Belastung Zfr auf prellschlaggedämpften LG

Es gibt 61 Antworten in diesem Thema, welches 10.263 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. September 2005 um 22:59) ist von theSpy.

  • Es verhält sich genau so ,wie in meiner 1. Antwort zu diesen Thema. Steinschleuder Dein Denkansatz ist genau entgegengesetzt.

  • Mein Bruder hat sich zum testen ein 15 Euro Plastik ZF gekauft und auf der FWB300 montiert. Zwar musste er schon ein paar Mal die Einstellung des Fadenkreuzes nachstellen, defekt ist das Glas jedoch auch nach tausenden von Schüssen nicht.
    Auch die Montage ist noch nicht verrutscht.

    Ganz so schlimm kann die Belastung für das ZF also nicht sein, denn dieses Glas ist billigste Bauart.

    Mein RWS ZF arbeitet auch noch einwandfrei auf meiner 300s.

    Aktuell: Steyr LP10, S&W 686 .357, Crosman 1377c, QB78, div. Schleudern, Cold Steel Big Bore .625 Blasrohr, Feinwerkbau AW93, Pedersoli Le Page, Bearpaw Kiowa

  • Ich weiß ja nicht wie andere Kunststoff-Zielfernrohre aufgebaut sind aber bei denen die ich bisher hatte war aus Kunststoff auch die Linsen.
    Zusätzlich waren die Linsen auch geklebt und das Zielfernrohr ist extrem leicht.
    Also alles relativ einfach und robust gebaut.
    Wenn bei den dingern nicht der Objektivdurchmesser so klein wäre und das Bild heller und schärfer wäre.
    Aber gehalten die bei mir auch.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Prellschlag oder Rückschlag -
    diese Frage sollte sich doch durch das Verhalten eines nicht ausreichend festgeklemmten ZFs
    beantworten lassen:
    ZF rutscht nach hinten = Prellschlag
    ZF rutscht nach vorn = Rückschlag
    Als mir das mal passiert ist, rutschte das ZF jedenfalls nach hinten,
    also eindeutig ZF-Haupbelastung durch Prellschlag.

    [BT]Twinmaster - mein Laster, dafür geb' ich gern den Zaster[/BT]

  • Hier die drei relvanten Bewegungsmuster beim Federdruck-LG mittlerer Leistung (Blasrohr- und Detonations-Systeme kommen hier wohl weniger zum Tragen):

    1.Der Kolben läuft nach vorne, und das System zurück, denn der Kolben stößt sich vom System ab (die Gesetze der Physik lassen halt nichts anderes zu).

    2.Unterwegs kommt es evtl. noch mal kurz zu einer Bremsung des Kolbens am komprimierten Luftpolster (evtl. Dieseleffekt), bevor das Diabolo die Haftreibung überwindet und sich in Bewegung setzt.
    Kolben und System werden relativ zum Schaft in ihrer gegenläufigen Bewegung etwas gebremst oder zurückgedrückt, beschleunigen danach aber nochmal.

    Das Dia verlässt den Lauf.

    3.Der Kolben schlägt auf die Zylinderfront auf und erzeugt den nach vorne gerichteten Prellschlag.

    1. und 2. sind für die Präzision relevant, denn da ist das Dia noch im Lauf und Seiten- und Kippbewegungen können die Treffpunktlage verändern.

    2. und 3. sind für das ZF relevant, einmal die Vibration durch das schwingende bzw. dieselnde Luftpolster bei 2., einmal der Kolbenschlag bei 3.

    1. ist für das ZF relativ unerheblich, der Rücklauf setzt aufgrund der Massenträgheit des Systems langsam ein.

    Nehmt mal einen kräftigen ungedämpften Prellschläger und haltet ihn ganz locker.
    Er bewegt sich bis zum Kolbenschlag nach hinten, denn die Waffe stößt sich vom Kolben ab.
    Im normalen Anschlag wird diese Rückwärtsbewegung in eine Drehbewegung umgewandelt, denn das Schaftende liegt tiefer als das System (ebenfalls wieder reine Physik).


    Nun zu den FWBs:
    Beim 150/300 wird das Freilaufsystem im Augenblick der Abzugsbetätigung freigegeben.

    Die Bewegungsabläufe von Lauf und System zueinander sind absolut identisch zum einfachen Preller.
    Aber durch das Rücklaufsystem werden weder 1, 2 noch 3 nennenswert auf den Schaft übertragen.
    Lässt sich mit dem Test oben leicht überprüfen.

