Frage an die CHEMIKER unter uns

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 7.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Februar 2009 um 00:16) ist von Tornado-mdc.

  • nabend mitanand,

    ich hätte jetzt mal eine frage an alle chemiebegeisterten hier im forum. nein, ich möchte keine verbotenen stoffe oä. herstellen, es geht mir vielmehr um eine optische idee

    ich weiß, dass zb. beim ätzen von leiterbahnen eine kupferbeschichtete platte, auf der die bahnen aufgemalt sind, in säre eingelegt wird und das kupfer dann an den ungeschützten stellen weggeätzt wird. meine idee ist es nun, nicht pupfer sondern messing zu ätzen und zwar so, dass die geätzte oberfläche sich optisch von der unbehandelten oberfläche absetzt (vermutlich dann rau, sprich matt). kennt ihr eine säre, die dieser aufgabe gewachsen wäre? welche mittel könnte mann dann nutzen, um die stellen zu schützen, die nicht geätzt werden sollen? evtl. durch schmierfett?

    danke schonmal für eure antworten, ich weiß das geht, man muss sich nur gut genug auskennen um zu wissen welche säre man nimmt.. :(

    gruß
    robert

  • Zitat

    Original von Tornado-mdc
    ich hätte jetzt mal eine frage an alle chemiebegeisterten hier im forum.

    Na, ich denke bei den Elektronikbegeisterten bist Du da besser aufgehoben.

    Zitat


    kennt ihr eine säre, die dieser aufgabe gewachsen wäre?

    Wenn Du es eh rau haben willst, würde ich ganz normales Eisen-(III)-Chlorid versuchen, wie Du es in jedem Elektronikmarkt bekommen kannst.

    Zitat


    welche mittel könnte mann dann nutzen, um die stellen zu schützen, die nicht geätzt werden sollen? evtl. durch schmierfett?

    Ich glaube kaum das Du mit Schmierfett ein vernünftiges Ergebnis bekommen wirst. Du willst ja sicher so etwas wie ein Muster Ätzen. Für Leiterbahnen hat sich ganz normaler Wasserfester Edding sehr gut bewährt. Da Du sicher viel weniger Runterätzen willst als bei Leiterplatten üblich, ist das sicher gut geeignet und man kann sich Künstlerisch voll austoben. Wieder ab bekommt man den Edding ganz einfach mit Brennspiritus, z.B. auch bei Korrekturen.

    Ich würde aber auf jeden Fall ein paar Probestücke einplanen.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • danke für deine antwort.

    naja, elektronikbegeisterte ätzen, aber auch im bereich modellbau, besonders beim bahnmodellbau wird oft geätzt. ist also nicht nur beid en elektronikern verbreitet ;)

    edding klingt gut. ich dachte nur an schmierfett, da es evtl. resistenter ist als ein bissel edding.. aber scheint ja zu klappen und einfacher ist es mit sicherheit auch. aber meinst du es klappt sodass es wirklich sichtbar ist, oder eher nurn bissel uneben danach und nix zu sehen?

    ich kenne einen in berlin, der auch mal mit diesem eisen III clorid geätzt hat um sich nen verstärker zu bauen, aber der sitzt in berlin, ich hier, hab also die teile net mal zum testen zur verfügung.. jedoch hat er mal gesagt, dass es auch die möglichkeit gibt, per drucker ein muster (hierbei schrift oder ähnliches) auf dieses zeitschriftenpapier zu drucken, und dann auf die zu ätzende oberfläche aufzudrücken, da auf diesem papier die farbe nicht trocknet. hat da jemand schon erfahrungen mit gemacht?


    ps: kann man das gelöste eisen III clorid auch per wattestäbchen auf die zu ätzende stelle auftragen um nicht die ganze patrone einlegen zu müssen, oder ätzt das wattestäbchen sich da sofort im jenseits auf?

    Einmal editiert, zuletzt von Tornado-mdc (15. September 2008 um 02:17)

  • Zitat

    Original von Tornado-mdc
    nein, ich möchte keine verbotenen stoffe oä. herstellen,

    Muss man das jetzt echt schon dazusagen, nur weil man sich für Chemie interessiert?

    "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde." Ernst Moritz Arndt

  • Es gibt so ein Zeug, das nennt sich Ätzlack oder so was, damit werden die späteren Leiterbahnen auf die Platine gemalt. Das ist irgenwie so ein Bitumenzeug.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    conc. Salpetersäure dürfte dieser Aufgabe gewachsen sein. Je nach Tachbadzeit varient das Ergebnis zwischen Kupfer und total weggeätzt.


    Ja, am Besten noch mit 3Teilen konz.Salzsäure mischen, dann klappt das auch mit Gold. :laugh:

  • Zitat

    Original von Vampyr


    Ja, am Besten noch mit 3Teilen konz.Salzsäure mischen, dann klappt das auch mit Gold. :laugh:


    UNd danach den FInger reinstecken um zu sehen, ob du die richtige Mischung getroffen hast. :ngrins:

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Zitat

    Original von FBO
    UNd danach den FInger reinstecken um zu sehen, ob du die richtige Mischung getroffen hast. :ngrins:

    Und wenn nicht, einfach ein paar Spritzer Wasser rein zum Verdünnen...

    "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde." Ernst Moritz Arndt

  • Zitat

    Originally posted by Broadhead

    Muss man das jetzt echt schon dazusagen, nur weil man sich für Chemie interessiert?

    Je nach Klientel durchaus, ja. Die Waffenbesitzer haben eben nocht mehr das Amok/Terrormonopol, dafür muss jetzt auch der Chemiker herhalten, oder der Biologe, der mit ein Bisschen Pikrinsäure seine Präparate färbt, oder der Physiker, der mit der ganz bösen "Atomstrahlung" (Zitat aus usnerem Lokalblatt) arbeitet.

