Messer richtig testen

Es gibt 155 Antworten in diesem Thema, welches 17.583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2017 um 14:31) ist von the_playstation.

  • So entstehen Vorurteile.
    Ihr werdet doch nicht diesen Mensa-Instantfraß mit echtem, von einer marokkanischen Oma
    zubereiteten Couscous vergleichen?

    Sorry für das OT , aber bei Essen verstehe ich keinen Spaß.

    Gut, ich habe mal bei einer Marokkanerin ein Hackfleischgericht mit viel viel viel Kreuzkümmel
    ( Kumin ) gegessen. Das kriegt man nicht runter. Uns Europäern riecht und schmeckt das wie Schweiß.
    Hätte sie den Kreuzkümmel weggelassen wäre es richtig lecker geworden.
    Auch Couscous wird dieser Kumin zugesetzt, aber man kann es auch hier weglassen.

  • Moin zusammen;
    dieser Thread ist echt mal mit Unterhaltungswert gesegnet! :thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbup:
    Aber ich wollte mal daran erinnern , das es um den Test von Messern geht.
    Zusätzlich zu meinem leichten Korrosionstest würde ich noch vorschlagen :
    - Einen Schnitztest:
    man spitzt einen Ast von z.B. 5 cm Durchmesser an ( Buche oder Eiche) Dann hat das Messer und der Nutzer ordentlich zu tun.
    Damit könnte man die Schnitthaltigkeit testen, testen wie das Messer in der Hand liegt ( ob z.B. irgend etwas vom Griff her stört)

    - Man kann testen ob das Messer ach Linkshänder geeignet ist.

    - Dann wäre finde ich auch wichtig wie leicht man das Messer reinigen kann ( grade bei Klappmessern wenn die mal in den
    Schlamm fallen nicht wenig Arbeit)

    Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen würde ich diese Messer nach vorher definierten Punkten bewerten und dann mit einem von 0- 100% Score beurteilen.

  • Im Endeffekt lässt sich aber nur das "Gefühlte" vergleichen. Es gibt tatsächlich standardisierte Schnitttest und auch Korrosionstest. Aber beim Messer kommt es auf so viele Faktoren an, dass eine reine Punktebewertung zum Schluß doch nichts aussagt. Ganz wichtig ist unter anderm ja dass die Geometrie der Klinge auch zur Anwendung passt, ein mit dem Soliniger Dünnschliff versehenes Küchenmesser eignet sich nicht zum Bantoning und ein super robustes Messer mit 8mm Klingenstärke kann einen Kolrabi spalten aber nicht schneiden.
    Die Korrosionsbeständigkeit ist nicht nur von der Legierung sondern auch von der Oberflächengüte anbhängig, je feineer desto weniger Rost.
    Der persönliche Geschmak ist auch nicht ohne, nicht nur beim Ausehen auch die Handhabung und die Schnitttechnik unterliegen dem, der verwendete Stahl ebenso. Es gibt Leute die sind mit 1.4043 oder 420 HC sehr zufrieden, weil leicht zu schärfen, für andere muß es dann ein High End Stahl sein.

  • Also ob ein Messer gut oder schlecht in der Hand liegt ist völlig subjektiv und nicht reproduzierbar.
    Korrosionstest ist nur dann sinnvoll, wenn es unbedingt ein Messer aus rostträgem Stahl sein soll.
    Sisal schneiden und einen ordentlichen Prengel trockenes Holz schnitzen gibt zumindest einen groben Überblick über die Schnitthaltigkeit und die Schneidfähigkeit.
    Ein paar Feinarbeiten durchführen zeigt, sofern der Tester über die geeigneten Fähigkeiten verfügt (ich habe schon "Schusstests" gesehen, wo ich mich gefragt habe, ob der Tester jemals vorher geschossen hat 8| ) , ob das Messer auch dafür geeignet ist.
    Eigentlich kann man ohne reproduzierbare Bedingungen überhaupt keinen Test durchführen, sondern nur seine eigenen Eindrücke schildern.
    Ob ein Messer in das eigene Aufgabenschema passt, kann jeder nur für sich entscheiden.
    Deshalb würde ich sämtliche Reviews nur als das betrachten, was sie sind: Ein subjektiver Überblick, der aber manchmal hilfreich für die eigene Entscheidung sein kann.

