Ballistik eines Diablos berechnen

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 17.628 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juni 2017 um 20:46) ist von Daisy.

  • Aber genau hiermit liegst Du nach meinem begrenzten Fachwissen ziemlich richtig. Der Frage der Schussentwicklungszeit und -Art kommt hierbei vielleicht eine größere Bedeutung bei, als man vermuten möchte.
    Mir hat dieses Werk vor einiger Zeit ziemlich die Augen geöffnet.

    ... und nun bin ich wieder weg!

    Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Die Führung des Geschoßes im Lauf ist Formschlüßig. DasGeschoß muß also den Zügen folgen, es hat keine Möglichkeit
    dem auszuweichen. Die Drehzahl ist daher nur von der Steigung
    der Züge und der Geschwindigkeit im Bereich der Mündung
    abhängig.


    Kann sehr gut sein, dass das stimmt. Wenn ich mal wieder haltlos rumspekulieren darf: Wenn man mal den extremen Fall betrachtet, ein sich sehr schnell beschleunigendes Geschoss zusammen mit einer sehr kleinen Dralllänge im Lauf, dann wäre der Effekt ja, dass die Züge das Geschoss nicht schnell genug in die Drehung zwingen können und das Blei des Geschosses durch die Züge allseitig abgeschliffen würde. Das würde dann eine kleinere Rotationsgeschwindigkeit ergeben als bei einem Gewehr, das das Geschoss langsam genug beschleunigt, dass es in die Drehung des Lauf gezwungen werden kann. Spekulativ, aber eine evtl. mögliche Erklärung wäre es. Könnte man prüfen, indem man verschossene, aber nicht geplättete Diabolos miteinander vergleicht.

    Zitat

    Ja. Seitenwind verursacht Höhendifferenzen. Das kann man aus der Magnus-Kraft direkt ableiten. Eine seitliche Wirkung aufgrund
    der Drehung gibt es nicht. Das ist auch gut erforscht.


    Genau, mit anderen Worten, die Seitenwindempfindlichkeit hängt vom Drall ab. Nicht in horizontaler, aber in vertikaler Richtung. Je stärker der Drall, desto stärker wird das Geschoss nach oben bzw. unten abgelenkt.

  • Einen guten Überblick über alle Effekte findet man in: Carlucci, Jacobson: Ballistics, Theory and Design of Guns and Ammunition. Aber Vorsicht, wir reden hier über Mathematik und Physik :)

  • Wenn man mal den extremen Fall betrachtet, ein sich sehr schnell beschleunigendes Geschoss zusammen mit einer sehr kleinen Dralllänge im Lauf, dann wäre der Effekt ja, dass die Züge das Geschoss nicht schnell genug in die Drehung zwingen können und das Blei des Geschosses durch die Züge allseitig abgeschliffen würde.


    Wenn Diabolos über die Züge rutschen trifft man praktisch
    nichts mehr. Habe ich schon erlebt. Das sieht man denen
    auch recht deutlich an.


    Genau, mit anderen Worten, die Seitenwindempfindlichkeit hängt vom Drall ab. Nicht in horizontaler, aber in vertikaler Richtung. Je stärker der Drall, desto stärker wird das Geschoss nach oben bzw. unten abgelenkt.


    Ja. Ich hatte das bis jetzt nur auf seitliche Abweichung
    bezogen - das war natürlich zu kurz gedacht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Versuch es auch mal zu erklären...

    Drall ist die Bezeichnung für die wendelförmig in inneren der Laufwandung eingearbeiteten Züge (Rillen).
    Der Drall ermöglicht die Rotation eines Geschosses um die eigene Achse was der zur Stabilisierung der Flugbahn dient und verhindert ein „Überschlagen“ des Proektil (und Drehimpulserhaltung).
    Leichte seitliche Abweichungen sind deswegen nicht zu verhindern (Meist haben Waffen ein Rechtsdrall).
    Die Geschossbahn hat Feinmechaniker gepostet....

    Hoff ich konnte bisschen helfen....

    Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.