Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.687 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. August 2002 um 11:03) ist von Esteban.

  • Hallo,

    als ich heute mein 6 Monate altes HW 77 gesäubert habe ist mir folgendes aufgefallen: Ich habe die Waffe mit einem weißen Tuch und ein wenig Ballistol abgewischt. Danach war das Tuch an ein paar Stellen doch tatsächlich rostrot!
    Daraufhin habe ich mir die Waffe mal genauer angeschaut und bemerkt, dass sie an einigen Stellen zu rosten scheint (unter dem Korn, vorne in der Kolbenkammer und dort, wo der Lauf außen in die Kolbenkammer mündet).
    Das ist doch beim besten Willen nicht normal. Der Aufbewahrungsort meiner Waffen ist absolut trocken und bei meinem (wesentlich älteren) 1077 kann ich nichts dergleichen feststellen.
    Wie der Lauf von innen ausschaut, kann ich nicht sagen. Er wird jedenfalls auch nach jedem Schießen gereinigt.

    Ich hab mal versucht, ein Bild von einer der Stellen zu machen. Die Qualität lässt zwar zu wünschen übrig, der rostrote Farbton ist allerdings zu erkennen.

    Was meint ihr dazu?

  • Bei Metalloberflächen fern aller Mechanik (also z.B. wie bei dir am Korn) ist wohl tatsächlich von Rost auszugehen. :evil:

    Da stellen sich dann ein paar Fragen:

    Wie trocken ist bei dir "trocken"? Hohe Luftfeuchtigkeit läßt sich als Ursache dadurch vermeiden, daß man z.B. ein stark hygroskopisches Mittel in den Waffenschrank einbringt (frage deinen BüMa, schau in die Frankettnia-Kataloge...)

    Es gibt auch Mittelchen, die über lange Zeit schützende Substanzen abgegen und einen hauchdünnen Wirkstoffilm auf der Metalloberfläche bilden (z.B. FAW 08 - als Vlieseinlage im Futteral, oder als Block für den Waffenschrank, s.o.)

    Ballistol reinigt zwar gut und neutralisiert Säuren, es trocknet aber rasch ein und verliert dann seine Schutzwirkung (nicht zur Langzeitkonservierung geeignet). Inzwischen gibt es deutlich modernere Mittel mit besseren Kriech-, Schmier- und Schutzeigenschaften.

    Wie oft faßt du deine Waffe "zwischendurch" an - und reibst du danach das Metall immer wieder mit einem Ölfilz ab? Handschweiß enthält Säuren und Salze und ist Gift für die Brünierung. Tip: Wer seine Waffe liebt, kann sich ruhig mal vorher die Hände waschen ( :direx: nein, das ist definitiv kein Witz).

    So, und jetzt kommt die (gute?) Nachricht: Bei "rostroten" Anhaftungen an mechanischen Teilen muß es sich nicht um Rost handeln, sondern es KANN auch ein werksseitig aufgebrachtes Fett sein!

    Ich habe mir Anfang März nach entsprechendem Behörden-Kotau eine Heckler&Koch P7 M13 gekauft. Neu, versteht sich, direkt vom BüMa, Fertigung und Beschuß Ende 2001. Ein teurer Traum, danach konnte ich den Rest des Monats "trocken Brot" essen... ;D

    Nach dem ersten (!) Schießen kam dann der große Schock: Das Tuch war ROSTROT. Also mehr Öl. Nach wie vor ROSTROT. :cry:

    Ich habe am nächsten Morgen direkt bei H&K angerufen.... Ich hatte nur "P7 M13" gesagt, und "ich habe da ein Problem....", da fragt mich mein Gegenüber schon "... und sie haben jetzt Angst, weil es so aussieht, als roste die Waffe? Das ist unser FETT! Wir haben die Marke gewechselt, weil wir uns vor Reklamationen wg. Rost nicht mehr retten konnten...." ;D;D;D

    Also: ruf' am besten Weihrauch an, und beschreib das Problem. Es KÖNNTE harmlos sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Esteban (11. August 2002 um 11:35)

  • @ Esteban
    danke für deine ausführliche Antwort, ich werde nachher mal eine eMail an Weihrauch schreiben. Welche Waffenpflegemittel würdest du mir empfehlen?

    Die Stellen sind allesamt recht klein und die rostrote Färbung lässt sich überall, auch am Korn relativ gut entfernen. Trotzdem ist das seltsam. Wie gesagt, bei meinen anderen Waffen konnte ich nichts dergleichen feststellen, auch dort wo die Brünierung beschädigt ist.

    Hat vielleicht ein anderer HW 77-Besitzer ähnliche Beobachtungen gemacht?

    Einmal editiert, zuletzt von codemaster (11. August 2002 um 12:28)

  • Hm, könnte es sein, dass Du den Lauf mal gegen eine Metallplatte gelehnt hast, oder irgendwo warst, wo feine Metallspähne rumgeflattert sind?

    Muss ja nicht wirklich von dem Lauf kommen. Können ja - wie Pfennigstücke ( Kupfer ) auf Silberpapier ( Aluminium ) "Flugrost" ansetzen. Hab' ich an meiner IJ61. Da ist der Rost auf dem PLASTIK-Schaft... Waren wohl ein paar Spähne an meinen Händen, nachdem ich mal Metall zersäbelt habe. ( Mein Händler hat mich vielleicht doof angeschaut :roll: )

    Könnte der Rost von irgendwelchen Schrauben abgeplatzt sein? Der setzt sich fest, wenn er eine weile liegt. Such mal die Wand ab, wo Deine Gewehre hängen. Vielleicht findst was.

    Wünsche noch einen schönen (( unrostigen ) Tag!

    :drink: Man ist nicht betrunken, solange man auf dem Boden liegen kann, OHNE sich festzuhalten!

  • Esteban - Was für einen sportlichen Sinn hat eine P7?

    Oder bist du Jäger und hast die als Kurzwaffe mit...


    Gruß

    Wichtig: Andere Länder, andere Sitten - andere Frauen, andere Titten.

    MERKE: WAFFEN und ALKOHOL immer trennen - die Wumme in die Rechte, den Alk in die Linke

    What the fuck means *wtf*?

  • Gut kombiniert, Sherlock... jagdliche Kurzwaffe.

    Aber: :direx: Eine P7 ist auch als Sportwaffe volltauglich, da sie konstruktiv über eine herausragende Eigenpräzision und beachtliche Lauflänge verfügt, erstklassig ausbalanciert ist und sich ein verstellbares Visier problemlos aufschieben läßt.

    Gegenfrage: Welchen (sportlichen) Sinn hat eine Glock?

    Die P7 polarisiert die Schützenwelt - entweder man liebt sie, oder man lehnt sie ab. Zu welcher Kategorie ich gehöre, dürfte klar sein :ngrins:

    Ich muß sagen, daß ich mich mit meiner P7M13 sozusagen "aus der Schachtel" rundum wohlgefühlt habe und mir auf Anhieb bessere Schußbilder gelangen, als mit so mancher "Sportpistole".

    :direx: HK - In a world of compromise, some don't ... :huldige:

    Einmal editiert, zuletzt von Esteban (12. August 2002 um 17:20)

  • Esteban: könnte ich irgentwo ein Bildchen er P7 sehen ???

    Diese Männer, sanfter als Lämmer,
    sind wilder als Löwen.
    Bernhard von Clairvaux - De Laude Novae Militiae ad milites templi

  • Esteban: Glock und sportlicher Sinn? Bitte nicht in einem Satz erwähnen... :))

    Duncan: Google hilft... :huldige:

    @HP:

    Welcher normale Mensch schießt mit seiner Pistole 30.000 Schuß? Da braucht man ja Jahrzente für...


    Gruß

    Wichtig: Andere Länder, andere Sitten - andere Frauen, andere Titten.

    MERKE: WAFFEN und ALKOHOL immer trennen - die Wumme in die Rechte, den Alk in die Linke

    What the fuck means *wtf*?

  • Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit, ein neues Thema aufzumachen, aber sei's drum.

