Gewehr warmschießen?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 3.873 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2009 um 07:33) ist von Jagdzeit.

  • Hallo, meine beiden Gewehre habe ich mal abwechselnd im Hause und manchmal auch in der kalten Garage.
    Wenn die Gewehre kalt sind, schießen sie meistensin den ersten Schüssen recht ungenau.
    Erst nach ca 10 Schüssen ist die Trefferlage eigentlich so, wie ich sie mal eingestellt habe.
    Ist das nur so bei mir als miserabler Schütze so, oder geht es anderen auch so?

  • Ja bei dem Typ Gewehr is das normal. :new16:

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Zitat

    Original von alfi2
    Woher weißt du, auf welchen Typ Gewehr er da schließt?


    Das ist doch nur eine Anspielung darauf, weil er überhaupt nicht geschrieben hat, welches Gewehr er benutzt. Wieso sollten wir ihm also auch vernünftig antworten können... :))

    Einmal editiert, zuletzt von mistermister (23. Januar 2009 um 02:26)

  • Zitat

    Original von sneak
    Aus dem Profil von Moordruide:

    " Waffen: HW 50, Diana 35, HW 25 "

    Genau, und die drei dort aufgeführten Gewehre sind beileibe nicht gleich.

    Einmal editiert, zuletzt von alfi2 (23. Januar 2009 um 03:28)

  • Hey, ein Quiz!! Darf jeder mitmachen?

    Im Ernst: Um welche deiner laut Profil 3 Gewehre geht es? Federdruckgewehre muß man nicht warmschießen, allenfalls ins Haus holen und sich selbst auf Zimmertemperatur bringen lassen.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Es könnte sein, dass die Schmiereigenschaften erst nach mehreren Schüssen konstant sind und dass Dieseln einen konstanten Effekt erreicht.

    Nicht nachmachen: Wenn man ein bischen WD 40 in die Kammer sprüht variert die V0 +-50m/s. Nach mehreren Schüssen stellt sich wieder eine halbwegs gleiche, tragbare Geschwindigkeit ein.

    Einmal editiert, zuletzt von James 18 (23. Januar 2009 um 08:51)

  • james 18:
    WD40 in die Kammer ?
    Wie schlägt sich des in der präzision nieder ?
    Sind ( zumindest die ersten paar Schüsse ) wiederholgenau ?

    Gruss , Albert

  • Also ich würder das nicht machen weil,

    1. Ist die Präzision dahin

    2. Leidet der Kolben und die die Dichtung könnten schaden nehmen auf dauer!


    Wegen dem Gewehr: es ist natürlich so das sich Metall nunmal Temperaturabhängig ausdehnt! Da so ein Gewehr viele mechanische Komponeten hat KANN es sich ungünstig auf das Schußverhalten auswirken. Aber wie Uli schon sagte warmSCHIEßen wäre falsch bei Antrieb des Geschosses mit kalten Gasen.....

    Was wichtig ist das du das Gewehr längere Zeit aufwärmst das gewährleistet ist das du überall im Gewehr annähernd die gleiche Temeratur hast. Den sonst dürfte sich der Effekt der Ungenauigkeit verstärken weil die Oberfläche "warm" ist und der Kern selbst weniger warm, weshalb es hier zu Spannungen im Metall kommen kann und damit wiederum zur Unpräzision.

    Liebe Grüße

    :F: oder nicht :F: das ist hier (nicht) die Frage....

    2 Mal editiert, zuletzt von MAGNUM .44 (23. Januar 2009 um 17:45)

  • Zitat

    Original von MAGNUM .44
    warmSCHIEßen wäre falsch bei Antrieb des Geschosses mit kalten Gasen.....

    Das wiederum kann man so auch nicht sagen. Es sind zwar "kalte Gase" per Defintion im Waffenrecht im Unterschied zu den heißen Gasen einer Feuerwaffe. Aber man weiß auch, daß bei der schlagartigen Kompression der Luft im Zylinderraum einer Druckluftwaffe diese Luft für Sekundenbruchteile unglaublich hoch erhitzt wird. Dr. Brukner hat in seinem Buch "Faustfeuerwaffen" das mal mit mehreren 100 Grad Celsius angegeben - selbst ein Zehntel davon reicht ja auch schon, um beim berüchtigten Dieseleffekt das Luft-Öl-Gemisch im Zylinder (falls Öl reingeraten ist) zu zünden. Man nennt das "adiabatische Kompression" - und genauso rasch, wie sich die Temperatur aufbaut, ist sie auch schon wieder weg - nicht ausreichend, um das Gehäuse auch nur fühlbar aufzuwärmen.

