Schießen soll Schulsport werden

Es gibt 85 Antworten in diesem Thema, welches 10.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2008 um 14:40) ist von schadavi.

  • Die Meldung der Bildzeitung am 26.04.07:

    Nur wenige Tage nach dem Amoklauf in den USA und zum fünften Jahrestag des Amoklaufs am Gymnasium Erfurt hat Astrid Vockert (CDU),Vizepräsidentin im Landtag, diese verrückte Forderung aufgestellt:
    "Schießen soll Schulsport werden!"
    Laut einer Studie erhöhe der Schießsport die Konzentration und Leistungsfähigkeit.
    BILD meint: Total daneben!

    Ich meine: Die Bild liegt total daneben.
    Schreiben wir mal ebenfalls einen Leserbrief an die Bild:
    leserbriefe@bild.de :ngrins:
    Was haben solche Ereignisse mit dem Schießsport zu tun?
    Da hat jemand mal eine gute Idee und die Bild ist wiedermal dagegen.
    Das sollte man der Bild mal klarmachen.
    Viel Spaß beim schreiben, vielleicht hilfts ja was wenn dort genügend Briefe ankommen. :nuts:

  • Also ich find die Idee, so unmöglich sie auch ist, nicht besonders gut. Damit würden nur mehr Kiddies auf die Illusion einfallen, mit einer Waffe in der Hand wäre man unbesiegbar, unfehlbar und einfach cool. Zum Schießsport gehört eine gewisse Reife, die garantiert nicht bei allen "Schülern", egal welcher Schule- oder Klassenstufe vorhanden ist.
    Oder wie hier schon oft gesagt wurde:

    Don't feed the troll!


    :new16:

    Mit freundlichen Grüßen,
    La Hire, Forumsnutzer
    (diese Angabe ist für den BND. Macht vieles einfacher.)

  • Ja würde ich evtl. in Sportgymnasien o.ä für Möglich halten aber vom Sicherheitsaspekt wäre es in den meisten Schulen nicht vorstellbar..... ;)

  • Awas.
    Nehmen wir mal an, das würde tatsächlich akzeptiert und, wenigstens als Wahlunterricht, angeboten werden.
    Da scheiterts doch trotzdem am Budget.
    Wahrscheinlich würden dann 15 Kipplauf-Einzellader aus chinesischer Produktion angeschafft, mit denen man hin und wieder aus nicht unbeträchtlicher Entfernung die Breitseite einer Scheune treffen kann.
    Jedenfalls seh ich da keine Gefahr, daß sich die Kiddies, die damit umgehen, für unbesiegbare Gunslinger halten werden. ^^

    It's down in Bellaghy that's were I long to be / Lying in the dark with the Provo company
    A comrade on me left and another on me right / And a clip of ammunition for me little Armalite!

  • Bogenschießen wäre der Ideale Schulsport. Hatte man an unserer Schule mal drüber geredet, aber mehr passierte leider nie.

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Vielen Sportarten sollten auch in der Schule zumindest ein Mal besprochen werden. Allerdings ist der Schießsport wohl fast genau so schwer durchzusetzten wie Cruling, Reiten oder Rennfahren. :new16:

    jaja, so ist das...

  • Die Schulen haben überhaupt kein Geld für Normalen Unterricht wer soll denn die Waffen bezahlen und wir wissen doch wie die mit den sachen umgehn.
    Nach dem Polizisten Mord ist jetzt alles vorbei.
    Und wenn ich an meine frühere alte Klasse denke war es schon Lebengefährlich wenn die nen Kugelschreiber in den Händen hatten.

    KWS Nr.53/07 ! Raus aus dem Lauf und rein in die Front !

  • Schießen als Schulsport ist weder was neues, noch ist es etwas total unmögliches, das zwangsläufig am angeblich unsozialen Verhalten und dem Hormoncocktail von Jugendlichen scheitern muß.

    Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe, ich vermute, es war ein Zeitungsartikel, der hier im Forum eingestellt war: eine Schule hatte seit ca. 10 Jahren eine erfolgreiche Schießsport AG in Zusammenarbeit mit einem lokalen Schützenverein. Erst als die Schule einen minimalen Geldbetrag vom Schulamt für die AG beantragen wollte, viel es denen dort ein, daß das so ja wohl nicht ginge. Wie die Sache ausging, weiß ich nicht mehr.

