Länge des Laufs - Eigenschaften für das Schießen

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 5.992 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Dezember 2005 um 06:36) ist von germi.

  • Hello everybody!

    Hatte letztens mit Freunden eine interessante Diskussion. Und zwar geht es um die Eigenschaften einer Waffe, welche sie durch die Länge des Laufs erhält.

    In wie fern verändert sich Reichweite, Genauigheit und Schussverhalten wenn man einen langen Lauf (wie zb. bei einer Muskete etc) oder einem Kurzen Lauf (zb. heutige Gewehre, wie ein M16, oder sonst ein Gewehr) schießt, wenn das Projektil das selbe bleibt.

    Sicherlich hängt es auch mit der Art des Projektil und dem Durchmesser des Laufs zusammen, aber mich interessiert lediglich das Verhältnis,

    Freue mich schon auf die Antworten

    Gruß Sarior

    All i wanna see, is my enemies bleed...

    2 Mal editiert, zuletzt von Sarior (26. Dezember 2005 um 11:46)

  • Hi

    Ist doch eigentlich ganz klar... :crazy2:

    Langer Lauf = besser Präzision
    Kurzer Lauf = weniger Präzision

    Die Mündungsenergie ändert sich nicht wenn der lauf länger oder kürzer ist!
    Man sollte aber auch immer bedenken ob der Lauf gezogen oder glatt ( wie bei schrotflinten) ist. Gezogene erhörht die Präzision ganz schön.

    Steve walks warily down the street with the brim pulled way down low
    ain't no sound but the sound of his feet machine gun's ready to go...

  • Hallo,

    ganz so einfach ist es nicht. Je länger ein Lauf ist, desto länger kann ein Geschoß beschleunigt werden und damit eine größere Energie und gestrecktere Flugbahn annehmen. Die (Militär-) Gewehre aus der Zeit zwischen 1871 und 1918 waren größtenteils für Einsatzschußweiten um 2000 Meter ausgelegt und hatten Lauflängen um 750 mm. Diese Entfernungen erwiesen sich als nicht praxisrelevant, die Waffen allzu unhandlich. Darauf wurden meist die Waffen gekürzt (Nagant 1891 > Karabiner 38, Gewehr 98 > Karabiner 98), die Patronen jedoch beibehalten. Folge war schlechtere Genauigkeit, stärkerer Rückstoß und starkes Mündungsfeuer, da ein Teil des Pulvers jetzt erst außerhalb des Laufes verbrannte und die Pulvergase beim Austritt des Geschosses aus der Mündung dieses überholten und eventuell ins Taumeln brachten. Erst gegen Ende des 2. WK wurden erste Kurzpatronen entwickelt, die den Lauflängen angepaßt waren. Ein langer Lauf macht ballistisch nur Sinn, wenn das Geschoß in ihm bis zur Mündung hin beschleunigt wird.
    Ein Vorteil bei langen Läufen ist jedoch die längere Visierlinie, die den Einfluß von bestimmten Zielfehlern minimiert.

  • Wenn der Lauf aber eine bestimmt Länge überschreitet so beschleunigt dieser das Geschoss nicht mehr sondern bremst dies schon wieder ab. Bei den modernen Matchwaffen ist der Lauf meist auch sehr Kurz, um eine Lange Visierlinie zu bekommen ist meistens ein Langer Laufmantel verbaut der bis weit vor die Mündung geht wo dann der Diopter sitzt. Der Laufmantel hat da auch noch den effekt daß das Geschoss noch eine gewisse strecke geschützt fliegt und sich somit auch noch etwas stabilisieren kann. Das mag bei 10m Schießen nicht so wichtig sein wie etwa bei FT wo Windeinflüsse eine großé Rolle spielen. Wie das bei Militärischen Waffen oder anderen GK-Waffen ist weis ich nicht.

    Gruß
    Para

  • Bei Schusswaffen ist die Lauflänge Kaliberabhängig.Ab einer gewissen Lauflänge bringts keinen Deut mehr an Präzision und Reichweite.Beispiel Kaliber 308 Winchester,alles über 650mm Lauflänge bringt fast nichts mehr.Man kann da nur noch etwas mit der Drallänge herumexperimentieren.Fast alle Match und PSG haben in diesen Kal .um die 650mm.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kippchen (26. Dezember 2005 um 18:28)

  • ein lauf würde sehr lang werden, wenn er genau das volumen des ausgedehnten gases einnehmen sollte.
    theoretisch wäre rein vom energie ausnutzenden aspekt optimal, wenn der lauf so gestaltet ist, dass sich am ende des laufes genau die reibungsenergie und die kraft des ausdehnenden gases aufheben. hab ichs richtig formuliert? :confused2:

    aber da die energie bei den heutigen patronen sowieso ausreichend ist hängt die heute verwendete lauflänge eigentlich von der präzision ab, die das gewehr/ die pistole haben soll.
    bei einem zu langen lauf geht wiederum die genauigkeit flöten, da das geschoss länger im lauf ist und der schütze länger verwackeln kann

    2 Mal editiert, zuletzt von felix (26. Dezember 2005 um 18:34)

  • Zitat

    Original von Paramags
    Bei den modernen Matchwaffen ist der Lauf meist auch sehr Kurz, um eine Lange Visierlinie zu bekommen ist meistens ein Langer Laufmantel verbaut der bis weit vor die Mündung geht wo dann der Diopter sitzt.

    Wobei die geringe Lauflänge der Matchwaffen aus anderen Gesichtspunkten als einer möglichen Bremsung des Geschosses resultiert. Je länger der Lauf ist, umso länger ist auch die Verweildauer des Geschosses. Je länger die Verweildauer umso größer ist der Einfluss von Abzugsfehlern und andrem "Verreißen nach dem Abziehen."

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Danke erstmals für die Antworten.

    Es besteht der Mythos, dass das Projektil genauso groß sein soll, dass es gerade noch durch den Lauf fliegen kann. Ist da die Innenwand nicht extremen Verschleiß ausgesetzt?

    All i wanna see, is my enemies bleed...

  • Also, normalerweise ist das Geschoss bei gezogenen Läufen größer als der Lauf und wird in einem Übergangskonus in den Lauf gepresst. Wenn es anders währe würde zum einen Gas am Geschoss vorbeidringen was Energieverlust bedeuten würde und zudem der Präzision sehr unzuträglich währe, zum anderen würde das Geschoss den Zügen ja nicht folgen wenn es von denen nicht fest eingeschossen wird.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Versucht mal, ein steckengebliebenes Großkalibergeschoß aus dem Lauf zu entfernen, bloß, weil der Penner, der die handgeladenen Patronen als das Nonplusultra anpreiste, vergaß, auch Pulver reinzumachen .... :bash:
    Die Geschosse sind erheblich dicker als die Feld/Zugmaße, deswegen ist immer ein Bleikern oder Bleihemd unter dem Vollmantel, das Blei kann gequetscht werden. Ist bei Luftgewehren ähnlich, nur ist hier durch den niedrigeren Druck das Geschoßmaterial weicher und das Aufmaß des Geschosses gegenüber den Laufmaßen geringer. Aber es ist richtig, im Großkaliberbereich ist die Beanspruchung der Läufe enorm, nicht umsonst wechseln Benchrestschützen nach wenigen tausend Schuß die Läufe.

  • Eine gewisse länge und dann die abstimmung auf den Drall sollte man schon bei der Munition berücksichtigen.

    Da waren mal Geschosse 223 aus einem SL8 auf 300m quer durch die Scheibe gegangen sind.

    Während es mit anderen Waffen noch recht einfach ist von 100 auf 300m mit drüber halten zu treffen ist das mit einem M4 (kurzes M16) ist es schon sehr sehr schwierig auf 300m, falls was ankommt :ngrins:

    Bankenkrise ?
    Wäre Monopoly schon lange verboten, so wie es in der DDR schon damals war, gäbe es heute keine Bankenkrise !!!
    BDMP, WSB/DSB, FvLW, FWR

    Einmal editiert, zuletzt von Josywells (26. Dezember 2005 um 21:20)

  • @ulli_s:

    Wie ist das z.B. bei der Bundeswehr Kriegsmunition?

    Diese besteht doch aus Vollmaterial (kein Bleikern)...

  • Die Bundeswehr hat normale Vollmantelgeschosse, ergo auch Bleikern.

    Gruß Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Servus,

    sagt mal weil oben Laufwechsel angesprochen worden ist.

    Wieviel kostet eigendlich ein Gewehrlauf? (Annahme: Kaliber .308)

    -> nur so ungefähr

    mfg

    Thomas

    :nuts: Ich hatte eine Vision: BLEI fliegt :nuts:

    :direx: Wer Rechschreibfehler sieht kann sie behalten.

  • germi:

    Laut einem Waffenmechaniker-Feldwebel darf diese Mun im Krieg nicht benutzt werden. Dann sollen angeblich die oben genannten zum Einsatz kommen ("schöneres Sterben", da keine Verformung).

  • Er meint damit Teilmantel oder Deformationsgeschosse wie sie von der Polizei benutzt werden. Vollmantel gehen durch einen Körper glatt durch, deswegen wurde diese Munitionsart bei der Polizei aus dem Verkehr gezogen, es wurden wegen Durchschüssen oft auch unschuldige Personen verletzt die hinter dem Täter standen.

    Gruß Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Und wie definierst du dann Hartkerngeschosse?

    Es gab bei "uns" nur Stahlmantelgeschosse mit Bleifüllung und er hat gesagt, dass diese dann nicht benutzt werden dürfen.

  • Zitat

    Original von motherbuana
    Und wie definierst du dann Hartkerngeschosse?

    Es gab bei "uns" nur Stahlmantelgeschosse mit Bleifüllung und er hat gesagt, dass diese dann nicht benutzt werden dürfen.


    das glaube ich nicht wieso sollten die nicht im Krieg benutzt werden?

  • Zitat

    Original von motherbuana
    Und wie definierst du dann Hartkerngeschosse?

    Es gab bei "uns" nur Stahlmantelgeschosse mit Bleifüllung und er hat gesagt, dass diese dann nicht benutzt werden dürfen.

    Von welcher Waffe und von welchem Kaliber ist denn überhaupt die Rede?

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland