Hier bei uns waren (neue) Dekowaffen nie ein Problem, da alle Teile, die ein Schießen ermöglicht hätten unwiederbringlich zerstört wurden.
Deutsche Dekowaffen taugen wirklich nur noch als Briefbeschwerer, was unsere verbotswütigen Gesetzgeber nicht daran hindert, wieder einmal aufgrund nicht existenter Gefahren völlig übers Ziel hinauszuschießen.
Tut mir leid, hier muss ich widersprechen. Ich (so wie jeder andere ausgebildete Metallfacharbeiter) wäre sicher jederzeit in der Lage mir eine scharfe, vollautomatische Waffe aus etwas Stahl (Platten und Rundstäbe) herzustellen, mit handelsüblichen Werkzeugen wie einer Drehbank, einem Schweißgerät, einem Winkelschleifer etc.
Hat man eine Deko-Waffe als Ausgangsbasis ist es allerdings VIEL einfacher. Viele Probleme sind da bereits gelöst. Es ist zigmal einfacher einen abgefrästen Stoßboden durch Aufschweißen wieder herzustellen als den Verschluss ganz neu zu konstruieren und zu bauen.
Dasselbe gilt umso mehr für Salutwaffen. Einen neuen Lauf herzustellen (insbesondere wenn es nicht auf Präzision ankommt) ist eine Aufgabe für einen (unterdurchschnittlichen) Azubi im zweiten Lehrjahr.
Patronen sind da schon schwieriger. Aber seit im Internet Videos kursieren wie man aus Streichhölzern Pulver erzeugen kann muss sich ein Straftäter nicht einmal mehr die Mühe machen einen (bedürfnisfreien) Sprengstoffschein zu besorgen, die drei Tage Kursus kann er sich sparen, genauso wie das Aufpulen von Knallpatronen. Hülsen, Zündhütchen, Geschosse und das gesamte Wiederladezubehör ist frei erwerbbar. Wer das Pulver hat, der hat auch die Munition.
Das neue Gesetz wird einen entschlossenen Straftäter nicht hindern sich eine scharfe, automatische Waffe zu besorgen. Aber es erschwert diesen Vorgang. Für im Grunde feige Spinner wie den Kerl aus Halle sogar ziemlich stark. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Deshalb sind solche umgebauten Waffen auch (leider) absolut deliktrelevant. Die Asservatenkammern sind voll mit abgesägten, auf andere Kaliber umgebauten doppelläufigen Salutflinten etc. etc. - oft sogar "befeuert" von Knallpatronen mit vorgeladenem Bleigeschoss.
Salutwaffen und Pfeilbeschleuniger sind (bald: waren) Gesetzeslücken, so wie Dekos auf Basis von ehemaligen Kriegswaffen. Es war IMMER nur eine Frage der Zeit bis diese Dinger reguliert wurden. Hand aufs Herz, das wussten die Käufer von diesen Teilen doch im Grunde schon immer.
Diese neuen Regelungen sind für mich NICHT die Knackpunkte dieses neuen Gesetzes. Die idiotischen Einschränkungen bei den Softairs und die wieder mal erweiterten Gängelungen von zuverlässigen Sportschützen dagegen schon.