Gebrauchtwaffen Kauf, zählen Beschädigungen denn noch als Gebrauchsspuren, oder bin ich zu Pingelig?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 6.834 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juli 2012 um 14:54) ist von EvilMax.

  • Hallo allerseits.
    Ich hatte hier im Forum nach so einen Thema gesucht, aber nicht unbedingt was passendes gefunden, weshalb ich mal eins Starte. .

    Ich habe habe ich vor kurzem ein altes Walther LG 55 auf eGun ersteigert.

    Hier ein paar Detail der Auktion:
    Auktions text:

    Zitat

    Angeboten wird ein Walther LG Mod. 55, Cal. 4,5 mm, Walthers Patent, Waffennummer XXXXXX. Kimme und Korn der Visierung fehlt. Diopter vorhanden. Waffe flugrostig, aber Lauf innen tadellos und sofort schussbereit. Feineinstellmöglichkeit des Abzuges. Rechtssystem mit Backe. Waffe stammt aus einem Schützenverein. Kein Wackeln im System, Waffe kann sofort wieder in Nutzung genommen werden. Offensichtlich für Jungschützen gedacht, da Waffe kürzer als üblich mit 1,06 m. Beachten Sie bitte my Gun. Versandkosten gelten nur innerhalb der BRD.

    Bilder der Auktion:
    [Edit: Auktions Bilder vorsichtshalber wieder entfernt]

    Nachdem ich die Auktion gewonnen hatte, hatte ich noch ein paar fragen per mail gestellt, da der Verkäufer einige Zeit während die Auktion lief bis einen Tag nach Auktions ende als "nicht Erreichbar " markiert war..
    Ich schrieb folgende Mail an den Verkäufer:

    daraufhin bekam ich die knappe Antwort:

    Zitat

    Versandkosten sind 15,- Euro


    und in einer weiteren die Bankverbindung.

    Nun dachte ich mir, wenn die Substanz des LG noch Ok ist, kann ich noch was daraus machen.
    Bei den 15€ Versand hatte ich wenigsten gedacht, dass die Ware dann evtl. vielleicht besonders aufwändig Versendet wird.

    Es kam denn als Normales Längliches DHL Paket, das LG an einem Stück, eingewickelt in Luftpolster Folie an einer Seite innen des Kartons beim LG war keine zusäzliche Polsterung und an der anderen Seite waren Luftpolster, als das Typische Karton auf Ware rein, und dann Polstern. :thumbdown:
    Also alles in allen nichts besonderes, wenige Tage zuvor bekam ich ein gleiches Mod. ähnlich Verpackt, nur gleichmäßiger zu 5,90€ ebenfalls über DHL, weshalb ich mich dann hier bei einen Versand zu 15€ doch sehr wundere.

    Beim auspacken hatte ich es mir direkt mal genauer angesehen, zuerst ob es Wirklich noch Funktioniert was es aber noch tat, ansonsten erstmal alles wie man es auf den Bildern gesehen hat.
    Danach überprüfte ich alle Beliebten Riss anfälligen stellen am Schaft, die mir bekannt waren, welche auch noch Ok waren.
    Zuerst dachte ich mir, damit kann ich noch was anfangen, auch wen die angenagelte Vereins Plakette etwas stört.

    Dann viel mir aber das auf:

    Das hat mich dann doch sehr geärgert, worauf ich dem Verkäufer nochmal an Mailte:

    Darauf hin bekam ich sage und schreibe 5 mal die gleiche Antwort zum Teil mit leicht veränderten Inhalten, in denen es hieß:


    Nun Frage ich mich, bin ich einfach nur zu Pingelig, oder habe ich berechtigte Bedenken, und was soll ich nun machen?
    Klar, über die Versandkosten könnte ich noch hinweg sehen, immerhin hat das Gewehr mich nur 46€ gekostet, inkl Versand bin ich bei 61€ und es Funktioniert immerhin noch, was mir etwas Arbeit und Ersatzteile erspart.

    Andererseits ist da dieser Riss im Schaft.
    Mein Gedankengang ist dass, bei einen Druckluft LG durch die Druckfeder ein Prellschlag entsteht, was eine Erschütterung bedeutet, was den Riss auf dauer wohl weitertreiben wurde.
    Außerdem Spanne ich Knicker LGs indem ich sie mit einer Hand am Griff halte und mit der anderen Hand mit dem Lauf das System spanne, wobei meiner Meinung nach der Riss an einer Gefährlichen Stelle sitzt.
    Sehe ich das richtig oder sind mein Bedenken unberechtigt? Korrigiert mich wenn ich mich Irre.

