SSW nicht dauerhaltbar?

Es gibt 101 Antworten in diesem Thema, welches 8.202 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Januar 2011 um 13:09) ist von MountainGun45LC.

  • Es ist schon interessant, über wie viele Schäden, Klemmer oder ähnliches bei SSW berichtet wird. Mir leuchtet es nicht ein, warum SSW fortwährend Probleme machen. Es muss doch möglich sein, eine dauerhaltbare SSW zu konstruieren, die weitgehend ohne Munitionsklemmer, Schlittenrisse der dergleichen funktioniert. Ja viele Modelle funktionieren noch nicht einmal ein paar hundert Schuss ohne Zwischenreinigung. Sicher gibt es das ein oder andere Modell, das sich erfolgreich aus der Masse hebt. Aber das ist leider eher selten.
    Solche Probleme sind mir aus dem Bereich der scharfen Waffen fast gänzlich unbekannt. Ich kann völlig ohne Reinigung mehrere hundert Schuss machen. Ja ich habe sogar deutlich mehr als 1500 oder vielleicht 2000 Schuss völlig ohne Reinigung mit ein und der selben Waffe gemacht. Nicht einen Klemmer. Völlig egal was für Munition man benutzt, es funktioniert einfach. Ich habe mehrere tausend Schuss Zentralfeuermunition verbraucht. Lediglich eine bestimmte Kombi von Waffe und (russ.) Munition wollte nicht zusammen funktionieren. Im KK-Bereich und somit Randzünder kann ich die Versager an einer Hand abzählen, wobei da auch nur eine einzige Sorte hervor sticht. Insgesamt gesehen ist ein Munitionsversager so beinah so selten wie ein 5'er im Lotto. Auch irgendwelche Ladehemmungen sind sehr selten.
    Ich will das nun nicht in den Himmel loben, aber der Unterschied zur SSW ist an sich sehr gering. Gut, da "putzt" kein Geschoss den Lauf sauber, aber Laufverschmutzungen sind wohl nicht das Thema.
    Irgendwie scheint mir eher, SSW sind nicht für den Dauereinsatz konstruiert. Sicher haben die Konstrukteure es nicht einfach, wenn sie die gesetzlichen Bestimmungen zur PTB erfüllen wollen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein Hinderungsgrund für lange und einwandfrei funktionierende Waffen sein soll. Gleiches gilt für die Munition. Sie ist nach CIP zugelassen und diese Prüfung besagt auch, dass diese Munition in alle dafür bestimmte Waffen funktionieren muss. Gleiches besagt die Beschussprüfung einer Waffe. Sie muss auch in der Haltbarkeit und Funktionssicherheit bestehen.

    Das meine ich ohe Nennung einer bestimmten Sorte oder Hersteller. Quer über das Forum gelesen, gibt es an sich nichts, was ohne Kritik ist. Das kanns doch bei SSW und dessen Munition nicht sein. Die meisten sind ja schon froh zu Silvester 100 Schuss einigermaßen störungsfrei abgeben zu können.

    PS: Wir kaufen ja auch zu unseren Luftgewehren beliebige Dias und verwenden diese auch meistens ohne Probleme und erwarten das auch. Gut, die eine oder andere Sorte mag genauer laufen, aber wir erwarten einfache Funktion und bekommen das auch. Und da müssen wir auch nicht bei jedem 20 Schuss mit irgendwelchen Fehlfunktionen rechnen.
    Der Vergleich hinkt zwar etwas, aber Ihr wisst was ich damit ausdrücken will.

  • Hallo Floppyk,

    Naja irgendwie müssen die hersteller ja dafür sorgen das Regelmäßig neue Waffen gekauft werden.
    Stell dir vor eine Schreckschusswaffe würde 30 jahre ohne Probleme dauerhaft einwandfrei funktionieren?
    Dann würde kaum einer mehr Geld verdienen.
    Ausser an der Munition die von der Waffen einwandfrei gefressen wird.
    So sehe Ich das......

    Andy

  • Ohne das auch ich auf irgendeinen Hersteller eingehen will.

    Die Hersteller bauen mit Absicht keine haltbaren Waffen. Stellt euch vor, es würde eine SSW geben, die 20-30tausend Schuß ohne großen Verschleiß macht, dann gäbe es keinen Hersteller mehr. So seh ich das.

    Gruß Frank

    P.S. Das ist echt mal eine berechtigte Frage.