    Es wäre vergleichbar damit, einen gefrorenen Gegenstand durch blitzschnelles Dranhalten einer Lötflamme oder eines Schweißbrenners aufzuzutauen. Bringt wenig, besser ist es stets, Gegenstände (elektronische Geräte aus dem Kofferraum, den halberfrorenen Nachbarn) sanft wieder aufzutauen auf Raumtemperatur.

    Ich sehe den Präzisionsunterschied zwischen drinnen und draußen tatsächlich durch nicht richtig flüssige Schmiermittel im System begründet.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Es gibt wohl noch keine empirisch ermittelten Ergebnisse dazu, was das "Warmschießen" angeht. Aber es dürfte sicher nicht schaden, 3-5 Schuß mal "einfach so durchzujagen".

    Ich will jetzt nicht alles (Theoretische) durchkauen, aber der 1. Schuß nach längerer Pause wird wahrsch. nicht dem Normalfall entsprechen.

    Egal - "Sicher ist sicher" - ich würde erstmal 5 Schuß abgeben, bevor ich irgendwas ermittle (ZF justieren etc.)

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Hallo,

    normalerweise ändert sich bei Federdruckluftgewehren einiges durch unterschiedliche Temperaturen, daher war ich vorletzten Sonntag sehr überrascht, dass ich mit meiner HW 97k mit der "Sommer-Einstellung" trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt keinerlei Abweichungen der Treffpunktlage bemerken konnte.

    Wie Uli schon sagte, wird das Fett im System bei tiefen Temperaturen üblicherweise zäher, alles wird minimal schwergängiger. Es sinkt die Vo und damit verlagert sich die Treffpunktlage etwas nach unten.
    Es gibt aber noch einige andere Temperatureffekte, die sowohl das System des Gewehrs als auch Montage und Zielfernrohr betreffen. Alle Materialien besitzen einen werkstoffabhängigen Temperaturausdehnungskoeffizienten. Dieser beträgt bei Stahl grob 0,012mm pro Meter und Grad Celsius (Temperaturdifferenz) und bei Aluminium grob 0,024mm pro Meter und Grad Celsius. D.H. ein 1 Meter langer Stab aus Stahl "schrumpft" um 25x0,012mm=0,3mm, wenn er von 25°Celsius auf 0°Celsius abgekühlt wird, ein Aluminiumstab aber um 0,6mm.

    Die Systemhülse eines Federdruckluftgewehrs besteht üblicherweise aus Stahl, der Tubus eines Zielfernrohrs aus Aluminium. Eingestellt und montiert bei z.B. 25°C kommt es zwingend (bei zweiteiligen Montagen) zu Verspannungen, wenn die Temperaturen deutlich von dieser Temperatur abweichen. Außerdem verändern sich die Abstände der Linsen in dem ZF minimal bei unterschiedlichen Temperaturen. Das Gewehr schießt also möglicherweise immer noch auf den gleichen Punkt, das Zielfernrohr "schaut" aber woanders hin.

    Es gibt noch etliche andere auch thermodynamische Effekte, die sich zum Teil aufheben, zum Teil verstärken.

    Field Target Schützen bringen ihr Gewehr zunächst einmal langsam auf Umgebungstemperatur bevor sie schießen, also das Gewehr der Umgebungsluft für sagen wir 30min aussetzen, bis alles schön gleichmäßig kalt oder auch warm ist. Dann wird meist eingeschossen, d.h. auf unterschiedliche Entfernungen die Treffpunktlage kontrolliert und eventuell am Höhenturm des ZF korrigiert. Wie Fishers Sam´sagte: Die ersten etwa 10 Schüsse sind dabei eigentlich immer irrelavant, auch wenn ich das letzte Mal bei gleicher Temperatur geschossen habe, es muss sich erst einmal ein stabiler Arbeitsbereich einstellen.

    Aber dann....... dann sollte die Treffpunktlage, einigermaßen gleich bleiben. (Gute) Federdruckgewehre und auch Pressluftgewehre treffen also nicht schlechter bei tiefen Temperaturen, sie treffen (möglicherweise) nur anders.

    Gruß
    Musashi

  • Kenne das nur nach dem reinigen meines KK-Gewehr, mit sauberem Lauf habe ich ca. 10-15cm Hochschuß, mit jedem weiteren Schuß fällt der Treffer, nach ca. 5 Schuß bin ich wieder in der Mitte der Scheibe.

