Weiß Jemand wo man Waffenteile aus V2a herstellen lassen kann?

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 6.272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2012 um 21:45) ist von HWJunkie.

  • Hallo,

    hat Jemand vielleicht eine Quelle wo man sich exakte Kopien von Waffenteilen die in Guss sind in V2a herstellen lassen kann?

    Würde gerne eine 1911 Schreckschußwaffe aufwerten in dem ich z.b. den Hahn, Schlittenfang, Sicherung, Federhülse u.s.w. in

    V2a herstellen lasse und dann verbaue!

    Hatte einen guten Kumpel der mir schon die Federführungstange in V2a gemacht hatte, der aber leider jetzt verstorben ist.

    Kennt Jemand also eine Person oder Betrieb die gegen Bezahlung so etwas herstellen?

    Weiß Jemand ungefähr mit was für Beträgen ich rechnen muß?

    Gruß Sascha

  • das kann eigentlich jeder betrieb mit z.b. cnc fräsen, aber der zeitaufwand is schon nich ganz ohne und deshalb wirds preislich sicher jenseits von gut und böse sein. jeder teil muss ja einzeln vermessen und einprogrammiert werden

  • Das, was imVolksmund als"V2A" genannt wird ist ein sehr weiches Material, die genaue Stahlbezeichnung lautet X5CrNi18-10. Du kannst nicht irgendeinen nichtrostenden Stahl zum "Knarre basteln" nehmen. Die Kanone kann die um die Ohren fliegen. An den Stahl einer Waffe, sei es auch nur eine Schreckschusswaffe, werden gewisse Anforderungen in Bezug auf Streckgrenze und Bruchdehnung des Materials gestellt. Lass dich von einem Büchenmacher beraten.

  • Ähm, der Kollege will weder den Lauf noch den Schlitten aus VA fertigen lassen.
    Mal abgesehen davon das er das gar nicht dürfte.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ähm, der Kollege will weder den Lauf noch den Schlitten aus VA fertigen lassen.
    Mal abgesehen davon das er das gar nicht dürfte.


    Joachim


    Na ja, immerhin will er den Hahn aus dem weichen V2A machen lassen. Da wünsche ich viel Spass damit! Und meine Warnung bezog sich auf das "z. B." in seinem Post. Er könnte ja auch auf den Gedanken kommen, den Schlitten und das Griffstück auch noch aus dem weichen Zeug anfertigen zu lassen. Als Maschinenbauer gruselt es mich allerdings, wenn ich sehe, mit welcher Sorglosigkeit "gebastelt" wird. Aber ein herausgerissener Schlitten im Gesicht ist doch mal was anderes als so ein langweiliges Augenbrauenpiercing. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Ratze (16. Juli 2012 um 12:40)

  • Mit 11 Beiträgen solltest du dir vielleicht überlegen, ob du gleich eine sehr große Gruppe dieses Forums beleidigen willst ;^)

    Die meisten SSWs bestehen fast ausschließlich aus Zinkdruckguss und halten wunderbar. Kein Metallbetrieb würde ihm das Griffstück oder ähnliches herstellen, viele könnten sogar schon den Hammer oder ähnliches ablehnen "Waffen? Damit wollen wir nichts zu tun haben..."

  • A ja.
    Dir ist schon klar das praktisch alle SSW aus Zinkdruckguss bestehen ?
    Die wenigen Ausnahmen die tatsächlich aus Stahl gefertigt sind kann man doch an beiden Händen abzählen.
    Auch der Hahn ist oftmals aus Zinkdruckguss hergestellt.
    Noch schlimmer es gibt sogar SSW aus Alu !

    Klar könnte er auf die Idee kommen einen Schlitten zu bauen aber letzten Endes hat er nicht danach gefragt.
    Aber wo ich hier den Fachmann in der Leitung habe : Aus welchem Edelstahl ist eigentlich die Erma EGR 66 X gefertigt ?
    Vielleicht kannst Du uns mal aufklären welche SSW Du hast ?


