Was zum nachdenken !?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.423 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Mai 2004 um 22:37) ist von Bambusbieger.

  • Abgesehen davon dass es immer bedauerlich ist wenn es zum dienstlichen Schusswaffeneinsatz kommt, muss man im beschriebenen Fall davon ausgehen dass die Schuld b.w. das auslösende Moment einwandfrei beim Geschädigten liegt!

    Ausserdem sollte nicht der unangenehme Nebeneffekt ausser Acht gelassen werden dass Polizeibeamte durch solche Vorfälle psychisch stark unter Druck gesetzt werden. Dadurch könnte es tatsächlich zu Überreaktionen durch Beamte bei Personen- oder Verkehrskontrollen kommen.

    Wer in seinem Bekanntenkreis erlebt hat, wie ein Polizeibeamter trotz gerechtfertigter Schussabgabe aus der Dienstwaffe, an den psychischen Belastungen und Selbstzweifeln leidet, weiss wie der beschriebene Vorfall das weitere Leben der Beiden erwähnten Polizeibeamten erschweren und verändern wird!

    Gruss
    Alfred

  • hallo,

    ich will hier nicht den mann, der die schreckschusswwaffe gezogen hat in schutz nehmen, oder den bzw die polizisten, die ihre schusswaffe benutzt haben,kritisieren.

    ich möchte nur zeigen, wie schnell eine gezogene schreckschusswaffe zu einer ernsten gefahr wird, sei es polizeibeamten oder einem angreifer gegenüber.

    mein gedankenspiel war halt, wenn ich ne ssw zur selbstverteidigung führe,muss ich auch damit rechnen, dass der angreifer diese als echte ansieht und als konsequenz evtl auch eine echte zieht.

    ich halte schreckschusswaffen, eben aus diesen grund als ehr ungeeignet zur selbstverteidigung.

    cz75

  • Und wieder einmal sind mer in ner moralischen Zwickmühle...
    Auf der einen Seite gibt es die Leute, die verantwortungsvoll mit ihren Wummen umgehen und auf der anderen Seite die Deppen, die nur Scheiß im Kopf haben.
    Sollte man wegen solchen Fällen das Waffg verschärfen?
    Ich weiß es nicht, letztendlich finde ich es nur traurig das es immer wieder Idioten gibt, die das nicht begreifen das Gaser auch Waffen sind und damit nur Mist machen. Vorallem tun mir aber die Polizisten Leid, die feststellen mussten, dass die Waffe "unecht" ist.
    Ich denke nicht, das wir dieses Thema nutzen sollten uns darüber die Köpfe zu zerbrechen, ob es sinnvoll ist oder nicht einen Gaser als Selbstschutz mit sich zu führen, das steht glaub ich außerhalb der Debatte.
    Vielmehr sollte man sich gedanken darüber machen, was man mit einer solchen Pistole anrichten kann, nicht nur an sich sondern auch anderen Personen und solche Artikel dazu nutzen ein wenig sensibler und vorsichtiger an das Thema Gaser ran zu gehen. Soll nicht heißen, dass ich gegen die Dinger bin, nur gegen dumme Besitzer.
    Gruß
    tobs

    Waffen:
    - Walther P99 Nickel
    - Kimar Mod.92 bicolor

  • Sicher kann sowas auch passieren, wenn man einen bösen Buben mit einer Schreckschusswaffe bedroht. Da muß man für sich selber entscheiden, wieviel Risiko man eingeht. Allerdings bin ich der Meinung, wenn man schon eine Waffe zieht, dann zieht man sie um zu schießen, nicht um damit herumzudrohen.
    Das Verhalten der Polizeibeamten war absolut korrekt. Wenn ich allerdings sowas lese

    Zitat

    "Natürlich muss wie immer in solchen Fällen geprüft werden, ob irgendein schuldhaftes Verhalten der beteiligten Polizeibeamten vorliegt",


    dann weis ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wenn ich mit einer täuschend echt wirkenden Waffe auf einen Polizisten ziele, muß ich damit rechnen, eine Bleivergiftung zu bekommen. Denn selbst ein Volltrottel weis, daß die Herren nicht mit Erbsenpistolen herumlaufen.
    Wer so einen Unsinn macht, ist selber schuld. Wer dann untersuchen möchte, ob der Beamte nicht eventuell doch das :F: hätte sehen können oder den gesperrten Lauf der Waffe hätte erkennen können, der hat auch einen an der Waffel. Ist nur meine Meinung.

