Brot als Kugelfang

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.767 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. November 2004 um 11:33) ist von Ulrich Eichstädt.

  • O.K. die Idee war etwas skurril, aber ich hatte noch ein Selbstgebackenes Graubrot (Brotbackautomat) von Dienstag, das aufgrund einer Festlichkeitsabsage irgendwie keinen Abnehmer gefunden hatte. Selber Essen wollte ich es nun auch nicht, da zum einen 3 Tage hart an der Grenze für Selbstgebackenes ist, und ich mir ja extra den Brotbackautomaten gekauft hatte um eben immer Frisches Brot zu haben, nicht um 4 Tage altbackenes herunterzuwürgen.

    Also was macht der ambitionierte Schütze? einfach so in die Biomülltonne schmeißen? Ne, das geht ja nicht. Aus irgendeinem Grund kam mir dann so die Idee mal einen Beschusstest zu machen. Ich habe in Längsrichtung einige Diabolos in das Brot gejagt.

    Das Ergebnis: Absolut sauber abgefangene Diabolos die etwa in der Mitte des Brotes stecken geblieben sind. Perfekt erkennbare Abdrucke der Züge... keinerlei erkennbare Deformation durch den Aufprall. Besser kann es mit den Gelatineblöcken der Beschussämter eigentlich auch nicht gehen. Also, bevor ich jemals wieder ein Brot wegschmeiße werde ich mal noch andere :F: Waffen daran testen. :nuts:

  • Zitat

    Original von steffirn
    nimm was anderes, mit essen spielt man nicht.

    Genau, besser das Brot nach Indien schicken oder sofort wegwerfen, man man, nu übertreibt mal nicht. ;)

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Zitat

    Original von Paramags
    Es gibt leute die würden sich auch über ein 4 tage altbackenes Brot freuen und du benutzt sowas als Kugelfang??

    Und? Die Beschussämter verwenden Gelatine, viele würden sich über ein paar Tausend Gummibärchen freuen, und zudem ist das sogar ein Tierisches Produkt. Landwirtschaftliche Produkte sind nun mal in Europa Überschussprodukte. Ob ich es nun beschieße, oder es runterwürge und Brüssel dafür 500 Gramm Getreide mehr es ins Meer kippt, freuen kann sich darüber so oder so keiner.

    Zudem ist das Produkt voll biologisch abbaubar und bindet zudem in der Produktion CO2 das im Recycling nicht vollständig wieder freigesetzt wird. Das können viele andere Produkte die hier zum Basteln oder Beschießen verwendet werden nicht von sich behaupten.

    Wenn sich hier Leute über den Dosenpfand aufregen weil sie jetzt keine Getränkedosen mehr beschießen können regt das seltsamer weise keinen auf, und das ist Ökologisch wie auch Menschlich sicher weit verwerflicher.

    Muss aber natürlich jeder selber wissen, und für sich selber entscheiden.

  • Zitat

    Original von Murat
    einfach so in die Biomülltonne schmeißen? Ne, das geht ja nicht. :

    Genau! Daß man mit Essen nicht spielt, wissen wir seit Omi uns unter Peitschenhieben eingebläut hat,
    daß der Teller leergefressen wird.

    Mit der Energie die in dem EU-Butterberg steckt, hätte Kuba Hollywood erobern können,
    oder ein paar hunderttausend wasserbäuchiger Sterbenskanidaten ein paar Milliarden Kalorien im Magen.

    Hätte, hätte der Hund nicht... und wie kommen Kühe aufs Dach?

    Wenn kein Mensch, kein Tier mehr, aus welchen Gründen auch immer, altbacken Brot essen mag oder kann,
    dann wird es immer noch der Natur zurückgeführt, auf welchem Wege auch immer.
    OK, zusammen mit den Dia(bolo)s muß es nicht gerade in die graue Tonne,
    aber wer frißt es sonst?

    Die Guten? Ja, die will ich sehen!

    Das "Wenns Tellerchen net leermachst, gibts morgen schlechtes Wetter" hätten
    sich manche besser mal nicht so zu Herzen genommen.
    Jetzt sind wir fast alle zu dick, weil wir uns eben an ein überholtes ungeschriebenes Gesetz gehalten haben.
    Hätten wir besser mal "schlechtes Wetter", dann gäbe es kein FSME, oder eine
    Borrelioseepedemie, weniger Mücken, keine Gletscherschmelze und
    keinen "Rekordsommer" á la 2003.

    Das Wetter ist gerade trotzdem schlecht, weil wir eben Energie über alles stellen, anstatt sie dort zu belassen, wo sie hingehört -
    und sei es auf dem Teller.

    Die "direkten ethnischen Nachfahren der Indianer" haben den Irak auch nicht überfallen,
    weil sie zu wenig Brot hatten, sondern zuviel davon.

