Schiessen ohne Patrone

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.038 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Januar 2005 um 18:05) ist von Flammpanzer.

  • Dass man ein Federdruck-Luftgewehr nicht ohne Geschoss "abfeuern" sollte ist klar - die Feder wird durch den fehlenden Widerstand beschädigt (überdehnt?).
    Wie ist das bei Gaswaffen? Hier wird die kinetische Energie des Hahnes über einen hinterfederten Bolzen auf die Patrone übertragen (bei den meisten Pistolen und Revolvern).
    Für "Trockenübungen" benutze ich gerne meinen Gasrevolver (der hat einen richtig schön "hakeligen" Abzug im DA-Modus).
    Habe gehört dass es für solche Trockenübungen mit scharfen Waffen extra Blindpatronen gibt.
    Muss ich meinen Gasrevolver mit abgeschossenen Patronen laden oder ist es da egal?
    Wie ist das mit meinem LEP-Revolver? Bei einer nicht aufgepumpten Patrone bietet der Stift im Patronenboden auch keinen Widerstand (obwohl der im aufgepumpten Zustand auch nur eine "Initialzündung" für die Druckfreigabe weitergibt und keinen allzugrossen Widerstand bieten kann)

    Viele Grüsse
    Andreas :)

  • Einem Grossteil der Revolver sollte ein Trockenabschlag nicht allzuviel ausmachen.

    Aber der Anschlag gegen den Rahmen ist härter als der auf ein Zündhütchen, das ja erst verformt werden muss.
    Leider bringt eine abgeschossene Patrone da nichts, denn die bietet ja irgendwann keinen Widerstand mehr und der Hahn schlägt nur noch auf den Rahmen.
    Speziell mit den billigen Italienern sollte man aufpassen, da auch die Hähne aus qualitativ nicht sehr hochwertigem Zinkdruckguss bestehen.
    Da kann es durchaus zum Bruch des Hahns kommen.

    Bei Pistolen gibt es einige Modelle, bei denen der Schlagbolzen keinen vorderen Anschlag besitzt, also seine Rückholfeder vollständig zusammendrückt.
    Das die Feder das auf Dauer nicht mitmachen muss, ist wohl klar.
    Hier kann aber eine abgeschossene Patrone helfen, denn weiter als 1-2mm lässt sich das Zündhütchen nicht verformen und wirkt weiterhin als Anschlag.
    Für den Hahn der Pistole gilt aber wieder das gleiche wie für den Revolver, ist das Zündhütchen platt, schägt der Hahn voll gegen Schlitten bzw. Sicherung.
    Bei Pistolen mit Trägheitsschlagbolzen, wo der Hahn immer gleich aufschlägt, ist es egal, ob eine Patrone drin ist, da ist nur auf den Bolzen selbst zu achten.

    Bei LEPs sollte man auf den Einsatz leerer LEP-Patronen verzichten, denn die Dichtungen werden dabei auch belastet, und das ohne Gegen-Luftdruck.

    Randfeuer-PAKs, also im Kaliber 6mmFlobert oder .22Knall, sollte man nie trocken abschlagen, da schlägt der Hahn oftmals bis auf den Lagerrand durch.

    Echte Pufferpatronen für PAKs wären eine Lösung, jedenfalls für Revolver und gewisse Pistolen, nur leider gibt es sie nicht.
    Die Herstellung ist wohl zu teuer.
    Der Schlagbolzen wird dabei von einem gefederten Messingstück sanft abgebremst.

    Stefan

  • Hi,

    um welchen Gasrevolver handelt es sich denn? Bei einer Umarex Python z.B. ist es egal, da der Hahn sowieso abbricht wenn seine Zeit gekommen ist, egal ob du mit, oder ohne Patrone abschlagen lässt, bei einer RECK Cobra ist es auch egal, da der Hahn derartig stabil ist, daß er gewöhnlich das Letzte ist, was an dieser Waffe kaputt gehen kann, wie gesagt man müsste wisssen worum es sich handelt, um was genaues zu raten!

    bis denn Klikaha

    ....einer wartet immer!

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Einem Grossteil der Revolver sollte ein Trockenabschlag nicht allzuviel ausmachen. Speziell mit den billigen Italienern sollte man aufpassen, da auch die Hähne aus qualitativ nicht sehr hochwertigem Zinkdruckguss bestehen. Da kann es durchaus zum Bruch des Hahns kommen.

    Das kann ich leider bestätigen:

    ich saß in meinem Kämmerlein und spielte so mit der Umarex Python rum (zarte 17 kg Abzugswiderstand bei DA!) und zog ein paar mal ab.
    Plötzlich katapultierte sich ein Metallteil der die Luft. Ich dachte 'nanu, Patronenauswurf beim Revolver, noch dazu wenn nicht geldaen?'.

    Aber es war dann doch 'nur' ein Stück des Hahns, das abgebrochen war.