    In dem Zusammenhang wurden auch die Vorzüge des Sports (Förderung von Konzentrationsfähigkeit, verantwortungsvollem Handeln etc.) herausgestrichen. Das Lehrerkollegium der Schule hatte mit der AG kein Problem (sieh mal einer an, so was geht auch). Sicherheit war auch kein Problem; die AG fand auf dem Stand des Vereins mit Vereinswaffen statt, Waffen kamen nie in die Schulräume. (Hat ja auch keiner was von Schießen in der Turnhalle gesagt.)

    Von wegen Reife: es ist immer wieder erhellend, wie verantwortungsvoll Kinder und Jugendliche handeln können, wenn man ihnen Verantwortung überträgt, ihnen zutraut, diese zu übernehmen und sie dabei unterstützt und manchmal sogar all das von ganz alleine.

    Im übrigen finde ich dieses vorauseilende Bedenkenträgertum doch immer wieder reichlich merkwürdig. Eine interessante Idee, auch noch aus der Politik heraus vorgetragen und dann hat man Angst es könne dem Schießsport schaden. Das ist doch die Gelegenheit für die in Frage kommenden Verbände loszurennen, laut "Hier" zu schreien und jede erdenkliche Unterstützung anzubieten und das ganze auch noch in die Medien zu bringen (es gibt auch Medien, die Sachlich berichten, siehe Badische Zeitung kürzlich). Der DSB hat eine Jugendarbeit, der BDMP macht seine gerade interessanter und die DSU hat sogar ein Jugendleistungszentrum (oder so was in der Art).

    Gruß, PDW

    P.S. Liest hier jemand zufällig jemand die Bild und erinnert sich, ob die schonmal in Zusammenhang mit Biathlonmedaillen Schlagzeilen hatten. Könnte man denen doch aufs Brot schmieren. So nach dem Motto, man glaubt wohl internationale Spitzenschützen wachsen auf den Bäumen oder so.

    "Now, let's go shoot!" Rob Leatham

  • Zitat

    Original von La Hire
    Also ich find die Idee, so unmöglich sie auch ist, nicht besonders gut. Damit würden nur mehr Kiddies auf die Illusion einfallen, mit einer Waffe in der Hand wäre man unbesiegbar, unfehlbar und einfach cool. Zum Schießsport gehört eine gewisse Reife, die garantiert nicht bei allen "Schülern", egal welcher Schule- oder Klassenstufe vorhanden ist.
    Oder wie hier schon oft gesagt wurde:

    Don't feed the troll!


    :new16:

    Waas hast Du denn für Vorstellungen vom Schießsport und dem Effekt für die Jugend?
    Mit Schießjacke und Match-Luftgewehr sieht man alles andere als cool aus. Damit kann man sicherlich keine Machos oder gar Rambos fördern.

    Fördermitglied des VDB.

  • Mal ne ganz berechtigte Frage. Wer bitte soll da noch Sicherheit gewährleisten??? Da stehen dann also zwischen 20 und 30 Schüler mit Waffen rum und ein Sportlehrer sichert dann bei allen ab dass die mit den Dingern keinen Scheiss machen???
    Ich bin selbst noch Schüler und bei solchen Ideen bekomm ich tatsächlich Angst, nicht weil ich was gegen das Schiessen habe sondern ganz einfach, weil mir die Lehrer-/ Schülerrelation von mehrern Schulen sehr wohl bekannt ist.

    Da ich auch selber in einer Sportart ehrenamtlich aktiv bin weiss ich auch aus welcher Situation herraus dieser Vorschlag kommt. Es wird immer mehr ganztags Schulen geben und die Sportvereine ( egal ob Fussball, Leichtathletik oder sonstwas) sollen sich praktisch am Nachmittagsunterricht beteiligen damit die Kinder und Jugendlichen noch zum ausüben Ihrer Sportart kommen. Schade nur dass die wenigsten Vereine dafür das Personal haben.

