Diabolos selbst gießen!

Hey all,

zufällig hab ich neulich genau dies probiert, nämlich eigene dias giessen.

Hatte eine form aus alu gebaut. Zwei kleine alu platten zunächst per bohrungen, gewinde und schrauben miteinander fixiert.
Obere platte 5 mm dick, ergibt dialänge.
In dieser platte 4,5 mm bohrungen ist gleich kaliber.
Untere platte bekommt mittig zu den 4,5mm bohrungen der oberen platte eine m3 inbus schraube, die ein-
geschraubt etwa 3mm aus der unteren platte in die 4,5mm bohrung der oberen platte reinragt.
Sind beide platten beim bohren miteinander verschraubt bekommt man die bohrungen/gewinde gut laufend hin.

Sind also beide platten verschraubt und die inbusschrauben eingedreht ergibt die hohlform eines simplen
diabolos mit 5mm länge, 4,5mm durchmesser und einer sackbohrung von 3mm durchmesser und 3mm tiefe.
Dies aus einem guten grunde, später mehr dazu.

So, steht die form nun, hab ich ein stück blei auf die öffnungen oben gelegt und es mit einer kleinen lötlampe zum
fliessen gebracht. Überschüssiges blei wird erst weggeschnitten, kleiner rest weggeschliffen.

Hätte gut funktioniert, leider hatte ich nur schmutziges blei (zu geizig gute dias zu schmelzen) und die
flammentemperatur reichte nicht aus um die form und das blei so heiss zu bekommen, dass das blei dünnflüssig
den ganzen raum ausfüllt.
Ich denke mit grösserer hitze und vernünftigem blei oder zinn hätte es prima geklappt.

Diese spezielle diaform möchte erreichen, weil ich darin den kopf eines überall-zündenden streichholzes versenken
möchte, um mal zu guggen was passiert, wenn so ein dia auf ne betonwand trifft ( bei der gewissen reaktionsträgheit
während des zündvorgangs wird wahrscheinlich nix passieren, bin aber neugierig, -)) ).

Was meint ihr?

z.

Hey,

vielen dank für die warnungen, aber im grunde ist meine hier doch die phantasie eines neugierigen 13 jährigen.
Und nichtmal besonders ausgefeilt...jeder kann auf youtube viel gewaltigeres sehen...und bekommt ggfs. sogar
noch ne stepbystep anleitung dazu.
So oldfashioned sind die admins hier auch nicht, glaupichma.

Nene und wenn ich damit was sehr böses vorhätte, wäre ich ja die krönung des planungsgenies, wenn ich zu
allererstmal hier meinen fingerabdruck für die ewigkeit hinterlege.

Ich bin bloss n spielkind und freu mich wenns funkt und dampft und meine idee funktioniert hat.

Trotzdem nochmal vielen dank für eure anteilnahme

z.

Hier mal die Dias, die ich giesse.

Wiegt 525 Grains und haben einen Durchmesser von ca. 18 Millimeter ..... und kommen mit fast 600 Metersekunden angerauscht.

Zitat

525 Grains

Für die Nicht-Wiederlader. Das sind 35,9 Gramm
Zum Vergleich: Eine Standardgeschoss 9x19 hat 124 grains = 8,0 Gramm. Ein Standard 4,5 mm Dia hat 7,7 Grain = 0,5 Gramm

(1 Grain = 0,0648 Gramm / 1 Gramm = 15,432 Grain)

Womit schießt man Dias im Kaliber 17 mm?

In diesem Kaliber fällt mir nur Gary Barnes von Barnes Pneumatic ein. Der gießt seine Diabolos auch selbst und testet neue Formen.

Irgendetwas stimmt hier aber nicht. Das Gewicht scheint mir etwas hoch, andererseits sehen die Diabolos recht massiv aus.
Allerdings ist die Geschwindigkeit viel zu hoch gegriffen. Das wären dann 6462.00 Joule - das passt nicht; mehr als 350 m/s sind mit kalter Luft nicht erreichbar und für Diabolos ungeeignet. Ich schätze mal, es sind Fuß pro Sekunde gemeint. Dann kommt man auf weniger als 600 J - das ist dann normal für ein Großkaliber-LG.

Das Gewehr für diese Dias würde ich auch gerne mal sehen.

Zitat von Floppyk

Für die Nicht-Wiederlader. Das sind 35,9 Gramm

Womit schießt man Dias im Kaliber 17 mm?

12/70 Slug

Erwin

OK, Slugs bzw. FLGs.
Aber ich glaube das immer noch nicht so ganz. Aus einem glatten Lauf macht eine hohle Schürze wieder Sinn, aber bei fast Mach 2 sollte da eine Spitze vorne drauf. Für weit über 6000 Joule reicht auch 12/70 nicht; selbst bei 12/89 mit dünnem Treibspiegel und vollgepackt mit progressivem Pulver aus einem vier Fuß langen Lauf zweifle ich noch an diesen Werten.

