Trommelriß bei Zinkdruckguß ?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 2.962 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juni 2006 um 15:23) ist von flens69.

  • Es würde mich mal interessieren ob irgendjemand schon einmal bei einem Revolver mit Trommel aus Zinkdruckguß unter Verwendung der dafür zugelassenen Munition tatsächlich einen Trommelriß beobachtet hat oder ein ähnlich desaströses Phänomen das zur vollständigen Unbrauchbarkeit der Trommel geführt hat ...?

    Gruß

    Mike

  • In eigener Benutzung nicht.

    Aber ich habe eine Trommel (aus einem Schrottkonvolut) zuhause liegen (vermutlich IWG Kurier oder ME 38 Pocket) da weist eine Kammer eine Aufbauchung mit Rissbildung auf.
    Es ist nirgendwo erkennbar, dass da mal etwas anderes als normale Platzmuni verschossen wurde.

    Einzige Erklärung wäre ein total verstopfter Signalbecher.

    Stefan

  • Nö, ne Trommel is mir noch nie gerissen. Bei meiner ersten Python ist mir nach 10 Schuß
    mal die Laufsperre rausgeflogen, das war bis jetzt das schlimmste , was mir mit nem Revolver passiert ist. Schlitten sind mir schon einige kaputtgegangen bei Pistolen und auch sonst viele Teile aus Guß , aber die Trommeln haben bis jetzt immer gehalten, toi toi toi !

    Einmal editiert, zuletzt von ROXEN (30. Mai 2006 um 17:07)

  • Ich wollte in diesem Zusammenhang einfach mal ausloten inwiefern eine Stahltrommel tatsächlich zur längeren Haltbarkeit einer SSW beiträgt wenn die anderen wichtigen Teile (Schloßteile, inkl.- Abzug und Hahn) bereits aus Stahl sind.

    Beispiel RG99 in der älteren PTB mit Stahlhahn, Abzug, aber mit Gußtrommel .....

    Gruß

    Mike

  • Nein, habe ich bisher nur bei scharfen Revolvern bei den Wiederladern gesehen, wenn die versehentlich zweimal Pulver in eine Patrone gefüllt hatten. Sieht dann aber auch ziemlich beeindruckend aus......

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  • Zitat

    Aber ich habe eine Trommel (aus einem Schrottkonvolut) zuhause liegen (vermutlich IWG Kurier oder ME 38 Pocket) da weist eine Kammer eine Aufbauchung mit Rissbildung auf.
    Es ist nirgendwo erkennbar, dass da mal etwas anderes als normale Platzmuni verschossen wurde.

    Hi,

    ich würde sagen da hat einer Munition für Bolzenschußgeräte verwendet.
    Das selbe Schadensbild kenne ich von einer ME38 mit der ein ehemaliger Kumpel von mir mal sowas gemacht hat. Er hatte sich 9mm Katuschen von Schlachter "organiesiert" und damit dann beim 1. Schuß seine Waffe hingerichtet.
    (ich weis aber nicht ob er die Trommel vorher noch irgendwie anders "bearbeitet" hat.

    Ansonsten habe ich noch nie eine kaputte Trommel gesehen.
    An dieser Stell führe ich immer gern meinen im Sylvestereinsatz befindlichen RG89 an der jetzt schon über 10 Jahre ohne große Probleme seinen Dinst tut.

    C.C.

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Eben .... ich habe mir neulich für günstig Geld beim allseits bekannten Auktionshaus einen ziemlich ausgenudelten Reck Cobra für den Silvestereinsatz zugelegt. Zugegebenermaßen hat diese Waffe auch ziemlich dicke Trommelwandungen. Vom äußeren Erscheinungsbild her hat das Teil einiges durchgeblasen, die Trommel sieht aber völlig unbelastet aus (mit Ausnahme der Verschmauchungen, dafür ist der Trommeltransport bei sehr langsamer Betätigung von Abzug oder Hahn nicht mehr ganz zuverlässig).

    Ich denke mal solange die am Trommeltransport beteiligten Teile an der Trommel aus Stahl sind (sitzen ja zumeist mit auf dem Auswerferstern) ist gegen eine Verwendung von Zinkdruckguß bei einer Trommel wohl gar nichts zu sagen ....

    Aber vielleicht hat ja doch jemand mal einen Trommelriß etc. live erlebt. Würde mich interessieren.

    Mike

  • Zitat

    Original von flens69
    Nein, habe ich bisher nur bei scharfen Revolvern bei den Wiederladern gesehen, wenn die versehentlich zweimal Pulver in eine Patrone gefüllt hatten. Sieht dann aber auch ziemlich beeindruckend aus......

    Ja .... solche Dinger kenne ich auch. Die halbe Trommel fehlt dann,
    der Lauf hat eine Bauchung und die obere Rahmenbrücke ist hinten
    abgerissen und hochgebogen.

    Da möchte man nicht daneben stehen, wenn sowas passiert.

    Trotzdem gelten diese Dinger im Sinne des Gesetzes immernoch
    als Waffe. Sich als Wiederlader so ein Schrottteil als Warnung ins
    Zimmer legen geht also leider nicht, oder sie muss in die WBK.

    Bei einer SSW habe ich dergleichen noch nie gesehen.....

