Haenel - Gemeinschaft

Zitat von sqirry

Moin, bin neu hier.
Ursprünglich Karl-Marx-Städter, jetzt als Wirtschaftsflüchtling (oder Aufbauhelfer) in Rüsselsheim
Habe ein 311 mit allem original Zubehör, ein Kampfgruppen Q1 III-284 und ein 49a stark benutzt.
Das 49a möchte ich restaurieren und habe mir schon paar Ersatzteile besorgt. Bin am Forum durchforsten, nach nützlichen Infos, hoffe auf eure Hilfe, falls ich steckenbleibe.
Sehr coole Gemeinschaft und nettes Forum, nach dem was ich bisher gelesen habe.

Güße an die Haenel Gemeinde
.

Hallo, natürlich kannst Du dich hier auf alle verlassen. Und manche Ratschläge sollte man einfach hinnehmen, bevor man sich stundenlang ne Waffel macht, habe ich auch schon gelernt? Schönen Ostersonntag.

Super, danke.

Da fang ich gleich mal an, das zu testen

Ich habe das 49a komplett zerlegt und mir ganz in Ruhe mal alle Teile und deren Funktion angeschaut.
Die Abzugsstange sieht da, wo der Kolben einrastet, sehr schräg aus und der Sicherungshebel hat auch starke Schleifspuren. Wenn das Gewehr geladen war und dann im gesicherten Zustand der Abzug betätigt wurde, ruckte der Kolben ein Stück und drückte die Abzugsstange mit Kraft auf den Sicherungsbolzen. Beim entsichern ging dann der Schuß los. Nicht so toll.

1. Frage: welchen Winkel hat die Nase der Abzugsstange, wo der Kolben einrastet, im nicht verschlissenen Zustand?

2. Frage: Wie groß ist das Spiel zwischen Sicherung und Abzugsstange normalerweise?

3. Frage: welchen Sinn hat die Einstellschraube, ganz hinten an der Abzugsstange? Kann nicht erkennen, dass die irgendwo gegendrückt.

So liebe Haenel-Spezialisten, wäre toll, wenn ihr mir da weiterhelfen könnt.
Und nein, ich habe noch nicht alle 918 Seiten dieses Blogs gelesen , aber die Berichte zum 49a. Danke an die Verfasser, das war sehr lehrreich und ohne dieses Forum hätte ich mich vielleicht nicht an die Restauration gewagt.

Sollten die Fragen hier deplaziert sein, bitte um Info, dann verschiebe ich sie gern. Bilder gibt es zahlreich, folgen noch.

Das mit der Sicherung würde mich auch interessieren, macht es bei mir auch.

Ich denke du bist mit diesen Fragen genau richtig hier, nur ein wenig Geduld musst Du haben, da hier die Kompetenten Mitglieder eine gute Antwort suchen und nicht "Schnellschüsse" machen, was mir gefällt.

Zitat von sqirry

Beim entsichern ging dann der Schuß los. Nicht so toll.

1. Frage: welchen Winkel hat die Nase der Abzugsstange, wo der Kolben einrastet, im nicht verschlissenen Zustand?

2. Frage: Wie groß ist das Spiel zwischen Sicherung und Abzugsstange normalerweise?

3. Frage: welchen Sinn hat die Einstellschraube, ganz hinten an der Abzugsstange? Kann nicht erkennen, dass die irgendwo gegendrückt.

Das beschriebene Verhalten ist das Hauptproblem beim Haenel 49a. Die richtige Einstellung ist oftmals ein Geduldspiel. Eine Abnutzung der Spannstange an der Rastnase ist möglich, aber eher selten, denn diese ist gehärtet.

Zu 1. Der Winkel entspricht in etwa der Abschrägung am Gegenstück an der Kolbenstange. Diese Schräge kann mitunter auch Verschleißerscheinungen aufweisen. Mit Gefühl kann man an den Raststellen ein wenig nachschleifen, ist aber oft nicht nötig.

Zu 2. Ideal wäre null Spiel. Sprich, so wenig als möglich.