  • Hi , das wird wohl mehrere Gründe haben, zum einen weil die meisten ne Waffe wollen die echt/schön aussieht und einiger maßen bezahlbar ist. Würde man eine SSW in der Qualität z.B einer echten P30 bauen , würde man auch wahrscheinlich fast genauso viel dafür bezahlen müssen. Ein anderer Faktor ist natürlich auch der geplanter Verschleiß , je öffters eine SSW kaputt geht , deso öffers muss man eine Neue kaufen und die Hersteller werden sich garantiert nicht das eigene Geschäfft kaputt machen in dem sie die Waffen so bauen dass sie Jahrzehnte lang hält, auch wenns für mich als Endverbraucher ärgerlich ist :S .


    MfG,
    HW 75.


    PS: Da waren wohl welche schneller als ich ^^

    Einmal editiert, zuletzt von HW 75 (1. Januar 2011 um 18:48)

  • Ich denke, das die Zielgruppe für Schreckschusswaffen mit hoher Qualität einfach zu klein ist. Nur um an SIlvester ein wenig zu "ballern" gibt Niemand viel Geld aus.
    Die, die soviel Geld dafür ausgeben möchten, würden dann wohl eher den Weg zur eigenen WBK wählen. Die Fertigung einer SSW von hoher Qualtät ist demnach einfach zu teuer.
    Es liegt wohl wieder einmal nur am Geld. Derzeitige Schreckschusswaffen sind einfach keine Präzisionsinstrumente wie ihre scharfen Pendants.
    Sie müssen es auch nicht wirklich sein, denn es hängt so gut wie nie das Leben des Schützen von ihnen ab.

    Böse Verschwörungstheoretiker könnten auch sagen, dass die SSW absichtlich schlecht konstruiert werden, so dass sie nur bis zum ENde der Garantiefrist halten, denn eine kaputte Waffe muss man dann ja neu kaufen.

    Ich denke auch nicht, das es in naher Zukunft überhaupt mal SSW geben wird, die Qualitativ mit den scharfen Waffen mithalten können.

  • Der Grund warum das so ist bei SSW liegt darin das die Fertigungstolleranzen bzw. das Spiel von mehren abhängigen komponenten viel zu groß ist.
    Klapprige Schlittenführungen,übergroße Patronenlager,etc sind so die Hauptursachen.
    Alles aus billigsten Zinkdruckguß mit mäßig bis saumäßiger Endbearbeitung.
    Bei scharfen Waffen liegen die Tolleranzen im 1/100tel Bereich und da wird der Schlitten mit dem Rahmen gepaart, sowie auch alle anderen Teile.
    Ne SSW ist und bleibt eben ein grob geschnitztes schweres Etwas was mit gut Glück ev. dauerhaft funktioniert.
    Oft sind bei mehr gebrauchten SSW Pistolen dann auch mal "Durchreisser" zu beobachten wo 3 oder mehr Patronen hintereinander gezündet werden..fast so wie bei ner MP.
    Der Hammer aus Guß nutzt sich auch immer mehr ab.
    Bei meiner Geco 225 erneuerich aller 2 Jahre das gesamte Innenleben.....und die funzt seit 1998.

  • Tja....Klaus....das nennt man Qualitätsunterschiede. :)

    Eine durchgehenden mittleren, bis hohen Qualitätsstandard gibt es einfach nicht bei den SSW.
    Es gibt mehr Müll, anstatt Quallität.

    Viele PTBs...aber nur wirklich sehr gute SSW.

    Sobald beim unterem Qualitätsstandard schmodder und Schmutz dazukommt, gehts in den roten Berreich...Harakiri....
    Und Silvester, wenn Leute versuchen 500 paks durchzuschicken, stosse sie ihre SSW immer näher an den Rand einer Schlucht und forcieren einen Defekt.

    Wer zu einer SSW im untersten Standard greift, sollte zumindest PENIBEL auf Reinigung achten, auch wenn Reinigung alleine die SSW qualitativ nicht besser macht.

    Eigentlich....sind viele SSW nur zum posen, anschauen und Vitrine legen geeignet.
    Oder aber als SV-Mittel....wobei man Waffe jahrelang ungenutzt quasi neu rumschleppt und dann es eine Garantie für 6-15 Schuß ohne Defekt im Ernstfall gibt.

  • Um es zusummen zu fassen:

    Was ewig hält das bringt kein Geld!!!