    Gruß
    Klaus

    Man kann ja mal beide Augen zudrücken. Es müssen ja nicht die eigenen sein. ;)
    Exkommunizierte Member und Veteranen sind was besonderes :D

    Einmal editiert, zuletzt von K.D. (2. März 2004 um 21:59)

  • Ich versteh nicht wieso die Polizisten nicht in den Arm schießen. Sind die so schlecht in schießen das sie den nicht treffen oder wie ?

    mfg
    Logo

  • Mein vollstes Verständnis für die Polizisten!!!
    Denn ich glaube, wir alle wissen, dass fast alle auf dem Markt angebotenen SSW täuschend echt aussehen. Und somit kann ich auch die Reaktion verstehen.


    Man kann ja eine Menge Mist machen und auch mal versuchen, mit einer Wasserpistole eine Bank auszurauben, sich mit nem Dösken Pfefferspray gegen einen Kampfhund zur Wehr setzen... schon blöd genug - aber auf (scharf) bewaffnete mit einer Gasknarre zielen???
    Der Mann gehört zu seiner eigenen Sicherheit lebenslang in Sicherungsverwahrung!

    KINDER! Macht so etwas bitte nie nach (auch nicht zuhause)!

    Fördermitglied des VDB.

  • Liest sich wie ein klassischer Fall von SBC (suicide by cop). Der Typ wollte wahrscheinlich erschossen werden...

    In solchen Fällen denkt meistens niemand daran, wie so etwas einem Polizeibeamten danach psychisch zusetzen kann. Ich habe selbst schon von Fällen gehört, wo Polizisten daran zerbrochen sind und auch den Dienst quittiert haben, weil sie jemanden erschossen hatten (obwohl es das einzige war, was sie in dieser Situation haben tun können).

    Zum Thema "In den Arm schießen": Versuch mal, ein sich bewegendes Ziel so genau zu treffen... das ist einfach sauschwer und mehr oder weniger zu einem großen Teil Glückssache. Obwohl die Polizei hierzulande sehr zögerlich mit dem Schußwaffeneinsatz umgeht (manchmal sogar zu zögerlich) gibt es immer wieder ziemlich krasse Fälle. Vor einigen Jahren ist es zum Beispiel vorgekommen, daß zwei Polizisten einen Behinderten im Rollstuhl mit einer Plastik-Kalashnikow im Wald angetroffen haben. Die haben dann zig Schüsse auf den abgegeben, sogar nachgeladen, obwohl der das Feuer ja schlecht erwidern konnte... schon seltsam. Aber sowas ist ja glücklicherweise ein Einzelfall.


    Gruß,
    harhuettne

    It's the same old tune, fiddle and guitar
    Where do we take it from here?
    Rhinestone suits and new shiny guns
    We've been that same way for years

  • Zitat

    Original von Logo
    Ich versteh nicht wieso die Polizisten nicht in den Arm schießen. Sind die so schlecht in schießen das sie den nicht treffen oder wie ?

    Hi Logo,

    bei den 12 Schuss die man übungsweise pro Jahr als Polizeibeamter im normalen Regeldienst abgibt, brauche ich Dir nicht sagen wie hoch die Trefferquote auf ein statisches Ziel (Schiesstand oder Schiesskeller) ist??
    Das treffen eines bewegten Armes unter absoluten Stressbedingungen gibt es vermutlich nur im Fernsehen.

    Ausserdem muss die Entscheidung bei einer (auch nur vermeintlichen) Bedrohung mit einer lethalen Waffe in Sekundenbruchteilen erfolgen.

    Der Polizist befand sich in einer klassischen Notwehrsituation, der zweite feuernde Beamte in einer klassischen Nothilfesituation, natürlich nur nach meiner unmassgeblichen Meinung!

