Frage an die CHEMIKER unter uns

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 7.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Februar 2009 um 00:16) ist von Tornado-mdc.

  • Hi,

    also am besten du schneidest aus irgendeinem aufkleber deine schablonen, klebst sie auf und trägst mit nem q-tip vorsichtig verdünnte salzsäure (autobatterie) auf. Nach etwa einer minute abwaschen, schablone abziehen, fertig.

    Nicht zu lange warten, dann ist die schablone weggeätzt.

    Bei kniffligeren fragen könnte ich meinen sohn fragen, der macht grade seinen dokter in chemie.

    mfg
    z.

    Pazifisten denken Wölfe seien Vegetarier (J. P. Sartré)

    ---BERETTA FS92---RWS C225---DIANA 25---GAMO 1200---AIRMAGNUM---

  • zitter, da haste mich grade auf ne idee gebracht.. mit HCl hab ich schonmal nen test gemacht wie des metall reagiert, ist nur leider nicht ganz gleichmäßig. aber glaubst du, wenn man flüssigen tipex oder mit was ähnlichem malt, das das von der säure die minute lang nicht angegriffen wird? mit edding hab ichs schon versucht, löst sich auf..

    lep fan: wie schon geschrieben ist das mit dem negativ per licht zwar ne schöne sache, aber viel zu viel aufwand. neben der säure muss man den ganzen kram entwickeln und auch die geräte dazu haben, auch wird es durch die runde form einer patrone nicht gleichmäßig.. also leider keine alternative.

    sinnvoll ist es nun herauszufinden, wie man einen möglichst sauberen schriftzug auf die patrone bekommt. ich hatte ja schonmal das mit dem drucker und dem glanzpapier erwähnt. hat da jemand genauere infos oder gar eine andere idee?


    robert

  • Hey Tornado,

    das mit dem tippex kann ich nicht sagen, müsstest du mal testen.

    Aber wenn du exacte grade konturen brauchst, drucke sie doch auf folie,
    klebe dünnes doppelklebeband drunter und schneide mit diesen spitzen, scharfen spezialklingen (komme grad nicht auf den namen) die konturen aus.

    btw. vielleicht reicht die verdünnte säure aus der autobatterie schon aus,
    und die batterie nimmt es dir bestimmt nicht über, wenn du 5ml klaust...einfach ein röhrchen eintauchen, dann daumen drauf, rausnehmen und in ein glas laufen lassen, wie ne pipette halt...musste mal probieren, ist ja nicht viel aufwand...

    z.

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  • Falls du nen Dremel oder Nachbau hast, würde ich mal im Baumarkt gucken. Da gibts für wenige Euronen Gravieraufsätze a la Zahnarztbohrer.
    Das währe die günstigste Alternative (eine ruhige Hand vorausgesetzt)

    P.S. ein bisschen Spass mus sein, nicht persönlich nehmen. Ich lehne mich wohl auch nicht zuweit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die wenigsten Kiddies wissen, was Königswasser ist.

  • naja, in dr autobatterie ist meines wissens nach verd. salzsäure drinnen, und die gibts bei uns auch solo zu kaufen.. ist halt sehr agressiv das zeugs

    und zum dremel: ja, sowat hab ich, aber die ruhige hand fehlt mir dazu... leider :(

    edit: was ne alternative wär, aber etwas aufwendiger, wenn man die stellen, die nicht verändert werden sollen mit nem lackstift oder anderen mitteln elektrisch "abdichtet" und es in ein CuSO4 bad legt.. bissel strom drauf, und schon sollte sich eine deutlich dunklere kupferschicht dort ablagern, wie die schrift hin soll
    ist hat nur nen rieden aufwand und ich weiß net, obs gescheit ausschaut..

    Einmal editiert, zuletzt von Tornado-mdc (17. September 2008 um 17:06)

  • Das mit dem galvanisieren ist ne gute Idee. In wie fern das Abdecken dann klappt müsste der Versuch zeigen.

    Und Rambo du hast Recht, das ist natürlich "nur" Schwefelsäure drin und die taugt zum ätzen vom Messing sogut wie überhaupt nicht. Bei Zimmertemperatur greift die nichtmal Magnesium an.

  • Zitat

    Original von Vampyr
    ...das ist natürlich "nur" Schwefelsäure drin ...

    ... uuund aqua destilata ...

    ... uuund Blei ...

    Egal!
    Schließlich sind die meisten Batterieen eh nicht mehr zum nachfüllen ausgelegt.

    Mit dem Gravieraufsatz ürde ich aber erst ein paar probestücke versuchen, bevor es ans Werk geht.

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Morgen allerseits.

    eine Patronenhülse zu ätzen ist kein großes Problem, ich ätze fast täglich leiterplatten und kenne mich da bestens aus.

    Wir brauchen nur:

    etwas Laminat, das ist eine grüne Folie, welches gegen UV-Licht enpfindlich ist. Dieses laminat wird auf rohen Leiterplatten aufgewalzt, anschliessend durch ein Negativ belichtet und in 10proz. Sodalösung entwickelt. Dann folgt das ätzen und anschliessend wird das restliche Laminat (auch Resist genannt) mit etwa 5proz. Natronlauge entfernt.
    Dazu geht auch etwas Abflussreiniger in Wasser gelöst, hat auch jede Menge Natriumhydroxid drinne.

    Zu unserem Patronenbeschriftungsproblem:

    man nehme etwas von diesem Laminat und klebe es auf den Patronenkörper. Das Laminat hat auf beiden Seiten eine durchsichtige Schutzfolie, davon ist die untere abzuziehen, die obere jedoch noch nicht.
    Tip: Laminat hat eine "Rollneigung", die Innenseite der Rolle ist die Klebeseite.Nach dem Ankleben des Laminat sollte das ganze leicht und kurz auf ca 50 Grad erwärmt werden, das verbessert die Haftung des laminates auf der Patrone.

    Wenn wir nun unsere Hülse so sauber verkleidet haben, brauchen wir jetzt noch eine Vorlage aus transparenter Inkjetfolie die all das enthält, was so geätzt werden soll.
    Hier müssen wir drauf achten, da das Laminat negativ arbeitet, alles was weggeätzt werden soll, muß in der Vorlage schwarz erscheinen. Kurz gesagt, alles was durch den Film belichtet wird härtet aus und bleibt drauf.
    Vorlage irgendwie drumrumzaubern, als Hülse zB, die Vorlage muß straff anliegen , wegen Unterstrahlung.
    Nach dem Belichten mittels eines UV Gerätes (Gesichtsbräuner mit 4 UV-Röhren und ca 10 cm Abstand, 30 sec lang) ist die Hülse fertig zum entwickeln.
    Beim Belichten ist die Hülse kontinuierlich zu drehen, damit alles gleichmäßig belichtet wird. Drehteller oder langsam laufender Motor..

    Obere Schutzfolie jetzt abziehen.

    Entwickelt wird in 10 proz. warmer Sodalösung. Hier wird das unbelichtete (in der Vorlage schwarz) ausgewaschen.

    Anschliessend kann in einer Mischung aus 750ml Wasser,220ml Salzsäure (25er) und 50ml Wasserstoffperoxid 30% geätzt werden.
    Alternativ geht auch eine Pinselätzung mittels Eisen3chlorid.

    Nach dem Ätzen wird das nun überflüssige laminat mit 5% natronlauge aufgeweicht und abgespült.

    Dies mal als Anregung.

    laminat habe ich in großen Mengen hier....

    viel Erfolg

    Mormel

    Edit:
    Der Ausdruck der Vorlage muß spiegelbildlich erfolgen, so daß die Druckseite der Vorlage direkt auf dem laminat aufliegt. Ansonsten wird die ganze Sache wegen seitlicher Unterstrahlung unscharf und unsauber.

    Einmal editiert, zuletzt von Mormel (19. September 2008 um 08:13)

  • Zitat

    Original von full.house

    ... uuund aqua destilata ...

    ... uuund Blei ...

    Egal!
    Schließlich sind die meisten Batterieen eh nicht mehr zum nachfüllen ausgelegt.

    Mit dem Gravieraufsatz ürde ich aber erst ein paar probestücke versuchen, bevor es ans Werk geht.

    Mir nur meinte ich das H2SO3 harmloser ist als HCl. Daher auch die Tüdelchen, weil H2SO3 natürlich auch nicht ungefährlich ist (man kann z.B. ne Leiche drin auflösen, laut BBC würde man aber nicht an ausreichende Mengen drankommen :laugh:. Gibts ja auch nicht bei jedem KFZ-Teile Händler frei zum Batterien auffüllen zu kaufen).