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo!

    Zurück zum Thema:

    Zitat

    Weiß Jemand ungefähr mit was für Beträgen ich rechnen muß?

    Da ich aus der Zerspanung komme und zu meinem Aufgabenbereich auch die Preiskalkulation gehört kann ich Dir von vornherein schon sagen das sich die Preise bei einer Einzelteilanfertigung für den "Normalverbraucher" jenseits von Gut und Böse bewegen werden.

    Nehmen wir z.B. mal den Hahn. Grundvorraussetzung ist schon mal das eine fertigungsgerechte Zeichnung vorliegt. Nach "Muster" wird noch teurer. Grob kalkuliert benötigt man dann für einen einzelnen 1911-SSW Hahn aus 1.4301 oder 1.4305 grob geschätzt (incl. anfertigen eventueller Spannvorrichtungen) mindestens 4-6 Stunden.
    Das bedeutet bei dem Stundensatz mit dem wir kalkulieren (52€ netto/Std,und das ist noch günstig) ca. 260€ + Mwst, also grob runde 300€ für die Anfertigung eines einzelnen Hahnes. Mag sich für den Otto-Normal-Endverbraucher nach recht viel anhören, aber das ist nun mal der Preis den der Unternehmer dafür haben muss.

    Das willst Du nicht wirklich bezahlen.

    Das Hauptproblem wird aber sein jemanden zu finden der sich überhaupt mit sowas beschäftigen möchte. Mal ganz davon abgesehen das es sich um Waffenteile (wenn hier auch nicht die wesendlichen Teile für deren Fertigung man eine Genehmigung braucht) handelt wirst Du niemanden finden der sich ersthaft mit einem solchen Projekt befassen will.

    Wir z.B. arbeiten grundsätzlich nicht für Privatkunden.In unsere Firma kommen regelmäßig Privatleute reingeschneit die eine Achsverbreiterung fürs Auto,eine Welle für den Rasenmäher oder anderen Klimbim für die kaputte Hollywoodschaukel oder die Seifenkiste haben wollen. Sowas wird generell abgewimmelt da Privatkunden mit der Preiskalkulation nicht klarkommen,alles immer "gestern" haben wollen und statt gescheiter Zeichnungen nur rostige Schrott-Musterteile mitbringen.

    Von daher: Ich wünsche Dir viel Glück bei deiner Suche, aber mach Dir nicht zu viele Hoffnungen...

    Gruß,
    Rene'

  • Hallo Sasco,

    normale Metallverarbeitende Betriebe werden dir keine Einzelstücke anfertigen, da sie auf Serienfertigung ausgelegt sind. Diese Firmen berechnen pro Arbeitsstunde (Mann+Maschine) auch mal schnell 100€ und mehr, dies lohnt sich für ne SSW eigentlich nicht.

    Evtl. findest du jemanden, der privat die entsprechenden Machinen besitzt oder darauf Zugriff hat. Schau mal beim nächstgelegenen Modellbauclub vorbei, da wird dir sicher geholfen.

    Gruß,

    Glocky

    Edit: Da war einer schneller...

  • Mit 11 Beiträgen solltest du dir vielleicht überlegen, ob du gleich eine sehr große Gruppe dieses Forums beleidigen willst ;^)Die meisten SSWs bestehen fast ausschließlich aus Zinkdruckguss und halten wunderbar. Kein Metallbetrieb würde ihm das Griffstück oder ähnliches herstellen, viele könnten sogar schon den Hammer oder ähnliches ablehnen "Waffen? Damit wollen wir nichts zu tun haben..."

