5 (50%)
    Entfernung 0,5 (50%)
    Wind 0,15 (15%)
    Hitzone 0,4 (40&)
    usw.

    Einmal editiert, zuletzt von avalongg (13. November 2012 um 12:45)

  • Hallo Leute,
    erstmal danke dafür, das doch noch Antworten kommen. Darüber freue ich mich sehr. Ich kann jetzt auch verstehen das man sich mit dem geschriebenen erstmal länger auseinander setzen muß. Ich selbst habe ja auch Monate gebraucht um aus allen Informationen und Erfahrungen diese Ausarbeitung zu erstellen.

    der Course Director eines FT-Wettbewerbs stellt mit einer Excel-Tabelle den Schwierigkeitsgrad des Parcours fest. Hier gehen Entfernungen, Hitzone-Durchmesser und besondere Schwierigkeiten ein, wie z.B. der Stehend- oder Kniend-Anschlag, weiter nichts
    Diese "alte" Excel-Berechnung habe ich vor Jahren ziemlich genau nach deinen Überlegungen überarbeitet und aufgrund physikalischer Gegebenheiten eine neue Berechnungsmethode entwickelt, die Wind oder andere Umstände berücksichtigt und definitiv näher an der Realität liegt.
    Das hat viele Überlegungen und viel Arbeit gekostet. tlich sogar auf deren Anfrage nach einer realitätsnäheren Bewertung!

    Hätte ich das mal gewußt, dann wäre mir viel Arbeit erspart geblieben. Wir sollten viel mehr zusammen machen. :huldige::n1:


    Aber es auch nicht schwieriger ein 15m Ziel mit einer 7,5J Waffe zu treffen als mit einer 16,3J Waffe, wahrscheinlich bei Federdruck sogar einfacher wegen des geringeren Prellschlags.

    Die Werte sind ja auch nur marginal unterschiedlich. Das wird man kaum spüren bzw. genau ermitteln können.
    Chairgun sagt bei 15m und 2m/s Wind einen Unterschied von 3mm voraus. bei mittlerem Wind von 1m/s wären es noch 1,5mm.
    Das würde die marginalen Unterschiede bei den Punkten erklären.

    Vll. die Hitzones besser in Quadratmillimeter umrechnen

    Witzig das du das schreibst, in der nächsten Zeile oberhalb der abfotografierten Tabellen stehen die Hitzonengrößen in qmm. :)
    Das ganze System basiert darauf.

    DDie Amis haben da auch schonmal etwas gemacht um den Schwierigkeitsgrad zu bestimmen.

    Wenn man die Werte aus Tabelle 1 durch 80 teilt und mit 28 multipliziert, ergibt sich ungefähr der Troyer-Faktor. Dieser ist nichts weiter als das Verhältnis der Zielgröße zur Entfernung. Leider bleibt der Wind dabei unberücksichtigt. Dieser ist aber ein wichtiges Element bei größer werdenden Entfernungen.
    EDIT: Ihr werdet mich vielleicht für arrogant halten, aber ich finde den Referenzwert: 100 (Prozent) = 50m/40mm angenehmer als den Troyer Wert. Darunter kann ich mir was vorstellen, man hat direkt einen Bezug auch bei größeren und kleineren Schwierigkeitsgraden.

    Das ist mir klar.
    Jedoch sind die Argumente, die es dem Schützen erschweren:

    1. weniger "Leistung"
    2. höhere Entfernung
    3. mehr Zeit, dass Wind einwirken kann
    4. höherer Grundstreukreis

    Auf der anderen Seite wird es dem Schützen nur mit einer 4-fach größere Fläche erleichtert.

    höherer Grundstreukreis darfst du nicht annehmen. Es wird immer erst von der angegebenen Matchwaffe ausgegangen. Ein Malusfaktor für Waffen mit größerem Streukreis muß noch ermittelt werden. Hab ich noch nicht. Kommt aber noch.

    da der Wind bis 15m kaum Wirkung hat kommt der hohe Wert von der kleineren Hitzone:

    10mm auf 15m sind 2,29 MOA
    2,29 MOA auf 25m entspricht einer Hitzone von 16,6mm
    oder umgekehrt:
    20mm auf 25m sind 2,75 MOA
    2,75 MOA auf 15m entspricht einer Hitzone von 12mm.
    Der kleinere Winkel sorgt überwiegend dafür, das es schwerer ist bei den gegebenen Daten das kleinere Ziel zu treffen.

    EDIT: Den Windfaktor habe ich mit Werten aus Chairgun abgeglichen, ob diese stimmen, weiß ich nicht. Aber irgendwo muß man ja ansetzen. Dazu kommen noch die von Musashi genannten Erfahrungen, wie z.B. Messfehler.

    Gruß Udo

    2 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (13. November 2012 um 13:24)

  • höherer Grundstreukreis darfst du nicht annehmen. Es wird immer erst von der angegebenen Matchwaffe ausgegangen. Ein Malusfaktor für Waffen mit größerem Streukreis muß noch ermittelt werden. Hab ich noch nicht. Kommt aber noch.