    Gruß
    DeWi

  • @ lachnummer: Stimmt, so wie ich es gelesen habe wollte Tizzandor die von im gekauften Supermarktmesser im Wald halt testen und da wäre so ein Test halt nur sein persönlicher Eindruck. und klar gibt es Messer für unterschiedlichste zwecke.
    Es sollten halt Tätigkeiten sein, die alle diese Messer Schaffen können ( die einen halt durch klingenform , Größe, Stahlsorte) besser als andere

  • Ganz wichtig ist unter anderm ja dass die Geometrie der Klinge auch zur Anwendung passt, ein mit dem Soliniger Dünnschliff versehenes Küchenmesser eignet sich nicht zum Bantoning und ein super robustes Messer mit 8mm Klingenstärke kann einen Kolrabi spalten aber nicht schneiden.

    Was wäre denn eine gute Klingenstärke die zu vielen Anwendungen passen könnte? Also Spalten und Schneiden.
    Ich habe mal ein altes großes Metzgermesser geschenkt bekomme. Die Klinge ist so hart, das ich das Ding als Machete benutze um Äste zu kappen. Aber Schneiden funktioniert auch prima. Die Klinge ist breiter als bei einem großen Zwilling Küchenmesser und extrem Steif. Aber keine 8mm. Vielleicht 1-2mm breiter als ein gleich großes Zwilling Messer.

    PS: Wie ihr merkt habe ich gar keine Ahnung von Messern. Also bitte nicht den Kopf abreissen, wenn ich mal Blödsinn schreibe.


    EDIT: Könnte man die Beiträge 78-81 löschen? Ich weiß gar nicht was das mit dem Thema auch nur im entferntesten zu tun hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (7. Juli 2017 um 12:05)

  • Geometrie:
    Meine Lieblingsmesser sind feststehende Messer wie das Böker Buschkraft XL oder das BE-X Begadi Allemans Bushcraft. Kein Erl sondern komplett bis zum Ende in ganzer Breite ds Griffes. Also max. stabil.
    Das Real Steel ist auch nicht schlecht. Vom Schneidkeil etwas dazwischen. Nicht ganz so flach wie beim Böker und nicht ganz so stumpf wie beim Real Steel.

    Das Böker:
    Sauber produziert. 440C. Kostet aber 100 bis 110€
    https://www.boker.de/fahrtenmesser/…raft-xl-02bo297
    Das Begadi:
    Auch 440C. Recht schlampig und nicht symetrisch geschliffen. Dafür 50€
    https://www.begadi.com/be-x-allemans-…l-zubehoer.html
    Das Real Steel:
    D2, sauber (aber auch einfacher) geschliffen, Keilwinkel könnte flacher sein. 68€
    https://www.amazon.de/Real-Steal-Mes…2/dp/B00SVDZUBW

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    4 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (7. Juli 2017 um 12:48)

  • DAS nennst du gute Messer?

    Das erste, Böker Bushcraft XL hat eine Schlifform der Klinge die nur für Jäger gut
    ist. Für alles andere ungeeignet. Der angeschliffene Erl hat eine Kerbwirkung.

    Das Begadi BE-X Allemans Bushcraft Edition ist ideal geschliffen um mit einfachen Mitteln
    unendlich nachschleifen zu können, bricht schon vom draufgucken ab.

    Das dritte, Real Steal Messer Bushcraft ist stabil, aber viel zu stumpf geschliffen.

    Mann, Mann Play, von Stahl hast du vielleicht Ahnung, aber nicht von Maschinenbau oder Messern.

    Vor ein paar Jahren war schon mal das Thema da habe ich intensiv nach guten Messern gesucht, auch welche gefunden.
    Aber die Preise!
    So lange bleibe ich bei meinem umgeschliffenen Mora, immer in dem Wissen daß es nicht ideal belastbar ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (7. Juli 2017 um 13:36)

  • Da gebe ich Dir Recht. Aber wenn ich hier gute Messer nennen würde, gäbe es einen Aufschrei wegen des Preises. ;)
    Die genannten sind ein guter kompromis. Ausserdem hatte ich ja gesagt, daß der Klingenkeilwinkel bei den ersten Beiden zu dünn / klein und beim Real Steel zu stumpf / groß ist. Die Nachteile sind mir absolut klar.

    Meine richtig guten Messer mache ich selbst. :)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Was ich vor allem sagen wollte:
    Fest, einfacher Schliff + massive, durchgehende Angel (am besten über die ganze Griffbreite).

    Das schlimmste Messer, was ich je gesehen habe:
    Rambo Messer aus 420 mit riesiger Klinge, Rohrhohlgriff (mit unnützem Schnickschnack) und einer winzigen angeschweißten Schraube, um die überdimensionierte Klinge am vorderen Rohrgriffende mit einer kleinen Mutter vom Inneren des Griffs festzuschrauben.

    Dann natürlich alle unsinnigen Klingenformen vom Schlangenmesser bis geteiltem Klingonen-SF-Messer.

    Schlicht, einfach stabil ist am besten.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das schlimmste Messer, was ich je gesehen habe:
    Rambo Messer aus 420 mit riesiger Klinge, Rohrhohlgriff (mit unnützem Schnickschnack) und einer winzigen angeschweißten Schraube, um die überdimensionierte Klinge am vorderen Rohrgriffende mit einer kleinen Mutter vom Inneren des Griffs festzuschrauben.

    So ein Teil hatte ich auch mal in der Hand. :D
    Ich bezweifle dass die Klinge überhaupt aus 420er bestand, die Oberfläche war ziemlich rau, sah fast aus wie gegossen. Ein hohler Plastikgriff mit nicht funktionierendem Kompass am ende, Klinge am Griff wie du sagst einfach nur innen mit einer kleinen Mutter befestigt. Kunstleder-Scheide mit einer kleinen Tasche für einen Schleifstein dran, der Schleifstein war aber nur ein kleiner Holzklotz wo ein Stück grobes Schleifpapier aufgeklebt war. Super Teil. :thumbsup:

  • Bedeutsammerweise habe ich einige meiner besten Messer in Tunesien bekommen - gleich neben Marokko, berüchtigt wegen eben dieses Couscous - und anderer ähnlich gearteter lukullischer Gnadenhämmer, aber dazu an anderer Stelle mehr.
    In Sousse gab es den berühmten Kamelmarkt. Da gab´s wirklich alles - nur keine Kamele. Eigentlich konnte man da mit 33 Mark hinschlimgern - dort Werkzeug, Einzelteile und `ne Tüte Glück kaufen - und fuhr mit `nem Moped nach Hause.
    Ich fuhr mit zwei sehr schönen Beduinenmessern nach Hause.
    Geschliffen wie Finnenmesser, gebogen wie Krummdolche und scharf wie Sau. Dummerweise sind mir die vor ein paar Jahren abhanden gekommen...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • moin.

    das ist hier so mein wald und wiesenmesser .was alles aushalten kann .

    werfen geht amit gut drauf rumprügeln, selbst auf dem plastikgriff, geht es in den baum hämmern und als treppenstufe benutzen geht.... usw usw.

    das ist ein russisches kampfmesser für irgendeine moderne ak version.

    gibt ein video von so einem maximaltest im internet.

    das hat mich dann auch mal überzeugt.und nach 3 monaten internetsuche hatte ich eins

    gruß edwin

    INVICTUS

  • magnum , was heißt abhanden gekommen? steckten die in jemand drin und der ist weggerannt? :D

    ok scherz beiseite.

    gruß edwin


    420er stahl ist ja durchaus nicht das schlechteste an stahl, halt der goggo unter den stählen.

    in der eisenzeit wären die happy gewesen damit.

    aber wenn ich 420 lese , blätter ich gern schnell weiter im katalog.

    irgendwie bin ich da wohl versnobbt. das schöne an so nen stahl ist ja , wenn der verbiegt, kann man ihn zurückbiegen.

    das schlimme ist , das das überhaupt vorkommen kann.

    für günstiges geld ist ein 420er stahl besser als kein messer.

    gruß ewin

    INVICTUS

  • Ist wie bei 440. 440A, B und C sind recht unterschiedlich. Genau so wie J, HC, ... glaube ich.
    Ich gucke mittlerweile immer lieber in die Zutatenliste / Tabelle. Alleine schon, weil jede paar Tage irgendein Herstweller eine neue Bezeichnung erfindet. Egal ob bei einem Wald- und Wiesen-Stahl oder was anderem.

    Eine solche Stahltabelle sollte man sich am besten in den Browser-Favoriten ablegen.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • @ the_playstation
    ich muss dich um Entschuldigung bitten.

    Auf den ungünstigen Keilwinkelschliff vom Real Steal Messer hattest Du hingewiesen.
    Habe dies beim Nachsehen des Links nicht mehr beachtet.

    Und wenn ich mir die Links der Hersteller und Händler anschaue ist einfach kein gutes Messer mehr dabei.
    Deine Vorschläge sind tatsächlich noch mit die besten Kompromisse.

    Die momentan in Mode gekommene skandinavische Klingenform ist meiner persönlichen Meinung nach
    nicht optimal für ein Allgebrauchsmesser oder Treckkingmesser.
    Man kann damit Fleisch schneiden. Das wars.
    Nicht mal eine Raviolidose kann damit geöffnet werden und man kann den Inhalt nicht aufspießen.

    Im Prinzip muss man andere Messer zusätzlich mitführen, oder wenigstens einen großen Erste-Hilfe-Kasten
    in den Maßen 24 mal 12 mal 8 Zentimeter. ;)
    Das kann nicht Sinn und Zweck eines Messers sein.

    Gegen einen Hund verteidigen? Man kann ihm Schnittwunden zufügen. Mehr nicht.
    Rambo wäre entsetzt.

    Wenn du aber irgendwo ein Messer findest das die Voraussetzungen eher erfüllt, scheue dich
    nicht es hier zu verlinken.

    Ich meine, um beim Thema zu bleiben, wie kann ich die metallurgische Qualität der Klinge beurteilen
    und testen wenn die
    Klingenform schon mal suboptimal daher kommt?

    Übrigens hatten sie bei einem Discounter ein 20 Euro Küchenmesser mit Damaszener Klinge
    ( echt oder gelasert ? ) und
    spaltlos angeschmiedetem Erl das besser aussieht als fast alles was ich bei Böker eben gesehen habe.
    Unglaublich was die in China momentan drauf haben. (:)

  • Na ja. Damast ist nicht Damast. 95% ist optischer Damast.

    Zum Real Steel:
    Müßte man sich umschleifen. Nachteil. Benutzt man keine Diamantschleifplatten, ist das Umschleifen im gehärteten Zustand eine z.T. recht mühseelige und schleifmittelverbrauchende Angelegenheit.

    Mir wäre ein Keilwinkel über 3/4 der Klingenbreite mit einem leicht balligen Schliff lieb. Man kann dann auch die Fase einsparen.
    Wenn eine Klinge fein ausschleifbar ist, ist das schon einmal nicht schlecht.

    Je rostfreier, je mehr Kohlenstoff und je mehr härtende oder rostfrei machende Legierungsanteile, um so gröbere Carbide. Daher nutzt man modern pulvermetalurgische Stahlsorten, da das die Carbid-Korngröße verringert.

    Carbid-Körner im Stahl machen Ihn hart aber halten halt nicht zusammen. Der Umgebende Stahl / Eisen, muß Sie quasi zusammenkitten. Als wenn man Sand in Harz eingießt.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Nur so zur geschichtsträchtigen Info:

    Die Chinesen haben das schon seit über 2000 Jahren drauf.

    Es war nur geraume Zeit nicht so gefragt, sagen wir es mal so.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!