Diopter -der Durchblicker

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.077 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2021 um 18:27) ist von BernhardJ.

  • Hallo,

    das Blöde am Schießen ist, dass man dazu auch noch zielen muss.
    Kommt dann auch noch der Faktor Alter hinzu incl. nachlassender
    Sehkraft, kann es bisweilen schwierig werden. :whistling:

    Mein Problem ist, dass ich ohne Brille zwar Ziel und Korn gut sehe,
    die Kimme kann ich aber nur verschwommen erahnen.
    Mit Brille, volle Sicht auf die Kimme, Korn solala, Ziel... welches Ziel?

    Und mit den ZF komme ich nicht gut zurecht. Ausserdem gehen die
    auch nicht auf jedem Gewehr.

    Da habe ich denn doch Gefallen an Dioptern gefunden.
    Für mich ein guter Kompromiss (wo einsetzbar) und mitunter von
    Aufbau und Bedienung, richtig schöne Teile.

    Hier mal eine Auswahl meiner alten Stücke.
    Darf gerne ergänzt werden. ;)

    Burgo Schützenbruder / Weihrauch HW55 aus Mitte der 50er Jahre


    Burgo Meisterschütze / Weihrauch HW35 aus 1960


    Diana 50/60 aus den 60er Jahren.
    War übelst verharzt und schwergängig.


    Jetzt klappt das wieder mit der Durchsicht.


    Richtig Kompakt, Feinwerkbau 601 aus 1988


    Haenel 303-8 Super
    War komplett fest.


    Jetzt flutscht das wieder.


    Haenel 311


    Die Visierung der Diana 50 aus den 50ern, lässt sich am Ende des Systems
    montieren und...


    ...mittels Aufsatzes zum Diopter aufrüsten.

    Genial. :thumbup:

  • Ich kann auch einen zeigen. Ein Steig-Diopter. Die Scheibe wurde jedoch auf der Durchguckseite vorm Brünieren nicht guillochuert sondern gestrahlt. Die Außenseite ist natürlich poliert. Solche Diopter kamen im 19. Jahrhundert auf und waren bis in die 50er Jahre auf Scheibenbüchsen zu finden. Sehr verbreitet sind sie auf Feuer- und alten Zimmerstutzen. Später, anfangs des 20. Jahrhundert kamen Diopterscheiben mit Optik auf. Zur Verstellung nutzt man einen Vierkantschlüssel. Der zu sehende Diopter befindet sich auf meiner CO2 Blockbüchse. Solche Diopter sind heute auch ein Sammelgebiet, da nach dem 2.WK die Scheibengewehre oft abgegeben bzw. entsorgt wurden und die Diopter blieben. Umgekehrt fehlen diese auch manchmal auf den Büchsen, da sie nicht fest verbaut sind. Lochvisiere und Diopter kamen sicherlich gleichzeitig mit den Schusswaffen auf.

    Gruß, Micha.

  • Danke! Kunstwerk... ich habe es halt so gebaut wie meine alte Blockbüchse war. Ja, alles selbst gebaut. Um den Support zu fertigen habe ich zum Beispiel einen 6mm HSS Fräser so am Schleifbock ungeschliffen, dass ein Prismenfräser entstand (ich hatte keinen gefunden). Der hat überraschend gut funktioniert. Das war schon alles sehr aufwendig. Ist ja auch nicht innerhalb eines Jahres fertig gewesen. Ich glaube während ich das Gewehr baute, bin ich nicht nur älter geworden, sondern auch gealtert. :P

    Gruß, Micha.

  • Nein, gravieren kann ich nicht. Da bin ich echt froh jemanden zu kennen, der sein Handwerk beherrscht. Da kann man über die Jahre Sachen erleben, die glaubt keiner. Ich sag nur, ich habe Gravuren schon rausgefeilt.

    Gruß, Micha.

  • Im Haenel-Bereich ist eben auch das Diopterthema aufgekommen. Dabei ist mir der Grund, weshalb verodog das Thema hier zu Lochvisiere und Diopter eröffnet hat, eingefallen:

    Manche haben ein Problem mit der Akkommodation (Wechsel der unterschiedlichen Brennweite z.B. beim zielen zwischen Kimme Korn und Ziel) oder sind Weitsichtig, da ist tatsächlich ein Diopter hilfreich, da ja zwangsläufig durch diesen geblickt wird und nur noch zwischen Korn (ist ja schon etwas weiter vom Auge entfernt) und Ziel fokussiert werden muss.

    Nur nochmal zur Erklärung.

    Gruß, Micha.

  • "Der Blick durch eine kleine Öffnung wirkt verschärfend wie der Blick durch eine Weitsichtigen-Brille; je kleiner das Loch, desto schärfer, aber auch lichtschwächer erscheint das angepeilte Objekt."

    Zitat Wiki

    Grüße - Bernhard

  • So wie ich es verstehe, ist hier bei Wikipedia ein Denkfehler. Ein Weitsichtiger sieht doch in der Ferne scharf und hat Probleme mit dem Nahbereich, also sorgt die Weitsichtigenbrille für scharfes Sehen im Nahbereich, z.B. Lesebrille. Das bedeutet im Umkehrschluss doch auf Entfernung entsteht Unschärfe. Nach meinem Verständnis ist der Blick durch den Diopter also eher entsprechend der Wirkung einer Kurzsüchtigen-Brille. Der Blick kann so auf die Ferne fokussiert werden.
    Dem geringeren Lichteinfall mit kleineren Blickfeld ist die vergleichbare untauglichkeit zu z.B. Jagdzwecken geschuldet.
    Zum Scheibenschießen auf dem gut beleuchteten Schießstand allerdings top.

    Gruß, Micha.

  • Du hast Recht, es ist "eine Brille die die Weitsicht verbessert" gemeint und es sollte wahrscheinlich heißen "eine Weitsicht-Brille" (wie für den Kurzsichtigen).

    Grüße - Bernhard