Es gibt 783 Antworten in diesem Thema, welches 70.323 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2024 um 16:05) ist von Bierbengel.

  • Nun, unter uns Alt - HiFi - Fans ist das "Recappen" die erste Amtshandlung, wenn wir wieder mal ein Schätzchen finden. So habe ich vor Kurzem einen Pioneer SX-550- Receiver bekommen, welcher sogar noch lief und gut klang. Von 1976. Ich habe ihm nach der üblichen Nachlötearbeit und dem Austausch der immer bei diesen Geräten defekten Netzschalter einen kompletten Satz neuer Elektrolyth - Kondensatoren verpasst. Einige im Signalweg durch Folienkondensatoren ersetzt. Lustig: Es ist im Grunde mein schwächstes Gerät (na ja, ein alter Rotel - Receiver hat noch weniger Oomph), aber es idt mein Daily Driver geworden. Mit steinalten kleinen Blaupunkt Boxen und einem JBL "Sub" - Woofer. Warum? Ich höre einfach gerne damit. Und das zeigt, dass Oblatixx´ Kernsatz über die Subjektivität absolut richtig ist.

    Aber: Zu ihrer Zeit waren diese Komponenten zwar kleinere - billig waren sie nicht!

    Ich habe noch einen alten, großen Pioneer - Verstärker, den ich in den 70ern gekauft habe. Den habe ich einfach seit Jahren nicht mehr abgeschaltet.

  • Öh - naja also für das Geld bekommst du eben schon wesentlich anständigeres als einen überteuerten, wenn auch besseren Ghettoblaster. Wie gesagt bei Monitoren bekommt man schon für wenig Geld ordentliche Leistung... Und hochwertige Komponenten und deren Abstimmung haben eben ihren Preis, was sich dann beim Klang entsprechend bemerkbar macht.

    Aktive Nahfeldmonitore – Musikhaus Thomann

    Dafür bekomme ich ja schon was wesentlich anständigeres ;) ,aber kann ich die 4 Lautsprecherkabel direkt hinten in den TV popeln *lol* ?

    Dazu ist dann wieder Zusatzhardware nötig die man wiederum erst kaufen muss .

    "Dafür bekomme ich ja schon was wesentlich anständigeres ..."

    Was denn?

  • 1.) Zum einen, was nützt ein Verstärker, der bis 0hz schafft, wenn die Subwoofer es nicht können?

    2.) Und jeder Verstärker kann 0hz, man darf nur den Einschaltknopf nicht betätigen. ;)

    3.) Und die untere Grenzfrequenz wird in der Regel durch den Punkt im Frequenzgang bestimmt, wo der Pegel 3dB unterhalb des Durchschnittspegels bei der Messung liegt.

    4.) Außerdem sind, wie du selbst ja bereits hier geschrieben hast, Superlative bei den Messwerten mehr Marketing als echte Qualitätsnachweise.

    5.) Guter Klang entsteht durch gute Kombination von zueinander passenden Komponenten und lässt sich nicht durch reine Messwerte beurteilen.

    1.) Einen kaufen, der das kann. ;)

    2.) Quatsch. 0Hz bedeutet hier DC. Der Verstärker kann von DC - in den Megaherzbereich arbeiten.

    3.) Richtig. Und bei DC also 0Hz kein Abfall. Im Megaherzbereich 0,3dB Abfall. Also weitaus besser als 3dB.

    4.) Echte, sinnvolle Werte sind sehr wohl ein Qualitätsmerkmal. Nur keine Pseudowerte wie Impulsspitzenleistungen.

    Schlechte Werte bei Verzerrung, Linearität, ... werden dagegen in der Regel weggelassen oder durch andere Werte ersetzt.

    5.) Reine Meßwerte zeigen die gute Kombination und passenden Komponenten. ;)

    Frage mal Rohde und Schwarz, ..... oder nahmhafte Mikrofonhersteller wie Shure, Neumann, ....oder gute wie Rode.

    Gute Werte definieren sich durch ein gutes Schaltungsdesign und ausgewählte, gute Bauteile.

