Hallo, insbesondere an JohnnyNo5
ich habe heute lange mit einem guten Freund über dieses Thema diskutiert und dieser gute Freund weiß noch viel besser als ich, was sich beim Aufprall eines Geschosses auf ein Ziel ereignet.
Tatsächlich hängt der "Impact-Effect" wohl von der Beschaffenheit des Ziels ab. Harte Ziele (Stahl) verusachen eine andere Geschosswirkung als weiche Ziele (wassergefüllte PET-Flasche), abhängig vom Gewicht des Geschosses.
Das scheint damit zusammen zu hängen, dass sich bei einem Aufprall auf ein hartes Ziel die kinetische Energie als Verformungsenergie eher auf das Geschoss selbst auswirkt als auf das Ziel. Sprich: Ein leichtes Diabolo zerstiebt beim Aufprall auf ein hartes Ziel in (flüssige?) Fetzen. Die "Aufprallenergie" dient also der Verformung des Geschosses, nicht der Verformung des Ziels.
Bei einem schwereren Geschoss und hartem Ziel wird - zumindest auf bestimmte Distanzen - mehr kinetische Energie auf das Ziel übertragen, weil die Masse des Geschosses zu groß ist, um sich in Bruchteilen von Millisekunden selbst "zu verdampfen".
Das heißt, wie hier auch schon gesagt wurde, mit schweren Diabolos kann man ein normalen Kugelfang aus Stahlblech (hartes Ziel) ruckzuck ruinieren, während er mit leichteren Diabolos geschossen aus derselben Waffe! ewig halten würde.
Trifft der Diabolo allerdings auf ein weicheres Ziel, bei dem er seine kinetische Energie nicht direkt in Selbstverformung umsetzt, wird der "impact-Effect" wieder ganz anders aussehen.
Das bedeutet, dass die Wirkung des Diabolos im Ziel nicht nur von der Energie des Geschosses abhängt (7,5J, 16J, 22J, 30J) und auch nicht nur vom Gewicht des Geschosses ( 0,2g, 0,45g, 0,7g, 1,0g), sondern auch von der Beschaffenheit des Ziels.
Einfaches Beispiel: Reinigt man sein Luftgewehr mit Filzen (was man bei Federdruck nicht tun sollte, weil ungefähr Leerschuss!) und der eigene Unterschenkel liegt im Weg... dann hat der Unterschenkel ein echtes, tiefgreifendes Problem. Liegt eine Stahlplatte im Weg, kümmert die das überhaupt nicht.
Das Ziel entscheidet also mit über die Wirkung, die der Diabolo hat! Darüber habe ich bisher auch zu wenig nachgedacht.
Und damit beginnt ein neues Problem, weil niemand weiß, welcher Diabolo bei welchem Ziel, auf welche Entfernung maximale Wirkung zeigt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung. Schwerere Diabolos mit größerer Losbrechkraft schaden erst einmal nicht der Feder eines Federdruckluftgewehrs. Es schadet der Leerschuss, es schadet das ultraleichte "Geschoss" wie der Reinigungsfilz. Ich glaube aber auch, dass extrem schwere Geschosse der Feder schaden, wenn es sich nicht auch um ein extrem starkes Luftgewehr handelt. Ich vertraue dabei meinem Gehör. Irgendwo hier habe ich einen Erfahrungsbericht zu Rabbit Magnum und einer 16J HW97k gepostet. Das passte nicht zusammen.
Gruß
Musashi