Fragen zu Buckshot

Es gibt 86 Antworten in diesem Thema, welches 12.737 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Mai 2021 um 09:05) ist von PennerUlli.

  • Ich kenne deine bisheriges Maximum nicht, aber wenn es mit dem Rückstoß keine Probleme gibt, ist es ja gut.

    Das Problem mit den Slugs ist weniger die Energie als die Präzision.
    Auf 100m bleibt da meist nicht viel von übrig.
    Und bei Posten bleibt immer noch das Problem der Deckung.
    Auf die Entfernungen in einer Wohnung streut die Garbe wahrscheinlich noch nicht sonderlich.
    Macht wahrscheinlich keinen Vorteil gegen ein FLG.
    Und aus einer einläufigen Flinte hat man halt nur einen Schuss bevor man laden muss.
    Muss aber jeder selber wissen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • zum Nutzen von Posten kann ich auch nichts sagen, ist ja alles schon geschrieben worden - jagdlich unüblich und m.E. überholt (es gibt bessere Alternativen, Kugel / Blank z.b.), und zum Selbstschutz hierzulande..ui ;)

    Anekdotische Erfahrung nach hörensagen:
    Ein mittlerweile Verstorbener Bekannter hat mal die Deckung von groben Posten verglichen, in dem er auf ne große Pappscheibe aus verschiedenen Distanzen geschossen hat (illegal und nicht zu empfehlen, ich war auch nicht dabei). Die Deckung ist ziemlich schnell ziemlich miserabel geworden, auch wenn ich das nicht mehr zahlenmäßig wiedergeben kann. Also so dass in der Mitte einer hätte stehen können, und Einschläge waren nur außenrum.
    Ich finde auch zum Selbstschutz würde ich mir gut überlegen, das in der Wohnung zu zünden...hinterm Rigips schlafen die Kinder etc. Aber das ist nur meine Meinung und tut eigentlich nichts zur Sache.

  • Also ich habe das Gefühl es gibt hier ein paar Mythen durch Action Filme und ego shooter Spiele, vor allem wenn es um die Streuung bei Flinten geht. Das von einer Buckshotladung nur 1 bis 2 Kugeln auf 25 Meter treffen muss man schon ordentlich daneben schießen bzw mit einer abgesägten Flinte schießen.

    Hier findet man Daten zu dem Thema, da wurde auf verschiedene Distanzen geschossen und dann geschaut wie groß die Streuung war:
    https://www.tactical-life.com/gear/ammo/00-buckshot-ammo-test/

    Videos auf Youtube gibt es auch mehrere wo mit Buckshot auf 50 Meter und weiter geschossen wird.

    Meine eigene Erfahrung deckt sich mit den Ergebnissen dieser Tests.

    Auf 10 bis 15 Meter sieht man bei meiner Flinte mit Buckshot noch keinen Streukreis sondern ein großes Loch auf der Scheibe, ungefähr so groß dass die Faust durchpasst.

    Ab ungefähr 30 Meter sind es dann einzelne Löcher die ein paar Cm voneinander entfernt sind innerhalb eines Streukreises.

    Test auf Youtube mit chronograph ergeben das Buckshot auf 50 yard (ca 45 Meter) bei einer V0 von ca 1200m/s noch ca 900m/s besteht.

    Eine Streuung das nur eine oder 2 von den 15 Kugeln treffen hat man erst bei Entfernungen von 60 bis 100 Meter. Wichtig: dies gilt für Buckshot aus einem langen Lauf.
    Und mitzubedenken ist auch das diese Ergebnisse auf Youtube mit 12/70 gemacht wurden, da sind 8 Bleikugeln drinnen während bei 12/76 15 drinnen sind, das ist fast doppelt soviel.

    Vogelschrot streut viel mehr als Buckshot. Im grunde kann man sagen je kleiner die einzelnen Kugeln umso höher die Streuung auf Distanz.

    Mit dem Flinlaufgeschoss kann man auf 100 Meter noch halbwegs gut treffen.

    Werde auf jeden Fall mit meiner Flinte noch einige Tests mit verschiedenen Patronen machen.

    Lauf ist bei meiner ca 64cm lang(länge des Patronenlagers nicht eingeschlossen)

    Was das Nachladen angeht ist das mit meiner Einlaufflinte blitzschnell. Sie ist an der Schulterstürtze mit einem Munitionshalter ausgestattet und sie spannt sich beim Laden automatisch, es gibt keinen Hahn der nach dem Laden gespannt werden muss wie es bei vielen Modellen der Fall ist. Man kann mit dem Teil mit viel Übung sehr schnell schießen.

