Strahlenkranz um Laserpunkt mindern

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. November 2023 um 00:09) ist von Musashi.

  • Guten Abend in die Technik-Runde

    Der Punkt, den ein Laserpointer auf dem angestrahlen Gegenstand erzeugt, sollte dort im Prinzip gestochen scharf abgebildet sein, wenn es sich um kurze Entfernungen handelt. Erfahrungsgemäß entsteht aber ein Strahlenkranz um den Punkt, was ich den Unebenheiten des angestrahlten Gegenstandes zuschreibe; Streureflektionen.

    An einem vorhandenen Garvurlaser werden 3 Laserpunkte, die möglichst exakt übereinander in Deckung gebracht werden sollten, zum Einstellen des Fokusierpunktes verwendet. Durch die oben genannten Strahlenkränze ist das oft nicht so einfach zu bewerkstelligen. Bei großen Gravuren ist es nicht so schlimm, wenn man da mal knapp neben dem genauen Fokus liegt, aber bei klitzekleinen Gravuren sieht das schon anders aus.

    Auf die Schnelle überlegte ich mir, daß man vielleicht eine dünne Folie oder sonstwas Dünnes darüber legen könnte, das aufgrund seiner Oberflächenstruktur die besagten Reflektionen auf ein Minimum reduziert oder sogar ganz verhindert. Das würde zwar den Fokuspunkt minimal verändern, aber ich hoffe, daß das weniger ausmacht, als wenn ich es mit bloßem Auge und den Reflektionen einstelle. Im Moment wird noch zusätzlich mit einem Meßstab gegengemessen.

    Hat da jemand eine Idee?

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Genau verstanden habe ich das Problem nicht.

    Aber es steht fest, dass es nur drei optische Effekte gibt, wenn Licht auf eine Oberfläche trifft: Absorption, Transmission und Reflektion.

    Wie du schon oben gesagt hast, wird die Reflektion Ursache für die unerwünschten Effekte sein. Also muss man diese verhindern. Da Transmission wohl ausscheidet, bleibt dir nur Absorption. Diese erreichst du durch eine absorbierende Schicht, die zuvor auf das Objekt aufgetragen werden muss. In deinem Fall muss sie extrem dünn sein und leicht entfernbar.

    Meine Idee ist das "Eintunken" in eine kalkhaltige Flüssigkeit (Gips!), vielleicht zuvor gefärbt. In einer Komplimentärfarbe zum eingesetzten Laser (also zum Beispiel grün bei rotem Laserlicht). Grau wird es aber auch tun.

    Mit Gips und wasserlöslichem Farbstoff kann man ein wenig herumexperimentieren. Bei richtiger Mischung dürfte der Auftrag nur wenige hundertstel Millimeter auftragen und ist ruck zuck unter dem Wasserstrahl wieder weg.

    Folie wird kaum funktionieren, außer es ist eine Schrumpffolie, die sich unter Heißluft und ohne Luftbläschen an den Körper anlegt. Problem: Farbe und Reflektionsgrad!

    Gruß

    Musashi

  • Meinen Lasergravierer stelle ich mit Hilfe einer 1,8mm dicken, kleinen Kunststoffplatte ein, die Platte auf das Werkstück legen, Laser per Hand auf die Holzplatte runter schrauben, Platte entfernen, fertig.

    So ist der Fokus bei meinem immer genau auf 1,8mm eingestellt.

  • Danke für die schnellen Reaktionen zu später Stunde!

    Durch Einstellen mit den Laserpunkten und Kontrolle mit dem Meßstab konnten schon Texte auf Metallplatten graviert werden, die man -unwissend, daß es eine Gravur ist- als kleinen Kratzer auf der Oberfläche des Werkstücks mutmaßte und erst unter einem Vergrößerungsglas/Mikroskop als lesbaren Text erkannte.