    Zuallerst: Ich bin einer von den Guten! :D
    Ich habe niemanden beleidigt, ich habe lediglich vor den Folgen von Basteleien gewarnt.
    Ich finde es allerdings schade, dass die Kompetenz der Mitglieder hier nach der Anzahl der Posts beurteilt wird. Ein Forenneuling ist also automatisch ein Noob?
    Es kann sich wahrscheinlich niemand vorstellen, das jemand mit 11 Posts eventuell 23 Berufserfahrung in der Metallbranche und irgendwie Ahnung von Stahlsorten, Festigkeiten und Festigkeitsberechnungen, vom Konstruieren, Fräsen, Bohren, Drehen usw. haben könnte. Sei's drum... :huh:

    Aber wo ich hier den Fachmann in der Leitung habe : Aus welchem Edelstahl ist eigentlich die Erma EGR 66 X gefertigt ?

    Vielleicht kannst Du uns mal aufklären welche SSW Du hast ?

    Ich kann natürlich von hier aus keine Aussage zum Material des Schlittens Deiner Erma machen! Meine Glaskugel ist mir nämlich vorhin gerade heruntergefallen. ;^)
    Aber wenn Du möchtest, dann sende mir den Schlitten zu. Ich muss ein paar Materialproben entnehmen und diese zur Untersuchung einsenden. Anhand der Spektralanalyse könne wir dann auf die genaue Zusammensetzung des Materials schließen. Ganz billig ist das allerdings nicht! Und wenn Du weiterhin möchtest, so kann ich aus dem Schlitten einen Probestab für eine Zugprobe drehen lassen. Da kann ich Dir dann ganz genau sagen, was das Material des Schlittens für eine Streckgrenze, Zugfestigkeit und Bruchdehnung hat. Der Schlitten ist dann allerdings futsch...

    Btw: In den frühen 90er Jahren hatte ich mal eine "Reck Baby" (ich glaube, so hieß die). Nach etwa 4 geleerten Magazinen war der Schlitten gerissen und das Ding ist (endgültig unbrauchbar gemacht) in den Schrott gewandert. Bisher hat keine SSW wieder den Weg in mein Heim gefunden.

    Ach ja, noch etwas: Wenn wir schon über Stahlsorten reden - der 1.4305 und der 1.4301 sind mit einer der weichsten rostfreien Stähle, die es gibt. Streckgrenze 190 N/mm² ! Das ist weicher als manche Aluminiumlegierung! Ich würde einen Stahl mit Streckgrenze ab 500 N/mm² aufwärts bevorzugen. Das entspricht wenigstens einem höherfesten Baustahl.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ratze (16. Juli 2012 um 12:56)

  • Bisher hat keine SSW wieder den Weg in mein Heim gefunden.


    Nun dann bist Du, trotz deiner Berufserfahrung, kein Fachmann für SSW.
    Stell dir mal vor es gibt SSW, aus Zinkdruckguss, die machen 1000 Schuss am stück.
    Die Dinger funktionieren dann sogar noch einwandfrei.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ja, solche SSW gibt es.
    Aber es gibt auch welche (eben die Ermas), die darauf ausgelegt waren, 10.000 Schuss auszuhalten, bevor was kaputtgeht.

    Die fragliche Waffe des TS ist eine SSW-1911, also definitv aus Guss.
    Damit erübrigt sich automatisch jegliche Diskussion darüber, ob VA zu schwach wäre, um einen Schlitten dafür herzustellen.
    Ganz abgesehen davon, dass es nie um einen Schlitten ging.
    Und erst recht abgesehen davon, dass die Herstellung so oder so nicht erlaubt wäre.


    Stefan

  • X5CrNi18-10 wurde in der vergangenheit von einigen selbsternannten büchsenmachern als laufmaterial verwendet. die drücke einer .380ACP hielt das material bereits bei glattlauf-wandstärken von 1,5mm aus. das weiss ich aus ermittlungsakten recht genau.
    es eignet sich hervorragend als baumaterial für kitchentable-gunsmiths und ähnliche, weil es 100% rostfrei ist, ein vielfaches zäher und härter ist als baustahl(und jeder zinkdruck) und das härteste metall ist, welches man ohne VHM-Werkzeug(vollhartmetall) bearbeiten kann.
    es lässt sich hervorragend polieren(auch hochglanz) jedoch nicht brünnieren.
    wenn deises material in eine SSW verbaut ist, sind die einzigen bauteile, die härter sind, die laufsperre und der federstahl.
    also nix mit recht weich...