    Wenn sich der Schaft während 1. und 2. aber nicht nach hinten bewegt, erfolgt auch keine Treffpunktverlagerung.
    Die vollständig gerade Rücklaufbewegung des Systems führt dank der vollständigen Entkoppelung von jeglichen Drehpunkten (Schulter-Schaftkappe) nicht zu einer Kippbewegung des Systems.

    Das ZF jedoch sitzt nicht am Schaft, sondern am System und erfährt daher, genauso wie beim normalen Preller, die gleichen Belastungen.
    Nun ist der Kolben recht klein und leicht und die Feder ist auch nicht die brutalste, aber auch sie schafft die 7,5Joule. Da das System sich aber frei bewegen kann und nicht durch Schaft oder Schützenschulter gedämpft wird, ist der Kolbenschlag durchaus mit dem eines normalen Prellschlägers zu vergleichen.

    Im direkten Vergleich zwischen einem FWB150 und einem alten Hämmerli war die Wanderbewegung auf dem FWB deutlich stärker.
    Und das Hämmerli hat einen schwereren Kolben und eine stärkere Feder, leistungsmäßig liegt sie nicht weit entfernt.

    Zusammenfassung:
    Das System eines jeden Federdruck LG wird gegenläufig zur Kolbenbewegung beschleunigt. (Physik ist Physik).
    Das gilt auch für die FWBs, es muss also zwingend ein freier Rückluaf möglich sein, ansonsten hätte man sich die ganze Technik komplett sparen können.
    Denn sind Rückstoß und Kolbenschwingung nicht vom versetzen Anlagepunkt (Schützenschulter oder Schiessmaschine) entkoppelt, erfolgt durch Drehung eine Treffpunktverlagerung (mal wiederholbar, mal nicht).
    Von der Dämpfung eines FWB hat das ZF nichts, es wird eher stärker belastet.

    So, und jetzt zerreisst mich!

    Stefan

  • Warum denn zerreissen, war doch klasse.
    Ich würde nur noch hinzufügen, dass man beim 300er versucht die Drehbewegung auszuschließen, indem man 2 gegenläufug gewickelte Federn einsetzt. Dadurch hebt sich die Drehbewegung fast 100%ig auf.

  • Hallo HW! Von der Dämpfung hat das ZF beim 300 freilich nichts,stimmt ,aber stärcker wird es trotzdem nicht belastet ,kann nicht sein beim 300. Punkt 1kann bei Dir nicht stimmen.Das System läuft erst zurück wenn der Kolben vorne aufschlägt,nicht schon wenn der Kolben in Bewegung ist(wäre vollkommen unlogisch).Erst danach gleitet das System zurück auf den hinteren Anschlag und reduziert den spürbaren Prellschlag auf absolutes Minnimum,Diese Zeit ist aber so kurz das der Schütze davon nichts merckt ,und der Prellschlag nicht mehr wahrnehmbar ist.

  • DAS musst du mir aber mal plausibel erklären!

    Wenn das System im Schaft vorne anliegt (Zustand vor der Abzugsbetätigung), und der Kolbenschlag nach Schussabgabe das System nach vorne kloppt (wohl angesichts der ZF-Bewegung nach hinten unstrittig), wieso läuft das System dann plötzlich zurück?
    Spontane Vorzeichenumkehr?

    Tut mir leid, aber deine Aussage negiert jegliche Gesetze der Physik!

    Stefan

  • Moin moin...

    so, bei Feinwerkbau angerufen und nach der Funktion des Freilaufes der 300er gefragt..

    Es ist genau so, wie HW Junkie geschrieben hat.

    Das System bewegt sich (durch die Beschleunigung der Feder und des Kolbens nach vorne) auf der freigestellten Führung nach hinten, im Verhältnis der Massen und der Kraft der Feder (von der Reibung mal abgesehen). Laut Aussage von Feinwerkbau wird der zur Verfügung stehende Weg auf den 3 kleinen Führungsachsen fast ganz ausgenutzt. Entgegen meiner Annahme, daß der Prellschlag das System fast wieder ganz nach vorne treibt ist dem nicht so, da es sich bei dem Prellschlag um einen sehr starken und von der Frequenz her sehr hohen Impuls handelt, der duch das Rücklaufsystem nicht so umgesetzt wird. Durch den Prellschlag wird das System nur minimal auf den Achsen wieder nach vorne getragen.

