Pfeffer, CS, CN oder Kombination?

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 14.740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Januar 2003 um 21:57) ist von Recon83.

  • Ich wundere mich auch immer, warum in solchen Selbstverteidigungsdiskussionen immer nach einer Weile jemand kommen muß und sagen, wir sollten doch alle Kampfsport machen.

    Ich bin sicher, daß das Spaß machen kann, und daß man mit einiger Übung auch durchaus lernen kann, sich damit effektiv zu verteidigen. Aber das ist doch keine Alternative für die große Mehrheit. Man kann doch nicht von jedem/r verlangen, daß er/sie mehrere Stunden pro Woche Kampsport macht, nur um sich verteidigen zu können.

    Und die kurzen SV-Kurse für Frauen sind zwar sicherlich sinnvoll, weil frau Selbstbewußtsein gewinnt und ein paar einfache Tricks lernt. Verlassen würde ich mich darauf allerdings nicht, daß diese paar Tricks ausreichen.

    Mir scheint das eher eine Hilfe im Kampf gegen die Angst zu sein als gegen einen echten Gegner.

    Marcus

  • Und die Frage ist, inwiefern dann ein gesteigertes Selbstbewußtsein und eine "Ich habe den Kurs besucht also verteidige ich mich jetzt obwohl der Kerl 20cm größer und 20kg schwerer und mit nem Messer bewaffnet ist"-Haltung gefährlich ist.

    Und zum Thema "Ich mache Kampfsport um mich zu verteidigen ohne den anderen ernsthaft zu verletzen"... Hier ist das Problem wohl das gefährliche Halbwissen. Jemand macht Kampfsport, hat sich bissl Kraft antrainiert und macht hauptsächlich Turnier-Training und weniger "Straßenkampf", denn das ist ja das, was in den Vereinen gemacht wird.

    1. Wird der Angreifer ein Problem haben weil der SVler in gutem Glauben, nix ersthaftes zu tun, vielleicht Techniken anwendet, die ungefährlich sind, wenn man nen Gegner hat, der weiß, wie er sich z.B. abrollen oder sich fallen lassen muß, die aber eben übel enden können, wenn derjenige es nicht weiß.

    2.Die Griffe, Schläge und Tritte falsch einsetzt (Stress, Aufregung, Keine Chance zu konzentrieren) und meinetwegen nen Schlag auf den Kehlkopf nicht sauber platziert oder zu feste. Dann verreckt der Angreifer dir u.U. auch oder trägt bleibende Schäden davon.

    Also wie gesagt. Ich respektiere Leute, die Kampfsport machen, halte es aber eben auch ned für ne brauchbare Möglichkeit für die breite Masse sich zu schützen.

    Bye
    Simon

  • Das gesteigerte selbstbewußtsein kann schon so manchen angreifer abschrecken. es kommt schon sehr auf das auftreten an, ob man überhaupt angegriffen wird oder nicht und dafür sind solche selbstverteidigungskurse ganz gut.
    Es gibt ja nicht umsonst pfefferspray. Klein, leicht, handlich, äußerst wirksam (auch gegen gruppen) und auch noch komplett legal wenn man es im notfall anwendet.

    Für alle die es interessiert gibt es auf http://www.selfdefensenow.com/
    ein paar ganz nützliche techniken zur selbstverteidigung.

    1984 is NOT a how-to

  • Es kommt auf die Sportart an, ob man mehr für Turniere (Judo) oder mehr für die Selbstverteidigung (Jiu Jitsu, ATS) macht.

    Auch der Verein dürfte ne Rolle spielen.


    Gruß

    Wichtig: Andere Länder, andere Sitten - andere Frauen, andere Titten.

    MERKE: WAFFEN und ALKOHOL immer trennen - die Wumme in die Rechte, den Alk in die Linke

    What the fuck means *wtf*?

  • Das kampfsportarten gefährlich sein können stimmt, ein onkel von mir hat das ziemlich intensiv gemacht, und irgendwann waren da mal so ein paar trypen, die seine freundin angelabert haben, und als die nicht aufhören wollten und etwas agressiever wurden, hat er einen von denen irgendwie zu boden befördert mit einem wurf oder so, und dabei gleich die Wirbelseule gebrochen. War zwar sehr effektiv, hätte aber böse enden können, glücklicherweise war der typ danach nicht querschnittsgelähmt.

  • Zitat

    Original von Slasher
    Es kommt auf die Sportart an, ob man mehr für Turniere (Judo) oder mehr für die Selbstverteidigung (Jiu Jitsu, ATS) macht.

    Auch der Verein dürfte ne Rolle spielen.


    Gruß

    da muß ich dir recht geben - in unserem Verein (Kyohushin kai => traditionelles Vollkontaktkarate)werden mehrere Kurse angeboten vom Kindertraining (8-12), für "Senioren" (35+), und die normalen Grundkurse mit Kata und Kumite Training für Wettkamf und Verteidigung, reine SV-Kurse und reine Kampfkurse für die Turniervorbereitung also für jeden was dabei.

    zur Effektivität kann ich nur sagen, das sich eine unserer Seniorinnen(61 Jahre) die Hand gebrochen hat als sie zwei Halbstarke davon "überzeugte" das sie sich das falsche Opfer ausgesucht haben - die beiden Strolche hatten ihre Lektion sehr schnell gelernt, der eine hatte eine gebrochene Nase und der andere einen ausgekugelten Arm als sie die beiden bei der Polizei ablieferte - die Beamten staunten nicht schlecht (drei Polizisten dieser Wache trainieren mitlerweile auch bei uns) der Staatsanwalt brauchte ein dreiviertel Jahr bis er sich mit dem Ganzen überhaupt erst befast hat - die beiden durften dan auch noch Sozailstunden im Altersgerechten Wohnheim ableisten - Notwehr wurde voll anerkannt

    PS: ein Gutes an der DDR - Straftaten wurden deutlich schneller verfollgt und geahndet, in diesem Punkt sollte sich die Justiz mal übderdenken (und entsprechend Ausgestattet werden)

    Diese Männer, sanfter als Lämmer,
    sind wilder als Löwen.
    Bernhard von Clairvaux - De Laude Novae Militiae ad milites templi

  • Leute, die ständig Kampfsportarten zwecks SV betreiben, sind mir rein subjektiv immer ein wenig suspekt, da ich das (völlig unbegründbare) Gefühl habe, diese Personen warten nur auf Gelegenheiten, ihr mühsam erarbeitetes Können auch mal irgendwie zu testen. Ich persönlich kann dieses ständige Schutzbedürfnis und damit einhergehende Maßnahmen(Kampfsport, dauerndes Mitführen irgendwelcher Waffen etc.) nicht nachvollziehen(zumal ja meistens Männer diesen "Kult" pflegen); mein Umfeld kommt mir in unserem Land nicht so bedrohlich vor, daß sowas zu rechtfertigen wäre.
    Während der Jagd führe ich allerdings auch immer die Kurzwaffe mit, schon allein um zu gewährleisten, daß die Langwaffe nicht in die falschen Hände gerät...

    Gruß,
    K.

  • Zitat

    Original von Kryptonite
    Ich persönlich kann dieses ständige Schutzbedürfnis und damit einhergehende Maßnahmen(Kampfsport, dauerndes Mitführen irgendwelcher Waffen etc.) nicht nachvollziehen(zumal ja meistens Männer diesen "Kult" pflegen); mein Umfeld kommt mir in unserem Land nicht so bedrohlich vor, daß sowas zu rechtfertigen wäre.

    Ich persönlich würde nachts nicht gerne alleine unbewaffnet durch die gegend laufen wollen. Da ist mir die gefahr von einer horde (angetrunkener) jugendlicher angegriffen oder angepöbelt zu werden eindeutig zu hoch.
    Es kann doch auch nichts schaden immer (mit ausnahme von großveranstaltungen) mit einer dose pfefferspray auf angriffe vorbereitet zu sein.

    1984 is NOT a how-to

  • huhu

    ich sehe das ähnlich wie Kryptonite. Bestes Beispiel dafür dass manche Kampfsportler ihr "Können" auch mal unter Beweis stellen wollen, stellte vor ca. drei Jahren der Leiter einer Kampf (SV) Sportschule dar, der an unserer Schule einen SV-Kurs gegeben hat. Was der für Ansichten geäussert hat, hatte nur Anfangs mit Deeskalation zu tun, dann kamen Sprüche wie "Wenn mich einer anlangt frag ich erstmal ob er seinen Arm noch braucht".
    Zudem hat er sich in einer fast ekelhaften Weise als Kampfmaschine dargestellt ("wenn mich einer mit einer scharfen Schusswaffe bedroht, ist der tot bevor er am Abzug ist, und selbst wenn er mich einmal trifft ist der Schuss wahrscheinlich nicht sofort tödlich sodass ich noch Zeit habe, den Penner auszuknipsen"). :evil:

    Das darf man natürlich nicht verallgemeinern, ich respektiere Leute die viel Zeit mit Kampfsport verbringen, da es meistens um mehr als nur um "Haue" geht. Aber es gibt leider auch "Sportschulen" da wird einfach die falsche meinung vertreten/gelehrt ("wie töte ich den Gegner möglichst schnell...")


