Stahlverschluss für Schreckschusswaffen

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 7.168 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2023 um 15:29) ist von HWJunkie.

  • Ich hätte hier eine Frage an unsere Rechtsexperten die mich brennend Interessiert.

    Umarex hat ja in der Vergangenheit jetzt einige Modelle mit einem Stahlverschluss herausgebracht, darunter PK380, Walther P99 und die Glock 17.

    Weitere aktuelle Modelle sind mir nicht bekannt, doch die Frage die ich mir jetzt stelle.

    Die P99 sowie die Glock 17 gab es zuvor in der Zinkdruckguss Variante und wurde nachträglich mit Stahlverschluss vermarktet, innerhalb der selben PtB Nummer.

    Wäre es theoretisch möglich das jemand mit einer Waffenherstellungslizenz wie z.b ein Büchsenmacher für jede beliebige Schreckschusswaffe theoretisch einen Stahlverschluss anfertigen darf?

    Falls nicht, welche rechtlichen Hürden gibt es da? Eventuell die Lizenz? Interessiert das jemand bei Firmen die nicht mehr exestieren?

    Danke für eure Kommentare :)

  • Ein Büxer darf das herstellen, die Waffe ist

    dann aber nicht mehr frei!

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • So sieht es leider aus!

    Auch wenn der Verschluss kaum zulassungsrelevant für den besonderen Charakter einer SSW ist (außer bzgl. ausreichender Qualität bzgl. Material, Maßhaltigkeit usw.), so ist er dennoch Teil der jeweils zugelassen Bauform.

    Der Hersteller kann durchaus Änderungen an die PTB melden, solange diese die tatsächlich relevanten Punkte (Umbaubarkeit usw.) nicht berühren.

    (In der Vergangenheit ging da sogar mehr, siehe PTB 551, manchmal aber auch weniger, siehe PTB 44-96a/b/c.)

    Aber es kann halt nur der Hersteller, weil er der Zulassungsinhaber ist.


    Stefan

  • Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe dann kann ich falls der Rechteinhaber der Zulassung mir seine Zulassung verkauft z.b die PtB 69 der Erma EGP 75 diese Waffe nicht mehr herstellen lassen, aber sofern die PtB mir die Genehmigung erteilt einen Stahlschlitten anfertigen lassen?

    Kosten mal beiseite, finde das Thema einfach gerade sehr interessant :)

  • @1911Target , ... ist wieder so ein "heikles Thema".

    Da können wir wahrscheinlich wieder Seiten hier füllen und am Ende ist immer noch keine rechtliche Grundlage erörtert.

    Ohne dir nahe treten zu wollen..., warum sollte man so etwas bei originalen Schreckschusswaffen machen ?

    Was hätte es für einen Sinn?

    Die sind so konstruiert worden und dies wird schon seinen Sinn und Gründe haben. 😉

    Wenn Herstellerseits ein Stahlverschluss angebracht wurde, dann ist das eben so.

    Außerdem sind diese Stahlverschlüsse eh in einer anderen Legierung hergestellt, als die von den richtigen Waffen.

    Ich finde so ein Thema wieder als Anreiz zur "Bastelei" und finde genau das nicht so toll und richtig.

    Ist aber nur meine Meinung... ✌


    Viele Grüße

  • Da haben ja alle schon das Richtige zu geschrieben.

    Warum man sich alte Zinkguß und welche aus Stahl wünscht. Bei mir wäre es einzig und allein der Grund der Haltbarkeit.

    Leider sind die Neueren eher so konstruiert, daß Sie beim Schuß auseinander fallen. Sprich Schwachstellen ohne Ende.

    Daher würde ich nicht immer einen illegalen Grund dahinter sehen.

    Aber der Gesetzgeber hat bewußt Schwächungen vorgesehen, damit man Sie halt nicht illegal umbauen kann.

    Und diese Schwächungen führen zumindest bei Mir dazu, daß mich SSWs kaum noch interessieren.

