90 LBS für Armbrust genug?

Es gibt 110 Antworten in diesem Thema, welches 18.365 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Juli 2019 um 19:43) ist von Caederre.

  • Die Kraft hat wenig Einfluß auf die Ballistik!
    Ohne den notwendigen Beschleunigungsweg,das passende Gewicht des zu bewegenden Mediums und das richtige Zusammenspiel der Materialien etc. kann die Kraft oder hineigesteckte Energie nunmal auch keine Wunder vollbringen.Vondaher hat sie schon Einfluß,dieser ist aber noch von anderen Faktoren abhängig.
    Die verwendeten Materialien und Beschleunigungsstrecken waren zwar reichlich genug um viel Energie zu übertragen,aber die Ballistik lag dank nur 40-max.50m/s in einem Bereich wo selbst 90m schon heißen das man 12m drüber hinweg zielen mußte.
    Diese 90m wären soviel wie für unsere modernen Hochleistungsgeräte 200m-350m je nach dem ob im Bereich um die 350Fps oder ü440Fps.
    Selbst bei meiner geliebten Serpent hat es ab 140-150m nichts mehr mit zielen zu tun,da ist die Streuung schon so groß das treffen Glück ist bei einer Anfangsgeschwindigkeit von 300Fps oder 91m/s.Das würde für die mittelalterlichen Modelle bedeuten das bei ungefähr 70-80m auch Schluß ist und mit Präzision schon eher.Und damals war nicht ein Bolzen wie der andere.
    Bei 90m hat das mit zielen schon kaum noch zu tun,da ist 2 Meter verschätzt schon Bolzeneinschlag vor dem Ziel oder dahinter.
    So etwas nennt sich heute Unterdrückungsfeuer und hat mit zielen nur sehr bedingt zu tun.Das ist grob in die Richtung halten und hoffen das irgend etwas in die Flugbahn des Bolzens läuft.
    So etwas wie beim "Balestro del Girifalco" nenne ich noch präzisen Umgang mit dem Gerät,aber nicht mehr bei 90m.Da ist der Bolzen 2,5-3sec unterwegs,und das in Höhen wo 2-3 etagige Häuser unter die Flugbahn des Bolzens(balistische Kurve) passen.

    Einmal editiert, zuletzt von Raziel (6. Juli 2019 um 12:37) aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • Tut mir leid, aber das sehe ich anders. Armbrüste waren deutlich länger in Gebrauch wie Bögen. Bögen waren eine Raum-Flächenwaffe, deren irrwitzig teuren aufwand nach Erfindung des Schießpulvers niemand mehr tragen wollte. Schon am Ende des 100jährigen Krieges war der Bogen tot.
    die von die aufgeführte Schlacht von Agincour war eine Ausnahme die mehrere Ursachen hatte, vor allem taktisches Versagen der Franzosen.... so ein Erfolg konnten die Engländer nicht mehr wiederholen.
    Nach dem Krieg war der Bogen als Waffe tot.
    Armbrüste waren noch mehrere Jahrhunderte im Gebrauch.


    Diverse Geschichtsforscher haben geschrieben, daß die Engländer nur deshalb vom Langbogen zur Muskete gewechselt haben, weil die europäischen Eiben-Bestände quasi kaum noch existent waren.

  • Diverse Geschichtsforscher haben geschrieben, daß die Engländer nur deshalb vom Langbogen zur Muskete gewechselt haben, weil die europäischen Eiben-Bestände quasi kaum noch existent waren.

    jo hab ich von gehört.
    1568 musste Herzog Albrecht dem kaiserlichen Rat in Nürnberg mitteilen, dass Bayern über keine schlagreifen Eiben mehr verfüge.
    1595 ordnete die englische Königin Elisabeth 1 die Umstellung des englischen Heeres von Langbögen auf Musketen.
    Die ganze Langbogen+ Botkinspitze Geschichte ist aber eine englische Besonderheit.
    die Engländer hatten schließlich trotz ihrer Langbogenschützen am Ende des 100j Krieges ( 1453) den Franzosen schon nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen . Auch in England war kurze Zeit Später(Rosenkriege1455 bis 1485 ) das Feldgeschütz die dominierende Waffe der Schlachten

    Hört mich, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Vom jetzigen Stand der Sonne an will ich nie mehr kämpfen – für immer.(Chief Joseph )

  • Ich weiß nicht genau ob es am Garn lag,jedenfalls gab auch Excal an das ihre damaligen Armbruste nur mit der Flämisch Spleiß Sehne die angegebene Geschwindigkeit erreichen.Mit den originalen Sehnen,welche bei Auslieferung drauf waren,sind die vorgebenen Geschindigkeiten selten bis nie erreicht worden.Sie sie sind dünner und leichter und auch schneller!