    "Not everyone sees the fun in the gun!"

  • Hehee, und bei ner Pistole hat man dann den Schlitten zwischen den Augen :crazy2:

    Naja....ne Doppeladung kann schon übel sein....will nicht wissen was los ist wenn das bei ner .454 Casull oder .500 S&W passiert. Da wird ja der Stand zum Sprengplatz......... :new5:

    Einen Trommelriß hatte ein Kollege von mir letztes Silvester mit seinem ME 38 Magnum. Die Waffe war ladenneu als ihm nach rund 100 schuss die Trommel riß. Er hat dann einfach mit den vier restlichen Lagern weiter geschossen ist im Januar zum Händler und hat ihn umtauschen lassen.

    Das war aber auch absolut der einzigste fall was ich mal derart erlebt habe....ansonsten bei Gasern fast auszuschließen...Ergo: Selbst der poröse Zink ist für Revolvertrommeln brauchbar!

  • Ich besitze ja auch ne Rg89, das Teil ist bei uns in der Familie tradition. Jeder der 18 wird bekommt das Teil als erste SSW und dann gibt man das Teil weiter wenn der nächste 18 wird. Ich habe das Teil noch 4 Jahre dann werde ich es weiter geben.

    Das Teil hat schon mind. 4000 Schuss runter, Ich habe ja shcon ca. 1400 Schuss rausgeballtert. Bis jetzt ist noch alles am Stück

  • Zitat

    Original von Cuddles
    Naja....ne Doppeladung kann schon übel sein....will nicht wissen was los ist wenn das bei ner .454 Casull oder .500 S&W passiert. Da wird ja der Stand zum Sprengplatz......... :new5:

    Wobei man aber dazu sagen muß, daß unterladene Patronen in diesen Kalibern mindestens genau so gefährlich sind!!
    Wenn nicht sogar gefährlicher.

    Mein Händler hat so ein Schrottteil (Unterladung) rumliegen. Da ist sogar die Rahmenbrücke weg.

    Das Leben ist kein Picknick!

    4mm/6mm Freund

  • Zitat

    Original von Thielo

    Ja .... solche Dinger kenne ich auch. Die halbe Trommel fehlt dann,
    der Lauf hat eine Bauchung und die obere Rahmenbrücke ist hinten
    abgerissen und hochgebogen.

    Da möchte man nicht daneben stehen, wenn sowas passiert.

    Einen solchen "gesprengten" Revolver kann man bei Frankonia in Nürnberg anschauen. Bei meinem letzten Besuch lag einer in der Vitrine.

    Ich denke aber auch, daß ein Revolver mit Trommel aus Zinkdruckguß (z.B. RG99) genauso lange hält wie einer mit Stahltrommel. Viel wichtiger erscheint mir, daß der Hahn und Schlagbolzen aus Stahl ist.

    Grüße
    Jochen

  • Nun ja......Durch das thema kommt mir die frage auf: Welchen sinn macht ne Stahltrommel bei einer SSW überhaupt??

    Stahl muss gefräst werden, es ist teurer, er kann rosten scheint aber bei den "Knallkalibern" null effekt zu haben.

    Sollte das etwa wirklich ne rein theoretische/ psychologische frage sein? Wichtig finde ich das der Trommelkran aus Stahl ist, denn der leiert bei vielen modellen gern mal aus...besonders beim RG 59N.....

    Ein Kumpel hat einen und bei ihm hängt die trommel jedesmal auf halb achte....wenn er sie ausschwenkt..

  • In der Firma haben wir in den letzten Jahren mit der guten alten P1 (Walther P38) immer wieder mal das Problem von Verschlussbrüchen.

    Die entsprechenden Untersuchungen haben ergeben, dass es - unabhängig von der Schussleistung - zu altersbedingten Materialermüdungen kommt.

    Das kann sicherlich auch ein Problem bei älteren SSW sein oder werden.

    :F: Die einfachste Sicherheitsregel: Das dünne Ende ist gefährlich :F:
    S&W 586 in 6", Walther CP88, CP99, Lever Action long, Umarex Desert Eagle, Beretta 92FS, Px4 Storm; in der "Firma" HK G36 und P8
    FWR-Mitglied Nr. 30524

    Einmal editiert, zuletzt von marathon (31. Mai 2006 um 20:40)

  • Zitat

    Original von Cuddles
    Nun ja......Durch das thema kommt mir die frage auf: Welchen sinn macht ne Stahltrommel bei einer SSW überhaupt??

    Das ist hier die Frage! :) Viel wichtiger sind auch meiner Meinung nach neben Hahn, Abzug, etc. z. B. die Buchse für die Achsrast, die Sperrklinke, usw.

    Mike

  • Zitat

    Original von marathon
    In der Firma haben wir in den letzten Jahren mit der guten alten P1 (Walther P8) immer wieder mal das Problem von Verschlussbrüchen.

    Die entsprechenden Untersuchungen haben ergeben, dass es - unabhängig von der Schussleistung - zu altersbedingten Materialermüdungen kommt.

    War das nicht ein generelles Problem bei der Nachkriegs-P1? Oder wozu gab es dann später die verstärkten Schlitten und/oder Griffstücke?

    Mike