    MfG
    Shinski

    Momentaner Bestand: Röhm RG89, Röhm RG99N, Röhm RG600, Arminius HW1G, Arminius HW88 Airweight Nickel, Röhm RG 3s

  • Finde ich gut, man lernt sehr viel Verantwortung, Ruhe und Disziplin
    UND das es kein "ballern" ist.

    Ich denke da nur an unseren User asinello,
    der einen Pokal nach dem Anderen holt, mit seinen 11 Jahren. :new11:

    Ich habe ihn schon öfter schießen sehen, kaum ein "Erwachsener"
    geht so sorgfältig und verantwortlich mit Waffen um.

    Wichtig ist gute "Erziehung" mit den Waffen. ;)


    Ich durfte noch "woauchimmer" mit "wasauchimmer" schießen,
    hätte beim Jäger auch Zugriff auf "wasauchimmer" gehabt.

    Fakt ist, es hätte den Hintern voll gegeben, ohne Aufsicht "wasauchimmer" zu benutzen, ohne Erlaubniss.
    Das hat schon gelangt. :ngrins:

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Shinski

    Dein Horrorszenarium ist nachvollziehbar aber vermutlich unbegründet, allein, weil kaum ein Schützenverein dreißig LG/Lupi Bahnen hat und zweitens glaube ich kaum, daß man auf Dauer mit so einer Anzahl von Schülern rechnen muß.

    Dazu kommt, daß man mit etwas Phantasie die Bande über die 45-90 Min. beschäftig halten kann, ohne daß die den Stand abbauen. Ein Teil schießt, ein Teil macht was anderes relevantes neben an, dann Wechsel etc. Es gibt ganze Bibliotheken von Literatur zur Sportdidaktik, sogar solche zur Jugendarbeit im Schießsport und manche Leute lesen sowas sogar. Außerdem macht das kein Sportlehrer alleine, mindestens ein Standaufsicht und/oder ein Jugendwart (oder wie immer so einer heißt) wird ebenfalls anwesend sein. Und obendrein gibt's die prima Gelegenheit zum ehrenamtlichen Engagement für Schützen, die bei der AG aushelfen. Soll noch Leute geben, die so was machen.

    Gruß, PDW

    "Now, let's go shoot!" Rob Leatham

  • Ich kann keine Schlechtigkeit bei Schülern erkennen, die bei uns auf dem Stand mit Waffen hantieren.
    Es wäre schön wenn die Erwachsenen mal so eifrig dabei wären.
    Die Schülermanschaft in unserem Verein räumt momentan alles an Preisen ab.
    Zwei bis drei Tage pro Woche verbringen die auf dem Schießstand.
    Ich stelle fest, dass denen das auch in Bezug auf das Lernen sehr viel bringt.
    Was man dort lernt kann auch auf den normalen Untericht angewand werden.
    Konzentration, Disziplin und sich einfach nicht ablenken lassen, das können die wenigsten.
    Ab 10 bis 12 Jahre kann man ruhig mal mit dem Sport beginnen.
    Dann kann man als Jugendlicher aus was leisten.
    Wir reden hier nicht vom Spielen! wir reden hier schon vom Leistungssport.

  • Zitat

    Original von Pan Daowu
    Shinski

    Dein Horrorszenarium ist nachvollziehbar aber vermutlich unbegründet, allein, weil kaum ein Schützenverein dreißig LG/Lupi Bahnen hat und zweitens glaube ich kaum, daß man auf Dauer mit so einer Anzahl von Schülern rechnen muß.

    Dazu kommt, daß man mit etwas Phantasie die Bande über die 45-90 Min. beschäftig halten kann, ohne daß die den Stand abbauen. Ein Teil schießt, ein Teil macht was anderes relevantes neben an, dann Wechsel etc. Es gibt ganze Bibliotheken von Literatur zur Sportdidaktik, sogar solche zur Jugendarbeit im Schießsport und manche Leute lesen sowas sogar. Außerdem macht das kein Sportlehrer alleine, mindestens ein Standaufsicht und/oder ein Jugendwart (oder wie immer so einer heißt) wird ebenfalls anwesend sein. Und obendrein gibt's die prima Gelegenheit zum ehrenamtlichen Engagement für Schützen, die bei der AG aushelfen. Soll noch Leute geben, die so was machen.

