AB - Entkopplung / Trennung / Federung von Bogen <—> Schiene / Schaft möglich ?

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 1.361 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. August 2020 um 18:07) ist von the_playstation.

  • Hallo Dominic-13,


    Leider habe ich davon nichts mitbekommen, auch hier im Forum nicht. Hier geht es auch um ein Beispiel. Ich preise die Guillotine X nicht als den Standard an, auch wenn meine bis zum Verkauf und auch danach in Summe ca. 6000 Beschleunigungen ohne große Probleme (anfangs nach ca. 50 Beschleunigungen wurden die WA´s gewechselt) überstanden hat. Sie lebt immer noch wird aber vom Käufer nicht mehr so oft benutzt. Sicherlich gibt es auch andere Materialien, die unter Umständen noch besser und noch Robuster sind. Siehe die Entwicklung bei Schusswaffen und die Verschiedenen Polymermischungen.


    Gruß,

    Walde

  • Ja genau @WaldE !

    An Polymere bzw. Elastomere musste ich auch gleich denken als Du das mit der Guillotine X geschrieben hattest ...

    Vielleicht würde auch schon ein Stück davon zwischen Bogen und Schiene / Schaft ausreichen ?

  • Wollt ihr wirklich sowas wie ein Rohrrücklaufsystem für Geschütze oder Lanchester-Ausgleichswellen für den Vierzylinder Motor in einer AB verbauen?
    Die Belastung des ZF kann man durch geeignete Montagen vermindern (oder man nimmt besser geeignete ZFs :P ), die sind in entsprechender Qualität/Wiederholgenauigkeit nur leider recht teuer. Kann mich noch erinnern dass auf die Montagen von Diana (Bullseye?) ziemlich geschimpft wurde.

    Bei beweglichen Elementen zwischen Schaft und Riser hätte ich immer Angst um die Wiederholgenauigkeit. Ist es nicht einfacher, billiger und leichter (vom Gewicht und Aufwand her) die AB möglichst starr/steif zu konstruieren?
    Hochleistungs/Langstreckengewehren sind meist Repetierer (teilweise sogar Einzellader) und keine Halbautomaten (von DMRs mal abgesehen die einen anderen Einsatzzweck haben). Wenn ich mich richtig erinnere sind richtige Dämpfungssysteme erst ab .50 BMG üblich. Also sollte das für eine AB doch auch gelten, sprich so wenig bewegliche Teile wie möglich für die Präzision.

  • Du hast insgesamt gesehen sicher recht, aber schon theoretisch interessiert mich das Thema ;)

    Es muss ja gar nicht so furchtbar kompliziert sein ... im Grunde wäre es eine Art (einstellbarer ?) Stoßdämpfer zwischen Bogen und Schiene / Schaft.

    Beweglich wäre ja auch nur die Membran bzw. die Feder / der Dämpfer innerhalb des (geschlossenen) Systems.

    Das „System“ an sich wäre natürlich völlig unbeweglich, weshalb eigentlich keine „Ausreißer“, zumindest deswegen nicht, passieren sollten ...


    Interessant finde ich gerade die andere Thematik des Schwingungsverhaltens, da ein Gewehr mit Kaliber 50 BMG anders „reagieren“ sollte als eine AB mit einem - im Vergleich - großen Bogen.

  • Ich will hier keinen aufhalten was auszuprobieren, ich vermute nur das man sich eine Vorteil (Dämpfung) mit einem Nachteil (hohes Gewicht) erkauft.

    "im Grunde wäre es eine Art (einstellbarer ?) Stoßdämpfer zwischen Bogen und Schiene / Schaft." meine Befürchtung ist dass dieses System eben nicht nach außen völlig unbeweglich ist, sondern in sich ganz leicht beweglich ist. Alleine die Zugkraft der gespannten Sehne sorgt für eine leichte Bewegung der Dämpfung/Federung (in Längsrichtung also eher unkritisch). Damit dort keine "seitliche" Bewegung möglich wird muss das Führungssystem schon auf zehntel wenn nicht hundertstel genau sein. Viel Aufwand der sich im Gewicht niederschlagen wird. Ob die Vorteile bei einem normalen Schützen im stehenden Anschlag zum tragen kommen weiß ich nicht, vielleicht aufgelegt auf 100 Meter? Wäre aber sicher interessant dazu mal Versuche zu sehen.

