Das Etruskische ist definitiv keine indogermanische Sprache. Steinbauer hat allerdings nachgewiesen, dass das Etruskische und Lemnische Kontakt zu westanatolischen also indogermanischen Sprachen hatte.[1] Die weiteren Verwandtschaftsverhältnisse sind unsicher:
Die einzigen beiden Sprachen, deren Verwandtschaft mit dem Etruskischen in der Fachwelt heute ziemlich sicher ist, sind die auf der Insel Lemnos bis zur Invasion der Athener im 6. Jahrhundert v. Chr. gesprochene Lemnische Sprache und die Rätische Sprache. Durch die erste sprachliche Verbindung wird die These gestützt, dass die Etrusker aus dem agäisch-kleinasiatischen Raum nach Italien eingewandert sind. Allerdings gibt es in ihrem Verbreitungsgebiet Hinweise auf ein sprachliches Substratum, das für die genannte Verbindung mit dem Rätischen verantwortlich sein könnte. Weitere Aufschlüsse dazu könnten durch in Zukunft nicht ausschließbare Funde längerer etruskischer und eventuell bilingualer Texte erbracht werden.
Versuche, das Etruskische mit dem Baskischen und den kaukasischen Sprachen in Verbindung zu bringen, endeten bislang ebenfalls nicht überzeugend.
Wenig zwingend ist die Verknüpfung mit dem "Nostratischen", einer "Überfamilie", mit der bestimmte Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Sprachfamilien (u.a. der indogermanischen, der afroasiatischen und der uralischen Sprachfamilie) erklärt werden sollen.