WM 2005

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 10.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2005 um 22:02) ist von Kante.

  • Hallo Leute,

    home again! War großartig - zwar nicht alles ohne ein paar Kritikpunkte, aber ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein. Daß ich den Spring Gun Titel nicht erfolgreich verteidigen konnte, hat mich nicht sonderlich überrascht. War klar, daß die Konkurrenz viel stärker sein würde. Immerhin darf ich wohl sagen, daß ich keinen Schuß "verloren gegeben", sondern gekämpft habe. Trotzdem kamen ein paar dumme Fehler vor, ohne die ich wahrscheinlich ein paar Hits mehr gehabt hätte. Hätten sich aber nicht entscheidend auf die Platzierung ausgewirkt.

    Leider weiß ich noch immer nicht, wo genau ich im Vergleich mit allen "Spring-Gunnern" stehe (abgesehen von den drei Erstplatzierten). Weiß da jemand mehr?

    Andreas

  • Die Ergebnislisten sind ein Graus, ich habe auch gerade auf Hinweis von collector/Gerald den VISIER-Artikel korrigiert: zu den gezählten vier deutschen Startern gehörten Willy, Martin (je 117), Adam (111) und Adrian (109), azu waren im Achter-Team noch Uwe (107), Klaus (105), Erich (108) und Jörg (72) gemeldet . Da selbst Volker Blüm (den ich gerade angerufen habe) keine genaueren Infos hat, bleibt Spekulation, ob wir bei der bisherigen Sechserwertung besser abgeschnitten hätten.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Dieses Mal werde ich nicht über Ergebnisse schreiben. Es wird auch nichts über Ziele oder Parcoursaufbau gehen. Ich versuche diesmal die Veranstaltung so darstellen, wie jemand aus dem Ausland der dem FT nicht nur als Sport verfallen ist und dieses als ein Teil meines Lebens geworden ist.
    Jeder der bereits an irgendeinem FT Wettkampf teilgenommen hat, schätzt die Atmosphäre genauso wie das Schießen selbst. FT nur mit Knock Over Zielen wäre nämlich nur das, wovon wir alle geflohen sind, vom Löchlestanzen und Höchstergebnis ohne Aura drum. Auf dieses Ereignis vorbereiteten sich viele Teams aus vielen Nationen. Viele waren auch zum ersten Mal dabei und die Mannschaft aus Südafrika hat hier eine logistische Meisterleistung vollbracht. Auch die Kollegen aus Litauen und Russland haben sich angesichts der wirtschaftlichen Lage in diesen Ländern sehr angestrengt, um an dem Event überhaupt teilzunehmen. Wie traurig war angesichts dessen die Begrüßung. Ich jedenfalls habe nicht die feine englische Art erwartet. Hier muss ich natürlich zugeben, dass das sportliche Teil der Weltmeisterschaft nahezu tadellos vorbereitet wurde. Man sah sofort die Erfahrung der Engländer in Sache Veranstaltung großer FT Wettkämpfe. Viele englische Freunde, die bereits Erfahrung aus dem Wettkampf in Deutschland und Polen gesammelt haben, haben sich bei mir entschuldigt, dass es auf diese Weise geschah und dass sie keinen Einfluss auf die Veranstaltung hätten, was ich völlig verstehe. Der sanitäre Zustand auf dem Zeltplatz war am Donnerstag und Freitag eine Katastrophe und am Samstag und Sonntag war es nicht viel besser. Der Mangel an warmes Wasser und zwei Klohäuschen haben viele Teilnehmer zur Verzweiflung gebracht (geschweige von Erkältung bei 6 Grad in der Nacht). Die einzige Integrationsaktivität der Veranstalter waren zwei Abendmahlzeiten und einer Bierbude mit 3 Pfund pro Paint, wobei man um 10 Uhr das Licht ausgemacht hat. Noch vor zwei Jahren wollte ich es nicht glauben, dass BFTA einen destruktiven Einfluss auf Field Target in Europa hätte, muss ich zugeben, ich sah es mit meinen eigenen Augen. Jetzt verstehe ich auch die zurückgehende Zahl der aktiven FT Schützen in Großbritannien. Auf keinen Fall sah ich aber, dass die Englischen Schützen damit einverstanden wären. Diesen Widerspruch werde ich wohl nie verstehen. Die exzellenten Schützen aus England, Walien und Schottland waren ausgesprochen nett und hilfsbereit für uns immer noch Anfänger. Ich verstand vieles nicht in den Tagen und eins davon war die Aufstellung der Nationalmannschaften, die an verschiedenen Tageszeiten geschossen haben, was ungleiche Bedingungen bedeutete. Der Clou des Wettbewerbes war der Abschluss und die Bekanntmachung der Ergebnisse. Keiner wüsste wann, was und warum, wenn unser Volker nicht ein ernstes Wort mit dem Chief gewechselt hätte. Kurz danach stiegen alle in die Autos und die Veranstaltung war gegessen. Wäre noch nicht der nette Abend, den wir als Team mit den nette Iren verbracht haben und vieles ausgeweint und gelacht haben, könnte ich schreiben, dass die WM ein Integrationskatastrophe wäre. Ist aber nicht so gewesen. Die FT Schützen bestehen nicht nur aus BFTA und Europa geht nach Vorne. Die Iren buchen bereits Flugtickets für die WM in Polen. Ich stehe immer noch unter der Wirkung des Satzes unseres irischen Freundes: hätten alle Iren FT geschossen, gäbe es keine Probleme in Irland. Das Team aus Irland besteht aus einer Mischung aus Katholiken und Protestanten und sie sind Freunde, sie vergessen alle religiösen und politischen Unterschiede, sie sind Freunde. Sie haben zwar uns um 3 Punkte geschlagen aber keinem Team habe ich es vom herzen so gratuliert, wie diesen netten Jungs aus der grünen Insel. Nächstes Jahr wollen wir zeigen, dass europäisches FT nicht nur aus Punkten besteht. Jeder der auf der Lane mit sich und Wind kämpft, ist gleichzeitig ein Freund und wird herzlich willkommen und gefeiert. Wir brauchen keine Spalterei. Europa durch FT wächst zusammen und wir werden es beweisen. Ich freue mich schon auf Nächstes und sehe ohne Angst in die Zukunft.