    Zur Heimverteidigung wo ich lebe absolut ausreichend. Einlaufflinten gibt es schon sehr lange, vor allem früher in den USA hatten viele Leute aus Kostengründen nur eine Einlaufflinte zur Verfügung und konnten sich auf diese Waffe auch gut verlassen. Sie sind sehr robust, deppeneinfach zu bedienen und bieten auf kurze Distanzen eine ordentliche Stoppwirkung.

    Man kann die Präzision einer Flinte auf Distantz natürlich nicht mit einer Büchse vergleichen. Dafür sind Flinten ja auch nicht wirklich gedacht.

    Die Schrotflinte mit Buckshot soll einen Aggressor, aber auch gefährliche Raubtiere auf kurze Distanzen effektiv abwehren. Diesen Zweck erfüllt eine Flinte mit großer Effektivität. Wäre ja auch leichtsinnig wenn Flinten von Experten in Wäldern wo Bären leben für die Verteidigung im Notfall empfohlen werden wenn die Waffe nicht dafür geeignet wäre.

    Ich denke man kann bei einer Waffe bzw Munitionsart die einen Bären stoppt sicher sein das so eine Waffe auch in Punkto Heimverteidigung ihren Zweck erfüllt, der Körper eines Bären, egal ob Schwarz oder Braunbär ist bekanntlich viel robuster als der des Menschen.

    Werde mir dennoch wenns finanziell geht zusätzlich eine Doppel flinte zulegen. Jetzt steht bei mir zurzeit ein Revolvergewehr in 9mm auf der Kaufliste , lege ich mir Ende dieses Monats zu, im Sommer mache ich wbk und 2 Kurzwaffen und danach werde ich mich erst wegen einer Doppelflinte umschauen.

    10 Mal editiert, zuletzt von PennerUlli (17. Mai 2021 um 14:17)

  • Interessanter Test, wobei in dem link gings ja nur bis 75 feet / bisschen über 20m, wobei da ca. 0,5m Streukreis waren, wenn ichs richtig gelesen habe.
    Und ne geile Formulierung: "serious social shotguns" ;)
    Muss sagen ich kenn mich nicht wirklich mit Flinten aus, sind bei uns jagdlich nicht relevant. In Niederwildrevieren sieht das sicher anders aus.

  • Nicht feet sondern yards, in Amerika werden gerne yards verwendet, 1 yard ist ca 90 centimeter, also fast 1 Meter. 75 yards wären ungefähr 65 Meter.

    Bei einem anderen Test wurde mit ballistischer Gelatine überprüft wie weit die Kugeln auf 50 yards eindringen. In den USA gibt es beim FBI eine Mindestiefe bei Beschuss von Gelatine die erreicht werden muss damit ein Kaliber bzw eine Waffe vom FBI als geeignete Dienstwaffe bzw geeignetes Kaliber für den Einsatz eingestuft wird.

    Test hat ergeben dass die Buckshot Kugeln auf 50 yards diesen Test bestanden haben.

    Eine Flinte ist primär auf kurze Distanzen ideal, ideal für kurze Distanz bedeutet aber nicht automatisch nutzlos auf weitere Distanzen.

    Meine Vermutung ist dass dieser Irrglaube vor allem durch Ego Shooter wie Call of Duty verbreitet wird. In solchen Spielen ist es nicht ungewöhnlich dass die Schrotflinte auf ein paar Meter extrem streut und ab 10 Meter überhaupt keine Wirkung mehr da ist. Genau so wird der Schaden von vollautomatischen Waffen herabgesetzt und sind somit viel schwächer als halbautomatische Waffen die in der realen Welt das selbe Kailber verwenden. Das ist in solchen Spielen auch wichtig, ein Spieleentwickler möchte die im Spiel verfügbaren Waffen so programmieren das jede Waffenklasse Vor und Nachteile hat damit einzelne Spieler keinen unfairen Vorteil haben.

    Jeder der solche Spiele schon mal gespielt hat weiß wie unrealistisch manche Waffen dort dargestellt werden. Die Entwickler solcher Spiele schauen in erster Linie darauf dass die verschiedenen Waffen im Spiel ausbalanciert sind, der Realismus steht da an 2ter Stelle.