    Ich hatte mir dann fü 12,- DM (anno 1991) noch einmal einen neuen Hahn gekauft, aber der erlitt Silvester MIT Munition das gleiche Schicksal.

    ==============

    Bei Frankonia, Kettner & Co. bieten die für die scharfen Waffen sogenannte Pufferpatronen an. Offenbar Voll-Alu-Stücke, bei denen an Stelle des Zündhütchens ein Stück Gummi als Puffer sitzt.
    Zumindest für Revolver sollte man die Dinger duch zusägen oder feilen passend für die Gaswaffe bekommen können (oder mal den BüMa fragen).

    Doch aufgrund der hohen Preise (ca. 7,- EUR pro Stück), habe ich bis heute auf diese Anschaffung verzichtet.

    Fördermitglied des VDB.

  • Vielen Dank für eure Beiträge!
    In meinem Fall handelt es sich um einen normalen älteren ME 38 Gasrevolver - bei dem macht der Hahn eigentlich einen recht stabilen Eindruck. Bei der neueren Version sieht man am Hahn noch die Gußnähte... :new16:

    Viele Grüsse
    Andreas :)

  • 5-atü:
    Habe nachgesehen: die Pufferpatronen kosten tatsächlich ca. 7 Euro/Stück und man wird sie nachbearbeiten müssen..... :confused2:
    Nachdem der Hahn meines alten ME-Revolvers aus Stahl zu sein scheint werde ich wohl "einfach so" trocken schießen.

    Viele Grüsse
    Andreas :)

  • Auch falls jetzt gleich wer motzt :confused2:

    Ich halte es noch immer so, nur in den allerallerseltensten Fällen mal trocken abzukrümmen, weil ich alleine wegen dem Durchladen mal einen Griffstückbruch bei einen Valtro 98 Civil hatte (was eh das totale Trümmerteil ist, aber das ist nur meine persönliche Meinung.... *zum Bestand umdreh und fiesgrins).

    Wenn es irgendwie geht, einfach mal von Sylvester die abgefeuerten Hülsen aufsammeln. Da macht jeden noch ca. 10 Abschläge mit.

    Kann Aberglauben sein, aber seitdem ist bei mir nichts mehr passiert.... :huldige:

    A diplomate is a human being, who speaks out, what he's not thinking...

  • Eine weitere Alternative - zum preisgünstigen "Schießen" in geschlossenen Räumen, OHNE Gehörschutz und RG-Kompensator:

    Zutaten:
    - alte, abgeschossene Platzpatronen in 9mmK (Revolver)
    - dies roten 8er- oder 12er Ringe für Spielzeugrevolver.

    Zubereitung:
    Man nehme die alten 9mm-Hülsen und entferne hinten das Zündhütchen; genauer: die silberne Kappe. Darunter kommt dann der kleine Hügel zum Vorschein (der ja sonst als Amboss für das Zündhütchen dient).

    Dann nimmt man die "Munition" von den Spielzeugreolvern und teile sie in "Einzelschüsse" auf. Nun nimmt man eine kleine Schere (sehr gut: eine Nagelschere) und schneide die Unterseite der Hütchen so bündig, dass kein Rand mehr übersteht. Danach schneidet man oben von der Kunststoffhülse gut zwei Millimeter Rand ab, so dass noch gut 1-2 mm Rand stehen bleiben.
    Diese Kunststoff-Teile drückt man bei der Metallhülse an die Stelle, wo früher das originale Zündhütchen saß.

    Fertig ist die gefahrlose Indoor-Munition, die zwar PENG macht, aber wenig Hörschaden und Schmauch hinterlässt. Viel Spaß!

    Fördermitglied des VDB.

  • Gute Idee!

    Danach aber trotzdem Waffe ultra-sauber putzen!
    Die Rückstände aus den Knallhütchen sind höllisch korrosiv.

    Meine Spielzeugwaffen in der Kinderzeit wurden natürlich nicht geputzt.
    Nach kurzer Zeit waren die Metallteile derart aufgeblüht bzw. verrostet, das die Funktion nich mehr gegeben war.

    @Mr.Linkdead:
    Deine Valtro war dann wohl eine der schlechteren.
    Ich kenne zwei, die zusammen wohl eine vierstellige Schusszahl erreicht haben und nur durch den KWS an Silvester keinen Ausgang mehr bekommen.

    Stefan

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Gute Idee!

    Danach aber trotzdem Waffe ultra-sauber putzen!
    Die Rückstände aus den Knallhütchen sind höllisch korrosiv.

    Meine Spielzeugwaffen in der Kinderzeit wurden natürlich nicht geputzt.
    Nach kurzer Zeit waren die Metallteile derart aufgeblüht bzw. verrostet, das die Funktion nich mehr gegeben war.

    [...]

