Präzision von Steyer & Co

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 6.193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. April 2018 um 10:58) ist von Eisenschwein.

  • Hallo Leute.

    Ich habe da mal eine Frage an die Schützen die mir den Waffen der Oberklasse schießen.

    Ist es wirklich so, dass es möglich ist mit einer Steyer, Feinwerkbau oder Anschütz auch auf Entfernungen größer der 10m Loch in Loch zu treffen?
    Also mal angenommen, die Waffe (7,5J) ist fest eingespannt und man schießt auf sagen wir 20m. Geht dann jeder Schuss in exakt das gleiche Loch? Oder ist das schon anhand der Fertigungstoleranzen der Diabolos gar nicht möglich?
    Hat das schon mal jemand versucht?

  • Naja im Field Target berreich wird soetwas regelmäsig getestet ich schaffe ca. 6,7 x 5,8mm auf 20m mit 5 schuß.
    Aber nicht eingespannt sondern abgelegt auf dem Zweibein und dem Hinterschaft.

    Fieldtarget bei der FSG-Starnberg Youtube
    Field -Target ist wie Sportschießen, nur viel Geiler!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Nosferatu2008 (8. April 2018 um 08:23)

  • Das ist ganz große Kunst, da steht und fällt alles mit dem Diabolo.
    Meine besten Ergebnisse auf 25m war mal ein Streukreis von ca. 6,5mm vom Einschießbock in einer Halle geschossen, die Diabolos passten gut zur Waffe waren aber weder abgewogen noch sonst behandelt. Das war eine 5er Gruppe.
    Vergleichbar gute Ergebnisse bekommt man aber auch mit einer 300s, Diana 75 oder einer banalen HW100 hin, dazu braucht es kein 2000 € Gewehr.

  • Was bedeutet Loch in Loch?

    Für mich bedeutet das einen etwa 1,0 bis 1,9fachen Kaliberdurchmesser.
    Bei mir kommt auch auf die Anzahl der Schüsse an. 5 Schuss sollten enger zusammensitzen als 10 Schuss.

    Auf 20 m schiessen die meisten guten LGs "Loch in Loch".
    Allerdings mit etwas mehr als 1,0 Kaliberdurchmesser.

    Gruß Udo

  • Also dieses oft zitierte "Loch in Loch" ist sone Sache. Würde man das wörtlich nehmen, würde das ja bedeuten das kein Streukreis ermittelbar wäre. In der Realität sieht das etwas anders aus - und durchaus ernüchternder. Wenn man mal - für den Bereich des klassisches 10 Meter LG schießens- passende Munition einschießt, kann man so manches "Wunder" erleben. Ich rede jetzt vom Einspannen des Gewehres und dem Test auf einer Meyton Anlage (z.B. bei der Firma MEC in Dortmund) Wenn man hier nach einer Stunde testen eine Munition gefunden hat , die einen Streukreis von unter 6mm erreicht, ist das sehr gut. Ich habe das bereits mit dutzenden Gewehren gemacht, und der geringste Wert den die Meyton Elektronik bei 10 Schuss als Sdtreuung anzeigte waren mal 5,5mm. Das gilt wohlgemerkt für Munition in klassischer Diaboloform (mit flachem Kopf also) . Diese sind so beschaffen, dass sie ein maximal großes und sauberes Schussloch erzeugen (wie ein Wadcutter Geschoss etwa). Manche Werte die hier im Forum so kursieren , wären schon ganz gut für Entfernungen von 10 Metern. Auf 20 Metern würde die Meyton Anlage da sicher zu einem anderen Ergebnis kommen...
    Wobei ich dazu sagen muss, dass sich meine Erfahrungen jetzt nur auf Flachkopf Diabolos beziehen.

  • Danke für die Antworten.

    Das ist vom Prinzip her das was ich mir schon gedacht habe.

    Nun stellt sich mir die Frage wozu gibt man dann 2000-3000€ für ein Gewehr aus, wenn es eigentlich nicht wirklich genauer schießt wie ein 500-1000€ Gewehr?

  • Naja, ein wenig genauer sind Matchgewehre eben schon, zudem auf eine Disziplin angepasst und ergonomisch. Oder eben für FT. Oder eben edler als andere. Wenn ich es mir leisten kann nehm ich schon den Handschmeichler in edlen Materialien anstatt des Buchenschaft China Presslüfters ... oder nicht? ;)

    P.S. und entscheidend ist auch wie die Leistung erreicht wird, auch wenn das Ergebnis gleich erscheint.

    Life is good

  • Nun stellt sich mir die Frage wozu gibt man dann 2000-3000€ für ein Gewehr aus, wenn es eigentlich nicht wirklich genauer schießt wie ein 500-1000€ Gewehr?

    Naja wir reden von eingespannt, bzw. aufgelegt.
    Es ist aber so der Lauf schießt der Schaft trifft.
    Und so wie du eine Steyr noch beser anschütz 9015 auf dich anpassen kannst geht das mit der HW 100 nimmer mehr.

  • Danke für die Antworten.

    Das ist vom Prinzip her das was ich mir schon gedacht habe.

    Nun stellt sich mir die Frage wozu gibt man dann 2000-3000€ für ein Gewehr aus, wenn es eigentlich nicht wirklich genauer schießt wie ein 500-1000€ Gewehr?

    Bessere, modernere LGs machen es dem Schützen leichter. Weniger / keinen Prellschlag, Kompensator, das man nicht per Muskelkraft spannen muß und dadurch ruhiger ist oder das LG weniger bewegt wird.