    kein FWR Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von Frediee (22. September 2005 um 12:04)

  • Der freundliche Herr erklärt Adrian das Andock-Manöver der Apollo-Kapsel an das Lunar-Module!

    kennen wir doch aus dem Spielfilm "Apollo 13" ;)


    Gibt es wirklich keine besseren, ausführlichere Listen?
    Im zeitalter des Excel kann ich mir das irgendwie nicht vorstellen ...

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Adrian, beim lesen Deines Beitrags habe ich feuchte Augen bekommen. Ich empfinde es genau so. In meinem Beitrag weiter vorn erwähnte ich, daß es ein paar Kritikpunkte gegeben hatte, wollte da aber nicht deutlicher werden. Gut daß Du das gemacht hast. Was für ein Kontrast: Letztes Jahr bei uns noch saßen wir fast alle noch lange zusammen (einige - auch ich - bis weit nach Mitternacht ;-)) und haben gefeiert. Nicht nur die Sieger, sondern alle. Und diesmal? Die Sonne war noch nicht untergegangen, da war der Platz menschenleer. Traurig! Genau wie Du bin ich sehr zufrieden damit, daß es gerade die Nordiren waren, die unser Team so knapp geschlagen haben. Vielleicht hätte es sonst nicht den großartigen Abend in der Bar Seven in Shifnal gegeben. Ich freue mich schon jetzt darauf, diese und viele andere prima Jungs nächstes Jahr in Polen wiederzusehen!

  • Hallo,

    wenn man das hier so liest, dann war das wohl eine WM mit gemischten Gefühlen. So interpretiere ich jedenfalls die bisherigen Beiträge.

    Sicherlich müssen sich bei den Teilnehmern viele Eindrücke und Einschätzungen/Meinungen über den Ablauf und die Bedingungen erst noch festigen.

    Aber für uns "Daheimgebliebenen" wäre es schon sehr interessant, weitere und auch möglichst nähere Informationen über und rund um die diesjährige WM zu erhalten.

    Der Informationsfluss während der WM zu den hier Wartenden war doch recht spärlich - die Gründe hierfür sind teilweise bekannt.

