Waffenkonzept veröffentlichen-wie?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.081 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. April 2010 um 17:19) ist von Crossbow13.

  • Mal ne ganz exotische Frage:
    Einer meiner früheren Kameraden hat vor ein paar Monaten, nach der Rückkehr von einer "Friedensmission" seine Pflicht erfüllt und kann nun den ganzen Tag richtung Decke spucken(oder sich mal endlich irgendwo bewerben :)) )

    Der hat aber bei seinem G36 und einigen anderen Dienstwaffen ein paar, wie er es nennt, "verbesserungswürdige Macken" gefunden. Und nun in den 3 Monaten, wo er nun zurück ist, etwas übertrieben und gleich ein ganzes Bewaffnungskonzept aufs Milimeterpapier gekritzelt...
    ...kommt zu mir: "Mensch, Hermann: du kennst dich doch immer so gut mit Waffen und Recht aus - wo kann ich meine Baupläne einschicken, ohne dass die mir geklaut, aber sich trotzdem von den Zuständigen auch angeguckt werden?"

    Ich zwei Untertassen im Gesicht, antworte "ÖÖÖÖÖöööööööööhhhhhhhhhmmmm!" :crazy3:

    Hab die mir erstmal angeguckt und tatsächlich total nützliches Zeug drauf erkannt, was es meines Wissens nach noch nicht in der Form auf den Schlachtfeldern anzutreffen ist.
    Sind eigentlich simple Ideen, aber gut in ein Gewehr zusammenkonzepzioniert.

    Mein Vorschlag war: Erstmal Kopien der Baupläne per Einschreiben an sich selbst zu schicken(kein Geld für Patentamt)

    Aber ich bin mir sicher, dass einige von euch da ja wohl bessere Ideen haben werden, wie man das veröffentlicht. Vll. hat der eine oder andere sowas schonmal selbst ausprobiert.

    Dank euch schon mal,
    euer Hermann

  • Zitat

    Original von GIGN
    Mein Vorschlag war: Erstmal Kopien der Baupläne per Einschreiben an sich selbst zu schicken(kein Geld für Patentamt)

    Dass man nicht gleich aufs Patentamt rennt (kostet ja schließlich wirklich recht viel) verstehe ich ja durchaus, aber ein paar Euro für einen Notar sollten schon drin sein, denn im Zweifel nutzt so ein Selbsteinschreiben juristisch nicht viel! (Zumindest bei Musik ist das so!)

    „Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
    Erich Fried

  • Wenn es sich um das Waffensystem G 36 ist sicherlich H&K ein Ansprechpartner. Wenn er kein Geld für das Patentamt, sprich den Patentanwalt als Solchen, hat, ist das so eine Geschichte. Denn die Spezies dort werden die Pläne prüfen und sollte wirklich etwas Nutzbringendes dabei sein, kann es in der Fertigung bzw. am späteren Produkt eingebracht und verkauft werden. Dumm ist das man der grosse Konstrukteur, nicht weiss, was die Herrschaften sich auserkoren haben und nach ein paar Jahren mit einer Waffe bzw. die Waffenfamilie mit der Idee die man ein paar Jahren davor hatte nun den Vogel abschiessen und der eigent. Ideengeber mit nichts darsteht und auch nichts bekommt, bzw. die Anwälte Geld erstreiten das er dan leich wieder diesen in die Kae werfen kann

    Vielleicht kann dein Kumpel zusammen mit einem Anwalt direkt nach Heckler fahren, somit kann man erste Gespräche führen und schonmal ansatzweise die Lage sondieren!

    Gruss

    Thomas

  • Wenn es wirkliche Erfindungen sind und nicht nur eine Neuzusammenstellung bereits existierender Einzelheiten, kann man ruhig den Gang zum Patentamt wagen und einen Gebrauchsmusterschutz (im Volksmund auch kleines Patent) beantragen. Das kostet geschmeidige 40 Euro und dokumentiert zumindest schon mal die Erfindung als solche.
    Im zweiten Schritt, also zur Verwertung, wäre dann ein Gespräch mit H&K sinnvoll.

    Weitere Informationen zum Gebrauchsmusterschutz gibt es hier:
    http://dpma.de/gebrauchsmuster/index.html

  • Das könnte die Hersteller - hier sicher H&K interessieren. Ob die BW allerdings ein Interesse hat, vorhandene Waffensysteme zu ändern, ist mehr als fraglich. Verbesserungsvorschläge gleich welcher Art sind im wesentlichen dann von Interesse, wenn der Hersteller Geld sparen kann.

  • Zitat

    Original von Floppyk
    ..... Verbesserungsvorschläge gleich welcher Art sind im wesentlichen dann von Interesse, wenn der Hersteller Geld sparen kann.

    Das ist genau der entscheidende Punkt nach meiner Einschätzung. Fertigungstechnische Kosteneinsparung ist das Kriterium, bei dem Hersteller aufmerksam zuhören.

    Bei einer laufenden Serie, nach erfolgter Abnahme durch das BWB, konstruktive Details zu verändern, dürfte problematisch wenn nicht gar unmöglich sein.