    Ich meinte nicht, dass die 7,5J- Waffe einen höheren Streukreis zur 16,3J- Waffe auf bestimmte Entfernungen bringt, sondern
    dass der Streukreis bei der selben Waffe sich zu größeren Entfernungen mitsteigert.

    Ich gehe von sogar eingespannt aus. Dass verschiedene Waffen unterschiedliche Streukreise produzieren würde ich nicht mit Einberechnen,
    das macht die Tabelle zu Sensiebel.

    Auch dass sich der Prellschlag einer 7,5er Federdruck im Gegensatz zur 16,3er verringert und des ja wiederum einfacher macht für den Schützen, gibt mir zu denken...
    Man sollte von vornherein Gemeinsamkeiten aller FT-Klassen aufzählen und daraus eine Grundformel ableiten.

    Abpropo, wie lautet eigentlich die aktuelle Formel deiner Rechnung, Udo1865?

    Recht einfach Gehalten, würde ich Zonen der verschiedenen Entfernungen machen und denen Einen Multiplikator verpassen:
    10m - 15m Multiplikator 0,5
    15m - 20m Multiplikator 1,0
    20m - 25m Multiplikator 2,0
    25m - 30m Multiplikator 4,0
    usw.

    Winddrift lasse ich nun völlig weg, weil ich weiß, dass der Diabolo desto größer die Entfernung ist, schneller dem Boden entgegensinkt, egal bei wieviel AnfangsKraft.
    und das zusammen drücke ich mit dem Multiplikator aus, der bei größeren Entfernungen dementsprechend ansteigt.

    Das Ganze rechnen wir noch mit den
    Hitzone-Größen;
    Hochschuss, Gerade aus, Tiefschuss;
    Stehend, Kniend, sitzend;
    und natürlich den
    Joule
    gegen.

    Ich möchte dir aber nicht in deine Tabelle reinquatschen, gell :) das Thema fasziniert mich jetzt so richtig, und ich versuch mal ob ich auch n Ergebniss hinbekomm in Art einer Tabelle... Ich geh aber den Weg, dass ich bei ganzen/natürlichen Zahlen bleiben möchte und so wenig Parameter wie möglich in die Formel fliessen sollten.
    Das hat den Grund, da egal welches Punktesystem benutzt wird, Es gibt nur 2 Zustände: Getroffen oder verfehlt.

  • ... ich finde den Referenzwert: 100 (Prozent) = 50m/40mm angenehmer als den Troyer Wert. Darunter kann ich mir was vorstellen, man hat direkt einen Bezug auch bei größeren und kleineren Schwierigkeitsgraden.


    Ich bin da anderer Meinung, da 50 Troyer z.B. eine Hitzone mit einem ganzen Zoll auf 50 Yards (das sind 150 Fußlängen) darstellt. 100 Troyer entspricht dann ebenfalls einem ganzen Zoll auf nun 100 Yards, das ist fast genau 1 MOA. Ich weiß also genau, dass eine Waffe mit sub-MOA-Präzision gerade ausreicht um ein Ziel mit 100 Troyer zu treffen.

    Normaler Wind ist Übungssache, genauso wie die Sonder-Anschläge oder große Winkel. Problematisch sind die Böen. Daher gibt es bei Troyer auch den Zusatzfaktor für Wind, der wenn er auftritt auch meistens in Böen kommt. Ebenfalls gibt es den Zusatzfaktor der besonders weiten Ziele, die nur durch die besondere Weite nochmals schwerer eingestuft werden. Noch mehr Unterteilungen halte ich nicht für notwendig, da sie in der Messungenauigkeit liegen. Alles innerhalb der Fehlergrenzen ist überflüssig.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Abpropo, wie lautet eigentlich die aktuelle Formel deiner Rechnung, Udo1865?

    Ähm, tja, etwa so:

    =(Q17/100+1)*WENN($AL$4=WAHR;D17*0,9144;D17)/WENN(AG17=WAHR;AG$15;WENN(AH17=WAHR;AH$15;WENN(AI17=WAHR;AI$15;AJ$15)))*$AJ$10*(1+(WENN($AL$4=WAHR;D17*0,9144;D17)*$AP$10/10)^2/100)

    :D

    Gruß Udo

  • Lol

    Meine Lautet bisher:

    Formel: Multiplikator * (Faktor * Hitzone)

    Was mich grad stört, is, dass ein 40mm Ziel auf 45-50m den gleichen Score hat wie ein 20mm Ziel auf 30-35m
    aber da hab ich gleich einen Korrekturfaktor drinn.
    Und dann muss ich nur noch die Zahlen in einen Wertebereich bringen, der nicht so riesige Werte ausspuckt.

  • Meine Lautet bisher:

    Formel: Multiplikator * (Faktor * Hitzone)


    Du läßt die Entfernung unberücksichtigt.