    [klugscheißmodus]
    das H2O hättest du natürlich nicht explizit erwähnen müssen, da es sich in den Akkus um verdünnte Schwefelsäure handelt und so kein Wasser geschweige denn destiliertes enthalten ist
    [/klugscheißmodus]

  • H2SO3 ist gemeinhin als schwefelige Säure/ Dihydrogensulfit bekannt, es handelt sich dabei um in Wasser gelöstes Schwefeldioxid
    Ist aber ziemlich instabil

    mfG.
    TheDuke

    2 Mal editiert, zuletzt von TheDuke (19. September 2008 um 18:00)

  • Zitat

    Original von Vampyr

    Mir nur meinte ich das H2SO3 harmloser ist als HCl. Daher auch die Tüdelchen, weil H2SO3 natürlich auch nicht ungefährlich ist (man kann z.B. ne Leiche drin auflösen, laut BBC würde man aber nicht an ausreichende Mengen drankommen :laugh:. Gibts ja auch nicht bei jedem KFZ-Teile Händler frei zum Batterien auffüllen zu kaufen).

    [klugKotmodus]
    das H2O hättest du natürlich nicht explizit erwähnen müssen, da es sich in den Akkus um verdünnte Schwefelsäure handelt und so kein Wasser geschweige denn destiliertes enthalten ist
    [/klugKotmodus]

    Hmmm - ich sollte mal einen kleinen clip aufnehmen, wenn bei uns die Staplerbatterieen befüllt werden ... ;D

    ( ich hör ja schon auf ... :huldige: )

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • @ mormel: vielen dank für deine explizite antwort, ich werde mir das mit dem "photo"-ätzen nocheinmal genauer anschauen. um nicht die gesamte hülse mit dem laminat einwickeln zu müssen ist sicher das aufbringen von eisenIIIclorid mit dem pinsel das sinnvollste.
    zu der lampe: ich würde ungern extra wieder eine neue lampe anschaffen. daher die frage, ob auch die UV lampen aus geldscheinprüfern mit 220V und 2 röhren ausreichend sind. wie lange wäre da ca. die belichtungsdauer?


    @ vampyr.. da ist destilliertes wasser drinnen, weshalb man auch mit selbigem nachfüllen muss, wenn nicht mehr genug flüssigkeit in der batterie vorhanden ist. aber streiten brauchen wir uns jetzt auch net deswegen, tut hier ja wenig zur sache. außerdem vertraue ich viel lieber auf die chemikalien, die für den zweck auf dem markt angeboten werden, da ich mich nicht mit "haushaltsmittelchen" unnötig in gefahr bringen möchte ;)

    gruß
    robert

  • @ Tornado

    eine Schwarzlichtlampe geht nicht, da das Laminat eine bestimmte belichtungsenergie erhalten muß.
    Außerdem brauchen wir hier eine Wellenlänge von 380...410 nanometer, was solche schwarzlichtfunzeln (geldscheinprüfer) nicht haben.

    Alternativ gehen aber auch noch Quecksiber-Hochdrucklampen, diese dürfen aber nur mit einem Vorschaltgerät bzw Vorschaltdrossel betrieben werden.

    Das optimalste ist eben doch ein Gesichtbräuner mit Leuchtstoffröhren gibts bei Ibäh für ca 10 Teuros.

    Wichtig: Augen schützen, UV-Strahlung zerstört die Netzhaut im Auge! Also nicht das schöne blaue Leuchten direkt betrachten.

    Mormel

    Nachtrag:
    Es gibt auch UV-Leds (UV-Leuchtdioden) davon einige in einer Reihe auf eine Lochrasterplatine gelötet, jede mit einem entstrechendem Vorwiderstand versehen (220..390 Ohm) parallelgeschaltet und damit dann diese Hülse belichten. Habe das selbst nicht ausprobiert, kenne aber experten, die mit 100 UV-Leds ganze Platinen belichten. Dauert halt etwas länger.

    Auch hier ist die Strahlung intensiv, Augen schützen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mormel (20. September 2008 um 11:56)

  • da dürfte aber dieser gesichtsbräuner besser sein, da die LEDs das licht sehr stark kegelförmig ausstrahlen, und somit dieses laminat mit sicherheit unschärfer wird.. leider hat mein freund in berlin nur mitm lackstift geätzt und nicht mit licht, muss mir also den ganzen kram neu besorgen..

    oder hast du zufällig nen paar alte hülsen (auch PAK) rumzuliegen wo du das mal ausprobieren kannst? du hast auch mehr ahnung davon, ich mach da eher was falsch. kannst ja CO2Air.de einätzen, dann punktest du bei den admins :laugh:

    gruß
    robert