    Weil halt nicht mehr nachhaltig gebaut. Nicht wegen Umbauen! Ich habe halt Schiß, daß die nach ein paar Schuß "auseinanderfallen".

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ohne dir nahe treten zu wollen..., warum sollte man so etwas bei originalen Schreckschusswaffen machen ?

    Was hätte es für einen Sinn?

    Aus der "Hardcore" Sammlerperspektive gebe ich dir natürlich recht, diese Waffen sind exakt so konstruiert worden und gehören auch so in eine ernsthafte Sammlung.

    Jetzt gibt es aber Waffen wie z.b eine Reck Commander die schon nach 30-100 Schuss an gewissen stellen am Schlitten brechen kann.

    In genau diesem speziellen Fall ist es nicht mal eine gewollte Sollbruchstelle sondern einfach ein Konstruktionsfehler. Könnte man hier also einen Ersatzschlitten aus einem anderen PtB konformen Material legal herstellen lassen mit Menschen die eine Waffenherstellungslizenz haben wäre dieses Problem Geschichte.

    Da es aber wie HWJunkie bereits beschrieben hat hier größere Hürden gibt auch bezüglich der Lizenz, ist und bleibt es wohl ein Traum :(

  • Selbst wenn die Zulassungshürde nich vorhanden wäre, dürfte der finanzielle Aspekt der Sache schnell ein Ende setzen.

    Da ja ein Büchsenmacher die Arbeit durchführen müsste (Personen mit nichtgewerblicher Herstellungslizenz sind nicht so leicht zu finden und meines Wissens sind die Lizenzen in der Regel eingeschränkt), werden die Baukosten schon nicht gering sein, denn er müsste ja einen kompletten Verschluss neu herstellen. Dann müsste aufgrund des wahrscheinlich höheren Verschlussgewichtes die Verschlussfeder angepasst werden und abschließend wäre noch eine amtliche Prüfung fällig, falls Einzelabnahme möglich wäre.

    Ich schätze, du würdest bei hohen dreistelligen oder auch vierstelligen Kosten landen.

    Und in dem Preisbereich dürfte es kein Problem sein, eine anderweitige haltbare SSW mit serienmäßigem Stahlverschluss oder aus Ganzstahl zu kaufen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Also wenn ich eines aus der Sammelgemeinschaft gelernt habe, dann das wenn man dort wirklich etwas will niemand vor hohen Kosten zurückschreckt.

    Wenn ich jetzt theoretisch einen Stahlverschluss für ein sehr beliebtes Schreckschussmodell hätte z.b die Walther Ppk PtB 502 oder die PP PtB 620 dann wäre der Verkaufserlös mit Sicherheit richtig inseriert höher als der Einkaufspreis.

    Abgesehen davon wäre mir persönlich z.b für die oben genannte Reck Commander ein Stahlverschluss gut 1000€ Wert.

    Ich denke wenn es um das Sammeln geht macht Sinn/Unsinn wenig Sinn ^^

  • Wenn ich jetzt theoretisch einen Stahlverschluss für ein sehr beliebtes Schreckschussmodell hätte z.b die Walther Ppk PtB 502 oder die PP PtB 620 dann wäre der Verkaufserlös mit Sicherheit richtig inseriert höher als der Einkaufspreis.

    Alles Theorie. Den Verschluss darfst du nämlich gar nicht verkaufen. Übrigens auch nicht mit Waffenhandelslizenz oder ähnlichem.

    Vergiss es einfach. Wenn es deine Wunschwaffe nicht mit Stahlverschluss gibt, musst du damit leben.

  • Zumal die Zulassung für die erwähnten Waffen bereits lange ausgelaufen ist.

    Bei einer noch laufenden Zulassung ließe es sich vielleicht noch irgendwie bewerkstelligen, in Zusammenarbeit mit dem Zulassungsinhaber eine Lösung zu erzielen, bei alten Sachen - no Chance!

