Zeigt eure Bajonette, Messerchen, einfach alles, was ´ne Klinge ist!

Es gibt 11.657 Antworten in diesem Thema, welches 1.593.437 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Mai 2024 um 00:12) ist von nappa.

  • Tut mir leid, dass du mit dem Sax (nachempfundenen) kein Glück hattest. Sieht wirklich von der Verarbeitung wie hingero... aus. Schade, hätte optisch was her machen können. Das letzte Bowie aus deinem Post gefällt mir aber sehr gut.

    Liberales Fördermitglied VDB

  • Wenn ich ehrlich sein darf. Gefällt mir nicht. Klinge quasi eine gerader Flachstahl, schräg abgekanntet und hinten der Teller (große Unterlegscheibe) fast noch roh. Ein Sachse (Saxe) würde sich im Grabe umdrehen.

    da wäre viel Schleifarbeit notwendig. Sieht unfertig aus. Quasi als wenn alles roh montiert worden wäre.

    Ich hoffe, Du bist mir nicht böse wegen der Kritik.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Aber nein, überhaupt nicht !

    Kritik ist darüber hinaus ja auch wichtig und richtig, denn anders lernt man meist nichts / nur wenig.

    Dieses „SAX“ geht aufgrund der von Dir aufgezählten Punkte auch (leider) wieder zurück …


    Die anderen Messer / Bowies von denen hatten manchmal auch kleine Stellen etc.

    Diese konnte man aber recht einfach und leicht ausbessern, aber hier müsste ich das Messer ja quasi fast von Grund auf neu auf- bauen :(


    PS:

    Am meisten „ärgert“ mich die zu kleine „Unterlegscheibe“ am Griffende !

    Einfach zu klein, trotzdem drauf gemacht und dann noch - mit Lücke - irgendwie verklebt als wenn man das Teil nur im dunklen verwenden und niemals ansehen würde :-/

    Einmal editiert, zuletzt von Delphin (3. Februar 2022 um 13:30)


  • Mein Automesser habe ich verkauft und mir dann doch das White Hunter gekauft. Es ist ein tolles robustes und zeitloses Messer. Hab aber noch was Spaceiges für euch später :thumbsup:

  • ..tja, Messerchen :) Ich glaube das ich dahingehend recht gut ausgestattet bin. Ok -mein Gedanke dazu -> ..eine straffe aber dennoch reife Tomate -> ..Messer auflegen...was schneidet wirlich?! -> ..meint -> Messer auflegen und es rutscht durch die Tomate :) AbendGruss

  • Ich denke, man kriegt mit wenig Aufwand jedes Messer so scharf, dass man sich die Haare auf dem Unterarm rasieren kann. Schärfe ist demnach für mich ein untergeordnetes Kriterium. Viel relevanter ist für mich, wie oft man nachschärfen muss. Schnitthaltigkeit also. Da macht sich dann schon sehr deutlich Stahlqualität, Schliffform etc.pp. bemerkbar.

    Ein gutes Messer sollte eine Tomate immer schneiden können, sonst fliegt es aus der Küche. M.m.

    Bei den Samuraischwertern kursiert das Gerücht, dass die mittelalterlichen Schmiede zur Kontrolle, ob ihr Werk auch wirklich scharf ist, das Schwert in einen Bach gehalten hatten. Wenn sich ein vorbei schwimmendes Blatt an der Klinge teilte, war der Schmied zufrieden.

    Oder die bekannte Szene aus Boddyguard als Kevin Kostner Whitney Houstons Seidenschal über eine Samuraiklinge warf und daraus zwei Schals zauberte.

    Alles Mythos, oder was?!

    Einmal editiert, zuletzt von Henrystutzen (5. Februar 2022 um 08:08)

  • Katana haben zwei interessante Punkte, warum Sie recht scharf sind.

    Unlegierter reiner Kohlenstoffstahl mit ca. 60 HRC.

    Keine Fase. Ergo recht dünner Schneidenwinkel.

    Europäische Messer haben fast immer eine Fase und sind dadurch vom Schneidenwinkel oft stumpfer.

    Gruß Play

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    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (5. Februar 2022 um 08:43)

  • und ein weiterer ausschlaggebender Punkt liegt in der Natur der Damastklinge. Wäre die komplette Klinge aus so hartem Stahl wie die mittlere Schicht, die für die Schneide relevant ist, wäre das ganze Schwert so zerbrechlich wie Porzellan. Nur die äusseren, weicheren Schichten machen alles zusammen fest UND geschmeidig. Also aussen biegsam UND innen scharf. Wobei es ja Damast ist, also alles ein Stück ist. Die Kunst des Damastschmiedens ist, die jeweils richtigen Stahlsorten zusammen zu falten. Heute kann man diese stückweise fertig kaufen. Früher wurde herum experimentiert unter Beimischung diverser Metalle wie Chrom, Kupfer o.ä. Damals musste der Schmied noch seine Rohlinge selbst herstellen. Nach seinem jeweils eigenen "Hausrezept", das über Generationen als Familiengeheimnis gehütet wurde. Das ist heute nicht viel anders. Nicht nur die Anzahl der Lagen macht demnach einen guten Damast aus, sondern die richtige Metallmischung.