    Die feste Verschraubung von Riser und Schaft ist zumindest eine einfache Lösung Bewegung innerhalb der AB zu unterbinden. Am Ende ist selbst eine Bulldog 440 keine .338 Lapua die sich unangenehm bemerkbar macht wenn man den Kolben nicht richtig in die Schulter zieht. Wo du aber sicher recht hast, ist das eine AB ein ganz anderes Schwing/Prell/Rückschlag-verhalten hat als ein Gewehr.

  • Hi @Leerschuss
    Ich glaube zu verstehen, wie Du das meinst ...

    Wenn der Bogen gespannt wird, könnte der Bogen sehr leicht dabei verkannten !

    Jedenfalls bei einer, wie von mir zuvor beispielhaft aufgeführten Führung auf / mit vier Streben. Die unteren Streben würden dann nicht so weit in den Dämpfer oder eine Feder „eintauchen“, wie die oberen - bedingt durch die Spannung des Bogens, der sich ja im oberen Teil abspielt.

    Dann könnte man eigentlich nur eine Führung verwenden, die unten anders gedämpft / eingestellt ist als oben ODER man müsste eine andere / „einschienige“ Führung verwenden. Aber auch dabei bliebe das Problem bestehen, wenn man das nicht genau einstellen könnte.

    Und gerade dies einstellen ist sicher nicht gerade ohne - sicher könnte man da eine Lösung berechnen, aber als Laie - na ja ...


    Versuchen würde ich es dennoch aber gerne mal. Bei der Tomahawk wäre es einigermaßen einfach, indem man das innere Führungsrohr erneut (und dadurch) verlängert. Darauf könnte man dann eine Feder / Dämpfung aufsetzen / nebst einer Führung.

    Gerne würde ich dann ein solches „Fertig-System“, wie zuvor bei den Bildern aufgeführt, verwenden. Jedenfalls dann, wenn es so etwas überhaupt in klein (und nicht nur als große Industrie-Maschinen-Anwendung) gibt ?!

  • @Delphin

    Korrekt, zusätzlich kann es durch Kraftunterschiede der Wurfarme zum "verkannten" kommen. Eine Profilschiene (am Riser befestigt) die saugend (also richtig genau) in den Schaft der Tomahawk passt könnte als Führung helfen. Sie sollte am besten den gesamten Innenquerschnitt des Schafts nachvollziehen/ausfüllen. Dann muss man die Stärke der Dämpfung in Längsrichtung abstimmen (Zug und Druck). Dazu wäre meine Idee eine Kombination von Federn und Gummipuffern zu verwenden. Professioneller wären sicher Gasdruckdämpfer, der Aufwand steigt dabei aber enorm. Am Ende wird man den Prellschlag nur vermindern können aber nicht komplett raus bekommen. Dazu sind ausgeklügeltere Systeme nötig z.B. in der Art von Gegen/Kontergewichte die entgegengesetzt beschleunigt werden. Im Prinzip wie rückstoßfreie Geschütze die auch ein Gegengewicht beschleunigen.
    Ich bin mir nicht sicher ob der Bogen einer AB nur zu 100% in Längsrichtung Schwingungen verursacht. Ein (vermutlich schlechtes Beispiel) sind die freien Massenkräfte erster, zweiter, dritter usw. Ordnung bei einem Motor.
    Das wirkt jetzt vielleicht abschreckend aber eine Lösung mit Führungsschiene und Feder/Gummidämpfer sollte realisierbar sein. Die Abstimmung der Federstärken entscheidet dann darüber ob man ein effektives Dämpfungssystem bekommt oder nur einen "Wackeldackel" der langsam vor und zurück "auspendelt".