    ...unterstützt von der fehlenden DRINGENDEN Notwendigkeit von Zuvelässigkeit und Przision, lässt sich so ein laufendes Geschäft am Leben halten und sogar langfristig steuern.

    Grüße!
    Christoph

    Edit: Passt super zum Thema "Verarbeitung": KLICK!

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • You get what you pay for - man vergleiche einfach mal die Preise: wo gibt es denn bitte eine von der Qualität einigermaßen annehmbare "scharfe" Kurzwaffe (oder auch ein gutes LG) für weniger als 200 oder gar weniger als 100 Euro? Halten soll das Ding allerdings wie ein Custom-Modell der 1000-Euro-Klasse...

    Dann werden die mechanischen Belastungen durch den Schuss auch unterschätzt. Man braucht eine ausreichende Verdämmung, damit das Ding auch repetiert, abzüglich des "Wirkstrahls", der an der Sperre vorbei nach vorn raus geht. Die stärkste Belastung, habe ich mal erfahren, müssen Signalpistolen mit "Ausgang" nach oben aushalten, wie es von einigen Ländern gefordert wird.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Eine SSW kostet im Normalfall die PK380 mal ausgenommen erheblich weniger!
    Sodass die Qualität demzufolge auch nicht mit der einer scharfen Waffe vergleichbar ist,die wenigsten werden 1200€ oder mehr für eine SSW ausgeben.Das die Dinger dann unzureichend funktionieren hängt dran das 1.)Die Kartuschen beschissen sind(da kommt minderwertiges Pulver zum einsatz) und 2.) Dieses Zeugs rein kommt damit es ein schönes Mündungsfeuer gibt.Das verschmutzt die Waffe noch zusätzlich.Bei einer Scharfen kann man nur so viele Schüsse abgeben weil die Kugel einen großteil der Pulver rückstände mit nimmt.Bei der SSW ist irgendwann der Lauf zu und es gibt Probleme!Und zu guter letzt sind auch noch die Hersteller schuld (Gewinn Maximierung) aber das ist ja heute in allen bereichen so,kostet das Doppelte wie Früher und hält nur noch halb so lange!

  • Klar kann man SSW herstellen, die robust, nicht störanfällig, annähernd unverwüstlich etc. sind. Selbstverständlich ist das bei SSW möglich, genauso, wie das bei Uhren, Autos und allem anderen auch möglich ist. Aber, wer ist bereit für so eine Waffen 1.000,00 Euro zu zahlen und sie jährlich für 100,00 Euro zur Revision zu bringen?

    Oder schreiben wir jetzt über die Waffe für 150 Euro, die bei Schneider für 120 Euro angeboten wird, wo der Händler auch noch ein Päckchen Munition gratis beilegen soll und die dann von verrückten Sammlern zurückgesandt wird, weil der Abschußbecher eine Schramme hat?

    Es wäre schön, wenn alle die, die das fordern und tun, im beruflichen und privaten Bereich nur ein Bruchteil dessen leisten würden, was sie von anderen verlangen.

  • The UNreliability in case of semiauto pistols is caused by the lack of the BULLET.

    You need a pressure build-up just on the barricades in the barrel, and more of the dirt, less is the reliability

    ---

    The long-term lifespan is another issue, the problem is of course the toooo much zinc and minimal steel. But the price is OK for this (1/5-1/10 of an average real pistol.)

    And there are real pistols, which will not survive 3000-5000 shots, like the FÉG PA-63, or the K-frame SW revolvers with real .357 Magnum etc.

    ---

    In my work I'm testing many real firearms, and have met more than enough UNreliable real guns, even from the most respected manufacturers like SW, SIG or Walther.
    Don't have illusions!

    ---

    (I have old (15+ years) gasrevolvers although which are still run fine and totally reliable.)

  • Ihr hackt hier aber alle ganz schön rum.

    Interessant wäre für mich wirklich eines, wenn mal ein Hersteller ein Modell auf den Markt bringt, das auch so haltbar ist. Das darf auch mal 1000 Euro oder mehr dann kosten. Aber ich denke eben wie schon geschrieben, das das nicht gewollt ist.

    z.B. könnte man auch wie es CDS schon seit Jahren macht, scharfe umbauen auf Salut. Laufsperre einlöten, Gewinde reinschneiden und PTB Stempel drauf. Das ganze wäre für ein paar Euros Aufpreis zur Scharfen durchaus machbar.

    Gruß Frank

  • You get what you pay for.....