    Z.B. paarweise, handselektierte, wärmegekoppelte Transistoren, fehlende Kondensatoren im Signalweg. Sonst ist z.B. keine DC Übertragung möglich. Aufwendige Rückkopplung über möglichst den gesammten Verstärkerweg.

    Und seit mir nicht böse. Die meisten hier vorgestellten Verstärker und Soundsysteme haben keine der Merkmale.

    Bei Lautsprechern exakt passende Weichen zu den Tönern. Große Boxen mit viel Volumen, ....

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Nun, damit hat Play uneingeschränkt Recht. Nur über die Sinnhaftigkeit einer DC - Übertragung kann man streiten. Ich weiss - Phasenfehler bei einem eingeschränkten Frequenzgang - das gilt auf beiden Enden des Übertragungsbereich. Aber man muss natürlich beachten, wo ein Phasenfehler mehr Auswirkung hat. In den Bässen, wo schon der Lautsprecher mehr macht, oder in den Höhen, wo eine Phasenverschiebung der Obertöne den Klang direkt verändet (für die mathematiker unter uns: Superposition von Kurven). Na ja, und für meine Akkus habe ich was von Bosch :D .

    Tfa, und wenn meine Pioneer S1010 erst einmal neue Sicken hat, werde ich wahrscheinlich alle anderen Boxen einlagern. Oder auch nicht: Meine verschiedenen Philips MFB - Boxen höre ich zu gerne.

  • Natürlich kann man Sachen hören, die messtechnisch nicht erfassbar sind. Was damit zusammenhängt, dass ein intaktes und halbwegs geschultes Gehör einen erheblich größeren "Messumfang" hat als die heute bekannten und angewendeten Messmethoden.

    Das ist Unfug. Was das menschliche Ohr besser wahrnehmen kann ist die Kombination von Tönen. Klänge, Schwebungen mehrerer Töne, ...

    Er kann z.B. in einem lauten Lokal die Stimme seines Gesprächspartners herausfiltern. Sprich die Filterleistung ist besser.

    Die Übertragung eines Verstärkers ist viel besser als das menschliche Ohr.

    Z.B. Verzerrungen mit 0,01%. Das Dumme. Lautsprecher verzerren dann 1-10% und DAS kann das menschliche Ohr hören.

    Beim Frequenzgang ist das menschliche Ohr grottig. Bei den Tiefen und Höhen geht es gnadenlos runter. Dann noch der Babyhöcker.

    Der Abfall liegt dann mal schnell bei 60db. Da nutzt ein Verstärker mit 3db Abfall nicht viel.

    Akustik_db2phon.jpg

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Gunymed fragte:

    "Dafür bekomme ich ja schon was wesentlich anständigeres ..."

    Was denn?

    Das kann ich vorausgreifend beantworten: Na, nix!

  • the_playstation

    Ich hatte vor etwa 10 Jahren mal ein Projekt wo schmalbandig gefiltert und ein Sinus in die Lücke eingebettet werden sollte. Der dann vorm Lautsprecher wieder entfernt wurde. (Inband squelch)

    Da gab es auch audiophile die meinten den heraus gefilterten Sinus noch hören zu können. Der 100k€ teure R&S Audioanalyzer konnte den allerdings nirgends in der Kette zwischen DAC und Lautsprecher messen. Das war dann der Beweis das man besser hören kann als jedes Messgerät. Peinlich wurde es dann als heraus kam das der Inbandgenerator im fpga keinen clock hatte, da also nirgends ein Sinus überhaupt rein kam.

  • Man muß halt bedenken, daß das menschliche Hören kein technisches Produkt ist sondern eine an die Natur angepaßtes Naturentwicklung und Optimierung.

    Tiefe Frequenzen da viele Störgeräusche und kaum Nutzinformationen (Wind. Würde sonst wahnsinnig machen (siehe Windgeräusche beim Mikrofon) = weg.

    Babyschreie = wichtig = anheben (wegen Arterhaltung).

    Hohe Frequenzen = nicht notwendig und nicht wichtig (da wir kein Echolot besitzen). Also weg.

