Waffenschein für Juwelier

Es gibt 61 Antworten in diesem Thema, welches 5.126 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. September 2012 um 13:54) ist von Jhary.

  • Abend zusammen,

    ich habe das heute bei uns schon im Radio gehört, in der Online-Ausgabe der Zeitung stehts nun ebenso...

    Ein Juwelier im Landkreis Augsburg soll seinen lange inne gehabten Waffenschein nicht verlängt bekommen... er solle sich mit der Kripo doch über Alternativen unterhalten...

    In was für einer waffen-paranoiden Bevormundungswelt sind wir denn gelandet... ?(:thumbdown:

    http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/…id21978636.html

    Gruß max

  • Zitat

    "Als der Mann im März seinen Waffenschein verlängern wollte, lehnte das
    Landratsamt seinen Antrag ab – mit einem Verweis auf das verschärfte
    Waffengesetz."

    Ich dachte in diesem Punkt hätte sich nichts verändert. In wie weit wurde das Waffengesetz bezogen auf den großen Waffenschein denn verschärft?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Im Waffen-Online Forum gibts auch nen Thread dazu-da stehen mehr Antworten und Meinungen dazu.

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Servus
    Schau mal ins Gesetz:
    (4) Die Erlaubnis zum Führen einer Waffe wird
    durch einen Waffenschein erteilt. Eine Erlaubnis nach Satz 1 zum Führen
    von Schusswaffen wird für bestimmte Schusswaffen auf höchstens drei
    Jahre erteilt; die Geltungsdauer kann zweimal um höchstens je drei Jahre
    verlängert werden, sie ist kürzer zu bemessen, wenn nur ein
    vorübergehendes Bedürfnis nachgewiesen wird. Der Geltungsbereich des
    Waffenscheins ist auf bestimmte Anlässe oder Gebiete zu beschränken,
    wenn ein darüber hinausgehendes Bedürfnis nicht nachgewiesen wird. Die
    Voraussetzungen für die Erteilung einer Erlaubnis zum Führen von
    Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen sind in der Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 3 Nr. 2 und 2.1 genannt (Kleiner Waffenschein).

    Möglicherweise hat er ja schon zweimal verlängert.
    In dem Fall wird ein sehr hoher Maßstab angelegt wenn es um einen erneuten Bedürfnissnachweis geht.

  • Oder neuer Sachbearbeiter im Amt, der einfach keine Waffe in Privat hand sehen will. Auserdem wissen wir nichts über den Juwelier es kann ja auch anderweitige Gründe geben.

  • Moin,

    ich arbeite in einem Juweliergeschäft der gehobenen Kategorie. Ich möchte mir nicht ausmalen was im Falle eines bewaffneten Raubüberfalls passiert wenn wir uns wehren würden....
    Es gäbe ein Blutbad...

    Stillen Alarm auslösen und kooperativ sein.

    Besser als drei tote Verkäuferinnen da liegen zu haben. ..

    man könnte jetzt noch weiterspinnen was wäre wenn, aber hierzulande rechnet ein Räuber nicht mit Gegenwehr...

    In ländern mit einem liberaleren Waffenrecht mag eine bewaffnung sinnvoll und abschreckend sein. Hier nicht
    ...

    LG Martin

    Facebook: Streu Kreis

  • Tja und da fangen die Probleme an , die Räuber wissen sie haben freies Speiel , sie können sich nehmen was auch immer sie wollen und tun was immer sie wollen. Tja und solange es Menschen gibt die diese Denkweise an den Tag legen das man den Räubern freies Spiel lassen soll wird es auch weiter Überfälle hier geben. Ich kann den Juwelier voll verstehen und finde es richtig ,dass Er für ein eigendliches Grundrecht was jeder Bürger haben sollte kämpft.

  • Gunny
    ... sehr vernünftige Einstellung

    @HW75
    ... einfach Schwachsinn, als würde sich einer von dir abschrecken lassen. Das funktioniert einmal, das nächste Mal fliegt eine Blendgranate durch die Tür (wenn du Glück hast). Deeskalierendes Verhalten zeigen, der Krempel ist eh versichert.

  • Der Krempel ist eben nicht versichert. Die Versicherung besteht doch darauf, dass er bewaffnet ist, sonst zahlt sie nicht.

    Edit: Es geht auch nicht um Kunden im Geschäft und Passanten davor, sondern um ganz diskrete Kundenbesuche, also abgelegene Villa mit verdunkeltem Hintereingang.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Markus30S (21. September 2012 um 10:52)

  • Da es Millionen von Schreckschusswaffen gibt muss der Juwelier schießen wenn er glaubhaft abschrecken will.
    Und er muss schießen wenn er denkt die Leute die ihn überfallen haben echte Waffen. So oder so würde Blut fließen.
    Genau das will man scheinbar von höherer Stelle verhindern.
    So Sachen wurden aber sicher schon tausendfach diskutiert, da halte ich mich raus.
    Ach ja, USA. Die Räuber haben immer echte Waffen. Die Kunden dann mitten drin.
    Wenn ich in Los Angeles einen Laden hätte, ich hätte auch eine scharfe Waffe unter der Kasse. Anders geht es nicht mehr.
    Und, die Behörden hier sollten grundsätzlich allen Juwelieren scharfe Waffen erlauben.