    Da ist es im Falle der PPK oder PP wahrscheinlich einfacher und zielführender, man wartet einfach ab, bis mal jemand eine Busch- oder CDS-Variante öffentlich anbietet.

    Teuer wirds dann aber auch.


    Stefan

  • Im Endeffekt ist es sowieso nur Wunschdenken, die Frage hatte ich aber schon lange und schön das es geklärt wurde :)

  • Außerdem sind diese Stahlverschlüsse eh in einer anderen Legierung hergestellt, als die von den richtigen Waffen.

    Woher weiß man das? Ich denke eher, der Verschluss einer SSW ist an entscheidenden Stellen nicht so stabil, die das Gegenstück der scharfen Waffe. Er muss innen auch anders konstruiert sein, weil scharfe Kurzwaffen im Großkaliber mit dem Lauf verriegelte Verschlüsse sind und SSW simple Feder-Masse Verschlüsse sind, wo zudem noch der Lauf mit dem Griffstück untrennbar verbunden ist.

    Nachtrag: Ich hatte mal meine H&K P8 mit einer Röhm RG 96 verglichen. Da sieht man die Unterschiede im Schlitten deutlich, auch wenn der Schlitten der Röhm keine Stahlversion ist.

    Floppyk
    24. Februar 2010 um 22:38
  • Wenn ich jetzt theoretisch einen Stahlverschluss für ein sehr beliebtes Schreckschussmodell hätte z.b die Walther Ppk PtB 502 oder die PP PtB 620 dann wäre der Verkaufserlös mit Sicherheit richtig inseriert höher als der Einkaufspreis.

    Wenn schon, denn schon: dann die PPK in 9 mm PAK (evtl. 1 Kartusce weniger), aber auch mit Stahlgriffstueck. .

    Die PP auch mit Stahlgriffstueck.

    Wenn Stahl nicht moeglich, dann aus einer qualitativ hochwertigen Al-Legierung.

  • pak9 Das wäre natürlich der absolute Hammer :!:

    Tatsächlich finde ich das Material das ME-Sportwaffen für ihre ME 1911er hernimmt (Z410) auch sehr interessant und hochwertig. Quasi kaum kaputt zu kriegen diese Waffen. Aber eine Stahl PPK mit den Umarex Markings... :love:

  • Tatsächlich finde ich das Material das ME-Sportwaffen für ihre ME 1911er hernimmt (Z410) auch sehr interessant und hochwertig. Quasi kaum kaputt zu kriegen diese Waffen.

    Das andere Hersteller eine andere Legierung nutzen habe ich noch gehört.

    Die 1911er sind ok. Aber bei "hochwertig" denke ich an etwas, dass über Mittelmaß hinausgeht.

    Browning GPDA 8 x2. Colt 1911 2. Geco 225, 1910. Glock 17 SV. Walther P 22 x2 + P22R, P22Q, P 88 x2, PK 380, PPK, PP x2, P99+SV. HW 88 Super Airw. x2. Erma EGP 55. Röhm Little Joe, RG 3, 8, 9, 56, 69, 89 + RG 96. Mauser HSC 84, HSC 90 , K 50 + Magnum. Perfecta FBI 8000, IWG Government Sportclub IPSC. Reck Miami 92, Commander, G5 "light", Baby. ME Mini Para, Falcon. SM 110 x 2, SM 110a. Valtro 85, 98. Zoraki 906, 914, 917, 918. Umarex Python, Sherlock Holmes .22. Berloque + diverse weitere.

  • Das andere Hersteller eine andere Legierung nutzen habe ich noch gehört.

    Die 1911er sind ok. Aber bei "hochwertig" denke ich an etwas, dass über Mittelmaß hinausgeht.

    Gut, über das Finish lässt sich streiten, mir persönlich gefällt es. Ich finde auch die Farbvariationen Interessant und abwechslunsreich.

    Auch zuverlässig und haltbar sind die Melcher 1911er, wo genau siehst du ihn im Mittelmaß?