    Da Geräusche eine hohe Dynamik haben bitte logarithmische Lautstärke.

    Räumliche Trennung nicht unwichtig (wo kommt der Säbelzahntiger?)

    Das sind quasi die Vorgaben bzw eine Einkaufsliste der Natur.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Man muß halt bedenken, daß das menschliche Hören kein technisches Produkt ist sondern eine an die Natur angepaßtes Naturentwicklung und Optimierung.

    Sprache z.B. spielt sich größtenteils bei 300-3400Hz ab, jedenfalls ist das der Bereich, der vollkommen ausreichend ist, um jemanden annähernd perfekt verstehen zu können und wohl auch sonst zu überleben.

    Genau aus dem Grund waren das die Grenzfrequenzen, auf die unser altes Telefonsystem ausgelegt war.

    Schmalbandiger und es hätte die Stimme zu stark verändert, breitbandiger und die Komponenten der Übertragungssysteme hätten aufwendiger sein müssen, Multiplex-Systeme hätten weniger Kanäle geschafft.

    Deshalb funktionieren in so manchem Fernseher, Radio, Lautsprecher oder auch Kopfhörer auch recht miserable Schallwandler ausreichend genug um etwas verstehen zu können, sogar Musik, solange der wichtige Bereich nicht zu sehr verzerrt wird, das bekommen inzwischen eigentlich auch die schlechtesten Systeme hin.

    Sicher, das Anschlagen der Pedale oder gar Tasten an Tori Amos´ Bösendorfer hört man damit nicht mehr, Vladislav Ulasevichs Ghost Notes auf Snare oder Hihat bleiben wohl auch auf der Strecke, obwohl die Musik an sich verständlich bleibt.

    Nun ist jeder anders gestrickt, was sein Gehör betrifft.

    Bei Papa hätte man alles oberhalb von 8-10kHz weglassen können, er hätte es nicht gemerkt, ich habe das Standby-Pfeifen von Freundins Fernseher bzw. dessen Schaltnetzteils gehört, den haben wir dann immer ganz abgeschaltet (das Netzteil in meinem PC kann ich an guten Tagen auch hören, wenn nur der Netzstecker drin ist, das Teil ist dann schon "live"), umgekehrt war er sehr bassempfindlich, wohingegen ich zwar Bass ebenfalls gut hören kann, aber nur die Unsauberkeiten nicht mag.

    Je nach persönlichen Vorlieben oder körperlichen Faktoren kann es also durchaus sein, dass auch ein absolut linearer Schallwandler als grottig empfunden wird (dem könnte man je nach persönlicher Disposition durchaus mit einem Equalizer auf die Sprünge helfen).

    Fürs Heimsystem kommt es also darauf an, dass man mag, was da rauskommt, solange (Achtung, wichtig!) es ausreichend sauber ist und man weiß, warum es wie rauskommt.

    Die alten Telefunken TLX1 Professional sind z.B. eher analytisch unterwegs, allerdings schwach im Bass, während die Siemens RL 525 sanfter zu Werke gehen und tiefer können (nicht unbedingt klar definiert, die fest verbauten Kabel sind etwas zu dünn, um die weich aufgehängten Tieftöner wirklich gut zu dämpfen).

    Hört man viel gitarrenlastigen Rock, so wird man wahrscheinlich die Telefunken bevorzugen, die Siemens sind besser für eher getragene Musik mit ansprechendem Gesang, z.B. Soul (Barry White?), sanfter Blues wird darauf besser klingen als rauher.

    Für Techno, Elektronik, dynamikreiche Klassik oder so sind beide eher nicht geeignet (vom technischen Standpunkt her).


    Gibt es also ein ideales System?
    Durchaus möglich!

    Aber erstens ist es wahrscheinlich sündteuer und es müsste in der Abstimmung individuell einfach veränderbar sein.

    Erst dann hat es die Chance, dass es jeder gut findet, allerdings erst nachdem er es angepsst hat.