    Musashi: Wenn ich wieder hinkomme, werde ich das mit der absorbierenden Gips-Schicht in Komplimentärfarbe anbringen. 'Absorbieren' war/ist das Zauberwort, das mir justement nicht einfiel. :)

    Ingo.M: Es wird schon mit einem Abstandsmaß nachgemessen. Der Abstand liegt so bei 25 oder 26cm, wenn ich mich recht entsinne. Den Kontakt der Laserlinse mit dem Werkstück oder dem Meßstab möchte ich möglichst verhindern.

    Da sehr kleine Garvuren schon funktionieren, ist mein Gedankengang wohl auch mehr akademischer Natur.

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Ingo.M: Es wird schon mit einem Abstandsmaß nachgemessen. Der Abstand liegt so bei 25 oder 26cm, wenn ich mich recht entsinne. Den Kontakt der Laserlinse mit dem Werkstück oder dem Meßstab möchte ich möglichst verhindern.

    Ich kenne dein Gerät ja nicht, bei meinem sitzt auf dem Laser noch eine ca. 25mm hohe Schutzabdeckung aus rotem Plexiglas, die Einstellplatte für den richtigen Abstand setzt also nicht ander Linse sondern sondern mit deutlichem Abstand zur Linse an dieser Abdeckung an.

    Gibt es wirklich Laser wo der Focus bei 25cm liegt, oder soll das 25-26mm heißen?

    Sind die 3 Punkte nur optische Einstellhilfen oder brennt der Laser tatsächlich mit 3 Lasern? Industriegerät?

    Scheint ja ein deutlich hochwertigeres Gerät als mein kleiner Hobbylaser zu sein, so feine Gravuren bekommt meiner leider nicht hin.

  • Ingo.M: Es sind wirklich 25 oder 26 Zentimeter. Zum Einstellen des Fokus muß die Lasereinheit so lange nach oben oder unten gedreht werden, bis die 3 Laserpunkte zu einem werden. Zwei der Laserpunkte kommen von kleinen Laserpointern, die vorne an der Kopfeinheit angebracht sind und der Dritte aus der Lasereinheit an sich.

    Preis war (wimret) im einstelligen Tausenderbereich.

    Gruß, pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Eine Frage der Optik und Güte der Laserdiode bzw des Lasers.

    Laser sind sandwitchmässig aufgebaut. Der Laserstrahl, der emitiert wird daher rechteckig.

    Die besseren Optiken sind astigmatisch und haben in x Richtiung eine anderen Fokus als in y Richtung.

    Der streifenförmige Strahl wird so zu einem quadratischen Laserfleck.

    Dann natürlich generell die Güte der Optik. Also Beschichtung, ...

    Ein Diodenlaser mit dem sehr kurzen Laserresonanzweg hat auch niemals die Güte eines CO2 Lasers oder eines Helium Neon Gas Lasers mit einer wesentlich längeren Resonanzröhre.

    Ohne die Optik zu verändern kann man nur mit starker Abdunklung den Auftreffpunkt beobachten und auf maximale Konzentration einstellen. Ohne Abdunklung wird man stark geblendet und das Auge sieht nicht den wesenlichen Leistungsbereich durch die Überstrahlung an allen Außenkanten.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Beim CO2 Laser kreisrund.

    Mein Dioden-Laser hat eine etwas teurere Optik und durch die astigmatische Fokuslinse einen kleineren, quadratischen Fokuspunkt.

    Dadurch wird mehr Leistung auf eine kleinere Fläche konzentriert. Leider lassen sich das die Hersteller bezahlen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Gerade fällt mir ein: Vakuumieren.

    https://la-va.com/vakuumiergeraet-v.300-premium-x/

    Da muss man in deinem Fall natürlich ein wenig mit dem "Kunststoffbeutel" experimentieren. Und bitte daran denken, um die Schweißfunktion nutzen zu können, muss das Kunststoffmaterial geeignet sein - sonst Vakuumiergerät kaputt.

    Das oben genannte Teil habe ich zuhause, der Unterdruck ist gnadenlos. Ich verwende es aber nur mit geeigneten Beuteln, die aber auch nicht gerade dünn sind.

    Gruß

    Musashi