    Eine FWB 603 ist (wenn nicht draussen im Regen, ....) genau so präziese wie eine Steyr. Aber es ist leichter mit der Steyr zu schießen, da man sich auf das Laden des Dias und Schießen konzentrieren kann und Sie weniger bewegen muß. Beim Spannen bewegt sich das LG weit aus der Schußlinie. Bei der Steyr kann man auf dem Punkt bleiben. ;)

    Man benötigt zum neuen Zielen und Beruhigen der Athmung und des Puls bei der FWB 60x mehr Zeit..
    Mit der Steyr ist man schneller und bleibt ruhiger

    Das sind Dinge, die den Fehlerfaktor Mensch besser reduzieren. Wer es schaft, seinen menschlichen Fehler aus der Gleichung zu nehmen, kann auch mit vielen alten Match-LGs präziese treffen.

    P.S. Die alten Match-LGs haben früher ähnlich viel gekostet. Daher sind Sie auch so gut.

    Der Mensch ist und bleibt der Hauptfaktor (aalen Übels beim präziesen Schiessen). ;):P

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    3 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (8. April 2018 um 22:20)

  • Also ich denke auch das sich etwa neue und alte Match Gewehre in Sachen Präzision nichts nehmen. Der Streukreis einer P800 wird nicht (wesentlich) besser sein als der einer FWB 600(wenn überhaupt). Ein HW 100 ist auch eine klasse Waffe, aber ich würde vermuten das es in Sachen Präzision nicht an die klassischen Match Gewehre ran reichen kann. Selbst getestet hab ich das allerdings nicht.
    Was die Preise angeht , so habe ich vor kurzen die Rechnung meiner P 70 aus dem Jahr 2000 gefunden. Die hat damals tatsächlich 2000 Mark gekostet (also etwa 1000 Euro) dafür gibt's heute gerade mal ne AR 20...

  • Na ja. Ich glaube nicht, daß man den Preis 1:2 (DM <=> Euro) rechnen kann. Eine FWB 300, die (keine Ahnung in den 70gern vieleicht 400-500 gekostet hat, ist wahrscheinlich (von der Kaufkraft) heute vieleicht 1600 Euro wert.
    Eine FWB 600 heute 1600-2000 Euro.

    Aber ich bin kein Kaufkraft Inflations Profi.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Defakto da wo der TE hin will wird das nix.
    Auch Profischützen verbrennen nicht gerne Geld.
    Wird schon seinen Sinn haben das die alle eine LG 400, Steyr Challenge, FWB X800 oder eine Anschütz 9015 kaufen.
    Einfach mal zum Händler direkt gehen so ein Teil nehmen und paar Scheiben lochen.
    Dann weiß man warum es Menschen gibt die soetwas kaufen.
    Keiner kann wohl so gut nachvollziehen wie Play und ich wie schön so ein klassischer Holzschaft ist.
    Aber die entwicklung ging weiter.
    Im Sport ist Optik zweitrangig.

  • Na ja. Man könnte einen Holzschaft auch stark verstellbar bauen (gibt es z.T. ja auch) oder gleich an den Körper angepaßt handfertigen lassen. Vorteil der Verstellung ist, daß man das LG auch an unterschiedliche Disziplinen passend umändern kann. Das ist bei Holzschäften schwerer. Hängt auch von dem Gebrauch ab (Stichwort Haptik)

    Aber ja. Systeme und Schäfte haben sich verbessert. In vielen kleinen Schritten.

    Z.B. kann ich pro Zeit mit der Steyr (quasi bauähnlich zu anderen modernen Presslüftern) mehr Schüsse abgeben. D.h. mehr üben, was den Schützen verbessert.

    Der Faktor Mensch ist der Dreh- und Angelpunkt.

    Spannen und Abzug z.B. der FWB60x sind wesentlich leichter, besser als bei einer P1/Airstrike. Aber kostet halt das 15fache (Neupreise). Daher sind alte Match-LGs Preisleistungs-Schnäppchen.

    Auch meine gebrauchte Steyr 110 genau so wie die FWB 603, ...

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Es gibt ja bereits Holzschäfte die sich wie Aluschäfte verstellen lassen. Etwa den Anatomic Schaft des LG300 oder LG400 der Firma Walther. Feinwerkbau hat einen vergleichbaren Schaft im Programm. Man sagt diesen Schäften nach, dass sie ein besseres Schwingungsverhalten an den Tag legen, als vergleichbare Aluschäfte. Ob der Durchschnittsschütze davon etwas merkt, ist eine andere Frage.

  • Vorteil von Alu. Da kann sich nichts Lösen, wenn fest verschraubt. Im Holz muß man Muttern (Montageversteifungen) einbauen, damit sich die Schrauben fest anziehen lassen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das mag stimmen, sowohl die Behauptung der Hersteller über diese Schäfte als auch deine Vermutung das es nicht jeder Schütze merken kann.
    Ich finde dies vollverstellbaren Holzschäfte superschön aber als Waldläufer im Field Target Geschäft setz ich eher auf Alu, das zieht unter Garantie kein Wasser.

  • Wir hatten die LG400 Anatomic in der Auswahl in die Hand genommen und es war klar sie fällt aus.
    Die fühlt sich irgendwie nach Dachlatte an.

    Edit.
    Der Schaft ist geil, aber 2500 Eur ohne System.

  • Gibt aber auch tolle, leider teure Holzsorten, wo Wasser wenig Chancen hat / hätte. Zumal gut geölt, ...

    Vorteil der Aluschäfte:
    Man kann Sie präziese in Fabrikqualität, wiederholgenau herstellen. in höherer Anzahl. Bei Holz ist es wieder ein wenig Glück z.B. mit der Maserung, ...

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bild:
    Sieht aber geil aus mit der Holzmaserung. :D Form finde ich nicht ganz so ergonomisch. Holz ist am Vorderschaft etwas zu dick?

    Werde in 4 Tagen mal die Serienstreuung der Styer 110 testen. ;):D

    Gruß Play

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