Schießen soll Schulsport werden

Es gibt 85 Antworten in diesem Thema, welches 10.479 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2008 um 14:40) ist von schadavi.

  • zu meiner schulzeit (in der tschechischen republik) wurde von schülern auch im keller sportlich geschossen (luftgewehre), wahlweise mit eigenen waffen oder mit recht akzeptablen leihgeräten der schule. direkt als teil des sportunterrichts aber auch nach der schule zum üben und zur reinen vergnügung. geschossen wurde auf scheiben und auf silouetten diverser lebewesen.

    allerdings, und hier kommt der clou: um zugang zu der ganzen sache zu bekommen, musste man die empfehlung seines klassenlehrers/tutors erhalten. somit war sichergestellt, dass, sagen wir mal "fragwürdige" charaktere, lieber von waffen fergehalten wurden. so grob geschätzt haben 80% die empfehlung erhalten, also die große mehrheit. diese regelung halte ich für sinnvoll und würde sie mir auch hierzulande wünschen, um die ey-motherfucker-isch-hab-krasses-kanone!-fraktion fernzuhalten.

    o
    L_
    OL
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  • In Zeiten wo sogar Lehrer und Bücher Mangelware sind dank knapper Kassen, würde ich nicht unbedingt befürworten, daß mein Kind statt Physik schießen lernt. Zudem sind mit dem 12 Jahres Abi die Lehrpläne derzeit überfüllt weilt nicht angepasst, die zeitliche Belastung der Schüler nimmt zu. Ich weiss nicht, ob es sinnvoll ist, schießen in die Schule einzubauen. Wer mag kann doch in einen Verein gehen, genauso wie man das mit Tennis oder was weiss ich auch macht.

    Der Sportunterricht sollte dazu dienen, die Schüler, die heute immer weniger Bewegung haben, wenigstens ansatzweise fit zu halten. Früher ist man mit 10 Mann um die Häuser gezogen und hat draußen gespielt. Heute sitzt man vorm PC und daddelt per Internet oder Lan Party, wenn ich mir meine Neffen und Nichten so ansehe. Den Bewegungsmangel gleicht man bestimmt nicht mit Schießsport aus.

  • Zitat

    Original von ralph12345
    Wer mag kann doch in einen Verein gehen, genauso wie man das mit Tennis oder was weiss ich auch macht.

    Den Bewegungsmangel gleicht man bestimmt nicht mit Schießsport aus.

    Genau! Doch gerade deshalb sollte man den Schießsport und dessen Vereine in der Schule offensiv bewerben. Schießsport als Schulsport bzw. als Teil des Fachs Sport bleibt wohl eher eine Illusion.

    Die heutige Schülergeneration leidet jedoch nicht nur unter Bewegungsmangel, sondern und vor allem unter einem Wertemangel. Dieser wird aber gerade durch disziplin-, verantwortungs- und gemeinschaftsfördernde Aktivitäten wie eben den Schießsport ausgeglichen, wenn nicht beseitigt.

    Dies mag idealistisch anmuten, doch wo wären wir, wenn alle nur Dienst nach Vorschrift machten?

  • Hallo!

    Schießsport in der Schule?
    Ne, da gehört er meiner Meinung nach nicht hin. Was sollte das bringen?

    Für einen Freizeitsport gibt es Vereine oder den Keller, den Dachboden, den heimischen Garten usw.
    Von der Schule sollte man Schusswaffen fernhalten.

  • Schulsport hat mir meine ganze sportliche Begeisterung zerstört, mich total nieder gemacht. Die letzten zwei Jahre vor dem Abi hab ich mich ärztlich komplett befreien lassen und dafür in meiner Freizeit mit Bogenschießen angefangen.
    Hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder Freude am Sport gefunden habe, zuvor war jede Form von Bewegung durch den Schulsport bei mir nur mit negativen Eindrücken assoziiert.
    Das einzige was mich immer fasziniert hat waren praktisch alle Schießdisziplinen, wenn ich da was in der Schule hätte machen können, wäre das sicher schön gewesen.

    "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde." Ernst Moritz Arndt

  • Also ich habe damals als ich noch Schüler war, die AG "Sportliches Schießen" gegründet. An unserer Schule konnte man nämlich jede mögliche AG gründen, solange sich nur ein Lehrer dafür ausspricht.
    Wir haben dann einen fast-Pensionär mit nem Kasten beschwatzt, den Wisch zu unterschreiben, uns dann im Keller der Schule (hat eine Diagonale von 50m!!!) eingerichtet, und die AG betrieben.

    Mittlerweile gab es:
    -27 Neuaufnahmen (größte AG der Schule)
    -Anschaffung von 2 Walther Dominator und einen Kompressor, von der Schulpflegschaft mitfinanziert, den Rest haben die Eltern der Mitglieder getragen.
    -3 Beschwerden

    Die ersten beiden Beschwerden waren eher so Aufrufe zum Boykott, woran sich natürlich niemand gehalten hat, unsere Anzahl von Gastschützen wird nur durch die Räumlichkeiten limitiert. Nach dem Probeschiessen haben die Beschwerdeschreiber sogar ihre Kinder bei uns angemeldet ;D.

    Die dritte Beschwerde war gleich mit Androhung rechtlicher Folgen, falls unsere "gefährliche und menschenverachtende" AG (O-Ton Beschwerdebrief) nicht sofort eingestellt wird! Wir haben daraufhin erstmal an den Rektor geschrieben, falls er unsere AG einstellt, womit er liebäugelte, fordern wir die Einstellung jeder Kunst-AG, da Kunst ja nur Flucht vor der Realität ist, sowie aller sportlichen AGs aus Sicherheitsgründen.
    Dann wurde die Beschwerde fallengelassen. ;)


    Was lernen wir daraus? Just do it!
    Sobald Schüler aktiv etwas wollen, ist es nicht unmöglich, es auch zu erreichen! Solange man nur einen stabilen Papierkorb für die ganzen Elternbriefe hat, kann man auch unkonventionell sein!

    Großes Lob an dieser Stelle an :huldige: Herrn Reuther, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

    A real man doesn't own a gun - he owns five or more!