    Ich selbst musste mich bisher nur einmal selbst verteidigen, als mich zwei Typen überfallen wollten (sah aus als kannten die ein paar Karatetricks). Die Rannten aber nach einem Sprühstoss CS (der aber daneben ging :)) ) weg wie kleine Kinder :lol:

    Meine Gaspistole habe ich erst zweimal geführt, dann ist mir aufgefallen dass das irgendwie nichts für mich ist. Einerseits bin ich schon lanhe nicht mehr in eine gefährliche Situation gekommen, zum anderen wird man seltsam angesehen und kommt eventuell in Situationen wo man sich rechtfertigen muss weshalb man eine Waffe dabeihat...

    Gruss an alle

  • Man soll (darf???) die Waffe ja auch nicht offen führen, sondern versteckt! Also in einer Tasche o.ä.


    Gruß

    Wichtig: Andere Länder, andere Sitten - andere Frauen, andere Titten.

    MERKE: WAFFEN und ALKOHOL immer trennen - die Wumme in die Rechte, den Alk in die Linke

    What the fuck means *wtf*?

  • Bist doch noch gar nicht volljährig


    Zitat

    Original von Daniel Hammes

    Meine Ladung der P99 zum Selbschutz: oben eine Platz darunter abwechselnt Pfeffer und CS. Beim Ersatzmag, keine Platz mehr.

    Die Platzpatrone ist als Warnschuss geignet.
    Beide (gelb/rot) zusammen bringen mehr Leistung als nur eine Sorte! :direx:

  • Slasher du bist gut :D
    natürlich habe ich die P99 NIE offen geführt, wo würden wir denn da hinkommen :)) Sowas würde ich nichtmal an Silvester bringen, kommt weder "cool" noch hat es irgendeinen Sinn (ausser man hat ein Schnellzieh-Holster am Start und hat vor, möglichst viele Sternchen in möglichst kurzer Zeit in den Himmel zu schiessen :D )

    Gruss

  • um nochmal zum thema zurück zu kommen.
    wenn du pfeffer mit dir führst egal ob in einer gaswaffe oder als spray dann ist das meistens für die tierabwehr. wenn du das aber führst und du wirst "ernstahft bedroht" dann interessiert es keinen ob du das auch gegen menschen einsetzt.

    :n1: :direx: "zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils" :huldige: :n1:

  • nomis

    Zitat

    Ich mache mir keine Ilusionen darüber, daß ich durchaus jemanden mit ner Gaswumme sehr schwer verletzen oder sogar umbringen kann. Vor allem wenn ich mehr als einen Schuß auf ihn abgebe und vor allem bei extrem kurzer Distanz. Und dann hab ich halt überhaupt keine Lust daß ein Staatsanwalt auf die Idee kommt, weil ich mehrere Muni-Sorten geladen hatte und so, mal tiefer nachzuforschen, ob das evtl doch ned so ganz Notwehr war (Stichwort: Waffenfanatiker = durchgeknallt = gefährlich).

    Genau dieser Aspekt ist sehr interessant.
    Als Waffensammler sollte man eigendlich sehr gut die Wirkung seiner Lieblinge kennen.
    Und wenn der Richter nicht ganz vertrottelt ist, wird er das auch bei seiner Urteilsfindung (zu Deinem Nachteil) berücksichtigen.
    Also sollte man es sich doch sehr gut überlegen, ob man nicht doch lieber das Spray zur Selbstverteidigung nimmt.

    Ich hab sone kleine leichte Dose mit Pfeffer - und die liegt friedlich im Schubkasten der Flurgarderobe.
    Wenn ich mal mit Wuffel Gassi gehe - vergesse ich die auch regelmässig.
    So geht das.

