ZitatZitat von »More«
der Waffe schadet es nichts, solange die Kartusche nicht platzt...
Und den Walther-Servicetechnikern schadet es auch nicht, solange die Kartusche nicht platzt. Dann aber schon.
Es geht einfach darum, dass während normaler Reparaturen am System auch die Funktion der Waffe geprüft werden und mal mit Luft oder auch Diabolos geschossen muss, vorzugsweise mit einer gefüllten Kartusche.
Version 1: Waffe kam mit Originalkartusche. Falls die auf Normfüllung 200 bar oder 300 bar ist, kann es losgehen. Getestet wird mit 200bar, das geht schneller und ist der gesetzte Standard. Wenn Test okay, Waffe fertig, wieder zurück.
Version 2: Waffe kommt mit Fremdkartusche, möglicherweise gefüllt. Diese Kombi wird ab sofort nicht mehr zur Reparatur angenommen, die Waffe wird gar nicht erst in die Reparaturräume gebracht. Auch das Abschrauben des Tanks und das Draußen-lagern und später wieder zur Rücksendung beilegen ist keine Option. Die Funktion könnte nur mit einer Walther-Kartusche der Serviceabteilung geprüft werden, das wird bei ohne Tank eingeschickten Waffen künftig auch so gemacht. Das gibt natürlich keine Garantie, dass es später daheim mit einer Fremdkartusche ebenso funktioniert.
Schon allein deshalb, aber auch aus waffenrechtlichen und versandtechnischen Gründen wird seit Jahren die Seriennummer der Reparaturwaffe festgehalten, und andere Hersteller machen das ähnlich. Hier im Forum gibt es Beiträge zu Originallieferscheinen Jahrzehnte zurück, auf denen bei einer Reparatur die Waffennummer stand. Wir sind aber derartige Verschwörer, dass wir außer der Seriennummer auch die Adresse, die Telefonnummer und irgendwann auch die Kontonummer des Kunden herausbekommen und sogar nutzen...
Hier steht der entsprechende Walther-Text als PDF
Übrigens sind auch Feinwerkbau und Anschütz ähnlicher Ansicht:
http://www.feinwerkbau.de/de/Zubeh%C3%B6r/FAQs :
ZitatWir reparieren nur Produkte, die von uns hergestellt wurden. Fremdprodukte sowie Waffen, an denen Fremdkartuschen montiert sind, werden von uns nicht repariert.
Zitat
WICHTIG: Es dürfen nur Original-ANSCHÜTZ Druckluftkartuschen (max. 200 bar) verwendet werden! Bei Nichtbeachtung erlischt die Haftung und Garantie! Eine Nichtbeachtung kann zu sehr teuren Reparaturkosten an Ihrem Luftgewehr und im schlimmsten Fall zu schweren Körperverletzungen führen.
(...)WICHTIGER HINWEIS:
Da ANSCHÜTZ Ihre Sicherheit sehr wichtig ist, werden die Original-ANSCHÜTZ Druckluftkartuschen (max. 200 bar) einer sehr aufwendigen und teuren Baumusterprüfung sowie einer umfangreichen und laufenden Überprüfung und Abnahme unterzogen,
auch während des gesamten Fertigungsprozesses.Bitte achten Sie hierbei auf das original TÜV Gütesiegel auf Ihrer Druckluftkartusche.
Setzen Sie bitte keine Druckluftkartuschen ein, die dieses Gütesiegel nicht aufweisen! Sie können sich und andere gefährden !
Übrigens hat offenbar ein DSB-Landesverband, der solche, von Walther nicht mehr angenommenen Fremd-Tanks anbietet, gesagt, dass man bereits in Gesprächen mit dem Hersteller sei, um sicherere Ventilanschlüsse zu liefern. Offenbar sieht man da durchaus Bedarf.
Das Thema Kartuschen, TüV-Prüfungen oder auch nicht und Haltbarkeit ist derart komplex, dass man leider nicht nebenbei in einem Posting erklären kann, zumal es schon jahrelang diskutiert wird. Insofern bitte ich um Verständnis, dass ich jetzt erst einmal nur die Grundfrage im Thread kommentiert habe.