Mein Eigenbau

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.379 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. September 2007 um 20:57) ist von agi1307.

  • Hallo zusammen,

    Nachdem ich nun auch eine passende Sehne habe, stelle ich euch hier meine selbstgebaute Armbrust vor.

    Der Bogen ist ein Ersatzteil der Barnett Panzer II. Er hat die wichtigsten Maße wie Auszugslänge, Maße der Bogenaufnahme (Gabel), u.s.w. vorgegeben.

    Um mich nicht zu übernehmen habe ich mich beim Schaft (oder Säule) und der Mechanik vor allem an den einfachen, historischen Armbrüsten orientiert.

    Nur mit der Fußschlaufe bin ich noch nicht ganz zufrieden, das sieht irgendwie seltsam aus, wenn sie mit der Einbindung befestigt wird. Seht das also eher als Provisorium.

    Vielen Dank nochmal an alle, die mir durch Informationen und Ratschläge geholfen haben.

    Hier das erste Bild:

  • Hallo,

    na das sieht doch schon ganz hübsch aus so :)

    Ich würde lediglich den Bogen mit Leder o.ä. umwickeln, rein der Optik halber.

    Wie wäre es des weiteren mit ein paar mehr Details dazu? :)

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Okay, hier ein noch ein paar Details:

    Die Nuss besteht aus einem runden Stück Stahl, Durchmesser 40mm, 28mm breit. Alle Rundungen der Nuss entsprechen einem Kreis mit 10mm Durchmesser. Sie hat in der Mitte eine Bohrung mit 4mm.

    Die Abzugstange ist ein Stück Flachstahl, 28mm x 4mm, das sich zum Ende auf ungefähr 15mm x 4mm verjüngt. An der Außenseite der ersten Biegung ist eine kleine, durchbohrte Walze angeschweißt.

    Die Säule habe ich aus drei Stücken Buchenholz verleimt, ein Brett mit 30mm x 60mm zwischen zwei Brettern mit 20mm x 60mm. So konnte ich alle Ausbrüche für die Metallteile vor dem Verleimen relativ leicht herstellen.
    Später wurde der entstandene Holzblock so lange bearbeitet, bis die typische Armbrustform erreicht war. Die gesamte Länge der Säule liegt bei etwa 90cm.

    Die Nuss liegt in einer Bohrung von 40mm und wird nur von außen geführt. Ein Faden, der durch die Bohrung der Nuss geht verhindert, dass die Nuss in einer bestimmten Lage herausfallen kann.

    Den Bogen irgendwie zu tarnen habe ich mir auch schon überlegt, vielleicht mach` ich da noch was

    Hier noch ein Bild von der Abzugsmechanik, bevor ich die Teile der Säule verleimt habe.

  • Hallo Matze,

    meinst du damit, dass die Sehne quasi über die Sehnenkralle gleiten könnte,
    die Armbrust also ohne menschliches Zutun auslösen kann?

    Falls ja: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es zu so etwas kommt. Die von
    oben greifenden Sehnenkrallen sind eine Erfindung der Neuzeit, in vergangenen
    Zeiten war die Sehnenkralle stets als Nuss mit Nussbrunnen ausgeführt und
    das System arbeitet auch zuverlässig. Wie du auf dem Bild ja auch erkennen
    kannst ist die Auflagefläche der Nuss keineswegs eben, sondern ein wenig
    gewölbt, so dass sich sich quasi ein wenig "um die Sehne legt".

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Hallo Matze,

    Ach soooo, das ist natürlich eine angebrachte Frage. Ich denke, String_follow
    wollte nur das Prinzip verdeutlichen. Für gewöhnlich passiert auch bei diesem
    Mechanismus nichts, da auf die Nuss hohe Druckkräfte wirken (die Sehne auf
    Spannung) und zum auslösen eine beträchtliche Energie aufgewendet werden
    muss, um die Reibungskräfte zwischen Bügel und Nuss zu überwinden. Daher
    war bei frühen Armbrüsten auch der Abzugsbügel dementsprechen lang, um eine
    gute Hebelwirkung erzielen zu können.

    Um es noch sicherer zu machen wurde auch gerne eine Feder verbaut, welche
    den Bügel noch etwas fester in die Nuss presst. Das ist natürlich keinesfalls
    mit einer modernen Sicherung zu vergleichen, aber historisch nun einmal so
    akkurat.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • @sting_follow : schön gemachte arbeit . kommt selten vor das jemand hier auch nach anfänglichen gedanken auch was " handfestes " vorzuweisen hat . deshalb :huldige: .

    cu crossi

  • Ausgezeichnete Arbeit...wirklich großen Respekt.
    Alle Teile sehen sehr gut gearbeitet und konzipiert aus. Da merkt man gleich dass du dir dazu viel Gedanken gemacht hast. Wirklich ausgezeichnet, mein volles Lob. Auch die Bolzen sehen klasse aus!

    Den Vorschlag vom Dennis, den Bogen mit Leder zu überziehen würde ich evtl noch aufgreifen, aber auch so sieht die Armbrust als Kombination von Historie und Moderne auch sehr interessant aus.

    Vielleicht magst du noch Detailaufnahmen von der Armbrust und den Bolzen machen, damit man Einzelheiten besser erkennen kann.

    Gruß, Martin

  • Vielen Dank für euer Lob.

    Ich konnte schon ein wenig damit schießen. Der Abzug funktioniert bis jetzt ganz gut und ich glaube auch nicht, dass die Sehne beim Abschuss springt.

    Mit der Armbrust kann ich bis 40m einigermaßen treffen. Weitere Entfernungen muss ich erst noch testen.

    Wenn man das Trefferbild außer Acht lässt, kann man warscheinlich wesentlich weiter schießen, bestimmt über 100m. Probiert habe ich das aber noch nicht.

    Detailaufnahmen von der Armbrust und den Bolzen können bald folgen.

    Gruß, Stefan

  • Zitat

    Original von agi1307
    Sehr schönes Teil :nuts:,nur Mittelalterlicher Schaft und Neuzeitlicher Bogen passen nicht ganz so zusammen.

    Ich finde gerade DAS ist das Tolle an dem Teil... :new11:

    :wickie:Fortes fortuna adiuvat :wickie:

  • Zitat

    Original von Paddy

    Ich finde gerade DAS ist das Tolle an dem Teil... :new11:

    Mag schon sein Paddy, Gaschmäcker sind bekanntlich verschieden.
    Aber bei so einem schönem Mittelalterlichen Armbrustnachbau passt meiner Meinung nach auch nur so ein Mittelalterlicher Bogen.