    Stefan

    Vielleicht sollte man dann in die Blechhülsen Watte oder dergleichen stopfen, um ein Austreten des Schmauchs in die Patronenlager und den Lauf zu vermeiden?
    Das *Peng* wird man ja trotzdem hören.

    Nur so ne Idee.

    Fördermitglied des VDB.

  • Moin Leute,
    hatte gerade Langeweile und wollte hier auch mal meinen Senf dazugben:

    Es wäre zunächst warscheinlich am einfachsten, wenn man bestehende,passende,leergeschossene Platzpatronen verwendet.

    Das Zündhütchen ist am leichtesten zu entfernen, indem man es mit einer nadel von innen durch die "Zündkanäle" raushaut - Schonmal kein Problem...
    Dabei bleibt die Patrone von außen völlig unbeschadet, also ideal.

    Dann kann man einfach von Innen den Patronenboden im Duchmesser des Zündhütchens mittig duchbohren.

    Nun setze man ein zylinderförmiges Stück strapazierfähiges Gummi in die Bohrung und fülle die Patrone von vorn mit Epoxidharz o.ä. auf.

    Fertig ist die "Trockenmunition" !

    Ich glaub das ist einfacher als die Teile, die für die scharfen Kaliber sind, zu konvertieren.
    Was meint ihr dazu ?
    Ist das haltbar genug ?
    Welches Material wäre als Gummipuffer geeignet ?
    Radiergummi ???

    Ach ja:
    Bei Revolvermuni sollte man dann aber die mit Plastikkappe nehmen.
    Die gefaltete Muni kratzt ordentlich in den Patronelagern und passt auch nicht immer, da sie sich ja "aufgefaltet" hat.

    MfG
    Björn

    PS.:
    Lustige Idee, das mit den Zündplätzchen...
    Werd´s mit Watte im vorderen Teil der Patrone -vielleicht- mal ausprobieren...
    Die Rückstände davon sind wirklich "ultra korrosiv"

  • Nochmal zu den Zündplätzchen:

    Probleme könnte es geben, wenn der Gasdruck der Spielzeugmuni ausreicht, um die Watte in der gesamten Waffe zu verteilen (bei Revolvern)
    Bei Pistolen wird sie wohl "nur" im Lauf sein...

    Könnte man nicht ein feines Sieb o.Ä. verwenden um die Watte zurüchzuhalten ?
    Naja wird vielleicht auch zu aufwendig...
    ...oder doch nicht ?

  • Zitat

    Original von bfo
    Was meint ihr dazu ?
    Ist das haltbar genug ?
    Welches Material wäre als Gummipuffer geeignet ?
    Radiergummi ???

    Kingt gar nicht schlecht.

    Radiergummi ist aber wohl nicht so geeignet, dürfte zu weich sein und sich zudem recht schnell zerbröseln. Ich denke im Low-Kost-Bereich könnte ein mit der Gürtelstanzzange ausgestanztes Stück Fahrradflicken die bessere Wahl sein.

    Eventuell könnte man auch in der Loch vom Zündhütchen einfach und ohne Aufbohren etwas Acryl-Dichtmasse einfüllen... könnte zu weich sein, währe aber sicher einen Versuch wert.

    Oder Du nimmst gleich Dein Epoxidharz auch als Aufschlagfläche. So weich ist ein Zündhütchen ja schließlich auch gar nicht mal.

  • Sehr interesante Beiträge, den der sichere Umgang
    mit einer Waffe will geübt sein.
    Hierbei könnten die selbst gebauten "Pufferpatronen"
    sehr nützlich sein.

    Gruß Fred

    Fred

  • n'Abend zusammen, was als Puffer auch in Frage kommt, wäre Heißkleber.
    Den hab ich zumindest verwendet. Einfach in die Öffnung für's Zündhütchen spritzen und die Patrone auf eine glatte Oberfläche stellen

  • also bei egun.de gibs auch pufferpatronen sogar günstiger als 7€ leider nicht für schreckschuss...
    wenn mal jemand welche bastelt und die "funktionieren" würd ich dem gern nen paar abkaufen

  • Bei den gefalteten Revolver-Patronen, kann man ja vorne den aufgespreizten Teil auch absägen und den Grat abfeilen... dann kratzt da auch nix mehr...

    Alles in allem gute Ideen und bestimmt mal einen Test wert, wenn ich in Bastellaune bin... (aber letztere kommt eher dem Mopped zu gute ;) )

  • Zitat

    Original von Dodger00
    Bei den gefalteten Revolver-Patronen, kann man ja vorne den aufgespreizten Teil auch absägen und den Grat abfeilen... dann kratzt da auch nix mehr...

    Alles in allem gute Ideen und bestimmt mal einen Test wert, wenn ich in Bastellaune bin... (aber letztere kommt eher dem Mopped zu gute ;) )

    Aber immer dran denken:

    "Repariere nichts was nicht kaputt ist !!!"

    ... *lol* ;) :laugh: