Bundeskabinett beschliesst Änderung des Waffengesetzes

Es gibt 1.518 Antworten in diesem Thema, welches 190.890 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Dezember 2019 um 15:00) ist von Magnum Opus.

  • Hier bei uns waren (neue) Dekowaffen nie ein Problem, da alle Teile, die ein Schießen ermöglicht hätten unwiederbringlich zerstört wurden.

    Deutsche Dekowaffen taugen wirklich nur noch als Briefbeschwerer, was unsere verbotswütigen Gesetzgeber nicht daran hindert, wieder einmal aufgrund nicht existenter Gefahren völlig übers Ziel hinauszuschießen.

    Tut mir leid, hier muss ich widersprechen. Ich (so wie jeder andere ausgebildete Metallfacharbeiter) wäre sicher jederzeit in der Lage mir eine scharfe, vollautomatische Waffe aus etwas Stahl (Platten und Rundstäbe) herzustellen, mit handelsüblichen Werkzeugen wie einer Drehbank, einem Schweißgerät, einem Winkelschleifer etc.

    Hat man eine Deko-Waffe als Ausgangsbasis ist es allerdings VIEL einfacher. Viele Probleme sind da bereits gelöst. Es ist zigmal einfacher einen abgefrästen Stoßboden durch Aufschweißen wieder herzustellen als den Verschluss ganz neu zu konstruieren und zu bauen.

    Dasselbe gilt umso mehr für Salutwaffen. Einen neuen Lauf herzustellen (insbesondere wenn es nicht auf Präzision ankommt) ist eine Aufgabe für einen (unterdurchschnittlichen) Azubi im zweiten Lehrjahr.

    Patronen sind da schon schwieriger. Aber seit im Internet Videos kursieren wie man aus Streichhölzern Pulver erzeugen kann muss sich ein Straftäter nicht einmal mehr die Mühe machen einen (bedürfnisfreien) Sprengstoffschein zu besorgen, die drei Tage Kursus kann er sich sparen, genauso wie das Aufpulen von Knallpatronen. Hülsen, Zündhütchen, Geschosse und das gesamte Wiederladezubehör ist frei erwerbbar. Wer das Pulver hat, der hat auch die Munition.

    Das neue Gesetz wird einen entschlossenen Straftäter nicht hindern sich eine scharfe, automatische Waffe zu besorgen. Aber es erschwert diesen Vorgang. Für im Grunde feige Spinner wie den Kerl aus Halle sogar ziemlich stark. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

    Deshalb sind solche umgebauten Waffen auch (leider) absolut deliktrelevant. Die Asservatenkammern sind voll mit abgesägten, auf andere Kaliber umgebauten doppelläufigen Salutflinten etc. etc. - oft sogar "befeuert" von Knallpatronen mit vorgeladenem Bleigeschoss.

    Salutwaffen und Pfeilbeschleuniger sind (bald: waren) Gesetzeslücken, so wie Dekos auf Basis von ehemaligen Kriegswaffen. Es war IMMER nur eine Frage der Zeit bis diese Dinger reguliert wurden. Hand aufs Herz, das wussten die Käufer von diesen Teilen doch im Grunde schon immer.

    Diese neuen Regelungen sind für mich NICHT die Knackpunkte dieses neuen Gesetzes. Die idiotischen Einschränkungen bei den Softairs und die wieder mal erweiterten Gängelungen von zuverlässigen Sportschützen dagegen schon.

  • Hast du schon mal versucht Waffenstahl zu bearbeiten? Das ist ne andere Hausnummer als Baustähle im Metallhandwerk. Da schweißt du nicht mal ebenso den Verschluss auf oder den geschlitzten Lauf wieder zu. Das hält den Belastungen nicht stand. Und schon gar nicht baust du einen funktionstüchtigen Lauf aus St52 Rundmaterial.

    Bei freien Luftgewehren und Vorderladern ist der Stahl so weich, dass du schon mit einem Schraubendreher kratzen kannst. Am K98 schleifst du vermutlich eher deine Feile blank als Scharten in den Lauf. Deshalb gehört auch kein Nitropulver in Vorderlader Repliken.

    Es grüßt der Ottokar :^)

    Einmal editiert, zuletzt von ottokar (23. Dezember 2019 um 23:56)

  • Ganz recht. Nitropatronen in solchen Repliken...

    Manch einer würde dies nicht als weise erachten.