    Was derzeit an Bildern und Berichten verfügbar (veröffentlicht) ist, um sich einen einigermaßen Eindruck verschaffen zu können, ist deutlich weniger als bei den meisten LM.

    Es wäre schön, wenn der ein oder andere Teilnehmer seine Eindrücke und sein Bildmaterial zu diesem, doch nicht alltäglichen Event hier oder an anderer Stelle allen Interessierten zugänglich machen würde.

    Aber vielleicht braucht es ja auch noch ein wenig Zeit, das Erlebte zu ordnen und ggf. nicht aus der Emotion heraus zu berichten.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Adrian,
    große Teile von dem was du schreibst kommt mir auch bekannt vor.
    In 2002 waren wir zur Europameisterschaft, auch in Weston Park.

    Die Preisverteilung war noch keine 10 Minuten beendet und schon bewegte sich schon eine Autokarawane in Richtung Ausgang. Die Listen mit der Plazierung war auch verschwunden und wurde erst Monate später mal im Internet veröffentlicht.

    Auch die sanitären Verhältnisse waren katastrophal. So gegen 17.00 Uhr waren die WC- Kabinen bis zum Rand vollgesch..... und nicht mehr zu benutzen.

    Und, wie bei euch, mit den Iren konnte man noch feiern. (Leider, in meinen Augen, mit zuviel Alkohol)

    Aber ansonsten war alles, auch die Organisation des Wettbewerbes, gut organisiert.

    Wenn nichts dazwischenkommt sind wir nächstes Jahr in Polen wieder dabei.

    Obba Gerrit

  • Zitat

    Original von Frediee
    ....
    Jeder der auf der Lane mit sich und Wind kämpft, ist gleichzeitig ein Freund und wir herzlich willkommen und gefeiert.
    .....

    Hallo Adrian,

    ich danke dir ganz herzlich für deine offenen Worte.

    FT ist mehr als das Zielen und Schießen auf runde Löcher in Blech.

    Die "Gegner" im Squad sind Freunde. Man freut sich mit, man leidet mit, man hilft und unterstützt sich gegenseitig im Wettkampf.

    So habe ich es jedenfalls bisher ausnahmslos kenengelernt.

    Und die Freunde kommen aus allen möglichen Ländern Europas.

    Dass die Engländer, Briten darf man ja in diesem Fall nicht sagen, die Ehre und auch Pflicht des Gastgebers nicht im Geist unseres Sportes genutzt haben ist schade, eine verpasste Gelegenheit.

    Aber ich bin mir absolut sicher, dass nächstes Jahr nach der WM in Polen ganz andere Stimmen zu hören sein werden.

    Viele Grüße

    Bernard

  • vorangestellt den herzlichsten Glückwunsch an das deutsche Team für den "sauer" erkämpften 4. Platz :huldige:!

    wenn ich als Außenstehender unterstelle, daß der Schwierigkeitsgrad des Parcours 2005 in etwa mit dem der WM 2004 identisch war, ist festzuhalten das unsere drei beständigsten Schützen (Adrian, Klaus & Wilhelm) ihre Trefferquote von 69,56% auf 73,56% (im Mittelwert) steigern konnten. Im Vergleich dazu liegt die Steigerungsrate von Ian Taylor, Andy Calpin und Terry Ord (sowohl 2004 als auch 2005 am Start) von 82,22% auf 90,45% (ebenfalls im Mittelwert).
    Schlichtweg also doppelt so groß wie die der deutschen Schützen.Was könnten die Ursachen dafür sein?
    Alles vorerst nur vage Vermutungen – 1. wir trainieren zu wenig, 2. wir trainieren zu einseitig – was könnte noch eine Rolle spielen?

    point

  • Ich kann mich der Ausführung von Uli und einiger anderer Ftler nur anschliessen,wer das beste Material hat, braucht sich einfach nur noch auf die äusseren Umstände konzentrieren,interressant wäre es doch mal zu vergleichen, wie es aussehen würde,wenn mit gleichen Waffen gekämpft würde,den ich glaube kaum das unsere Mannschaft, schiesstechnisch, sich hinter irgendjemand verstecken muss.
    Gruss Jörg