    Wer gern "zu wenig Arbeit" und zuviel Vaterland hat, beschimpft Soldaten als Mörder.
    Wer jeden Tag Fleisch aus dem "Zuchthaus" auf dem Teller hat, nennt Jäger Möder.
    Und wer noch keine Legebatterie von innen gesehen hat, der hat gern dicke Eier.

    Es ist fast so, als ob sich alle Dummen dieser Welt auf einem Pol versammelt hätten und durch ihr Übergewicht die Erdachse und
    somit die ganze Welt auf den Kopf gestellt hätten.

    Keep on rotting in the free world!

    Geiz ist geil.

  • Zitat

    Original von [SemteX]
    also um die zeit koennt ich mir nimmer so nen text einfallen lassen :ngrins:

    Im Gegenteil, früher geht's nicht. :ngrins: :new16:

    Daß man ein zu altes Brot nun nicht unbedingt persönlich nach Indien bringen muß, leuchtet ein. Grundsätzlich besitze zumindest ich aber einen (hab mehrere...) ethischen Grundwert, der nun mal das unnütze Vernichten von Lebensmitteln ausschließt. Ich schieße nicht auf dann munter spritzende Joghurts, auf Eier, selbst Bierdosen leere ich vorher sorgfältig :lol: - also, das sehe ich hier also als eine Notfallbeschreibung und keinesfalls als Basteltip für jedermann!


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo,

    Also altes Brot ist nicht hart,

    kein Brot das ist hart. :(

    Es mag sein das es rein nach Ratio keine Einwende gibt auf Brot zu schießen.

    Aber erstens mir fallen eine ganze Reihe von sehr leckeren Suppen ein die mit altem knochenhartem Brot kochen kann :lol:.

    Zweitens möcht ich nicht das wieder ein Wert den Bach runter geht nur weil unser derzeitiger Wohlstand das erlaubt :evil:.

    Drittens höre ich schon jetzt die Hassprediger :new5: in der dritten Welt hungernde Gläubigen vom dekadenten Westen predigen wo man das Brot als Zielscheibe benutzt um sie zu verhöhnen.

    Für alles was wir tun sind wir auch irgendwie verantwortlich.

    Also nichts für ungut

    Acerbus

  • Tja Murat, jetzt scheint es, als würde dieser Thread zu dem werden auf das du geschossen hast. :crazy2:
    Jeder kennt das Problem: Immer nur auf Scheiben schiessen ist langweilig...
    Ich glaube, hier wurde schon so auf ziemlich alles geschossen, was man sich vorstellen kann, einschleißlich des fast schon legendären "Joghurt im Badezimmer".
    "Mit Essen spielt man nicht", das hat mir meine Mutter auch immer gesagt. Das sitzt drinnen, so stark, daß ich mir beim Ziehen und Beobachten der kleinen Käsefäden beim schweizer Fondue immer noch schuldig vorkomme :nuts:
    Ich schlage vor, du schaffst dir diese neue Super-Meerschweinchenzüchtung aus Peru an. Die kannst du mit dem trockenen Brot füttern und später schlachten und dir schmecken lassen. Dann ist der Nahrungskreis wieder geschlossen.
    Tauben im Park füttern ist auch noch drin, obwohl das schon wieder eher halblegal ist. Du kannst auch in den Wildpark fahren und es an die Schweine verfüttern, obwohl die meist satt sind, weil es einfach zu viel hartes Brot in Deutschland gibt.
    Also, wenn du dem Brot demnächst getreidefremde Ballaststoffe zufügst, dann mußt du das ja nicht unbedingt hier erwähnen ;)
    Abschließend gesagt:
    Das Leben ist ein hartes Brot,
    man ißt es, wenn auch nur aus Not,
    und doch, verzeih wenn ich's erwähne,
    macht hartes Brot auch scharfe Zähne :ngrins:
    q.e.d.
    Gruss
    Ralph

    2 Mal editiert, zuletzt von ivtu (6. November 2004 um 10:27)

  • Also ich verstehe das Gezeter nicht so ganz. Die Idee ist wirklich unkonventionell, aber wem wird dabei geschadet - wem hätte man mit diesem alten Brot noch helfen/ eine Freude bereiten können?
    Aber ob selbst die "Bremer Tafel" (Verein, der aus Lebensmittelspenden Bedürftige verköstigt) hätte vielleicht die Nase ob des alten Brotes gerümpft.
    Und nach Afrika schicken... ha, ha, ha! Die Floskel der Gutmenschen ( siehe auch -> Brot statt Böller).

    Okay, dass man mit Lebensmitteln nicht spielt und damit vernünftig umgehen soll - klar. Das haben wir alle zu Recht so gelernt.
    Doch was habe ich in meiner Junggesellen-Zeit so wöchentlich an Lebensmitteln entsorgt, weil es zuviel war und ich nicht alles geschafft habe und auch die meisten Portionen nicht immer single-gerecht sind oder die single-gerechte Portionen doppel soviel kosten (bezogen auf den Kilopreis).

    Machen wir uns doch nichts vor und behaupten, wir essen sechs Tage lang an dem Graubrot, damit das alle wird und wir nichts wegschmeißen müssen.