    Grüße

    EDIT
    achso, mir fällt grad noch ein - in der grleichen ermittlungsakte war ein gutachten, welches das V2 material mit X5CrNi14-18 vergleicht, welches angeblich GLOCK für ihre läufe verwenden...aber mit der info ist sehr vorsichtig umzugehen, da nicht alle gutachter götter ihres fachs sind und ich perönlich stark bezweifle, dass das den tatsachen entspricht.

    Einmal editiert, zuletzt von Stiffler's Mom (16. Juli 2012 um 13:22)

  • Zitat

    X5CrNi18-10 weil es ein vielfaches zäher und härter ist als baustahl(und jeder zinkdruck) und das härteste metall ist, welches man ohne VHM-Werkzeug(vollhartmetall) bearbeiten kann.

    X5CrNi18-10 ist das zweitweichste rostfreie Material (Rp0,2 = 190N/mm²), gleich nach X2CrNi18-9 (Rp0,2 = 175 N/mm²). Das Zeug ist weder vergütbar noch härtbar noch sonstirgendwas! Und normaler unlegierter Baustahl S235J2 hat eine Rp0,2 von 235 N/mm². Quelle: Stahlschlüssel 21. Auflage 2007

    2 Mal editiert, zuletzt von Ratze (16. Juli 2012 um 13:38)

  • Zitat

    X5CrNi18-10 .................. es eignet sich hervorragend ........... ein vielfaches zäher und härter
    ist als baustahl und das härteste metall ist,
    welches man ohne VHM-Werkzeug(vollhartmetall) bearbeiten kann.

    Danke für den Tip. :winke: Es gibt ja so viele Edelstahlegierungen. Manche sind dermaßen zäh zu bearbeiten da bohr nicht mal freiwillig ein Loch rein, lieber wasch ich Tierleichen.

    edit


    ja was denn nun, Ratze?
    Gib mal tips. Plauder mal aus dem Nähkästchen.

    Ich muss für einen Bekannten eine Welle für seinen alten Deutz Wassergekühlt bauen und komme nicht weiter.

    Von wegen härten, davon war doch gar keine Rede.

  • Wird langsam OT! :^)
    Wenn Du mir das notwendige Drehmoment sagst und wie stark die Welle maximal sein darf, dann kann ich Dir ein Material dafür herausfischen.

  • Rp0,2 = 190N/mm²


    Ich dachte immer das V2A nach der Wärmebehandlung irgendwo bei 360 N/mm² liegen würde, aber auf jedem Fall über 190 N/mm² ( Quelle DEW )
    Und das Baustahl bei 185 N/mm² bis 355 N/mm² liegt.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Es ist nur die Welle der Wasserpumpe. Muss keine großen Kräfte übertragen.
    Die Welle wurde mal von jemandem neu gemacht, ich glaube nicht daß die ursprünglich schon aus Edelstahl war, ist aber abgenutzt
    weil sie in der Führungshülse rumschlackert.
    Ca 11mm stark. Das Problem ist halt daß ich mich geweigert habe ein Gewinde drauf zu drehen.
    Dreher habe ich nie gelernt.... :S

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (16. Juli 2012 um 13:55)

  • Geh am besten erstmal zum BüMa und lass dich beraten, ob der Betrieb, von dem du die Teile fertigen lassen willst, auf irgendwas besonderes zu achten hat. Hohe Kosten werden höchstwahrscheinlich nicht auf dich zukommen. Mehr als 20€ werden es, denk ich mal, nicht. Frag vorher aber trotzdem nach dem Preis.