    Zitat

    Der Krempel ist eben nicht versichert. Die Versicherung besteht doch darauf, dass er bewaffnet ist, sonst zahlt sie nicht.

    Wusste ich nicht. Die Versicherung zahlt dann sicher auch Personenschäden, und für Passanten die es draußen trifft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (21. September 2012 um 11:00)

  • Das ganze ist so oder so widersprüchig,vor allem weil ein deeskalierendes Verhalten und ein stiller Alarm nicht unbedingt so funktionieren wie sie sollen.Ist die Polizei zu schnell vor Ort so wird es zu einer unschönen Geisel Situation kommen und wenn es ein Zeitschloß für gesicherte Tresore und Vitrinen gibt dann kommt es auch zu wieder anderen Problemem.Die Waffe des Juweliers ist eigentlich auch nur für Hausbesuche gedacht,obwohl man sagen muß das es auch für diesen Fall mittlerweile gute Lösungen von einigen Herstellern gibt die eine Waffe überflüssigmachen könnten,aber ...
    Letztendlich ist kann er aber bei unserer waffenunfreundlichen Gesellschaft nur auf passive Sicherheit setzen. :thumbdown:

    @ Büroklammer-Nein man steckt immer mit einem Bein im Knast wenn man Waffenträger ist,allerdings haftet man nur für selbst verursachte Schäden.Die meisten Juweliere haben Sicherheitsverglasung in Ihren Läden womit Verletzungen außerhalb relativ unwahrscheinlich wären.Und bei der Versicherung geht's um den Transport,diese ist bei einem unbewaffneten Transport um einiges teurer und/oder wird unbewaffnet gar nicht erteilt.Es gibt passive Sicherheitssysteme für den Transport,aber man kann nicht jeden möglichen Hauskunden mit entsprechenden Schlüsselsystemen ausrüsten.Das würde dazu führen das auch die Möglichkeit besteht das diese in die falschen Hände geraten.

    Einmal editiert, zuletzt von Raziel (21. September 2012 um 11:45)

  • Der größte Vorteil einer Bewaffnung ist doch sicherlich die abschreckende Wirkung. Geldtransporte haben etliche Sicherheitseinrichtungen, aber alleine die Tatsache dass dort zwei bewaffnete Begleiter zu überwinden sind dürfte doch für Durchschnittskriminelle ein Ausschlusskriterium sein.
    Diese Risiken und Konsequenzen bei einer solchen Konfrontation ist nur was für „ganz harte“.

    Aber gerade das größte Potential, die abschreckende Wirkung, fehlt doch bei dem Juwelier auf Hausbesuch, außer er würde das groß publik machen. Dann fallen Kleinkriminelle eventuell weg, aber alle Anderen sind in der Lage sich darauf einzustellen und halten ihn schlimmstenfalls noch für besonders lohnenswert.
    Wenn die Waffe zum Einsatz kommt ist das aus meiner Sicht immer ein Glückspiel, in vielerlei Beziehung (juristisch, persönlich und ganz besonders im Bezug auf die Gefährdung unbeteiligter).

    Ich kann das Bedürfnis des Juweliers schon nachvollziehen, aber glaube persönlich nicht, dass das der richtige Weg ist.
    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es Charaktere gibt, denen es sehr gut gefällt bei der betuchten Kundschaft mit Waffe aufzutauchen. Das unterstelle ich hier nicht, aber diese Klientel sollten die Behörden sicher ausschließen, lieber einen WS zu viel eingezogen als einen zu viel erteilt.

    Ich habe keine Lösung,
    bewundere aber das Problem!

  • Da fragt man sich doch wie lange es noch dauert bis jemand mit Polizisten auf Streife über "Alternative" Lösungen diskutiert. Brauchen die wirklich eine Scharfe Waffe? Wie hoch ist denn da die Statistik?
    In Deutschland braucht kein Mensch eine Waffe zur Selbstverteidigung, wenn sich Verbrecher an Gesetze hielten. Tun Sie aber nicht.

  • Gibt es nicht die Möglichkeit, dass er bei einer professionellen Wachschutzfirma proforma angestellt wird, dort einen kleinen Kurs macht, als Personenschützer den WS erhält und sich dann selbst bewacht?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Moin,

    mal aus meiner Sicht...ich wüsste nicht wie Ich (als durchaus geübter Schütze) in einem Ladengeschäft 2 oder mehr bewaffnete Strolche ausschalten/unschädlich machen sollte.