    Hallo Sven,
    ich glaube eigentlich, dass eine Endlossehne im Vergleich zu einer Flämisch Spleiß höhere Pfeilgeschwindigkeiten erzeugt, wenn man sie richtig baut. Die Flämisch Spleiß waren doch recht schwer.

    Bin gerade dabei eine Sehne mit BCY 8190 F Garn am bauen. Hab mal eine Test mit einem Strang und Zugwaage durchgeführt. Hierbei die Kraft immer weiter erhöht, bis die maximale Leistung in den Keller ging. Erstaunlicherweise ist das Garn nicht einfach durchgerissen. Vermutlich haben sich nur einzelne Fasern im Strang verabschiedet.

    Die Frage die sich mir nun stellt ist folgende. Sind neue Sehnen schneller als Sehen die bereits lange genutzt wurden? Eine Sehne dehnt sich mit der Zeit und durch die Nutzung werden vermutlich einzelne Fasern beschädigt.

    Gruß Heinz

  • Bei meinen Compound's hab ich nie große Änderungen wahrgenommen.
    Haben sich die Kabel gedehnt wurden sie natürlich langsamer,aber bei gleichmäßiger Dehnenung von Sehne und Kabeln???????
    Aber ich glaube die benutzten Materialien an meinen Geräten haben im Verlauf der Nutzung selten Veränderungen gebracht.Ich mußte mal nachsynchronisieren und bei mehr als 3 defekten Strängen hab ich gewechselt.Eigentlich können Sehnen am Anfang wenn sie sich noch nicht bis zum Endstand gelängt haben,nur geringere Geschwindigkeiten übertragen wie dann wenn sie stabil in ihrer Länge sind.
    Das sind aber eher Recurveprobleme,Fastflight Garne auf Compoundbögen mit weniger bis fast garkeiner Dehnung haben diese Sorgen ja nicht so.
    Diese Probleme werden erst zukünftig auf mich zu kommen.

  • recurve hat meist dacron als sehne, das dehnt sich echt mehr als fastflight bei compounds , dacron mußte ab und zu mal die sehne ne drehung eindrehen zum wieder kürzen.
    das ist bei fastflight nicht nötig.. aber es kommt eben drauf an , was der hersteller für den wurfarm emphiehlt oder vorschreibt
    ne ab und zu mal stück eingedrehte dacronsehne bringt die wurfarme wieder auf die standhöhe einer neuen sehne , und dann ist sie auch wieder so schnell wie ne neue.

    aber ... immer langsamer als die fastflight.

    bei meiner recurve ist fastflight verboten, insofern ist das thema klar.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Meine aktuell verbaute Sehne musste im Neuzustand mit 4 Umdrehungen eingedreht werden (2mm Abstand Sehnendämpfer). Um die gleich Sehnenlänge zu halten, dreh ich die Sehne nun mit über 22 Umdrehungen ein. Es wird nun zeit zu wechseln, da die Sehne fasert, wenn man die Stränge etwas auseinanderzieht. Die Dehnung Neuzustand und aktuell sind über 8 mm.

  • 22 umdrehungen ist ein bissel viel, da leidet dann schon wieder die power etwas.

    so doll hat sich bei mir noch nie eine dacronsehne gedehnt....

    nichtmal annähernd.. ich wickel ja selbst am sehnengalgen....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Wäre halt interessant zu wissen, ob die Sehne vorgedehnt wurde und wenn ja, wie lange und mit welcher Zugkraft (40 Stränge BCY 8190). Ist beim Sehnenbau aber sicherlich auch ein Kostenfaktor. Man benötigt eine Streckvorrichtung und belegt diese für eine gewisse Zeit.

  • streckvorichtung zwei ösenschrauben . i balken , einen seilspanner und dann wirds gestreckt.

    meine sehnen bau ich auf meinem dsehnengalgen immer paar mm kürzer als gebraucht und wennd dann auf der armbrust ist sterckt es sich allein mit der zeit dahin, wo ich will.

    und das feinnachtunen mit 1 oder 2 drehungen der sehne , wenn sie älter wird.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Sehnen sind ja heute in unserer modernen Welt fast ausschließlich aus Aramidfasern mit sehr langen Kettenmolekülen. Ob nun Dyneema, Kevlar, Zylon, Dacron, Fastflight, BCY8190, ….
    Je länger die Kettenmoleküle um so besser. Je nach Art der Molekülketten sind Sie UV-, Temperatur- oder nässe-empfindlich, ...

