Druckluftwaffen machen sexy...

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.540 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. April 2009 um 16:04) ist von rhodium.

  • ...könnte man zumindest annehmen, wenn man die neueste Story aus "Welt der Wunder", Heft 4/09 durchliest. "Die Psychologie der Waffe" wird dort auf sechs Seiten verbraten, gut fotografiert und mit angeblichen Studien aus den USA untermauert.

    "Das Ergebnis des Experiments des Knox-College in Gatesburg ist hochbrisant. Jene Probanden, die mit der Luftpistole hantierten, hatten bis zu 30 Prozent mehr Testosteron als eine Vergleichsperson, die sich mit einem Spielzeug befasst hatte. (...) Damit ist die These der Forscher belegt, daß allein schon der Anblick und das Zerlegen einer Waffe die Gewaltbereitschaft von Männern erhöhen kann und wie Gehirndoping wirkt".

    Dankenswerterweise gibt es den Link zu dieser Studie auch.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Ich merke schon, wie meine Schultern breiter werden und die Haare langsam ausfallen...

    Wenn ich jetzt mit Puppen spiele, steigt dann auch mein Östrogengehalt? Wachsen die Haare dann wieder nach? Könnte als Verhütungsmethode Puppenspiele verordnen statt täglich kleine Pillen zu schlucken? Fragen über Fragen...
    :ngrins:

    Einmal editiert, zuletzt von White (23. April 2009 um 12:32)

  • Zitat

    Original von White
    Ich merke schon, wie meine Schultern breiter werden und die Haare langsam ausfallen...

    Anfänger!!

    Ich habe in 4. Generation breite Schultern und Glatze, sowie in 4. Generation Berufs- oder Zeitsoldat ( ich war SAZ 8) und in 3. Generation Panzerkommandant. :nuts:

    So - und nun weggetreten! :laugh:

  • Mein Statistik Prof hat mal gesagt, das man keiner Statisik trauen soll, solange man die zu grunde liegenden Fakten nicht selbst ausgesucht hat oder zumindest gut kennt.
    Statistisch lässt sich nämlich solange man die für sich passenden Fakten auswählt nahezu alles beweisen.
    Z.B. wie das Wetter vom Knoblauchkonsum abhängt.
    Das zwischen zwei Fakten ein Zusammenhang besteht heisst noch lange nicht, das dieser auch richtig gedäutet wurde oder, das dieser nicht nur von Faktoren, die z.B. das schöne Wetter mit sich bringt abhängt. Z.B. schönes Wetter -> mehr Grillen -> mehr Knolaucverbreuach und nicht anders herum, wie vorher ganz toll statistisch bewiesen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • ,,Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" :))

    Die Statistiker versuchen aus der Untersuchung Einzelner erhaltene Ergebnisse auf die Allgemeinheit zu übertragen
    Da bei den meisten Umfragen nicht genug auf eine weite Streuung der Befragten geachtet wird, kann man die Ergebnisse nur selten als Widerspiegelung der Allgemeinheit ansehen

    Generell wollen die ,,Infotainment" Magazine nicht sachlich informieren, sie wollen unterhalten. Die von solchen Magazinen veröffentlichten Informationen sollten stets mit Vorsicht behandelt und die Fakten kritisch hinterfragt werden

    mfG.
    TheDuke

  • Wir hatten seinerzeit eine bevölkerungsrepräsentative Studie zum Thema Reiseverhalten
    durchgeführt. Der Unterschied des Reiseverhaltens hatte sich, ebenso wie die Verteilung
    des Geschlechts der Befragten, zwischen den Befragungswellen kaum verändert.
    Wir haben es daher als erwiesen betrachtet, dass ein gleichbleibendes Reiseverhalten
    ein ausgewogenenes Gechlechterverhältnis in der Bevölkerung garantiere.

    Nun ja, mit Studien zum Thema Reiseverhalten werden wir seitdem nicht mehr beauftragt.
    Warum nur ???

    FWR #30425
    4mmM20 Kurzwaffen - die braucht der Mensch :nuts:

  • Es klingt wie ein weiterer rhetorischer Angriff auf das Recht der Bürger zu Waffen, aber mit einer Sprache auf eine Weise die ausdrücken möchte, dass Schwarzpulverwaffen bereits dem Bürger in keinsterweise mehr zustehen, nur noch Druckluftwaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Rocky90 (23. April 2009 um 23:10)

  • Zitat

    Originally posted by Ulrich Eichstädt
    ...hatten bis zu 30 Prozent mehr Testosteron als eine Vergleichsperson, die sich mit einem Spielzeug befasst hatte. (...) Damit ist die These der Forscher belegt, daß allein schon der Anblick und das Zerlegen einer Waffe die Gewaltbereitschaft von Männern erhöhen kann und wie Gehirndoping wirkt".

    Hm, interessant..... ist denn irgendwann einmal bewiesen worden, das Testostreonspiegel beim Menschen signifikant mit aggressivem Verhalten zusammenhaengen? Leider nein!

    @ den Chef hier (Ulli):
    Hast Du zufaelligerweise die Quellenangabe fuer diese Aussage? Nicht den journalistischen Text der verlinkt ist, sondern eine wissenschaftliche Veroeffentlichung?
    THX

    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

  • Nöö, sorry. "Wissenschaft"?? Aber doch nicht bei "Welt der Wunder" - sonst würde das Heft ja sicher "Welt der Wissenschaft" heißen...