    Gruss
    Alfred

  • Schlimm finde ich nur dass unsere Polizei primär immer in Verdacht gerät nicht angemessen gehandelt zu haben. Hinter einer gezogenen Waffe steht immer die Absicht jemanden zu verletzen oder zu töten. Warum muss sich hier ein Polizist Gedanken machen ob er sich wehren darf oder nicht. Sollte in diesem Fall ein Beamter zur Rechenschaft gezogen werden könnte ich unsere Rechtsprechung nicht mehr verstehen.

    Aber das habe ich damals schon im Juni 1993 in Bad Kleinen auch nicht verstanden...

  • Hier in dem Kaff aus dem ich komme stand vor ein paar Wochen mal in der Zeitung, daß ein Polizeibeamter zu einer Wohnung gefahren ist weil eine Frau angerufen hat, die von ihrem Lebensgefährten mit einem Messer bedroht wurde und dieser kurz vorher die Tür zur Wohnung eingetretn hat. Also schon eine potentiell gefährliche Situation. Der Beamte kommt also da an, wird ebenfalls mit dem Messer bedroht, und was tut er: Zieht sich zurück, um "nicht von der Schußwaffe Gebrauch machen zu müssen." Mußte erst minutenlang auf Verstärkung warten bis der Typ schlußendlich gemeinsam überwältigt werden konnte.

    Soll das jetzt zur normalen Vorgehensweise werden, daß man ein Opfer mit einem bewaffneten, höchst aggressiven Täter alleine läßt, nur um nicht von der Waffe Gebrauch machen zu müssen? In der Zwischenzeit hätte in der Wohnung alles passieren können, und die Polizei steht draußen und wartet.

    Wenn man bedenkt, daß Polizisten grundsätzlich bei quasi jedem Schußwaffengebrauch mit einem Verfahren rechnen müssen und immer Schwierigkeiten kriegen, wundert mich gar nichts mehr. Klar sollte der Finger nicht zu locker am Abzug sitzen wie z.B. in den USA, aber wenn man die Waffe gar nicht mehr einsetzen darf kann man's gleich wie in England machen wo die Bullen unbewaffnet rumlaufen.


    Gruß,
    harhuettne

    It's the same old tune, fiddle and guitar
    Where do we take it from here?
    Rhinestone suits and new shiny guns
    We've been that same way for years

  • Zitat

    Original von cz75
    mein gedankenspiel war halt, wenn ich ne ssw zur selbstverteidigung führe,muss ich auch damit rechnen, dass der angreifer diese als echte ansieht und als konsequenz evtl auch eine echte zieht.


    Hi !

    ..haben wir hier doch alles schon zigmal durchgekaut ..

    Wenn ein Angreifer arges im Schilde führt (und das ist so, sonst würde er nicht angreifen ;) ) dann zieht er die Waffe vor dem Angriff und lässt es nicht erst drauf ankommen !

    Gruss, Jörg

  • Zitat

    Original von Logo
    Ich versteh nicht wieso die Polizisten nicht in den Arm schießen. Sind die so schlecht in schießen das sie den nicht treffen oder wie ?

    Das Problem bei Treffern in die Extremitäten (Arm oder Bein) ist anatomisch einfach der, daß dort überall Arterien laufen. Wenn diese dabei verletzt werden, ist das Opfer schneller verblutet als man schauen kann.

    Auch sind Treffer in bewegliche schlanke Ziele (Arm) für einen ungeübten Schützen nicht gerade einfach (Thema Schießausbildung bei der Polizei und BW wurde hier schon öfters angesprochen)

    Die allgemeine Meinung "nur in den Arm getroffen" ist nicht richtig, wenn man glaubt damit gravierende Folgeschäden ausschließen zu können.

  • [quote]Original von ManEater

    Das Problem bei Treffern in die Extremitäten (Arm oder Bein) ist anatomisch einfach der, daß dort überall Arterien laufen. Wenn diese dabei verletzt werden, ist das Opfer schneller verblutet als man schauen kann.

    quote]

    Rumpftreffer (egal, ob Thorax oder Abdomen) sind definitiv gefährlicher als Extremitätenverletzungen, da u.a. die primäre Wundversorgung viel schwieriger ist, vor Ort Blutstillung kaum bis garnicht möglich ist, Organe perforiert werden können (muß bsplw. bei Milz- oder Nierenverl. sehr oft durch Ektomie des ganzen Organs behandelt werden), usw.