    Sollte es sich Allerdings um Zubehör-/Anbauteile handeln, die wirklich innovativ sind, könnte es für entsprechende Hersteller interessant sein.

    Allerdings sollte man nie vergessen, dass die Konstruktionsabteilungen der Hersteller ständig neue Komponenten und Detailveränderungen entwickeln.
    Die meisten davon wandern bereits im Vorplanungs-Stadium in das Archiv.
    Also nicht gleich den Herstellern unterstellen, dass sie Ideenklau betreiben. Denn meistens ist die "grossartige, völlig neue Idee" bereits viel Früher beim Hersteller schon intern geboren worden.

  • Also, meiner Erfahrung nach sind da ein paar extrem nützliche Sachen bei...
    Es währe übrigens (zwar oicw-kompatibel - falls die da mal endlich in die Gänge kommen :)) ) ein völlig neues Gewehr.
    Viel kann ich leider nicht verraten, aber Vorteil: Es würde alle Primärwaffen in einer vereinen, da er detalliert Teile entworfen hat, die bei der Waffe alles vom Kaliber, über die Feuerrate bis hin zur Verschlussstellung per Drehschalter regeln kann.
    Ausserdem ist die waffe extrem leicht, alle Teile sind so bedienbar(selbst der Spannhebel), dass man die Hände beim Spannen oder sonstingen Bedienen nicht von der Waffe wegnehmen muss(und wir alle Wissen: in nem Gefecht zählt jede 10tel Sekunde).

    So viel zur Waffe.

    Das Gesamtkonzept ums Gewehr herum würde einen Nachschub an Generatoren, Treibstoffen oder Gasflaschen während eines Krieges nicht mehr erforderlich machen, was für einen Staat eine enorme Kostenersparnis bedeutet. Mir fällt kein Staat ein, der daran nicht interessiert währe seine soldaten Jahrelang nur mit Munitionsnachschub versorgen zu müssen(und das geht ziemlich leicht per Supply Drop)
    Nur will man an sowas als Erfinder ja auch beteiligt werden...

  • Zitat

    Original von DazDillinger
    Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen was das für ein Gewehr sein muss :D

    Na ich erst mal!

    Ist ja alles möglich.

    Glauben tue ich es erst wenn ich es sehe!

  • Man braucht keinen Nachschub mehr?Nur noch Munition?
    Und mit was sollen die Panzer fahren?Eine Waffe bei der man das Kaliber per Knopf wechseln kann?Man bräuchte mehrere Magazine und Läufe!
    Aber so was in der Art hab ich schon gesehen!Es gibt Pistolen bzw. Gewehre die Elektronisch einen Schuss auslösen ohne schlagbolzen mit einem Impuls,es ist kein Magazin nötig,Munition steckt aufgereiht im Lauf,unterschiedliche Kaliber wären auch möglich in einer Waffe, extrem hohe Feuerrate bis 1Mio. schuss.Hat glaub ich eine Firma in Australien erfunden.

  • Also, wir werden es wahrscheinlich erstmnal per Kleinpatent machen und dann sammt Anwalt H&K besuchen fahren um ersten Kontakt herzustellen. Danke euch :)

    p.s. Metal Storm kenn ich auch, aber nein, die Waffe ist ganz anders aufgebaut...ich musste auch erstmal nicht schlecht schlucken, als ichs gesehen hab...aber, wie Browning gesagt hat: Mechanik kennt keine Grenzen!

    In dem Sinne: Frohe Feiertage!

  • Zitat

    Original von GIGN
    p.s.:mich vor einem solch feinem Auditorium als Experte für Waffen und Recht zu stempeln ist recht großzügig von dir. Ich bin gezwungen zu Danken :laugh:


    Das war ich gar nicht, das war doch Dein Kumpel mit dem Waffenkonzept, den ich sinngemäß zitierte:

    Zitat

    Original von GIGN
    Einer meiner früheren Kameraden ...kommt zu mir:
    "Mensch, Hermann: du kennst dich doch immer so gut mit Waffen und Recht aus..."

    Aber lass mal gut sein.
    Auch die Frage, wer jetzt der Vater von wem ist (komisch - in meinem Profil steht gar nicht drin, wie alt ich bin), brauchen wir auch gar nicht weiter vertiefen (vielleicht bin ich ja der Klassenlehrer Deines Großvaters).

    Und bevor die ehrenwerte Moderation auch hier das Treiben und Schreiben beendet, halte ich mich mal besser zurück.
    ;)


    Aber BACK TO TOPIC:
    Kannst Du uns nicht mal einen kleinen Hinweis geben, was dieses neue Bewaffnungskonzept ausmacht?