    Daher steht auf den Läufen auch immer 'Black Powder only'.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • es sollen ganze bergwerke angemietet worden sein, um die deaktivierten dekowaffen unterzubringen....

    mal im ernst mein miltiariahändler hier in der gegend hat schon vor jahren den dekoverkauf eingestellt, als das gesetz wurde. er verleiht nur noch für filme....
    da ist doch schon dekomäßig alles den bach runtergegangen...
    jetzt bei egun 170 seiten freie waffen, da sind schon lange nicht mehr gesehene dekowaffen im verkauf......

    ich kann nur emfehlen, so einen alten prügel zu zerlegen und nen luftgewehr reinbasteln...... alles andre würde mir frust machen......
    98k und mosin nagant m44 hab ich schon mal eine haenel 310 eingebaut mit erfolg. ein carcano geht angeblich auch
    für diese dekostaubfänger hab ich schon ewig nichts mehr übrig..

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Hast du schon mal versucht Waffenstahl zu bearbeiten? Das ist ne andere Hausnummer als Baustähle im Metallhandwerk. Da schweißt du nicht mal ebenso den Verschluss auf oder den geschlitzten Lauf wieder zu. Das hält den Belastungen nicht stand. Und schon gar nicht baust du einen funktionstüchtigen Lauf aus St52 Rundmaterial.

    Bei freien Luftgewehren und Vorderladern ist der Stahl so weich, dass du schon mit einem Schraubendreher kratzen kannst. Am K98 schleifst du vermutlich eher deine Feile blank als Scharten in den Lauf. Deshalb gehört auch kein Nitropulver in Vorderlader Repliken.

    Ein Winkelschleifer für 20 Euro macht kurzen Prozess mit deinem tollen 98er Lauf. Und natürlich kann man einen Lauf, der dem Druck standhält, aus Baustahl bauen. Vielleicht kein Snipergewehr in .50 BMG, aber für 9 Para reicht auch ST 235. Leute wie "Royalnonsuch" haben das hundertfach früher auf YouTube (jetzt auf "Full30") gezeigt. Liegt natürlich auch daran das so ein Lauf keine Züge hat und das Geschoss wesentlich leichter durchflutscht.

    Mag sein dass so ein Lauf nicht "matchfähig" ist. Aber für den einen oder anderen Amoklauf zwischendurch ist das sicher kein Problem. Wer braucht schon Züge, wenn er einfach nach Belieben in die Menge ballert?

    Sorry to say, aber das sind Fakten. Salutumbauten und Dekos sind vergleichsweise leichte Möglichkeiten für unberechtigte Personen an scharfe Waffen zu kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von JMBFan (24. Dezember 2019 um 00:03)

  • Ja.

    https://www.bka.de/SharedDocs/Dow…8.html?nn=28062

    Zweifelst Du etwa WIRKLICH an dass der komplette Neubau einer solchen Waffe leichter ist als das Rückrüsten einer Deko? Selbst aktuelle EU-zertifizierte Umbauten machen da keine Ausnahme.Es ist schwieriger geworden, aber immer noch viel einfacher als bei Null anzufangen.

    Sorry, aber ich finde in der PDF Datei keine Zahlen wieviel "scharf" gemachte Dekos und Salutwaffen in Asservatenkammern liegen. Dort steht nur das solche Waffen bei Straftaten verwendet wurden.
    Bei dem Beispiel des Terroranschlags in Frankreich wurden meines Wissens nach umgebaute Deko Waffen verwendet die in Deutschland sowieso nicht legal gewesen wären.
    Vielleicht habe ich die PDF aber am Handy auch zu schnell überflogen.
    Am kleinen Bildschirm ist es nicht so einfach.

  • Hast du schon mal versucht Waffenstahl zu bearbeiten? Das ist ne andere Hausnummer als Baustähle im Metallhandwerk. Da schweißt du nicht mal ebenso den Verschluss auf oder den geschlitzten Lauf wieder zu. Das hält den Belastungen nicht stand. Und schon gar nicht baust du einen funktionstüchtigen Lauf aus St52 Rundmaterial.

    Bei freien Luftgewehren und Vorderladern ist der Stahl so weich, dass du schon mit einem Schraubendreher kratzen kannst. Am K98 schleifst du vermutlich eher deine Feile blank als Scharten in den Lauf. Deshalb gehört auch kein Nitropulver in Vorderlader Repliken.

    Was meinst was Niedermeier den ganzen Tag macht wenn er ehemalige Deko MP40 und Stgws umbaut? Und Waffenstahl ist nix anderes als ein billiger CroMoV5 Stahl. Der dreht und fräst sich besser wie ein St52 o. ä. Stahl.

  • Sorry, aber ich finde in der PDF Datei keine Zahlen wieviel "scharf" gemachte Dekos und Salutwaffen in Asservatenkammern liegen. Dort steht nur das solche Waffen bei Straftaten verwendet wurden.Bei dem Beispiel des Terroranschlags in Frankreich wurden meines Wissens nach umgebaute Deko Waffen verwendet die in Deutschland sowieso nicht legal gewesen wären.
    Vielleicht habe ich die PDF aber am Handy auch zu schnell überflogen.
    Am kleinen Bildschirm ist es nicht so einfach.

    Gleich auf der Titelseite.
    "Rückbau von Salut...waffen bedeutendes Phänomen"
    "Hohes Maß an Professionalität beim Umbau von Dekorations...waffen in letale Schusswaffen"

    Also dass die Mitglieder des Innenausschusses im Bundestag nach Lektüre DIESES "Bundeslagebildes Waffenkriminalität 2018" des BKA so entschieden haben wundert mich kein bisschen.

    Was aber in dem "Lagebild" nicht steht sind Sätze wie:
    "Verwendung von Softairwaffen <0,5 Joule werden zur ernsten Gefahr", oder
    "Zunehmender Missbrauch von registrierten, WBK-pflichtigen Schusswaffen bei Straftaten".
    HIER haben die Politiker schlecht gearbeitet, nicht bei den Salut, Deko- und Pfeilwaffen.

    Nitropulver sprengt selbst die Zinkläufe von SSWs nicht, und wenn man es in einem Vorderlader verwendet gibt's auch keinen "Bananenschalenlauf". Nur die Züge sind dafür nicht geeignet, das Geschoss wird einfach gerade durchgepresst und der Drall ist beim Deibel.

    Einmal editiert, zuletzt von JMBFan (24. Dezember 2019 um 00:15)

  • Gleich auf der Titelseite. "Rückbau von Salut...waffen bedeutendes Phänomen"
    "Hohes Maß an Professionalität beim Umbau von Dekorations...waffen in letale Schusswaffen"

    Also dass die Mitglieder des Innenausschusses im Bundestag nach Lektüre DIESES "Bundeslagebildes Waffenkriminalität 2018" des BKA so entschieden haben wundert mich kein bisschen.

    Das habe ich gesehen. Aber halt keine Zahlen wieviel nach EU Richtlinie deaktivierte Deko Waffen wieder "scharf" gemacht und sichergestellt wurden.

  • Ist euch klar wie viele Maschinenbauingenieure, Elektroingenieure, Feinmechaniker, Mechatroniker, Chemiker,etc. jedes Jahr ausgebildet werden? Und wieviele dieser Berufsgruppen als Fachkräfte einwandern sollen?

    Irgendwie lächerlich, wo ein Wille und kranke Verblendung vorherrscht findet sich immer ein Weg.

    Wenn jeder der es könnte auch schlimmes tun würde, würde kein Tag vergehen an dem etwas passiert.

  • @JMBFan Du hattest vorhin nicht vom trennen sondern vom Aufschweißen geschrieben. Bei Platzpatronen fehlt die Verdämmung durch das Geschoss.

    Dass einzelne Firmen in anderen europäischen Ländern schlampig deaktivieren und damit Rückbauten vereinfachen hat mit den einschlägigen deutschen Regularien nun mal gar nichts zu tun. Das ist leider die Quelle für solche "Dekoumbauten". Auch die Schattenwirtschaft profitiert vom freien Warenverkehr und macht damit solche Taten wie in Paris und München erst möglich. L. Winkelsdorf hatte die Herkunft der Pariser Waffen Mal recherchiert. Stand in der Visier meine ich.

    Bei zeitgemäßen deutschen/europäischen Dekos wäre ein Neubau einfacher zu bewerkstelligen bzw. käme ein Rückbau einer Neufertigung gleich. Deswegen finde ich die Begründungen für die aktuelle Deko-Behandlung im neuen WaffG nicht gerade überzeugend.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Du hattest vorhin nicht vom trennen sondern vom Aufschweißen geschrieben.

    Dass einzelne Firmen in anderen europäischen Ländern schlampig deaktivieren und damit Rückbauten vereinfachen hat mit den einschlägigen deutschen Regularien nun mal gar nichts zu tun. Das ist leider die Quelle für solche "Dekoumbauten". Auch die Schattenwirtschaft profitiert vom freien Warenverkehr und macht damit solche Taten wie in Paris und München erst möglich. L. Winkelsdorf hatte die Herkunft der Pariser Waffen Mal recherchiert. Stand in der Visier meine ich.