    Wer in Bildern :direx: UND EINEM VIDEO schwelgen möchte, wende sich vertrauensvoll an http://www.hkpro.com Da werdet ihr geholfen. Aber Vorsicht: Suchtgefahr :nuts:

    Die Geschichten mit den 30.000 Schuß würde ich mal mit Vorsicht genießen. Die P7 hat, seit ihrer Einführung als "PSP", eine lange Produktionszeit hinter sich. So es denn zu Problemen kam, dürfte es sich wohl v.a. um Kinderkrankheiten gehandelt haben. Ich kann jedenfalls noch immer ruhig schlafen ;D

    Aber natürlich wollte ich mit meinem Seitenhieb auf die Glock-Fraktion niemanden kränken. Selbstverständlich eignet sich auch eine Glock als Sportwaffe für die meisten der gängigen Disziplinen. Und ich hege auch kein Vorurteil gegen "Joghurtbecher", nur heißt mein Favorit da HK USP Custom-Sport in .45 Auto.

    Ich persönlich halte ohnehin nichts von dem albernen Gezanke, wie denn nun eine "echte" Sportwaffe auszusehen habe. Sowas ist wohl mehr ein Diskussionsgegenstand für die obrigkeitsstaatlichen G'schaftelhuber und Reichsbedenkenträger im BMI, oder für an Altersstarrsinn leidende DSB-Funktionäre. :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Esteban (13. August 2002 um 08:37)

  • hallo Esteban. Cool , deine Fangschusswaffe. Meine gesamte Verwandtschaft geht auf die Jagd, ich net aber bald.

    Diese P7 war frühers Standardwaffe bei der Polizei bis es zu einem folgenschweren Unfall bezüglich der Griffsicherung kam ( Polizistin erschoss versehentlich Kollegen oder so ).

    Bei uns in Bayern müssen Kurzwaffen, welche zum Fangschuss für die Nachsuche verwendet werden , mindestens eine E 0 von 200 joule aufweisen..
    Die meisten nehmen hierfür einen kurzläufigen 38er
    Revolver, die ganz harten nehmen ein Messer, was aber bei Schwarzwild sicherlich nicht ganz ungefährlich ist.

    Die P7 ist sehr kurz und führig und sicherlich auch eine ideale nachsuchen/fangschuss-waffe.

    Und ich finde man kann das wort Glock und Sport durchaus miteinander verbinden. Hätte dieser Steinhäuser alle mit nem Baseballschläger erschlagen, sollte man dann etwa darüber nachdenken baseball künftig nicht mehr als sportart zu bezeichnen ? Es gibt in jeder Sparte immer ein paar Irre , aber deshalb kann man nicht gleich alle in einen Sack stecken.

    Servus, Gunsepp!

  • Na, Gun-Sepp,

    dann schon mal :direx: Waidmannsheil für die Prüfung. Aber mit deinem jagdlichen Hintergrund in der Familie wird es schon klappen...

    Klar ist die P7 vor allem handlich. Sie ist in ihrer Bedienung aber zugleich auch genial einfach und sicher - denn sie ist ein Handspanner. Drückst du die Spannleiste, kannst du sofort im SA-Modus schießen. Läßt du sie los (oder fällt dir die Pistole runter), ist sie sofort entspannt.

    Leider stimmt deine Info: Tatsächlich kam es mit der P7 in der Vergangenheit zu folgenschweren Unfällen. Grund war, daß die Beamten jeweils den Zeigefinger am Abzug hatten, während sie die Spannleiste drückten. Da geht der Zeigefinger dann unwillkürlich mit...

    Nur übersehen viele Anhänger der modernen "Safe-Action" und DAO Abzüge, daß ihnen das bei einer Glock oder P99 oder Steyr auch passieren kann. Denn wer damit stolpert oder sich jäh erschrickt, der reißt vermutlich auch bei 2 bis 2,5 kg Abzugsgewicht den Abzug durch....

    Letzten Endes gilt Jeff Coopers goldene Regel: Keep your finger off that trigger, until your sights are on your target - da helfen auch keine noch so ausgefeilten technischen Mätzchen.

    Den Beamten hinterher die Schuld zu geben, dürfte billig sein - wer kann schon von sich sagen, daß er in einer lebensbedrohlichen Situation alles richtig macht. Den Tadel müßten wohl noch am ehesten die Verantwortlichen in der Polizeiführung einstecken, die an Waffen- und Schießausbildung sparen.