    2 Mal editiert, zuletzt von PennerUlli (17. Mai 2021 um 17:48)

  • Habe davon gehört, gibt auch sogenannte "beanbag" Patronen wo wie der Name schon sagt getrocknete Bohnen als Projektil verwendet werden.

    Solche Gummigeschosse werde ich mir fix noch zulegen, es gibt meiner Meinung nach genug Gefahrensituationen wo es nicht notwendig ist sich mit lethaler Gewalt zu wehren.

    Eine Ladung Hartgummi ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen genug um z. B einen Einbrecher abzuwehren.

    Auch aus psychologischer Sicht ist es für die meisten (mich eingeschlossen) eine gute Sache für die Heimverteidigung die Möglichkeit zu haben etwas zu verwenden das nicht mit dem Tod verbunden ist. Wenn das Gesetz es erlaubt und man legal eine Flinte besitzt ist es wirklich am besten viele Munitionsarten zu haben, von Platzpatronen über Gummi bis zu Vogelschrot, Buckshot und Flinlaufgeschoss. Jede Verteidigungssituation ist anders und mit einer Variation an Patronen kann man die Situation individuell beurteilen und dann entscheiden welches Mittel angemessen ist.

  • Beanbags sind stabile Leinenbeutel gefüllt mit ganz feinem Bleischrot. Kennt man in Faustfeuerwaffen unter der Bezeichnung "Short Stop".

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.


  • Erzähl mal welche Schrotpatrone, ob Taubenschrot oder Roller 1200 m/s schaffen ???

    Veilleicht eine E0 von etwas über 500 m/s
    Du verwechselst Yard mit Feet.
    Im angloamerikanischen Raum , werden Geschossgeschwindigkeiten mit
    feet per second angegeben . Nicht mit yard per second.

    Ich bin seit über 30 Jahren Wiederlader.

    Ich nutze Jagdlich eine 22-250 . Gehört zu den schnellsten Patrone . Wenn ich die Stramm lade, schafft sie 1200 m/s

    Zum Streukreis .
    Mach mal ein paar Tests auf 20, 30, 40 und 50m . Dann stelle ich mal bitte die Bilder hier ein .

  • Tippfehler, ich meinte 1200fps, steht ja auch so in dem Bild.

    Flintenschort liegt bei 300m/s, Posten und Flintlauf schaffen bisschen mehr. Das ist mir schon klar.

    1200m/s ist echt schnell, mein schnellstes Kaliber schafft je nach Munition 700 bis 900m/s, ist ne 7×64 Brenneke.

  • Ich lese hier immer mal wieder Selbstschutz. Ok.
    Aber in welcher (rechtlich für DE) gesicherten Situation tritt ein solcher Fall den ein?
    Einbrecher kommen am Tag, da bin ich nicht zu Hause; oder in der Nacht. Da liege ich im Bett und die Flinte steht vorschriftsmäßig (ungeladen) im Waffenschrank.
    In meinem Falle vier Etagen (im Eigenheim) unter mir im Keller.
    Man kann nun trefflich streiten ob und wie die Waffengesetzte in DE geregelt sind.
    Meine Waffen sind zum Selbstschutz zwar tauglich, aber zu diesem Zweck faktisch nicht zugelassen.

    Soll heißen; der Einbrecher den ich Nachts in meinem Haus erwische bekommt mit der geballten Faust ne Bunkerschelle das er nach drei Tagen noch denkt es ist Fliegeralarm.
    Für den Fall das das Land, die Demokratie untergeht und wir Zustände wie in ... haben, bin ich aber gerüstet.
    Dann muss ich noch überlegen womit ich meine Selbstladeflinte lade. Sicher nicht mit Vogelschrot. :D

    Momentan schieße ich mit der SLF entweder Slugs auf Scheibe 25-50m oder 12/70 24g auf Tontauben oder Rollhase.
    Den Postenschrot (mal alte Bestände bekommen) habe ich noch nie verwendet, da kein sinnvoller Einsatz vorhanden.

    shooter45

  • Ich denke mal die meisten meinen hier rein hypothetische Selbstverteidigung mit Schwerpunkt auf Wundballkstik, psychologische & technische Aspekte.
    Es wird über dieses Thema diskutiert, Theorien und Meinungen ausgetauscht.

    Reine Theorie eben ohne Bezug auf das reale Leben mit Gesetzen und Konsequenzen eines Schusswaffen Einsatzes gegen einen Menschen.