    Was hälst du statt dessen hiervon: Entfernung in m / Hitzone in m das ist einfacher und gibt schon ne schöne Tabelle. ;^)

    Anschließend kannste das Ergebnis für jede Hitzone noch mit deinem jeweiligen Faktor malnehmen.

  • Der Kaliberfaktor ist nicht rausgerechnet. 4,5 mm sind auf 100 m 0,155 MOA, auf 10 m aber 1,55 MOA. Oder, in % der Hitzone: 30 % bei 15 mm, 18 % bei 25 mm, 11 % bei 40 mm.

    Als Faustformel ist der MOA-Ansatz ganz ok, aber eigentlich gehts Dir um die Trennung zwischen kontrollierbaren und unkontrollierbaren Windeinflüssen.

    Der unkontrollierbare Einfluß steigt unterproportional. Gesamtstreuung = Quadratwurzel (sonstige Streuung ^2 + Windstreuung ^2)

    D.h. Du müßtest den Faktor "Erhöhung des Schwierigkeitsgrades durch Wind" mit dem Faktor "Entfernung" (100 bei 40 mm auf 50m) irgendwie harmonisieren.

    Andreas

  • Die Entfernung hat bei mir einfach den Wert eines Multiplikators....

    Ich hab die Punkte-Karte so verstanden, dass man die Schwierigkeit des Ziels ausdrücken möchte,
    aber nicht unbedingt durch diesen Wert die exakte Entfernung bestimmen muss; Rückschlüsse auf Temperatur, Luftfeuchte oder dergleichen.

    Bin ein bisschen weiter:

    Formel: Multiplikator * (Faktor * Hitzone) – (Faktor * Multiplikator)

    So, nun ist ein 40mm Ziel auf 45-50m etwas schwieriger zu treffen wie ein 20mm Ziel auf 30-35m.

    Aber nun ist ein 40mm Ziel auf 20-25m leichter zu treffen wie ein 20mm Ziel auf 10-15m
    Entspricht das der Erfahrung, kann das jemand bestätigen?

    Sonst müsst ich tatsächlich jeden Meter durch Hitzone teilen, oder den Multiplikator über die Quadratmillimeter exakter beschreiben

  • Hi Udo!
    Wenn Du als festen Faktor die Zeit des Dias bis zum Ziel nimmst, hast Du schon mal keine 2 Tabellen mehr für die 7,5 + 16 Joule Gewehre.
    Das ist mir heute Mittag in der Pause in den Kopf gekommen.

  • Der Kaliberfaktor ist nicht rausgerechnet. 4,5 mm sind auf 100 m 0,155 MOA, auf 10 m aber 1,55 MOA. Oder, in % der Hitzone: 30 % bei 15 mm, 18 % bei 25 mm, 11 % bei 40 mm.

    Als Faustformel ist der MOA-Ansatz ganz ok, aber eigentlich gehts Dir um die Trennung zwischen kontrollierbaren und unkontrollierbaren Windeinflüssen.

    Der unkontrollierbare Einfluß steigt unterproportional. Gesamtstreuung = Quadratwurzel (sonstige Streuung ^2 + Windstreuung ^2)

    D.h. Du müßtest den Faktor "Erhöhung des Schwierigkeitsgrades durch Wind" mit dem Faktor "Entfernung" (100 bei 40 mm auf 50m) irgendwie harmonisieren.

    Andreas

    Den Kaliberfaktor habe ich in der Tat nicht berücksichtigt. Der könnte beim Schiessen auf ganz kleine Ziele ein größere Rolle spielen.

    Also ich leg mal die Karten auf den Tisch. Je einfacher (nicht simpler) die Lösung eines Problems ist, desto besser funktioniert sie unter verschiedenen Randbedingungen. Die Formel lautet:

    Entfernung in m / Zielgröße in mm * Normierungsfaktor * (1+Windfaktor/100)
    Der Normierungsfaktor (50m/40mm=100) ist 80
    Der Windfaktor ist: (Entfernung in m * Windstärkewert /10)^2
    Die weiteren Anpassungsfaktoren führe ich hier nicht auf.

    Gruß Udo

    2 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (9. Februar 2013 um 13:52)

  • Hi Udo!
    Wenn Du als festen Faktor die Zeit des Dias bis zum Ziel nimmst, hast Du schon mal keine 2 Tabellen mehr für die 7,5 + 16 Joule Gewehre.
    Das ist mir heute Mittag in der Pause in den Kopf gekommen.

    Das verstehe ich nicht ganz. Ich brauche doch 2 Tabellen. Für 7,5 J ist das Treffen deutlich schwieriger bei großer Entfernung.
    Auch auf 25m. Ich möchte die beiden ja vergleichbar machen.
    Wobei natürlich der Grundgedanke über die Flugzeit zu rechnen eine Alternative ist.
    Aus welchem Grund ich die verworfen habe, weiß ich allerdings nicht mehr.


    Gruß Udo