    =================


    Wo liegt denn die Grenze für Lebensmittel und die des guten Geschmacks, das heißt jener Schwelle, an der wir mit solch moralischen Vorstellungen wie 'mit Essen spielt man nicht' aufwarten müssen?
    Ist ein zehn Tage altes, grün verschimmeltes Brot noch Lebensmittel oder Biomüll?
    Darf man auf Biomüll schießen?

    Ist das Lebensmittel immer Lebensmittelm, weil es als solches angebaut, gezüchtet, bzw. hergestellt wurde?

    Was ist aber, wenn man nicht mit "Wackelpudding" und "Brot" spielt und dies zu Beschuss-Zwecken benutzt, sondern man von "Ballistischen Gelantine-Blöcken" und "Sauerteig-Geschoss-Absorber-Batzen" spricht?

    Ist dann ein Brot-ähnlicher Gegenstand noch ein Lebensmittel oder wegen seines Verwendungszwecks nur ein Haufen Mehl mit Sauerteig?
    Darf man in diesem Fall auf den Mehl-Klumpen nach Herzenslust - und frei von moralischen Grundsätzen - schießen?

    Ich denke ja, auch wenn es auf dieser Welt Menschen geben sollte, die auch Kugelfänge essen würden.

    Fördermitglied des VDB.

  • Wow Rübezahl, ich bin beeindruckt.

    Das Sammelsurium an Gedankengängen das Du niedergeschrieben hast, das hat was. Gefällt mir sehr gut und ich stimme überein. Auch auf die Gefahr hin, dass viele Leser nicht verstehen werden was Du letzendlich damit zum Ausdruck bringen möchte´st halte ich es für eine Bereicherung.

    Leider hast Du meiner Meinung nach recht mit Deinen Aussagen, auch wenn sie auf den ersten Blick sehr weit hergeholt wirken.
    Schön das Du den Mut hast Gedanken niederzuschreiben und nicht alles so aufzubereiten dass es auch "der Letzte" versteht, oder mit einem strukturierten Aufbau versucht hast dem Ganzen einen logischen touch zu verleihen.

    Auf das die Menschen sich darüber streiten und in zwei Lager spalten mögen und es uns somit leichter fällt sie zu unterscheiden. "

    Aber ich bin da skeptisch"

    Gruß MOA

  • Ich lach mich weg mit dem Rübezahl!!

    Im Focus gibts eine Kolumne " Hier schreibt Harald Schmidt"
    Ich würde es durch "Hier schreibt Rübezahl ersetzen........

    Naja wisst ihr wieviel Essen in Deutschlands Kantinen weggeschmissen wird. Vor allem in Internaten / Ganztagsschulen usw und auch Bundeswehrkasernen.
    Da wird teilweise sehr gutes Essen zurückgeschmissen.
    Ich war mal in München in einer Kantine, die Jungs um mich herum hatten scheinbar ne Abneigung gegen Zanderfilet, und da sie schon im Begriff waren, sich zur Abfalltonne zu begeben, hab ich laut "Stopp - Lad´es auf meinen Teller" geschrien. Ich war selig!!!!!!! Soviel Zanderfilet nur für mich-----das gleiche Schauspiel neulich mal wieder, es gab Hirschkeule ( !!!!!!!! ) mit Rotkohl und Knödel.......... wollte keiner!!!!

    In jedem Krankenhaus ist es dasselbe, dort ist das ganze aber auch etwas verständlicher.....das obligatorische schwarze, zähe, billige Krankenhausvollkornbrot ist nunmal nicht jedermanns Sache.
    und auf dieses Brot könnte man ruhig schiessen ............

    MfG Anschützsepp

  • Jeder der hier zum dem Thema schreibt hat in gewisser Hinsicht recht.

    Jeder muß auch selbst wissen worauf er schießt. Ob die Schwiegermutter, der Nachbar, altes Yoghurt oder Brot.

    Nur wer, wie meine Generation, noch miterlebt hat was Hunger ist, hat so sein Problem mit dem Schießen auf Lebensmittel. Vor allem was Brot betrifft.

    Es gibt gewisse Grenzen die man in der Öffentlichkeit nicht überschreiten sollte. Darunter fällt, meiner Meinung nach, auch das Schießen auf Lebensmittel.

    Und dies dann in einem Forum veröffentlichen. Nein Danke.

    Der Schießsport hat keinen Nutzen davon.


    Gerrit

  • Ich bringe es für die Immer-noch-Zweifler auf einen kurzen Satz:

    Mir ist es völlig egal, auf was ihr schießt, solange dies nicht hier im Forum veröffentlicht wird.

    Ich hab nämlich keine Lust, mal ein CO2AIR-Zitat irgendwo aus dem Zusammenhang gerissen im "Hohl-SPIEGEL" oder sonstwo in der Presse zu lesen. Da sind dann nämlich keine Fußnoten mit Erklärungen dran.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...