    Stefan

  • Oh, die TLX1! Die habe ich gerne verkauft! Sauberer Klang, irgendwie so gar nicht Taunus - Sound! Und die Ferrofluid - Kalotten klangen wirklich gut. Die ganze Serie war Klasse!

  • Das ist auf jeden Fall kein ideales System. Die Anordnung der Systeme lässt mich schaudern. Ein Interferenzwerfer.

  • Dann kommt noch der Raum hinzu, in welchem man hört und wie die Boxen stehen.

    Ein sehr spartanisch eingerichter Raum mit Laminatboden und leeren, genau rechtwinkligen Wänden ist eine wahre Fundgrube für Reflexionen, während ein nicht ganz perfekter Raum, an den Wänden zugestellt mit offenen, gefüllten Regalen, schweren Vorhängen/Gardinen, alter, strukturierter Styropor-Deckenverkleidung und Teppich wesentlich unproblematischer ist.

    Eine Bassreflex mit hinterem Schallrohr wird direkt vor eine Wand gestellt bescheiden klingen, frei im Raum hingegen macht sie, was sie soll.

    Hochtöner, die direkt neben sich eine glatte Wand- oder Möbelfläche haben, werden unklar erscheinen.

    Man hört die Dinger nun meistens in einem Laden, der nur selten ähnliche Bedingungen aufweist, wie das heimische Wohnzimmer.

    Da hatte ich etwas Glück, mein Wohnzimmer ist ungefähr so voll wie der kleine Hifi-Laden es war.


    Stefan

  • Gibts da irgendwie ein Diagramm wie sich das hören mit dem Alter verändert ?

    Ich weiß nur das man mit zunehmendem Alter die hohen Töne immer schlechter bzw. gar nicht mehr hört ?

  • Das ist auf jeden Fall kein ideales System. Die Anordnung der Systeme lässt mich schaudern. Ein Interferenzwerfer.

    Die abgebildete Anordnung der Komponenten sieht man fast nur so, selbst in dedizierten Hörzimmern. Bei nur 56 Systemen wird die Aufstellung schon ihren Grund haben? :/

  • Aufstellungsort.

    Ganz einfache Regel:

    Bassschwache Lautsprecher in die Ecken ganz nah an die Wand. Basstarke Lautsprecher mehr in den Raum weg von den Ecken.

    Hallige Räume sind tödlich für einen guten Sound. Wegen der Stehwellen in Teilen der Raumlänge bzw Breite. Es bilden sich stehende Wellen, die der Resonanzlänge entsprechen.

    Bei Maßnahmen dagegen muß nan auch auf eine gewisse Frequenzlinearität achten. Also das nicht nur tiefe Frequenzen oder hohe Frequenzen absorbiert werden.

    Das klingt dann auch nicht gut.

    Daher werden im professionellen Bereich sehr aufwendige Messungen gemacht und sehr spezifische Raumabsorber montiert oder hingestellt.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Und: Je ungünstiger der Raum, desto näher sollte man an die Lautsprecher hin bzw. darauf ausgelegte Nahfeldmonitore nutzen. So kann man schon einiges ausgleichen.

    Am PC hatte auf dem Schreibtisch hatte ich immer kleine Adam A3x, die sind Ok. Habe ich irgendwann meinen Eltern geschenkt.

    Derzeit, nach meinem Umzug (ist noch nicht alles fertig), nutze ich meine Neumann KH120 Nahfeldlautsprecher, auch wenn ich noch die größeren 310er hätte. Eben weil der Raum noch völlig unbehandelt ist. Ich mache nachher mal ein Bild.

    Für ihre grob 600 Euro pro Stück sind die ein Geschenk. Es gäbe noch kleinere KH80, die habe ich aber noch nie gehört.

    Eigentlich komme ich aus der HighEnd Ecke, sehe das aber alles eher locker. So ist es für mich nicht primär das Format wichtig, sondern dass die Musik mir beim Hören Spaß bereitet.

  • Na ja, wer Neumann (Klein und Hummel) Monitore sein Eigen nennt, kann völlig entspannt auf die HighEnd - Ecke schauen.