    Aber zwei andere Berichte, zwar von VISIER-Online, aber verlinkt zur sicher zweifelsfreien Quelle (sorry, in English):

    FBI Crime Report 2007 und

    Waffenverbote verhindern keine Gewalt


    und hier viele weitere (ganz unten ein Link zu noch vieleren Meldungen)
    http://www.visier.de/kh_waffenrecht.html


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Originally posted by Ulrich Eichstädt
    Nöö, sorry. "Wissenschaft"?? Aber doch nicht bei "Welt der Wunder" - sonst würde das Heft ja sicher "Welt der Wissenschaft" heißen...

    Aber zwei andere Berichte, zwar von VISIER-Online, aber verlinkt zur sicher zweifelsfreien Quelle (sorry, in English):

    Danke, aber leider war da die Quelle auch nicht dabei. Da aber recht weniger zu diesem Thema publiziert haben, hier einmal der Originaltext:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16866740

    Prinzipiell - wir lassen eine Studentengruppe entweder mit einer Waffe oder einem Spielzeug umgehen, nehmen vorher noch einmal eine Speichelprobe fuer Testosteron, das Gleiche nachher und lassen zum Schluss die armen Leute ein Wasserglas mit Chili-sauce versetzen (als Messung fuer Aggression).

    Ich frage mich ehrllich, wie dieser Artikel durch die peer review gegangen ist. Vom Abstract her: schlecht geplant, ungenau durchgefuehrt und kein anerkannter Standard der Verhaltensbeobachtung eingehalten. Ich werde mal uebers Wochenende den Originalartikel in allen Einzelheiten hier auseinandernehmen, damit einmal klar wird, welche Wissenschaft die Waffengegner zitieren.

    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

  • Zitat

    Original von Ulrich Eichstädt
    "Das Ergebnis des Experiments des Knox-College in Gatesburg ist hochbrisant. Jene Probanden, die mit der Luftpistole hantierten, hatten bis zu 30 Prozent mehr Testosteron als eine Vergleichsperson, die sich mit einem Spielzeug befasst hatte.


    Spontan frage ich mich, ob es anhand dieser seriösen Studie bei Potenzproblemen wohl möglich wäre eine 45er auf Rezept zu bekommen ;) Wobei ich mir nicht sicher bin ob die Kasse das zahlt, dürfte wohl unter alternative Behandlungsmethoden fallen ;)

    Man müßte nun noch mal eine Studie diesbezüglich durchführen, ob und ggf wie sich das Kaliber der befingerten Waffe auf die ausgeschüttete Testosteron-Menge auswirkt :)) Dazu schlage ich vor einer Testgruppe diverse Gebrauchspistolen in den handelsüblichen Kalibern 9mm und .45er zu verabreichen, die Kontrollgruppe erhält als "Placebos" diverse SSW *lol*

    Ich für meinen Teil weiß dann wenigstens jetzt in der kommenden Sportsaison bescheid und werde mich nicht wundern wenn die Radprofis mit der 1911er im Schulterholster durch die Pyrenäen knallen :))
    Bei den üblichen Dopingstests wird dann wohl zukünftig auch nach Schmauchspuren gesucht :confused2:

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Zitat

    Original von F600

    Danke, aber leider war da die Quelle auch nicht dabei. Da aber recht weniger zu diesem Thema publiziert haben, hier einmal der Originaltext:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16866740

    Prinzipiell - wir lassen eine Studentengruppe entweder mit einer Waffe oder einem Spielzeug umgehen, nehmen vorher noch einmal eine Speichelprobe fuer Testosteron, das Gleiche nachher und lassen zum Schluss die armen Leute ein Wasserglas mit Chili-sauce versetzen (als Messung fuer Aggression).

    Ich frage mich ehrllich, wie dieser Artikel durch die peer review gegangen ist. Vom Abstract her: schlecht geplant, ungenau durchgefuehrt und kein anerkannter Standard der Verhaltensbeobachtung eingehalten. Ich werde mal uebers Wochenende den Originalartikel in allen Einzelheiten hier auseinandernehmen, damit einmal klar wird, welche Wissenschaft die Waffengegner zitieren.

    Die Publikationsliste der drei Autoren ist eh nicht ehrfurchteinflößend. Aber das Abstact reicht mir schon, das Paper kann nichts taugen.

  • Leider wird das Wort "Studie" viel zu oft mit "seriös-wissenschaftlich" gleichgesetzt. Man kann über jeden Sachverhalt Studien erstellen, inwiefern diese aber Sinn haben, steht auf einem anderen Blatt Papier.

    Ein gutes Beispiel:

    Die Studie des Univ.Ass. Dr. Kapusta (Psychologe MedUni Wien). Dr. Kapusta versucht dort zu belegen, daß eine hohe Anzahl an legalen Schusswaffen eine hohe Anzahl von Suiziden zur Folge hat. Nun gut .... Was aber vergleicht er nun in seiner Studie? Er vergleicht die Anzahl der Waffenpässe (!) mit der Anzahl von Selbstmorden im jeweiligen Bundesland. Nachdem nun aber Waffenpässe nur sehr restriktiv ausgestellt werden, immerhin erlauben diese ein Führen der Waffe und da in jeder Waffenbehörde (also in jedem Bezirk) andere Maßstäbe was die Begründung des Antrages betrifft herangezogen werden, korreliert die Anzahl der Waffenpässe in einem Bundesland nicht mit der Anzahl an legalen Schusswaffen (immerhin gibt es in Österreich einen Haufen an Waffenbesitzkarten und die meisten Waffen sind ohnehin frei ab 18 Jahren).

    Langen Satzes kurzer Sinn: Er hätte genau so gut die Anzahl der verkauften Whopper mit der Autobahnlänge vergleichen können, diese stehen auch in keinem Zusammenhang.

    Darum merke: Nicht alles was Studie heisst, hat auch Sinn.