  • Es ging nicht darum ob Rumpftreffer gefährlicher sind, sondern um die Frage warum nicht in den Arm geschossen wird, was allgemein als vermeintlich wenig lethal angesehen wird.

    Mit 9 mm para etc. (besonders auf kurze Entfernung abgegeben)verursachte Wunden sind eben grundsätzlich als gravierend anzusehen.

    Ich wollte mit dem Post eigentlich nur darauf hinweisen, daß die berühmten Treffer in Arm und Bein (wie man sie in Action-Filmen immer wieder sieht, der "Held" rennt unbeeindruckt weiter ...) in der Realität ganz anders verlaufen.

  • Zitat

    Original von ManEater
    Es ging nicht darum ob Rumpftreffer gefährlicher sind, sondern um die Frage warum nicht in den Arm geschossen wird, was allgemein als vermeintlich wenig lethal angesehen wird.

    Wenn polizeilicher Schußwaffeneinsatz notwendig ist, dann sollte dieser gezielt staatfinden; neben Rumpf und Kopf bleibt dann eben nicht mehr viel; bei schneller Versorgungsmöglichkeit (und der ist bei Polizeipräsenz wohl gegeben), dürfte ein Extremitätentreffer seltenst letal enden (ist natürlich nicht ausgeschlossen bei direktem Treffer der großen Gefäße im proximalen Bereich).

    Zitat

    Mit 9 mm para etc. (besonders auf kurze Entfernung abgegeben)verursachte Wunden sind eben grundsätzlich als gravierend anzusehen.

    ..vor einiger Zeit waren die Verletzungen durch 9 ParaVM-Geschosse nicht zwangsläufig gravierend; mittlerweile sieht´s anders aus, wobei unsere Polizeien immer noch Mun mit vergleichsweise moderater Zielwirkung nutzen.

  • ... nach dem Gesetz von Murphy wird eben der größtmögliche Schaden eintreten, wenn überhaupt was passiert.

    Nach den Schießkünsten unserer Polizei zu urteilen (jedenfalls der Polizisten die ich so kenne ... *lol* :crazy2: :nuts:) kann man getrost davon ausgehen, daß die froh sind den Täter auf 10 m überhaupt zu treffen ganz zu schweigen von "Waffeneinsatz gezielt staatfinden"

    Im oben beschriebenen Beispiel belief sich die Polizeipräsenz auf 2 Streifenbeamte die nach Anruf mal vorbeischauten, ob die zu einer schnellen Versorgung fähig sind möchte ich nun doch eher bezweifeln.

    Ansonsten stimme ich deinen Ausführungen grundsätzlich zu.

  • Die Reaktion der Polizisten halte ich auch für absolut angemessen.

    Hier wird viel diskutiert über "hätten die nicht..." oder "könnte man nicht..."

    Überlegt Euch mal, ob Ihr die Zeit habt, alles mögliche gedanklich durchzuspielen, wenn Euch plötzlich einer mit ner Waffe gegenübersteht!!!
    Es kommt doch viel zu häufig vor, daß die Polizei "unterreagiert" und dann einer von Ihnen dran glauben muß, weil der Verbrecher nicht erst "Halt stehenbleiben, oder ich schiesse" gerufen hat.
    Die Presse bringt´s dann oft auch noch so:
    Der Polizist hat dann eben Pech gehabt und der Verbrecher ist schuldunfähig oder wird therapiert!!!

    Nix da!
    Andersrum muss es laufen!
    Hier wird keiner gezwungen, eine Waffe auf jemand anderen zu richten!
    Also ist der Tatbestand der Notwehr erfüllt!

    Ich kann als Polizist ja wohl schlecht erst noch fragen:
    -Ist das auch eine echte Waffe?
    -Wollen Sie denn auch schiessen?

    Und dann geht der Typ vielleicht auch noch bis ganz dicht dran und verletzt den Beamten mit nem aufgesetzten Schuß aus ner Schreckschuß lebensgefährlich, oder was?

    Nee nee, der Polizist hat genau richtig reagiert.
    Ich wünsche ihm, daß die entsprechende Untersuchungskommission zum selben Ergebnis kommt!!

    Gruss

    Dr.S (:)