    Das ganze funktioniert nur in der Waagerechten einwandfrei. Über einen maximalen Winkel, bei dem die Rücklaufvorrichtung noch einwandfrei funktioniert konnte mir Feinwerkbau keine Auskunft geben, da es aber auch auf 10m Scheiben löchern keine Rolle spielt und die wenigsten Schützen (schon garnicht in den 70gern) 2,50m groß sind ;)

    Zu der Frage, ob das System ein ZF stärker belstet, als ein nicht gedämptes LG meinte man nur zu mir, das dem wohl nicht so sei. Der einzige Punkt wäre aber ein zu starkes Anschlagen des Systems an den jeweiligen Enden der Führung durch ein erhöhtes Systemgewicht (System + ZF) oder eine nicht waagerechte Stellung..

    Das Rücklaufsystem soll die Präzision bei der Schußabgabe erhöhen und ist nur darauf ausgelegt. Es ist nunmal eine Matchwaffe..

    Gruß
    Steinschleuder

  • Da muß ich jetzt aber mal staunen :confused:
    Weit über 30 Jahre Rücklaufsysteme bei Feinwerkbau und fast keiner weiß wie es richtig funktioniert ?
    Ich versuch mich mal an das verständliche eklären ....
    Im Augenblick des Auslösens wird gleichzeitig das RLF freigegeben.
    Der Kolben schnellt also nach vorne.
    Der Massenausgleich zwischen dem Kolben/Feder und dem restlichen System wird hergestellt und das System bewegt sich nach hinten.
    Noch innerhalb der "Rücklaufes" (nach hinten Bewegung) schlägt der Kolben vorne im Kompressionsraum an.
    Das System ist bis dahin immer noch "frei beweglich".
    Das auftreffen des Kolbens passiert noch innerhalb des zurücklaufenden Systems.
    So heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Das funktioniert aber nur einwandfrei wenn sich die wirkenden Massen nicht ändern. Z.b ein Zielfernrohr auf dem System.
    Das funktioniert allerdings nicht immer, manchmal ist das RLF nach dem Schuss vorne, manchmal hinten. Der Prellschlag ist dann aber schon so weit minimiert das es dem Schützen garnicht mal auffällt. Wer eine FWB hat der kennt das. Im Idealfall ist das RLF nach dem Schuss immer noch "offen".
    Was aber funktioniert ist das "sich gegenseitige Aufheben der freiwerdenden Masse-energie". Freilich gemeint beim Schuß.
    Beim erneuten spannen wird das System wieder nach vorne in seine "Grundposition" gebracht.
    Hier zeigt sich übrigens auch warum eine Kombination/Exportfeder/Rücklaufsystem in der FWB nicht funkionieren kann.
    Ebenso wird deutlich das ein ZF hier die gesamte freiwerdende Bewegungsenergie schlucken muß. Auch möchte ich nochmal hinzufügen das die FWB LG`s nicht prellschlagfrei sind, sondern Prellschlaggedämpft ... nur für den Schützen !

    Spy

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

    2 Mal editiert, zuletzt von theSpy (30. September 2005 um 11:53)

  • Zitat

    Original von theSpy
    Das auftreffen des Kolbens passiert noch innerhalb des zurücklaufenden Systems.
    Spy


    Ausserhalb wäre auch schlecht, autsch :laugh: Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen.
    Das mit der Exportfeder stimmt so leider nicht. Es gab für England Modelle mit ca. 15Joule, die ganz ausgezeichnet funktionierten und heute noch heiss begehrt sind.

  • Klar, vom Hersteller gefertigt und abgestimmt sicher. Alles andere .. nö !

    Zitat

    Ausserhalb wäre auch schlecht, autsch


    Jo, hab ich auch grade gemerkt :laugh:

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

  • carfanatic...... Wobei aber zu klären wäre, ob da außer einer E- Feder nicht auch andere Modifikationen zu Tragen kamen.

    Grüße
    Ralph

    Walther LGM 1 mit Sima 6 - 24 x 50, FWB 150, Walther LA, Sharps 1863, Erma Gallager, HW 45, LEP: Ruger Blackhawk, ME SAA, S&W 10-4

    Einmal editiert, zuletzt von jamboree (30. September 2005 um 12:01)