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Interessante Diskussion hier.... ;)

    Ich denke es gibt generell kein Konzept, was einen 100%ig in einer Gefahrensituation hilft. Sei es nun eine Waffe oder Kampfsport.
    Aber eines haben beide Sachen gemeinsam:
    Es kommt immer drauf an, was man draus macht. Wenn ich mit ner Waffe umgehen kann ist sie durchaus brauchbar als Verteidigungsmittel.
    Genauso ist es beim Kampfsport.
    Ich mache selbst schon einige Jahre Taekwon-Do.
    Und in vielen Situationen bist du im Vorteil.
    VORAUSGESETZT! Du verstehst, was Kampfsport eigentlich ist und rennst nicht durch die Straßen auf der Suche nach Ärger weil du ja anscheinend ein ach so großer Kämpfer bist.

  • Bei einem Spray, ist der Verlustwert auch nicht so hoch, wie bei einer Pistole. Es bedarf keiner Wartung, ist schön klein und wirksam. Leider kann man damit keine Pyromunition abfeuern. *gr* Die Wirksamkeit habe ich übrigens gestern erst am eigenen Leib erfahren. Hatte ne Dose OC in der Jacke und hab die Jacke dann bei nem Freund aufs Bett geschmissen ca. 6m von mir entfernt. Aber nen anderer der da war, hat an meiner Jacke rumgefummelt, die Dose gefunden und mal einen Sprühstoß in den Raum abgegeben. 4 andere und ich waren am Husten und mir brannten die Augen und einem anderen die Lippen. Gut das keiner den Strahl direkt abbekommen hat (war zum Glück nen SS und kein FS Spray). Demnächt werde ich das Spray aus der Jackentasche nehmen, wenn ich sie irgendwohin lege oder in Griffweite legen.
    War aber sonst nen toller Partygag. :n11: ???

  • hi,
    also ich war mal auf einem schulaustausch in Irland und habe bei einem gewohnt der 4jahre lang sehr intensiv Kickboxen gemacht hat. Da habe ich gesehen was Kampfsport wirklich ist und was für eine einstellung man damit kriegen sollte. ich war dort öfters beim training dabei und habe gesehen das die dort wirklich dazu trainiert wurden nicht anzugreifen, das training war auch nur voll dazu abgerichtet auf turnieren gut abzuschneiden, nicht um sich damit zu verteidigen. Das fand ich gut, denn die schläge die er als er kurzzeitig bei einer anderen Schule trainiert hat gelernt hat waren echt brutal und wirklich darauf ausgerichtet jemanden dauerhaft zu verletzten.
    Ich finde hier sollte man wenn man an Kampfsport interessiert ist wirklich aufpassen wo man so einen Kurs macht.

    Also ich habe noch nie etwas für die selbstverteidigung mitgeführt, und werde es auch nicht tun. Ich war schon 2x in situationen wo welche auf Schlägerei auswaren (bei der einen situation hatte einer schon ein Butterfly ausgepackt) und habe gemerkt das das beste was man machen kann ist immer selbstbewusst aufzutretten, gerade wenn man merkt das der gegenüber nicht gerade friedfertig ist, d.h. gerade stehen, nicht hektisch bewegen etc. Und falls es wirklich eskalliert: wegrennen! Ich bin bei der einen situation weggerannt und das war das beste was ich machen konnte, den der Typ hat sich dann einfach verpisst und die Situation war geklärt.

    mfg
    sushi

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
    Albert Einstein

  • Das ist ein sehr wichtiger Punkt finde ich, den du da angesprochen hast. Denn durch ein sicheres und selbstbewusstes auftreten kann man schon einiges ereichen. Auch oft schon im vorraus das man überhaupt als "Opfer" ausgesucht wird. Denn ein Täter sucht sich nur ein Opfer aus wo er weiß das er nichts zu befürchten hat oder das keine schwierigkeiten auftreten können. Und wenn die Situation schon im gange ist kann man dadurch auch eine Eskalation verhindern.

    Deshalb sollte man:

    1 Ruhe bewahren

    2 Sich nicht einschüchtern lassen

    3 Sich nicht vom Täter nicht beeindrucken lassen

    4 Trotz der ganzen Situation höflich bleiben und nicht auch beleidigend werden

    5 Fest und entschlossen auftreten

    Genauso gibt es ein paar regeln was man denn tun sollte wenn man in einen Polizeieinsatz kommt Link

    Harald Schmidt (während der WM 98):
    "Deutschland besiegt die Amerikaner auf französischem Boden...
    Viele ältere Zuschauer hatten Tränen in den Augen!"

  • hi,
    Ultra: ja, genau so sehe ich das auch. hier hat größe natürlich auch ein vorteil, wenn man knapp 1,90 groß ist, so wie ich dann wird man meist in ruhe gelassen.

    gruß
    sushi

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
    Albert Einstein