    Jaja, Floppyk, Ich mach ja schon ;)

  • Meine Elektronikerzeiten sind zwar schon etwas her, aber Platinen habe ich viele gemacht.
    Ich habe mit Armoniumpersulfat, ein weißes Salz das in Wasser gelöst wird, geätzt. War die Lösung schön heiß, ging der Ätzvorgang innerhalb von ein paar Minuten.
    Zuvor habe ich Filme hergestellt. Entweder durch Abkleben mit speziellem, schwarzem Kreppband in Leiterbahnstärke, oder Rubbelsymbole. Auch mit Tusche auf Transparent gezeichnet geht.
    Dann die fertig photobeschichteten Plantien mit einem Bauscheinwerfer etwa 20 sec belichtet. Der belichtete Lack wurde mit Ätznatron abgewaschen. Schon hatte man ein Positiv im ätzfesten Lack randscharf auf die Platine. Dann ins Ätzbad.

    Solange das Material eben ist und die Ätzung nicht Berge an Material abtragen muss, dürfte das auch mit anderen Gegenständen gehen. Türschilder habe ich auch mal gemacht.
    Es gibt auch von Kontaktchemie diesen Photolack zum selber sprühen. Da dann aber immer Staubeinschlüsse vorkamen und die Schichtdicke suboptimal ist, bekamen die Leiterbahnen im Ätzbad Karies. Aber prinzipiell geht auch das.
    Die Kleckerrei mit diesem Betumenlack kenne ich. Kann man vergessen, wenn man randscharf arbeiten möchte.

  • @ floppy, danke für deine aufschlussreiche antwort. leider ists aufgrund der form einer patrone mit dem photolack etwas schwer, da sollte die fläche schon grade sein um eine gleichmäßige belichtung zu erhalten.
    diesen betumenlack kenne ich noch nicht, ist aber deiner meinung nach für feine arbeiten eh nicht gedacht.
    aber da du ja schon damit gearbeitet hast wäre es vll. interessant zu wissen, ob diese säure auch gegenstände wie pinsel, wattestäbchen oä. anätzt, das man zum auftragen geringer mengen der säure auf die zu behandelnde fläche nehmen kann.


    an alle anderen: genau das ist es, ich schreibe es nocheinmal extra rein, da wenn man einen chemiker in einem waffenforum sucht, gleich ne hand voll kiddys (ohne jetzt nahemn zu nennen) in den thread reinstürmen, weil sie ebend denken, es gibt irgendwas richtung C-waffen. enttäuscht dass dies nicht so ist, schreiben sie dann überflüssige off topic kommentare. :evil: :rot:

    @ HighestPossible : meinst du das ernst oder ists auch nur nen "joke"?!

    Einmal editiert, zuletzt von Tornado-mdc (15. September 2008 um 11:20)

  • Das Armonium greift keine organischen Stoffe an, somit gab es auf Teppichen nur weiße Salzflecken. Jedoch ätzt das nur im heißen Zustand vernüftig und die Flüssigkeit muss wallen. Das habe ich früher in einer Glaskürvette und starker Aquariumpumpe gemacht. So einfach kalt aufgepinselt kannst'e lange warten.

    Fall doch mit Photolack gearbeitet wird:
    Aber das Ätznatron greift als Lauge Baumwolle stark an. Putzlappen zerfielen. In Kleidung und Teppiche macht es mindestens große Flecken wenn nicht Löcher. Ätznatron ätzt auch Haut. Es ist konzentrierte Natronlauge und fühlt sich extrem seifig an.
    Keine Gwähr!

    BTW: Nicht mehr gefüllte Patronen würde ich lieber beim Uhrmacher gravieren lassen. Kostet nicht die Welt und einen ganzen Karton voll willst Du doch nicht bearbeiten.
    Ansonsten lohnt die Mühe?

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (15. September 2008 um 11:25)

  • naja ich dachte eher an kleinere stückzahlen.. so 20 patronen oder so..
    weißt du denn, was eine solche gravur beim uhrmacher kostet?

    ansonsten wäre wohl das ammoniumpersulfat oder eisen III clorid die passende lösung, vll irgendwie von nem ausdruck auf die patrone übertragen und dann mitm feinen edding nacharbeiten..

  • Wozu der Aufwand. Sind es seltene Sammlerpatronen sollten die im originales Zustand bleiben. Für einfache Massenware so einen Aufwand? Gravieren wird nach Buchstaben bezahlt. Dürfte aber schon mit ein paar Buchstaben den Wert einer Standardpatrone übersteigen.

  • ne, es wären eher normale patronen vom versandhaus oder waffenladen.. ich würd nur gern diese patronen etwas veredeln, und was anderes als ätzen ist mir auf anhieb nicht eingefallen, dass im bezahlbaren bereich liegt.

    ich geh ma davon aus dass es so 5-10 buchstaben pro patrone sind.. sagen wir ma 7, meinst du da bin ich bei so 4 € dabei?

  • neee.. aneinander vorbeigeredet.. ich rede von dekopatronen, die nicht zum schießen genutzt werden sollen. wäre das der fall, dann ist gravur wohl der falsche weg..

  • Zitat

    Original von Tornado-mdc
    ansonsten wäre wohl das ammoniumpersulfat oder eisen III clorid die passende lösung, vll irgendwie von nem ausdruck auf die patrone übertragen und dann mitm feinen edding nacharbeiten..

    http://www.av-tv.de/shop-elektroni…&rid=43&recno=3

    (Hänler Link zufällig gewählt, haben auch Elektronikläden im Angebot)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!