    Gruß, PDW

    Du magst sicherlich recht haben dass man nicht mit einer solchen anzahl an schülern rechnen muss. Wenn ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass alle Fortführenden Schulen bei uns nachmittags diverse Sportarten anbieten.
    Insgesamt haben wir bei uns in Düren 5 Gymnasien. Nehmen wir nur mal diese 5 Gymnasien mit Schätzungsweise 5000 Schülern (da sind die berufskolleg vollzeitklassen noch nicht drin, sonst kommste nochmal auf das doppelte). So und jetzt sollen die nachmittags mit Vereinsunterstützung Sport treiben währrend der Schulzeit. Sei es Fussball, sei es Schiessen oder sei es reiten. Ich glaube du kriegst sehr schnell mehr als 30 Leute von diesen 5000 Schülern zusammen. Wenn man das immer auf eine Schule betrachtet sieht dann hat man evtl. eine Stufe aus 70-120 Schülern wo sowas mit Schiess AGs mal funktioniert hat.
    Bzgl. ehrenamtlichen Engagements:
    Wieviele der hier anwesenden sind denn in der Situation, dass sie die Zeit hätten nachmittags sowas durchzuführen??

    Momentaner Bestand: Röhm RG89, Röhm RG99N, Röhm RG600, Arminius HW1G, Arminius HW88 Airweight Nickel, Röhm RG 3s

  • Ein sehr interessantes Thema.

    Ich habe in meiner Verwandschaft zwei "Typen", die in ihrer Jugend auch sehr impulsiv waren. Bevor ich jetzt viele Beispiele nenne, bei den beiden war es so: Ruck-Zuck ist die Fresse dick.

    Das WAR so!

    Aber - (die beiden kannten sich nicht), haben sich aber in einem Kampfsport-Verein angemeldet. Bitte fragt jetzt nicht, wie diese Sportarten im Einzelnen heißen. Ich würde mich wahrscheinlich blamieren, wenn ich auch nur annäherungsweise versuchen würde, diese japanischen (?) oder chinesischen (?) Ausdrücke hier niederschreiben zu wollten.

    Wie auch immer, nach einiger Zeit sind die beiden Spezialisten jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen - und sie machen das heute noch.

    Mittlerweile sind alle beide glücklich verheiratet, haben ein Häuschen und sehr wohlerzogene Kiddies.

    Was ich damit sagen will ist, dass es eigentlich keine Rolle spielt, welche Waffen man zur Verfügung hat (Fäuste, CO2, Druck-/Luftdruck, Küchenmesser, 9mm, SSW, Atombomben, ...), wichtig ist, zu wissen, dass man sie nicht anwenden braucht. Wichtig ist, dass man weiß, das die Anwendung von Waffen in ihrer alten und ursprünglichen Daseinsberechtigung , so man sie besitzt, jeglicher Vernunft widerspricht.

    Allein das Wort Waffen, es denkt ja gleich in diesem Zusammenhang jeder an Tod und Zorres, ist heutzutage bei einigermaßen zivilisierten und VERNÜNFTIGEN Menschen nicht mehr ein unmittelbarer Begriff des rein kriegerischen oder kriminellen Handelns.
    Vielmehr ist es, wie z.B. hier im Forum täglich bewiesen wird, eine Leidenschaft., sei es das Sammeln, das Treffen, das optische Aufwerten und so weiter und so fort.

    Um auf das Ausgangsthema zurückzukommen: Schießsport oder die Aufklärung Jugendlicher bezüglich Waffen, in welcher Form auch immer, schon in der Schule, ist meiner Meinung nach ein besserer Weg, als diese Dinge kategorisch zu verteufeln und durch diese Fehlverhalten ein aufständiges "jetzt erst recht" Verhalten zu provozieren, das ohne die entsprechende frühe Aufklärung zu einer katastrophalen und evtl. folgenschweren Verhaltensstörung führen kann.

    Insofern finde ich die Idee des Threadstarters mindestens diskusionswürdig - eigentlich sogar zwingend erforderlich.

    So, viel Text, aber Ihr müsst es ja nicht lesen :ngrins:

    Gruß,
    hyperdeath

    FWR #30425
    4mmM20 Kurzwaffen - die braucht der Mensch :nuts: