Bürgermobbing in Deutschland - Dr. Georg Zakrajsek über Entwicklungen im deutschen Waffenrecht

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 9.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Februar 2008 um 20:40) ist von daron01.

  • Bevor wir uns hier die Köpfe einschlagen sollten wir uns doch einmal Gedanken machen, was in unserem Kulturkreis das Verhältnis zu einer Waffe bestimmt.
    Wir haben uns ja in unserer Geschichte unsere Rechte kaum erkämpft, sie wurden uns nach dem Krieg von den westlichen Siegermächten "aufgestülpt".
    Davor haben wir eine lange Geschichte, in der das Volk von Kirche, Adelskaste,
    Feudalherren und Polizeidoktrin beherrscht wurde.

    Unter deren Herrschaft war die Waffe ausschließlich ein Requisit autoritärer Macht. - eine kleine Gruppe Auserwählter entschied über Gewaltausübung im Rahmen der von ihnen erlassenen Gesetze. Die Waffe war stehts eine Leihgabe der Mächtigen, der Umgang mit ihr war von diesen reglementiert und befehlsgebunden. Die Untertanen erhielten sie nur in den von den Mächtigen befohlenen Kriegen und mussten sie danach schleunigst wieder abgeben.

    Wenn das nicht geschah - wie etwa in der Meuterei der Marinesoldaten und den Arbeiter- und Soldatenräten nach dem 1. Weltkrieg hatten die Herrschenden ein echtes Problem.

    Länder mit einer erkämpften Demokratie haben deshalb ein liberales Waffenrecht. Wir haben das nicht. Und die panische Abscheu vor Waffen bei den meisten kommt eben aus dem, was in unserem Kulturkreis für richtig erachtet wird - und diese Wertevorstellung hat sich aus dem Untertanengeist unserer Vergangenheit entwickelt.

    Hier geht es nicht nur um das Waffenrecht. Die meisten von uns können sich gar nicht vorstellen, dass ein Gemeinwesen funktioniert, ohne das der Staat bis ins kleinste vorschreibt, was seine Bürger zu tun haben. Und das nährt auch die Vorstellung, dass sofort ein Bürgerkrieg losbricht, wenn das Waffenrecht gelockert würde.

    Aber was ist das für eine naive Vorstellung, dass die Menschen sich nur deshalb nicht an den Kragen gehen, weil sie keine Waffen haben. Befasst Euch einmal mit den Bauernkriegen und ihr werdet sehen, das alles was sticht und schneidet eine Waffe ist. Also sofort Baumarkt nur mit WBK betreten und Abgabe von Benzin nur noch in Tanks, die nur von mehrfach geprüften Staatsorganen zu öffnen sind. Denn wenn die Menschen wirklich so mordlustig sind, wie einige hier annehmen, warum stecken sie sich dann nicht gegenseitig die Buden an und hauen sich mit Äxten und Sensen nieder?

    Allerdings kann man sich mit Äxten und Sensen nicht gegen eine bewaffnete Staatsmacht wehren, die einen zu etwas zwingen will, was von der Mehrheit abgelehnt wird. Ein strenges Waffengesetzt ist die Angst der Agierenden vor dem Volk und nichts anderes.

    :anon: an die Vertreter diverser Behörden, die hier mitlesen: Ich besitze weder Waffen noch waffenähnliche Gegenstände. Ich bin nur wegen der netten und kultivierten Mitglieder dieses Forums hier.

  • Ihr rührt mich zu Tränen. Wenn ich daran denke was hier vor wenigen Jahren noch für eine linientreue Anti-Waffen-Haltung herrschte...

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • barret !

    So wollte ich das hören !!!
    Das geht wirklich mal in die richtige Richtung !!
    Wenn man dann auch noch das Verständnis der breiteren Masse erweitern könnte, wär das einfach mal nur genial !!

    :schiess1:Gestern standen wir noch am Rande des Abgrunds - Heute sind wir einen Schritt weiter :klo:

  • Zitat

    Original von barret
    Unter deren Herrschaft war die Waffe ausschließlich ein Requisit autoritärer Macht. - eine kleine Gruppe Auserwählter entschied über Gewaltausübung im Rahmen der von ihnen erlassenen Gesetze. Die Waffe war stehts eine Leihgabe der Mächtigen, der Umgang mit ihr war von diesen reglementiert und befehlsgebunden. Die Untertanen erhielten sie nur in den von den Mächtigen befohlenen Kriegen und mussten sie danach schleunigst wieder abgeben.

    Die Waffenregistrierung wurde erst kurz vor dem 2. WK von A.H. eingeführt, und später kam das Totalwaffenverbot. Praktisch, da somit alle Personen die deportiert wurden entwaffnet werden konnen, bzw. man wusste wer sich verteidigen konnte.
    Einer der damals führenden Politiker sagte übrigens so etwas wie "wir führen die Waffenregistrierung ein und alle Welt wird uns folgen". Tja, recht hatte er. Und das Ganze gibt es noch immer.

    Bis dahin war der Besitz von Waffen relativ frei. Soetwas wie Amokläufer kannte man nicht. Waffenbesitz war zwar das Zeichen von reicheren Menschen (da sie schon immer etwas teureres waren), aber das heißt nicht dass es nur diesen vorbehalten war.

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • als ex-ossi bin ich nicht angepasst und war es auch nie, kann jeder bestätigen der mich kennt.
    irgendwie hatte ich mir das mit freiheit und demokratie anders vorgestellt.aber diese ganze politik schreitet doch wohl auch schon in richtung diktatur weil ja alles kontinuierlich auf den nie(gott sei dank) anerkannten deutschen 2. staat zusteuert.
    dann ist mein team wieder eine brigade..der supermarkt an der ecke eine HO-verkaufsstelle und wenn die kohle mal knapp wird gehe ich zum altstoffhändler- und nicht zur ARGE- um dort meine weckgläser und leere flaschen anzu preisen....
    ach und dann gibt es natürlich auch keine waffen mehr in volkeshand...oh je...

    Haenel, what else?

  • @ barret:
    schöner post, genau dieses problem meine ich auch

    jetzt stellt sich nur die frage: wie lässt sich dieses missverhältnis lösen, wenn die grundstimmung in D vorherrscht, dass waffen grundweg schlecht sind und verboten gehören?

    vor ein paar jahren hatte ich mit meinem lehrer die diskussion, warum ich denn später waffenbesitzer werden wolle? waffen seien doch zum töten da!

    die diskussion würde ich gerne nocheinmal führen

    MOLON LABE :johnwoo:

    Einmal editiert, zuletzt von darkphoenix (3. Februar 2008 um 20:39)

  • ein joke stefan :new16:

    Doch, doch!
    Nur sind es dann Waffen, die sich jeglicher staatlichen Kontrolle (aka illegale Waffen) entziehen.

    Wenn er das so will, bittesehr!
    Ich mache vielleicht nicht mit, aber genügend andere!


    Stefan[/quote]

    Haenel, what else?