    Schon oft in Gedanken mal durchgespielt, ich hätte zwar bewaffnet die möglichkeit einen Überfall zu beenden,aber würde niemanden nützen. die meisten Anwesenden wären verletzt oder tot.
    In Fernsehkrimis mag das gehen. Aber in den meisten Ladengeschäften eine Schiesserei anzuzetteln ist witzlos.
    Ich kann nicht auf Eigensicherung achtgeben, Unbeteiligte schützen, sich bewegende Ziele ausschalten während noch auf mich geschossen wird.

    Damit auf meinem Grabstein steht er war ein Held und hat sich gewehrt....

    Ich stimme euch zu,das hier in diesem Land Täterschutz vor Opferschutz steht. Aber das wäre ein anderes Thema.

    Wenn der Juwelier mit Waffenschein unbedingt Hausbesuche machen muss sollte er sich was einfallen lassen. Da gäbe es durchaus Alternativen die ein grosses Mass an Eigensicherheit bieten.

    LG

    Facebook: Streu Kreis

  • Da fragt man sich doch wie lange es noch dauert bis jemand mit Polizisten auf Streife über "Alternative" Lösungen diskutiert. Brauchen die wirklich eine Scharfe Waffe?.

    Auf solche Polemik sinnvoll zu antworten macht kaum Sinn, eine konstruktive Disskusion liegt wohl nicht in Deinem Interesse.


    In Deutschland braucht kein Mensch eine Waffe zur Selbstverteidigung, wenn sich Verbrecher an Gesetze hielten. Tun Sie aber nicht.

    Aber sie werden es tun, wenn wir alle bewaffnet sind und sie kollektiv unter Feuer nehmen? So wie der Rentner in den USA kürzlich? Das könnte tatsächlich sein, aber der Preis den wir bis dahin zahlen würden wäre enorm.
    In so einer Gesellschaft wollte ich nicht leben.

    Ich habe keine Lösung,
    bewundere aber das Problem!

  • Wenn ein Juwelier oder Schmuckhändler eine Waffe habern will, dann bestimmt nicht um sein Geschäft vor Überfällen zu schützen, sondern sich selber vor Überfällen. Auf dem Weg zu einem Kunden beispielsweise.
    Da wird ein Köfferchen vollgepackt mit zig tausenden von € und dann gehts ab zum Kunden nach hause oder auf eine Präsentation etc. Das muss nur mal der falsche mitkriegen und weg ist alles was man an Kohle (man will ja vielleicht auch was ankaufen und steckt deswegen noch einige tausender in Bar ein) und Schmuck dabei hat, Auto vielleicht auch noch und nen eingeschlagenen Schädel dazu.
    Jedenfalls kenne ich das so von einem Bekannten der 15 Jahre mit Schmuckhandel sein Geld verdient hat. Ich glaube jeder der mit einem Koffer in dem sich 150.000€ an Schmuck befinden durch die Gegend läuft hat das Verlangen danach sich zu schützen.
    In den 70er-80er Jahren war das jedenfalls so, heute ist die wahrscheinlichkeit wohl eher höher als damals, ausgeraubt zu werden. Deswegen war damals zumindest fast jeder dieser Händler bewaffnet unterwegs, ob mit oder ohne Schein. PPKs sollen wohl sehr beliebt gewesen sein.
    Dazu kommt noch, dass es sich in entsprechenden Kreisen herumspricht wer bewaffnet ist und wer nicht. Der Arme Mann aus dem Zeitungsartikel ist bestimmt nicht glücklich darüber, dass öffentlich breit getreten wurde, dass er nun keinen Schein mehr hat, an seiner Stelle würd ich mir auch Sorgen machen.
    Hausbesuche werden von gewissen Kunden einfach erwartet, entweder deshalb, weil sie schlicht keinen Bock habe ins Geschäft zu eiern, wenn man ein paar Tausender ausgibt kann man auch erwarten, dass der Kerl den Schmuck zu hause präsentiert. Oder weil man in dem Geschäft nicht gesehen werden möchte weils am nächsten Tag in der Bild stehen würde. Jedenfalls wenn ein Höker nein zu Hausbesuchen sagt, dann machts eben der nächste, gibt ja mehr als einen.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Ich habe auch schon länger gehört, dass Juviliere kaum noch einen Waffenscheinschein bekommen, da der Verlust der Ware oft dann eh versicherungstechnisch gedeckt ist und eine Kooperation mit demjenigen der den überfällt glimpfliger ausgeht als wenn da eine Wildwestorgie gestartet wird.

  • Ich beziehe mich nur auf die Zeitung:

    Zitat

    Dabei müsse er auf Drängen seiner Versicherung auch eine Schusswaffe tragen, sagt der Unternehmer.

    Ich bin der Meinung, dass er mit der gleichen Begründung wie die Polizei eine Waffe tragen sollte, oder eben nicht.

    Was ich immer noch nicht verstehe, ist die Verschärfung des Waffenrechtes bezüglich des Waffenscheines nach Erfurt und Winnenden. Welche Regeln, die den Waffenschein betreffen, wurden denn nun konkret geändert?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)