    Ich denke ich kann für alle hier sprechen wenn ich sage dass keiner hier im echten Leben jemals in eine Situation kommen will wo eine Schusswaffe gegen einen Menschen eingesetzt wird.

  • Ich hab wie gesagt, keine Erfahrungen mit Posten.
    Ich kann also zum Deckungsverhalten nix sagen.
    Aber da sind noch ein, zwei andere Dinge, die an deinen Ausführungen klemmen.
    Zum einen sagst du ja, die Geschwindigkeit der Posten sinkt auf 50yards von 1200fps auf 920fps.
    Das ist vielleicht richtig, aber!
    Bei der Berechnung der Energie geht die Geschwindigkeit quadratisch in die Gleichung ein.
    Das bedeutet, auf 45m verliert die Postengarbe die Hälfte ihrer Energie.
    Auf lange Distanz sollte man also nicht von ordentlicher Wirkung ausgehen.
    Das ist ein Punkt.
    Der zweite ist nochmal die Einlaufflinte.
    Wenn du geübt bist im Umgang, geht das Nachladen verhältnismäßig schnell.
    Aber halt nur verhältnismäßig.
    Solltest du je in einer Notwehrsituation zuhause sein und triffst nicht mit dem ersten Schuss, hast du ein Problem.
    Selbst wenn du nur 2 Sekunden für den gesamten Vorgang benötigst, wobei ich eher von mehr Zeit ausgehe, hat ein Angreifer, der 20km/h schnell ist (so schnell laufen Weltklassemarathonläufer über 42km)
    in den zwei Sekunden 11m überbrückt.
    Und ich denke, ich kann sagen, dass ich mich mit Flinten so halbwegs auskenne.
    Zur Verteidigung wäre eine Vorderschaftrepetierflinte definitiv die bessere Wahl. Billig, robust, wirklich schnell.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Zur Verteidigung wäre eine Vorderschaftrepetierflinte definitiv die bessere Wahl. Billig, robust, wirklich schnell.

    Ich meine die dürfen sie in Österreich nicht, aber Halbautomaten.

  • Ich meine die dürfen sie in Österreich nicht, aber Halbautomaten.

    Stimmt, die sind dort ganz hundepfui!
    (Da bin ich ja danm froh über unser deutsches Waffenrecht ;) )
    SLF sind weniger schlimm.
    Aber dann wohl auch nicht mehr frei zu erwerben.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich wollte ja auch eine Benelli M3. Umschaltbar von repetieren auf SL.
    Auf der Waffenmesse hat dann ein Schützenbruder auch eine erstanden. Wo der Fehler lag lies sich nicht mehr feststellen.
    Bekommen habe ich dann eine fabrikneuen Benelli M1, eine reine SLF.
    Die Waffe habe ich aber lieb gewonnen, funktioniert ohne Macken.
    Ich schieße damit TRAP, Fallklappen, Rollhase und Slugs in den jeweiligen Disziplinen.

    shooter45

  • Halbautomat wird bei mir fürs erste leider nix weil die 2 wbk Plätze schon für KW reserviert sind.

    Wie gesagt, wo ich lebe reicht eine Einlaufflinte, Im Grunde tuts jede Knarre hier.

    In den meisten Fällen läuft ein Einbrecher weg wenn er nur sieht dass du bewaffnet bist,da gibts auch Studien dazu.

    Die wenigsten sind so irre einen Angriff zu starten wenn das Gegenüber eine Schusswaffe hat, selbst wenns nur ein 22er Gewehr wäre.

    Wäre ich Einbrecher würde ich bei sowas auch davonrennen, wäre mir egal wieviel Schuss der in seiner Knarre hat bevor er nachladen muss, ich würde es nicht darauf ankommen lassen und ein echter Einbrecher denkt zu 99% genauso.

    Der Kleinkriminelle ist am Ende auch nur ein Mensch und kein Mensch will riskieren angeschossen werden.
    Der große Vorteil einer Schusswaffe ist die Möglichkeit in einer Verteidigungssituation den Aggressor bzw Einbrecher in Angst und Schrecken zu versetzen sodass dieser die Flucht ergreift.
    Es gibt so viele dokumentierte Fälle wo Leute sich erfolgreich mit einer Waffe verteidigt haben ohne einen Schuss abzufeuern.

    Einmal editiert, zuletzt von PennerUlli (18. Mai 2021 um 06:38)