Zu 3. Die hintere Einstellschraube stützt sich am hinteren Querbolzen ab. Diese Schraube sollte den Vorabzugsweg begrenzen. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass diese Schraube völlig unnötig ist und bei den Einstellungsarbeiten, eher stört. Sollte also soweit als möglich heraus gedreht werden. Man kann die Schraube auch ganz weglassen.

Die richtige Einstellung des Abzugs erreicht man durch das Eindrehen und Kontern des Gewindestifts.
Dieser muss idealerweise so weit eingedreht werden, dass die Rastnase der Abzugstange, bei unbetätigten Abzug, im Systemrohr den höchsten Punkt erreicht. Mit anderen Worten soll die Rastnase, am Weitesten in das Systemrohr ragen.

Edit: Häufig kommt es vor, dass die Abzugsfeder schon recht lahm ist. Dies führt auch oft zum frühzeitigen Auslösen.

Sehr richtig.

Lies auch mal hier:

Der HAENEL 49a – Report. Demontage, Montage, Überholung und Behandlung der üblichen Fragen.

Steht auch einiges zur Abzugseinstellung drin.

liebe Grüsse ... Patrick

wow das ging ja schnell, super Leute

Wow, danke für die schnellen antworten.

Die Antworten helfen definitv weiter. Der Bericht den verodog hier nennt, ist der Auslöser für meine Aktivitäten, sehr hilfreich.

Zitat von verodog

Sehr richtig.

Lies auch mal hier:

Der HAENEL 49a – Report. Demontage, Montage, Überholung und Behandlung der üblichen Fragen.

Steht auch einiges zur Abzugseinstellung drin.

liebe Grüsse ... Patrick

Zitat von Rifleman

Zu 1. Der Winkel entspricht in etwa der Abschrägung am Gegenstück an der Kolbenstange.

O.k., da war ich mir nicht sicher, die Nachbauteile haben eher 90 Grad Rast, die Haenel sind schräg. Denke es macht Sinn, den Winkel wie der Kolben zu haben.

Habe heute Werkzeuge gebaut für Röhrchen schrauben und Feder drücken. Der Schaft ist komplett geschliffen, gewässert und wieder geschliffen. Nebenbei noch die Teile gereiningt und teilweise nachgearbeitet. Gutes Gefühl, wenn man am Abend etwas geschaffen hat und nicht nur Emails geschrieben

Euch allen eine gute Zeit und vor allem bleibt gesund. Nicht dass hier Fachwissen verloren geht.

So Männer, weils grad so gut läuft, wie ist das Korn auf dem Lauf befestigt???

Es ist nämlich abgefallen und die Verbindungsfläche sieht eher metallisch aus. War das irgendwie aufgelötet! Kann man das auch mit Epoxy wieder draufkleben?
Und wie macht man das so geschickt, dass das gute Stück am Ende wieder geradeaus schießt, bzw. dorthin wo Kimme und Korn hinzeigen?
Habe auch gelesen, das man seitliche Abweichung am Korn nachstellt. Für mich sieht das nicht aus, als ließe sich da was nachstellen.

So viele Fragen an die Fachwelt

Zitat von sqirry

... wie ist das Korn auf dem Lauf befestigt???

Es gibt beim 49a mehrere Kornvarianten, deshalb wäre ein Foto von Deinem Korn und dem Lauf im Mündungsbereich hilfreich.

Da hast du Recht. Bilder hatte ich eh versprochen. Muss ich vom Pad senden.

Ist das 49a mit einem Datumsstempel hinten am Schaft
(Schulterstütze) versehen?

Sorry für die späte Rückantwort, Feinmechaniker war im Noteinsatz. Frau näht Masken und Nähmaschine verreckt. 4h später: läuft wieder, Lager schwergängig und aus Lagerschale gedrückt.

So jetzt zu den Wichtigen Dingen:

Zitat von Rifleman

Es gibt beim 49a mehrere Kornvarianten, deshalb wäre ein Foto von Deinem Korn und dem Lauf im Mündungsbereich hilfreich.

Zitat von verodog

Ist das 49a mit einem Datumsstempel hinten am Schaft
(Schulterstütze) versehen?