    • Ein durchschlagsstärkeres Kaliber, mit größerer Reichweite?
    • Mehr Munition/ mehr Feuerpower? (bei gleichem/ geringeren Gewicht)
    • Leichter, kleiner - und trotzdem weniger Rückstoß?
    • ein modulares Konzept, das aus einer Basiswaffe (ähnlich XM8) eine kleine Pistole, über MP, StGw bishin zum Scharfschützengewehr machen kann?
    • eine Waffe, die aus den Gasen/ dem Rückstoß Energie gewinnt (und im Akku speichert), um die Lampen und anderen elektronischen Teile zu versorgen
    • ein automatisches Zielsystem, das binnen weniger Sekunden die Waffe auf das visierte Ziel justiert?
    • eine selbstreinigende Waffe (mit integriertem Pressluftpüster und Ölschmierung)?
    • ...

    Also, was ist so neu und besonders? :nuts:

    Das Gegenteil von 'gut gemacht' ist 'gut gemeint'.

    2 Mal editiert, zuletzt von Spundekäs (13. April 2010 um 16:56)

  • Zitat

    Original von Spundekäs
    eine Waffe, die aus den Gasen/ dem Rückstoß Energie gewinnt (und im Akku speichert), um die Lampen und anderen elektronischen Teile zu versorgen

    interessante überlegung...wo hast du das gehört?(oder gesehen)

  • Zitat

    Original von GIGN

    interessante überlegung...wo hast du das gehört?(oder gesehen)

    Das fiel mir gestern spontan ein. Vielleicht gibt es das auch schon.

    Beim Abfeuern des Geschosses wird nun mal viel überflüssige Energie verballert. Ein Teil wird zwar für das Repetieren verwendet, aber der Rest verpufft als heiße Luft.
    Wenn man nun - vergleichbar der Lichtmaschine am Auto - einen Teil der Energie nutzen würde, um damit die Batterie(n) aufzuladen, dann könnte der Soldat im Gefecht auf Ersatzbatterien weitestgehend verzichten.
    Eine meachnische Lösung, die z.B. beim Vor- und Zurückgleiten des Verschlusses (ähnlich einem Dynamo) die Bewegungsenergie umwandelt, dürfte relativ leicht sein. Eine, welche die Wärme umwandelt, dürfte schon schwerer sein. Die viel größere Herausforderung aber wäre es wohl, einen Akku zu entwickeln, der binnen Bruchteilen von Sekunden viel Energie aufnehmen kann, aber diese dann nur ganz langsam und gleichbleibend abgibt.

    Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Ich bin kein Techniker.
    Aber wäre vielleicht eine Idee wert.

    Das Gegenteil von 'gut gemacht' ist 'gut gemeint'.

  • Zitat

    Die viel größere Herausforderung aber wäre es wohl, einen Akku zu entwickeln, der binnen Bruchteilen von Sekunden viel Energie aufnehmen kann, aber diese dann nur ganz langsam und gleichbleibend abgibt.

    Man könnte einen Kondensator als Puffer zwischenschalten.
    Der ist extrem schnell zu laden.

    Übrigens würde die Verschlussbewegung durch den Lineardynamo auch noch leicht gebremst.
    Ein vielleicht angenehmer Nebeneffekt.


    Stefan

  • nicht schlecht...echt erstaunlich, auf was für ideen ihr so kommt.
    aber, wie davinci schon sagte: die möglichkeiten der mechanick sind unendlich.

    @ Spundekäs:ich muss mich entschuldigen, habe anfänglich ein falsches bild von dir gehabt. ich dachte du währst ein grossmaul, aber scheinst ja wirklich ausserordentliche kreativität zu entwickeln.

    EDIT:
    [quote]Original von Spundekäs
    ...durchschlagskräftigeres kaliber mit mehr reichweite...[quote]

    reichweite ja, penetration nein: es soll eine universelle waffe für den präzisen einsatz in ziviler umgebung oder begrenzt auch zu kriegerischen handlungen werden...also, am besten keine kolleteralschäden

  • Ideal wäre wäre eine einstellbare Munition - ähnlich FlaK mit Zerlegergrenzen - deren Wirkung man vorab einstellen kann.


    Beispiele:
    Demonstration/ Volksaufstand (Innenstadt/ großer Marktplatz): Kampfentfernung max. 100m und möglichst keine lethale Wirkung

    Lagewechsel:
    Gefecht in einem kleinen Dorf mit bewaffneten Aufständischen - möglichst mannstoppende/ tödliche Wirkung auf Kampfentferungen unter 30m
    Plötzlich Lageänderung: Feind erhält Feuerunterstützung aus dem angrenzenden Waldstück, 300m nordwestlich -
    umschalten auf große Reichweite, Leuchtspur und stark pentrierende Munition.


    Das Ganze in Kombination mit dem laserbasierten Entfernungsmesser, einer Wahlautomatik und einer Mechanik/ Elektronik, welche die Patronen vor dem Abfeuern "einstellt".

    Ob man so etwas in einer so kleinen Patrone wie der .223 Rem. oder .308 umsetzen kann, ist jedoch mehr als fraglich;
    mit der großen .50BMG geht das wohl und wird (wenn ich richtig informiert bin) z.T. auch schon gemacht.

    Das Gegenteil von 'gut gemacht' ist 'gut gemeint'.

    Einmal editiert, zuletzt von Spundekäs (14. April 2010 um 14:08)