  • @Jagdzeit

    Wie gesagt: nicht nachmachen, is schlecht für das Gewehr, ich habs bei einem eh schon verschlissenen System probiert. Die Präzision hab ich nicht genau untersucht, nur die V0. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das von Präzision nicht die Rede sein kann. Erster Schuss 140, Zweiter 214, Dritter 130.... alles schief, schepps und ordentlich Gestank :n17:

  • @ James 18, Magnum 44 und Jagdzeit

    Hallo,
    Zum Dieseleffekt kurz ein Erfahrungsbericht
    Als ich meine HW97k mit 16J bekommen habe (direkt von Weihrauch über den BüMa), wollte ich erstmal einige Schüße machen, um zu sehen, was meine Tuningmaßnahmen bringen. Nach ca. 30 Schuß änderte sich die Geräuchkulisse bis hin zu einem Überschallknall. Die Vo-Messungen ergaben Sprünge zw. 238m/s bis Spitzenwerten von 362m/s, an eine Gleichmäßigkeit des Dieseln war nicht zu denken, somit auch keine Präzision. Abhilfe, das Übliche, zerlegen, entfetten,........
    Ein konstanter Dieseleffekt funtioniert meiner Meinung nach (und die kann falsch sein) nur effektiv mit einer Lederdichtung, da nur mit einem solchen Material eine recht gleichmäßig Ölamenge beim Spannen in den Kompressionsraum abgegeben werden kann. In "The Airgun, from Trigger to Target" ist dieses Problem behandelt, im übrigen auch die Gastemperaturen beim Schuß mit einen FederdruckLG

    @ Ulrich
    Möchte Euer Verlag nicht eine deutsche Ausgabe verlegen ??? :new11: Nun ja Ihr werdet nicht die Auflagezahlen der Bibel ereichen, aber bestimmt na ran kommen *lol*
    Gruß Michel

    Früher war ich klein und gemein, Heute bin ich größer und böser.
    Das Gehirn ist eine tolle Sache, wenn man es benutzt.

  • Hallo .. da ich ein ähnliches Problem habe möchte ich hier gleich mal anknüpfen.
    Folgendes: am Wochenende habe ich mein HW 50 S auf 11 m mit einem Walther- Zf 9x30 genau eingeschossen.So weit, so gut - 2 Tage in folge jeder Schuss ein Treffer!
    Nun heute nach einem Tag Pause der erste Schuss 4 cm zu tief (HILFE) der zweite auf gleicher Höhe und ab dem dritten ging es dann langsam nach oben.
    Etwa 15 - 20 Schüsse später war die Trefferlage so wie es sein sollte >Fleck nennt ihr das glaub ich ;)
    Jetzt kommts > Da ich das Gewehr auf einen Reisbeutel auflege und ich diesen heute einfach so wie ein Kopfkissen aufgelockert habe wollte ich fragen ob dies die Ursache für die anfänglichen Tiefschüsse sein könnte? Als ich das Gewehr am Wochenende eingeschossen habe war der Reis durch das viele Auflegen stark verdichtet und sehr fest.
    Oder ist so eine Abweichung hierdurch eher unwahrscheinlich ?
    Leider komme ich die nächsten Tage nicht mehr zum schießen und vielleicht könnte ja jemand das ganze mal ausprobieren.
    Es lässt mir irgendwie keine Ruhe denn letztendlich könnte ja auch mein Gewehr ne Macke haben.
    Was meint ihr?

    mbg fränzi

  • @fränzi:
    hört sich nach demm von dir beschriebenen problem mit dem reissack an. federdruckgewehre müssen immer genau gleich gehandhabt werden sonst verreißt der prellschlag den schuss.
    wenn der sack nach 15 schuss wieder verdichtet ist hast du also die gleiche auflage wie vorher und somit wieder das ürsprüngliche trefferbild.

  • Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Da hoffe ich natürlich nur sehr dass du Recht behältst.
    Wäre eventuell auch ein defekt am Gewehr möglich bei anfänglichen Tiefschüssen?
    Mal sehen wie es am Wochenende schiesst, da bin ich doch mal richtig gespannt.

    Also dann danke nochmal!

    Ach ja was ist eigentlich besser eine breite bzw. lange Auflage, oder eher wenig Auflagefläche wie z.b. auf einem Rohr ?

  • Hast du deine Reisauflage noch mal probiert?
    Würde mich interessieren, ob es wirklich nur der Reissack war... ich schieße ständig von unterschiedlichen Auflagen und wundere mich auch ab und zu, wie mies ich treffe :D

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.