Frühes Modell mit 25mm System

Zitat von Rifleman

Zu 1. Der Winkel entspricht in etwa der Abschrägung am Gegenstück an der Kolbenstange. Diese Schräge kann mitunter auch Verschleißerscheinungen aufweisen. Mit Gefühl kann man an den Raststellen ein wenig nachschleifen, ist aber oft nicht nötig.

dazu mal ein Bild der Teile nach dem Zerlegen
Die Abzugsstange ist schon ziemlich fertig.

die Sicherung ist aus Stahl, hartgelötet Evt. Hat hier schon mal eine Reparatur stattgefunden?

Gut, ich gehe mich jetzt mal um den Schaft kümmern. Sieht aktuell so aus:

co2air.de/wcf/attachment/240952/Nass
co2air.de/wcf/attachment/240953/trocken
Original

finde die Schichtholzschäfte der alten Haenel traumhaft schön, werde den aufwändig mit Leinöl versiegeln, hoffe er wird nicht zu dunkel dabei. Möchte ihn so, wie er nass auf dem Foto aussieht.

jetzt noch die Bilder

Beim Korn bitte mal den Korntunnel entfernen und nochmal fotografieren. Und vom Lauf im Mündungsbereich wäre auch ein Foto nett.

Der hartgelötete Sicherungswinkel aus Stahl kann bei einem 25mm Systemrohr durchaus original sein, es gab Stahl- und Aluwinkel. Es ist sogar die bessere Variante, weil man bei Bedarf den Stahlwinkel etwas biegen kann. Somit lässt sich das Spiel zwischen Abzugstange und Sicherungswinkel leicht minimieren.

Die Abzugstange kannst Du neu geben, die gibt es im Nachbau oder teurer auch im Original. Aber wenn neu, dann bitte auch die Abzugsfeder neu geben.

Da haste ja ein altes Schätzchen.
3.53.
Hab gerade eines mit meinem Geburtsdatum fertig
gemacht. 3.61.

Schaft wird schön. Sieht gut aus.
Die Abzugsstange gibt es als Nachbau bei Gotha.
Eine hartgelötete Sicherung. Ja, da wurde wohl mal
gespannt, als die Sicherung zu war. Da bricht ruck zuck
der Haken ab.
Sollte man nie machen.
Drum werden so viele 49a mit 'deaktivierter Sicherung' verkauft.

liebe Grüsse ... Patrick

Zitat von Rifleman

Zu 3. Die hintere Einstellschraube stützt sich am hinteren Querbolzen ab. Diese Schraube sollte den Vorabzugsweg begrenzen. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass diese Schraube völlig unnötig ist und bei den Einstellungsarbeiten, eher stört. Sollte also soweit als möglich heraus gedreht werden. Man kann die Schraube auch ganz weglassen.

Wenn man sich die Kinetik mal anschaut, sollte doch mit der hinteren Schraube die Toleranz zwischen Abzugsstange und Sicherungsnase einstellbar sein? Natürlich liegt dann auch die Rast wieder etwas tiefer, aber auslösen sollte bei korrektem Rastwinkel der Schuss nicht. Ich meine Haenel muss sich doch bei der Schraube was gedacht haben, oder?

Zitat von Rifleman

Beim Korn bitte mal den Korntunnel entfernen und nochmal fotografieren. Und vom Lauf im Mündungsbereich wäre auch ein Foto nett.

Der hartgelötete Sicherungswinkel aus Stahl kann bei einem 25mm Systemrohr durchaus original sein, es gab Stahl- und Aluwinkel. Es ist sogar die bessere Variante, weil man bei Bedarf den Stahlwinkel etwas biegen kann. Somit lässt sich das Spiel zwischen Abzugstange und Sicherungswinkel leicht minimieren.

Die Abzugstange kannst Du neu geben, die gibt es im Nachbau oder teurer auch im Original. Aber wenn neu, dann bitte auch die Abzugsfeder neu geben.

Das Korn sitz in einem Schwalbenschwanz, ist also seitlich verschiebbar. Mus aber ziemlich straff sitzen, damit es die Position dauerhaft hält?

Die Abzugsfeder ist die kleine Wickelfeder im Abzug, richtig?