    Es ärgert mich auch sehr, dass ich von einen Riss überrascht wurde, obwohl ich extra noch mal nachgefragt habe.
    Außerdem habe ich auch ein wenig den eindruck, dass der Verkäufer wohl meint, dass ich keine Ahnung hätte, oder habe ich dass in der Antwort falsch verstanden?

    Das wäre dann übrigens auch mein 7tes LG 55(eines davon ein 53, ist aber eigentlich das gleiche), welche ich zum Teil alle selbst überholt habe, und wobei ich auch so ziemlich die ganze Mechanik kenne.

    Und Sorry übrigens wegen dem langen Text, ich wollte es so ausführlich wie möglich schildern, ohne die Auktion zu verlinken.

    Gruß,
    EvilMax

    So groß...,so böse...,so tot!

    Einmal editiert, zuletzt von EvilMax (16. Juli 2012 um 19:47)

  • Zitat

    Wir nutzen gekaufte Versandkartons, das Verpacken durch eine Fachkraft erfordert Zeitaufwand, das Verschließen der Kartons erfolgt nach Einbringen von Füllmaterialien und wird mit Packband ummantelt, der Weg zur Paketstation wird unter deutlichen Sicherheitsmassnahmen mit dem PKW durchgeführt.

    Gewerblicher Händler?

    Zu deiner eigendlichen Frage:

    Ja, zu pingelig. Wenn ich eine 40 Jahre alte Vereinshure (es war bekannt das die Waffe aus einem Schützenverein stammt und offensichtlich zur Ausbildung diente) ersteigere dann muss ich mit sowas rechnen. Die Versandkosten waren auch vorher bekannt.

    Aber ich glaube das ist nicht das was Du hören möchtest. ;)

    Wenn es sich um einen gewerblichen Händler handelt und Du nicht zufrieden bist dann mach von deinem Widerrufsrecht gebrauch.

    Gruß,
    Rene'

    Einmal editiert, zuletzt von Rene' (16. Juli 2012 um 11:09)

  • Die Versandkosten hast du mit dem Gebot akzeptiert, da kannst du nix machen.

    Die Risse im Schaft und im Diopter hätten dir mitgeteilt werden müssen, denn es sind Schäden, keine Gebrauchsspuren.
    Zumal du wegen des Schafts extra nachgefragt hast.
    Einem privaten Anbieter würde ich so einen Lapsus vielleicht noch verzeihen, einem gewerblichen Anbieter nicht!
    "Gekauft wie gesehen" gilt aus der Ferne leider nicht, hier gilt eher "gekauft wie beschrieben".

    Und seine Erklärungen sind, mit Verlaub, unter aller Sau!
    "durch eine Fachkraft verpackt": Naja, als besonders gut verpackt hast du es ja nicht beschrieben.
    "deutliche Sicherheitsmaßnahmen, per PKW": Was denn, mit Eskorte?
    Ich wette, da sitzt ein Hiwi, schmeißt die Ware in die Kartons, ein bisschen Polster hinterher, Packband drum, und dann bringt er das in der Mittagspause oder nach Feierabend schnell bei der Post vorbei.


    Stefan

  • Zitat

    deutliche Sicherheitsmaßnahmen, per PKW


    Da kommen dann die oben genannten

    Zitat

    Panzerbüchse oder eine Panzerfaust

    zum Einsatz
    *SryforOfftopic* :whistling:

  • HWJunkie Stefan da gebe ich dir Recht, die Versandkosten sind mit dem Gebot bestätigt, das hatte ich auch schon, aber das ist halt jedem selbst überlassen, ob er Steigert oder nicht, leider immer wieder zu beobachten, die so hohe Versandkosten nehmen sind in meinen Augen Abzocker, und die Beschädigungen hätte er Erwähnen müssen, einfach nur, ein schlechter Anbieter. 
    Gruß Jogi

  • Hi,


    naja, es geht ja "nur" um 61 Euro. Daher würde ich die Sache gut sein lassen, und den Verkäufer dementsprechend Bewerten.
    Die hohen Versandkosten hast du von Anfang an akzeptiert, die Mängel an der Waffe...ok hätte man erwähnen sollen.
    Aber wie schon gesagt, es ist ja keine hohe Summe gewesen.
    Zieh nen Schlussstrich unter die Sache, dann sparst du dir viele Nerven.