Zitat von zitter

Hatte eine form aus alu gebaut. Zwei kleine alu platten zunächst [...]

[...]und die flammentemperatur reichte nicht aus um die form und das blei so heiss zu bekommen, dass das blei dünnflüssig
den ganzen raum ausfüllt.
Ich denke mit grösserer hitze und vernünftigem blei oder zinn hätte es prima geklappt.

Moin,

vermutlich leitet das Aluminium die Wärme zu schnell ab, so daß das Blei schon erstarrt bevor es die Form richtig ausfüllt.

Versuch mal nicht das Blei selbst, sondern den Bereich deiner Gußform um die Bohrung herum zu erwärmen, bis das darauf liegende Blei durch die indirekte Erwärmung schmilzt. Dabei hilft es, wenn 1. das Blei und die Form möglichst großflächigen Kontakt haben und 2. die Masse der Gußform möglichst gering ist.

Und erstatte gern Bericht ob meine wilde Theorie was geholfen hat!

@Pinkerton u. schnurbel

eure tipps klingen gut, maximale voraussetzungen für ein dünnflüssiges fliessverhalten schaffen,
evtl. kann ich ja beide tipps kombinieren, blei schmelzen, während ich die form erhitze.

Wird schon klappen, ich berichte.

@ich-bins

ich bin neugierig auf deine form...villeicht könntest mal n foto posten?

danke vorab
z.

Zitat von Schnurbel

vermutlich leitet das Aluminium die Wärme zu schnell ab, so daß das Blei schon erstarrt bevor es die Form richtig ausfüllt.

Zumindest bei Kokillen für GK-Geschosse, auch für Vorderlader, gibt den Hersteller Lee, der ausschließlich die Kokillen aus Aluminium baut. RCBS und andere sind aus Stahl.
Es ist richtig, dass die Kokillen vorgewärmt werden müssen und dass man die Gießarbeit mit einer Alukokille nicht lange pausieren lassen darf. Aber generell dauert es einige Güsse, bis die Sache die richtige Temperatur hat und dann sollte man ohne Pause zügig weiter arbeiten.

Ich habe mit einer Stahlkokille von RCBS gearbeitet und trotz vorwärmen mit einem Brenner waren etwa die ersten 20 Güsse wieder zum einschmelzen. Das hat man aber schnell raus.

Zitat von Markus30S

Für weit über 6000 Joule reicht auch 12/70 nicht; selbst bei 12/89 mit dünnem Treibspiegel und vollgepackt mit progressivem Pulver aus einem vier Fuß langen Lauf zweifle ich noch an diesen Werten.

Ich präsentiere... "12 GA rifle from Hell":
Ein (wahnsinniger) Ami umgeht kalifornische Kaliberbegrenzugen dadurch, dass diese für Schrotwaffen nicht gelten... und dort gilt unter Anderem alles als "Schrotwaffe" was 12/70 verschiessen kann... was niemanden daran hindert eine Waffe in 12/120 zu bauen
Bilder und englische Beschriebung der Versuche hier: http://zombiehunters.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=45330 Der gute hat sich auch einen Knallstock in KAliber 4 gebaut (wohlgemerkt KEINE SigPi, sondern einen Zombieelefantentöter), und arbeitet an Kaliber 2.

Zitat von Desert-Eagle

Der Entenmann:

wow was zum Henker is dasn fürn riesen Geschoss

Eigentlich nur schwere Flingenlaufgeschosse Kaliber 12... aber ohne Füllmittel, und in einer ~120mm langen Messinghülse, und einige sogar nur halb drin. Dazu Leloo aus dem 5. Element: "Big Badaboom".

Was genau meinst du mit CO2-Magnum? Ne CO2-Knifte mit besonders viel Dampf? IIRC gibts die AM850 auch in 6,35 und EBW-pflichtig, hat so um die 40 Joule, wäre das ne "Magnum"? Vom Geschossgewicht weit überlege wäre da sicherlich noch die Arcus Arrowstar, aber die gibts nur bis 16J.

Tach, die Damen.

Ja, es ist wie gesagt: Das Dings ist für das Kaliber 12 und eine Schrotpatrone.

Es gibt zwei interessante VISIER-Artikel darüber in Heften 8-2009 und 6-2008. Die Hefte kann man noch nachbestellen; sollte man unbedingt haben.

Kaufen kann man die Slug-Kokille überall, wo es Lyman Produkte gibt.

Und die Seite des Herstellers findet man unter "Lyman Products" (in englischer Sprache).