    Bei zeitgemäßen deutschen/europäischen Dekos wäre ein Neubau einfacher zu bewerkstelligen bzw. käme ein Rückbau einer Neufertigung gleich. Deswegen finde ich die Begründungen für die aktuelle Deko-Behandlung im neuen WaffG nicht gerade überzeugend.

    Du kannst an JEDEN Stahl Material aufschweißen. Wenn man entsprechend guten Schweißdraht nimmt sogar mit exzellenten Ergebnissen.

    Natürlich gibt es solche und solche Dekos. Aber wie kannst Du behaupten dass ein Rückbau einem Neubau gleichkommt? Das ist doch blanker Unsinn. Sehr, sehr viele Teile einer Deko sind völlig unverändert, und diese Teile muss man dann NICHT neu herstellen. Man spart auf jeden Fall viel Zeit dabei.

    Hinzu kommt dass der Gesetzgeber ja einen klaren Unterschied macht zwischen den (in Zukunft WBK-pflichtigen) Salutwaffen und den (weiterhin zwar meldepflichtigen, aber WBK-freien) Dekos. Es wird ja dem Umstand Rechnung getragen dass Dekos erheblich schwieriger umzubauen sind als Salut-Waffen. Aber MÖGLICH ist es weiterhin, und einfacher als ein Neubau ist es auch.

  • So wie ottokar sehe ich das auch. Wenn tatsächlich ordnungsgemäß nach EU Richtlinie deaktivierte Dekos im grossen Stil "scharf" gemacht würden, wäre es doch ein leichtes das von Seiten der Behörden mit Zahlen zu untermauern.

    Es wird drum herum geredet obwohl doch alles genau erfasst wird.

  • Was soll denn eine Zahl hier bringen? Wenn das BKA sagt: "Das ist signifikant, und wir sehen das als Problem an", dann ist das Fakt. Die Politik reagiert darauf, was letztlich auch Sinn der Sache ist. Ob es sich nun um 200, 2000 oder 20000 "Ex-Dekos" handelt ist doch wirklich egal - weil das immer nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Dunkelziffer liegt natürlich zigmal höher.

    Auffällig ist auffällig. Deliktrelevant ist deliktrelevant.EU-Umbauten sind bisher evtl. noch nicht so stark in Erscheinung getreten weil die "Bastler" Alternativen hatten und faul sind, wie alle. Das wird sich schon bald ändern. Warum wohl werden die Vorschriften immer schärfer?

  • Was soll denn eine Zahl hier bringen? Wenn das BKA sagt: "Das ist signifikant, und wir sehen das als Problem an", dann ist das Fakt. Die Politik reagiert darauf, was letztlich auch Sinn der Sache ist. Ob es sich nun um 200, 2000 oder 20000 "Ex-Dekos" handelt ist doch wirklich egal - weil das immer nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Dunkelziffer liegt natürlich zigmal höher.

    Auffällig ist auffällig.

    Ist das dein Ernst? Erst Zahlen würden belegen ob es wirklich ein Problem mit diesen Waffen gibt.
    Aus einem Tennisball, Nägeln und Streichholzköpfen kann man sehr gefährliche (Wurf) Bomben bauen.
    Stellt das BKA einen oder zwei sicher hat das ein anderes Gewicht als wenn plötzlich 100 Stück im Jahr in der Asservatenkammer landen.
    Bevor man eine Vielzahl an Deko Waffen Besitzer praktisch enteignet, sollte man schon belegen können ob diese Umbauten wirklich deliktrelevant sind.

  • Überlege doch mal anhand der Deaktivierungsvorschriften: du schweißt mind. 6 kalibergroße Bohrungen zu. Danach müsstest du aufbohren und neu ziehen, damit ein Geschoss den Lauf passieren kann. Am Verschluss musst du Material auftragen und dann alle Fasen, Absätze, Warzen usw wiederherstellen. Also quasi einen halb neuen Verschluss bauen und noch an die vorhandenen Konturen anpassen. Blockierter Abzug das gleiche.

    Beim Schaft sparst du Zeit, das ist richtig.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Ach was soll das Gefummel...Ghost-Gunner 3

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    Davon abgesehen muß man sich mal angucken, unter welchen Bedingungen Waffen auf den Phillipinen hergestellt werden...nix gelernter Maschinengedöns, Werkzeugmacher...etc.

    nix Maschine

    https://www.prosieben.de/tv/uncovered/v…hilippinen-clip