    Gruß, Andy

  • Die Antwort des Händlers wirkt sehr arrogant, da er dich als Unwissenden hinstellt. Die Verssandkosten musst du so akzeptieren, nicht aber der Riss im Schaft. Darauf hätte im Auktionstext eindeutig hingewiesen werden müssen!

  • Zitat

    ..... ist nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit von deutlichen Überarbeitungsmassnahmen auszugehen. Der Kundenkreis bei EGun zielt auf Personen ab, die dazu in der Lage sind........


    Uuuupppsssss, dann darf ich bei EGUN nichts mehr kaufen! Denn laut dieser Definition ist der Kundenkreis von EGUN mit einem technisch-handwerklichen Hintergrund versehen, und generell in der Lage Instandsetzungsarbeiten an Waffen ganz selbstverständlich durchzuführen!?

    Eine gute Verlagerung des Risikos, und der Verpflichtung eine korrekte Zustands-Beschreibung durchzuführen, vom Verkäufer auf den Käufer. Schliesslich ist der Käufer selbst schuld, wenn er verschwiegene Mängel nicht selbst beheben kann! ?(


    Zitat

    ...... Eine weitergehende Beschäftigung mit Waffen aller Art empfehlen wir ihnen, um die Kenntnisse zu vertiefen.

    Klingt das Vorstehende jetzt nur in meinen Ohren etwas sehr überheblich!? Das ist so eine typische Phrase, so ein "Totschlagargument" für jede sachliche Kommunkation ........!

    -Man reklamiert eine mangelhafte Raparatur am eigenen Auto ..... Der Werkstattmeister empfiehlt achselzuckend "eine weitergehende Beschäftigung mit KFZ-Technik"!
    - Man weist in einem Lokal freundlich-sachlich darauf hin, dass ein serviertes Mahl kalt, dafür aber stark versalzen ist ..... Der Kellner empfiehlt überheblich lächelnd "erstmal die Kenntnisse über Essenszubereitung durch einen Kochkurs zu vertiefen"!

    Das ist eine Unart in der Kommunikation miteinander, eine sich selbst zugestandene "höhere Position" gegenüber einem "Unwissenden" ...................... Die allerdings durch das geschilderte restliche Verhalten nicht bestätigt wird!

    Und auch wenn es um relativ wenig Geld geht, ich würde diese Einstellung des Verkäufers nicht unbewertet lassen. Ein so deutlicher Riss im Schaft ist keine normale, der Nutzungszeit entsprechende Abnutzung! Es ist ein Mangel!
    Ein Diopter, der in der Beschreibung als verkaufsförderndes Zusatzelement angegeben wird, allerdings nicht angegeben wird, dass er beschädigt ist ...... Eine zugesicherte Eigenschaft wird nicht erfüllt!

    P.S.: "unter deutlichen Sicherheitsmassnahmen mit dem PKW durchgeführt" erhellt allerdings meinen Tag! :D

  • Hallo

    Ich würde dem Herrn oder der Firma folgendes Angebot unterbreiten.

    20% Nachlass auf den gezahlten Kaufpreis wegen nicht deklarierter Mängel.

    Bei Ablehnung Rücktritt vom Kauf.

    Solchen Anbietern sollte man einfach auch bei nur 60 Euro zeigen wo die Fahnenstange hängt.


    Gruß Armin100

  • Der Themenstarter hat sich wegen der Nachfrage um günstigere Versandkosten selber ins Aus manövriert.
    Steht da wirklich Versandkosten? Gemeint sind Verpackungs-und-Versandkosten bzw Versandaufwandskosten.
    Das ist das gute Recht eines jeden Anbieters hier mehr zu fordern. Diese Kosten gelten für alle die das gelesen haben
    und alle die mitgeboten haben haben diese Kosten auch akzeptiert. Andere haben 7 Euro weniger geboten.
    Bei ebay ist es so daß jemand der 15 Euro verlangt dann halt keine Bieter hat und der Artikel weit unter Wert weg geht. Schon oft genug erlebt.
    Dafür macht der Anbieter bei 1 Euro Ersteigerungsendwert wenigstens keinen Verlust.