    Je schneller eine Sehne (wenig Dehnung plus leicht) um so höher die v0 aber um so härter und belastender für die Wurfarme.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (12. Juli 2019 um 09:16)

  • genau. und wenn man keine wurfarme mehr nachkaufen kann, weil man unbedingt ne harte sehne draufhaben sollte , obwohl da extra steht , dacron....., dann kauft man sich ne andre armbrust neu oder ein andres hobby....

    gruß edwin

    ich hab das überigens im bogenverein öfter erlebt, als das fastflight auf den markt kam, da wurde dann experimentiert und teilweise geloost mit wurfarmbruch, weil die schützen ihre wurfarme von 2 seiten ermordeten..

    zuerdst nen leichten pfeil, damit ist die sehne schneller, dann die harte sehne und im extremfall wirkt das auf den bogen wie fast ein leerschuß.


    und irgendwann macht es knack... sieht beim bogen sehr witzig aus , wenn ein wurfarm aufgibt

    bei der armbrust je nach basuweise eher nicht witzig

    INVICTUS

  • Mein Motto:
    Lieber ein paar fps weniger und dafür eine AB, die 20-40 Jahre hält.
    Dieser v0 Hype ist völlig überzogen. Immer mehr weiter, schneller, ….

    Wenn Fastflight dann etwas verdreht. Das macht Sie etwas flexibler.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • und irgendwann macht es knack... sieht beim bogen sehr witzig aus , wenn ein wurfarm aufgibt

    bei der armbrust je nach basuweise eher nicht witzig

    Mittlerweile knistert es nur noch und dann ist vorbei,bei etwas älterem Material oder Stahl kann das allerdings...

  • Bei den modernen Glasfaser hat man dann ein Glasfaserbüschel. :whistling:
    Gestern meine Exomax, Mega und Bulldog und meinen Langbogen mit Geweihhornenden in die neue Wohnung gefahren.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Um noch einmal auf die militärische Bedeutung des Bogens zurückzukommen: Die Bemerkung von Arutha "um 1550 verschwand der Bogen komplett von den Schlachtfeldern" ist falsch.
    Bei den Auseinandersetzungen der Polen, Wallachen, Habsburger und Rumänen mit den Osmanen spielte der Bogen noch im 17. Jahrhundert eine Rolle auf dem Schlachtfeld. Als Beispiel nenne ich die Schlacht bei Mogersdorf an der Raab, die am 1. August 1664 stattfand. Etwa 25.000 Reichsdeutsche, Franzosen und Kaiserliche unter Montecuccoli standen gegen etwa 50.000 Osmanen (Janitscharen, Sinais, Akindschis etc.) unter Großwesir Koprülü. Gegen 8.00 Uhr morgens setzten tausende von Sipahis und Janitscharen über die Raab und griffen die reichsdeutschen Regimenter im Zentrum der christlichen Aufstellung an. Die Sipahis benutzten dabei ihre Hornbögen und das mit gutem Erfolg: Das katholische Regiment des schwäbischen Reichskreises unter dem Obristen Fugger, zerbröselte wie eine Sandburg in der Sonne.
    Der Tag wurde gerettet durch den Gegenangriff des Lüneburgischen Reiterregiments von Rauchhaupt und einen Stoß der Franzosen. Dabei kam es ebenfalls zu Ausfällen durch Pfeilschüsse. So wurde dem Marquis de Villeroy ein Pfeil in den Armknochen geschossen, obwohl er (als Marquis) sich wohl ein Vollrüstung hatte leisten können. Der gewöhnliche Soldat mußte sich damals mit einem Brustpanzer zufrieden geben.
    Entschieden wurde die Schlacht freilich nicht durch den Bogen, sondern durch disziplinierte Musketensalven der Kaiserlichen und der Franzosen.
    Dennoch behielt die osmanische Heeresverwaltung den Bogen bis zum Jahr 1826 bei. So ganz nutzlos kann er also nicht gewesen sein.

  • Kennt jemand einen Laden wo man klassische englische Langbögen kaufen kann?

    Eigentlich wollte ich mir eine Armbrust bei Tod kaufen aber nach über 10 Jahren Pause ist das Verlangen nach einem neuen Bogen doch größer. ^^