    Ich bin gerade dabei, mich ein bisschen mit Materialkunde zu befassen. Vor allem bei Messer mit herkömmlicher Klinge, also kein Damast, interessiert mich das. Da gibt's ja nur ein Metall und die Unterschiede sind riesig. Komischer Weise ist mein Messer, auf dem man immer reiten kann, aus recht hochwertigem Schwedenstahl, der eigentlich recht schnitthaltig sein sollte. Auch mein Nieto-Bowie wird in Spanien aus AN-58 geschmiedet. HRC zwischen 58 und 61. Trotzdem ist es stumpf wie Lumpi. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die alle schlecht ausgehärtet sind. Das sind doch Massenproduktionen, wo die Produktonsabläufe standartisiert sein sollten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Henrystutzen (5. Februar 2022 um 10:06)

  • Katana bestehen NICHT aus Damast! Sie bestehen aus vielfach gefaltetem Stahl in einer groben Lagen-Struktur, die man NICHT als Damast bezeichnet. Sanmai z.B. Da es sich NICHT um Stahl aus einer Schmelze handelt, konnten auch keine Legierungsbestandteile beigemischt werden.

    Der Kohlenstoffanteil wurde durch das Falten homogenisiert und durch Aufkohlung z.T. erhöht. Die Homogenisierung ist der Sinn des Faltens. Und um Fremdstoffe heraus zu bekommen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Katana bestehen NICHT aus Damast! Sie bestehen aus gefaltetem Stahl in einer groben Lagen-Struktur, die man NICHT als Damast bezeichnet. Sanmai z.B. Da es sich NICHT um Stahl aus einer Schmelze handelt, konnten auch keine Legierungsbestandteile beigemischt werden.

    Der Kohlenstoffanteil wurde durch das Falten homogenisiert und durch Aufkohlung z.T. erhöht.

    Gruß Play

    Zudem weisen Katana‘s eigentlich nie, das für Damast-Klingen typische Muster auf !

    (bis vielleicht auf einige Design Kreationen der heutigen Neuzeit).


    Auch, wenn auch den ersten Blick, dass Herstellungs- verfahren sich sehr ähnlich anhört bzw. anzusehen ist … jedenfalls was das falten des Stahls anbelangt.

    „Je nach der Qualität des Tamahagane und nach gewünschtem Kohlenstoffgehalt wird der Barren insgesamt etwa 10- bis 20-mal umgeschmiedet. Bei zehnmaliger einfacher Faltung ergeben sich bereits 1024 Lagen; wird der Stahl 20-mal umgeschmiedet, entstehen mehr als eine Million Lagen.“

  • Falten = Durch Difusion soll der Kohlenstoffanteil ausgeglichen und homogenisiert werden. Faltet man 1095 und 1050 Stahl entsteht praktisch 1070-1075ger Stahl.

    Beim Damast entstehet eine definierte Lagenanzahl zwischen 50 und 500, in der jede Stahlsorte ihre Fähigkeiten behält.

    Die Sanmai oder ähnliche Strucktur hatte folgende Gründe:

    1.) teuren Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil zu sparen.

    2.) Die Bruchempfindlichkeit zu reduzieren. Allerdings zu Lasten einer möglichen Verbiegung.

    Echter Damast dagegen, da überall gleich, ist überall gleich hart, elastisch, bruchunempfindlich und hart. Vor allem aber wird hochlegierter Stahl genutzt und nicht nur einfacher kaum legierter Stahl mit unterschiedlichem Kohlenstoffanteil.

    In Europa wurde früher auch gefaltet. Aber wesentlich früher um 500 vor Christi. Also 1000-1600 Jahre früher.

    Gruß Play

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  • Ne das ist Ronin2, ein herrenloser Samurai der gerade so schön von der Sonne angelächelt wurde.

    Wollte nur mal ein Bild reinstellen bevor hier die nächste Dissertation erstellt wird.

  • o.k., wieder was gelernt.

    D.h. der Unterschied zum Damast ist lediglich der Stahl der gefaltet wird? Ich dachte sowie gefaltet wird, spricht man von Damast.

    Echter Damast dagegen, da überall gleich, ist überall gleich hart, elastisch, bruchunempfindlich und hart. Vor allem aber wird hochlegierter Stahl genutzt und nicht nur einfacher kaum legierter Stahl mit unterschiedlichem Kohlenstoffanteil.

    Verstehe ich das richtig, sowie in der Mitte härterer Stahl "eingefaltet" wird, spricht man NICHT mehr von Damast?

  • Wahrscheinlich nicht in der Menge. Wobei es auch aus der Anfang der Eisenzeit sehr gute Schwerter gab / gibt. Die Funde sind halt nur SEHR selten.

    In Europa ist vieles in Böden verrottet. In Japan wurden Katana 1000 Jahre später (was ja alleine schon von der Fundlage besser ist) in Familien als Familienerbstücke weiter gegeben, und haben so locker 500 Jahre überlebt.

    Hier in Europa waren die Zeiten wesentlich chaotischer, da Europa nicht so isoliert ist. Es gab viele Kriege, Veränderungen, waffentechnische Entwicklungen, ... D.h. Das Schwert wurde in der Regel zu Gunsten z.B. der Armbrust, Muskete, ... entsorgt bzw zu zivilen Gegenständen umgeformt.

    Japan war bis auf die Mongoleneinfälle und dem Kontakt mit ein paar Europäern isoliert. Daher fehlte der Inovationsdruck durch Aussen.

    Aber handwerklich waren und sind Japaner Perfektionisten.

    Als die Europäer das zweite Mal Japan besuchten (mittlerweile mit Gettling Guns, ...) hatten die Japaner die handwerklich besten Luntenschloßgewehre. Aber diese waren modernen Gewehren natürlich weit unterlegen.

    Gruß Play

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