    Wenn man jetzt den in meinen Augen schweren Mangel Riss im Schaft reklamiert schaltet der Anbieter mit Sicherheit erst recht auf stur.
    Ich würde die Auktion rückabwickeln da der Artikel nicht der Beschreibung entspricht. Wenn das bei egun überhaupt geht.
    Außerdem ist der Verkäufer ein gewerblicher Anbieter, der muss die Ware zurücknehmen.
    Den Anbieterstatus kann man leicht mit einem Anruf bei dem für ihn zuständigen Steueramt abfragen. ;^)

  • Nicht speziell auf den Themenstarter bezogen, aber dieses Versandkosten-Abzocker-Geseier geht mir auch gewaltig auf die Nerven. Ich weiß nicht wie das bei den meisten anderen ist, aber bei mir daheim liegen nicht zig Kartons in der passenden Größe rum. Und wenn jemand nicht in der Lage ist ein Teil selber abzuholen (was ich immer anbiete, auch kostenlos natürlich) dann muss er eben das bezahlen was mir der Aufwand wert ist. Und wenn ich dafür statt 6,90 eben mal 10 Euro nehme (was kostet bei euch den in letzter Zeit der Liter Sprit an der Tankstelle?) ist das vollkommen mein Bier.

    Aber zum Thema, wenn das ein gewerblicher Anbieter ist, zurück damit und Geld wieder her. Schaftbrüche sind kein Lari Fari an einem Gewehr und der Diopter ist ja anscheinend wegen mangelhafter Verpackung auch noch kaputt.

  • Selbst wenn der Händler die Ware zurück nimmt, auf den Versandkosten bleibt man sitzten und die Rücksendung muß ich auch selbst zahlen. Das sind dann 21.90€ für nix

    Ich würde auch versuchen einen Nachlass zu bekommen, wenn der Händler sich nicht drauf einläßt eine schlecht Bewertung und gut is.

  • auf den Versandkosten bleibt man sitzten


    Nö, bei Ware die über 40 € kostet ist das nicht so.
    Aber ich würde bei der Waffe nicht so einen Aufstand machen.
    Wenn dort steht : Flugrost, Vereinswaffe ist doch eigentlich klar das sie nicht mehr sonderlich toll in Schuß ist.
    Aber man besten könnte man das beurteilen wenn die Auktionsbilder sichtbar wären.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Zitat

    auf den Versandkosten bleibt man sitzten

    Ich glaue das ist rechtlich anders geregelt, aber im Prinzip musste ich von privat / halbprivat leider immer die Versandkosten selber tragen.
    Die wurden mir nicht zurücküberwiesen.

  • wenn das Originalbilder aus der Auktion sind, dürfen Sie nicht ohne Einwilligung des Verkäufers hier eingestellt werden.


    Sowas kann sehr leicht zu einer Abmahnung führen.


    Evtl. ist auch der Forumsbetreiber haftbar.

  • ja, die Bilder würde ich auch hier rausnehmen, und den Deal unter "Lehrgeld" oder "Pech gehabt" abhaken.
    Du kannst Dir mit ihm auch noch negative Bewertungen austauschen, und um etwas Befriedigung rauszuziehen
    auch jedem hier anbieten, den Verkäufernamen per PN mitzuteilen, denn mir spricht auch zu viel Arroganz aus
    den Antworten, da würd ich selbst auch nicht gerne einkaufen.

    Davon abgesehen geht es nicht um viel Geld, und Geld wächst nach, Nerven nicht...

    LG - Christian

  • Ich denk grad

    für das Geld hätte ich die Waffe auch genommen. Ich hätte mich auch über den Riss geärgert. Ich hätte mich auch geärgert
    daß ich 15 Euro Versandkosten bezahlen muss. Aber damit hätte es sich auch schon gehabt.

    Wenn schon der Schaft so aussieht....

  • Recht wage beschrieben alles... Wenn das Gewehr in Ordnung gewesen wäre, würde ich nichts dazu sagen, aber nur halbe Informationen geben ist für mich auch Verschweigen. Dort kauf ich sicher nichts.