    Sehe ich auch als Grundübel an, dass einerseits Artikel (über die ganze Bandbreite des Bedarfes) nichts mehr kosten dürfen. Stichwort: "Geiz ist geil". Aber natürlich soll der Billig-Fernseher, genauso wie auch die möglichst billige SSW, Höchstleistungen über 20 Jahre erbringen!

    Hätten die SSW-Käufer meiner Generation vor 30 Jahren, eine Firma ERMA mit Top-SSW durch Käufe gestärkt, dann würden Wir Heute eventuell generell ein höheres Niveau an SSW's auf dem Markt haben!
    Aber auch damals wurde halt öfters lieber die Italo-Knarre (Phyton oder das gefürchtete Modell "FBI") gekauft, als 300 bis 500 DM für eine ERMA ausgegeben, die für lange Lebensdauer ausgelegt war.

    Manchmal denke ich mir, die heutige SSW-Nutzer-Generation wäre eher bereit, für eine neue ERMA entsprechend Geld auszugeben. Aber leider ....... !

    Gruss
    Alfred

    P.S.: Sollte jetzt Jemand einen historischen Exkurs über ERMA, Projekt Scharfschützengewehr, Missmanagment etc. anfangen ....... ich bin Bestens informiert :)

  • Wenn man die diesjährige Billanz liest, kommt man auf den Schluß das immer mehr Zuführstörungen und Klemmer der Fall sind. Vor vielen Jahren konnte ich mit einem Italo-schrott mehrere Magazine fehlerfrei loswerden. Dieses Jahr war es das gegenteil, sogar mit RWS. Zwar hat sich bei mir keine Waffe verabschiedet aber trotzdem hätte ich mir einen positiveren Abend gewünscht.

    Das wird in der Zukunft auch nicht mehr besser werden. Jeder hier reinigt seine Waffen so gut es geht. Das wäre das allerletzte woran es liegen würde/könnte. Ein Auto läuft mit schlechtem Sprit ja auch wie ein Sack Nüsse.

  • "z.B. könnte man auch wie es CDS schon seit Jahren macht, scharfe umbauen auf Salut. Laufsperre einlöten, Gewinde reinschneiden und PTB Stempel drauf."


    In Hungary we have many gas-alarm conversions of real semiauto pistols (I have some in my collcetion). However 95% of them are totally unreliable with blank ammo and even less with gas. With gas/alarm ammo it is required more than just welding some barricade in the barrel. For 9 mm PAK you should design the pistol from ground up for gas-alarm to get SOME reliability.

    The under80 euros Zoraki 914 is more reliable than my converted all-steel 300 euros CZ 83.

  • z.B. könnte man auch wie es CDS schon seit Jahren macht, scharfe umbauen auf Salut. Laufsperre einlöten, Gewinde reinschneiden und PTB Stempel drauf. Das ganze wäre für ein paar Euros Aufpreis zur Scharfen durchaus machbar.

    Tja...das ist aber in D nicht gewollt ehemalige scharfe Waffenauf Salut umzubauen.
    Dafür gibts auch zahlreiche verständliche Gründe warum es sowas nicht mehr gibt.

    Edit durch ALFHA1802: Ich habe die unnötige Flut von Zitaten entfernt!

    Einmal editiert, zuletzt von ALFHA1802 (1. Januar 2011 um 19:37)

  • Hallo ,

    wenn man mitlerweile Häuser baut die eine Halbwertzeit von 25-30 Jahren haben brauchen wir uns über die Lebensdauer des Kleingrams keine Gedanken zu machen .

    Gruß

    michel

    nur Geduld und Ruhe:p::schiess1:

  • wenn man mitlerweile Häuser baut die eine Halbwertzeit von 25-30 Jahren haben brauchen wir uns über die Lebensdauer des Kleingrams keine Gedanken zu machen .


    :thumbsup: :huldige:

    ...man ist schon etwas verwöhnt von der Beständigkeit/Nachhaltigkeit früherer Produkte - wie kann so ein krummes Umgebindehaus nur über 300 Jahre bewohnbar sein?
    Natürlich war das damals eine ganz andere Investition für eine Familie wie so ein 100.000 Euro-Fertigplatte-Zammkleb-Häusl.
    Aber die Leute wollen doch heut fast nie was was sie selbst überlebt, und am ende an die Familie oder jemanden anderen fällt. (Kommt mir zumindes so vor.)
    Also warum dafür extra Geld ausgeben.
    Was die SW angeht, gibt es da überhaupt viele Alternativen?

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]