HDMI-Stecker funkt

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.406 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Januar 2016 um 18:42) ist von DonMalzbier.

  • Hey, ich habe folgendes "Problem":

    Zuersteinmal eine Übersicht:
    PC, Lautsprecher und Bildschirm hängen zusammen an einer Mehrfachsteckdose. Nur der PC ist mit einem Schuko-Stecker verbunden. Lautsprecher und Bildschirm sind mit einem Steckertyp C angeschlossen (Falls das von Bedeutung ist).

    Als ich den HDMI-Stecker mit der Grafikkarte verbunden habe, hat es kurz gefunkt. Das konnte ich auch wiederholen, also gehe ich davon aus, dass eine statische Ladung ausgeschlossen ist.
    Alle Geräte waren ausgeschaltet aber immernoch mit der Steckdose verbunden. Daraufhin habe ich mir einen "alten", zweiten PC geschnappt, an das Stromnetz angeschlossen und den Netzteilschalter auf "AUS" gestellt.
    Auch hier flogen ganz kleine Funken wenn ich eben den HDMI-Steckereingang berührt habe. Erst als ich das Kabel gezogen habe kommt dies nicht mehr vor.

    Nun,... im Endeffekt: Alles funktioniert, ich habe ein Bild und keinerlei Probleme. Es hat mich aber schon neugierig gemacht. Könnten evtl. doch Schäden entstehen? Ich hab jetzt nicht vor, das kleine Feuerwerk zu genießen ^^ Es ist mir bis heute allerdings nicht aufgefallen.

  • Das ist völlig normal, kommt vom Monitor das scheint mir zumindest bei XVGA ein Kriechstrom zu sein der vermutlichwas mit der Standbyschaltung von Monitoren zu tun hat.
    Aus der Graka kommt auch eine schwache Spannung konnte ich zumindest bie XVGA und DVI feststellen.

  • Der Grund sind unterschiedliche Potentiale.
    Als normal würde ich das nicht bezeichnen!
    Letzten noch von einem Fall gehört wo in einem Wohnhaus zwei Etagen ein Netzwerk aufgebaut haben, durch die "Verunreinigung" im Stromnetz verursacht durch Schaltnetzteile hat man keine "saubere" Sinus Spannung mehr, das in Verbindung mit einem alten Stromnetz hat dazu geführt das eine Netzwerkkarte Feuer gefangen hat.
    Wer es genau wissen und verstehen möcht empfehle ich das Buch von Sven Kubin
    Strom zum Anfassen: Elektrotechnik für die Eventbranche.
    Wohnst du in einem Altbau?
    In deiner stromeinspeisung in Haus kommt warscheinlich nur drei Phasen an und der Neutralleiter wird durch die Erde im Haus improvisiert?

    Die Spannungen die zur Datenübertragung von analogen und digitalen Signale die auf vga und hdmi liegen sollten keine Funken/ Blitze entstehen lassen.
    Eine andere Möglichkeit ist eine nicht korrekt angeschlossene Masse an einem Gerät in dem System.
    Hier hilft eine guvd A3 Prüfung

  • Ich habe meinen PC jetzt über eine Wandsteckdose angeschlossen.
    Netter Nebeneffekt: Ich habe kein leichtes Brummen mehr wenn ich die Lautsprecher anschalte. Muss dann wohl am geerdeten Schuko-Stecker vom PC liegen der direkt neben den Lautsprechern angeschlossen war.
    Auch das mit dem Kaltgerätestecker kann ich mir erklären. Egal ob der Netzschalter am Netzteil an oder aus ist, der PC wird durch das Schuko-Kabel geerdet.
    Ich habe mir mein HDMI-Kabel mal genau angeschaut. Der Stecker an sich ist in Ordnung.
    Laut diesem Thread bekommt die Masse, bei einem intakten Kabel, zuerst Kontakt.
    Ab jetzt pack ich das HDMI-Kabel auf die "Do-NOT-Touch-Liste" ^^

    Mit PCs kenn' ich mich bestens aus. Nur die Elektrotechnik ist bei mir so eine Sache, leider -_-
    Das Haus ist übrigens "so gut wie neu"... sieben Jahre alt.

    Einmal editiert, zuletzt von Leon L. (30. Januar 2016 um 12:34)

  • Das Haus ist übrigens "so gut wie neu"... sieben Jahre alt.


    Ich vermute da auch Potentialunterschiede. Das darf aber nicht sein. Gerade wenn das Haus neu ist, sollte die Elektrikinstallation auf den neuesten Stand sein und alles letztlich auf eine Potentialausgleichsschiene des Hauses landen. Das dient ja genau dem Zweck eines einheitlichen Null-Potential im gesamten Haus. Auch aus dem Grund sollten keine zwei Pontentialausgleiche in einem Gebäude befinden.
    Das würde ich schon mal prüfen lassen. Vorab kannst mal zwischen den Erden mit einem Multimeter (auf Wechselspannung stellen) messen. Also zwischen den Erden verschiedener Steckdosen, Heizkörpern, Wasserrohren (so denn nicht Kunststoff) usw. dürfte keine Spannung zu messen sein. Auch die beobachtete Brummgeräusche in Lautsprechern ist ein Indiz, dass da wohl was nicht stimmt.
    Hast du den Probleme, dass gelegentlich mal der FI rausfliegt?

    BTW: Gibt es Potentialunterschiede, so kann das auch langfristig zum größeren Problem heranwachsen. Denn der ständig fließende Strom lässt Kontakte korrodieren bis diese völlig weggegammelt sind, ich habe das mal an einer Anlage gesehen, die unter Druckluft stand. Das ist aufgefallen, weil ein Druckverlust gemessen wurde. Das Leck war dann eine weggegammelte Nahtstelle, wo genau Potentialunterschiede bestanden. Allerdings hat das Jahrzehnte gedauert.

  • Auch die beobachtete Brummgeräusche in Lautsprechern ist ein Indiz, dass da wohl was nicht stimmt.

    Hmm, ich hätte jetzt erst an eine "normale" Brummschleife gedacht die entstehen wenn ein Lautsprecher auf eine naheliegende Erdung die Störfrequenzen aufnehmen, in meinem Falle der Schuko vom PC, aber gut, ich werde erstmal messen.
    Im Elektrobereich hab ich sowieso nur gefährliches Halbwissen.
    Probleme mit dem FI-Schalter habe ich nicht.

  • ...
    In deiner stromeinspeisung in Haus kommt warscheinlich nur drei Phasen an und der Neutralleiter wird durch die Erde im Haus improvisiert?

    ...

    Von so einer Netzart habe ich noch nie gehört, und die gibts auch nicht.

    Es gibt folgende Grundarten des Netzaufbaus:

    TT-Netz:

    Vom Energieversorger kommen drei Phasen plus Neutralleiter, die Erdung des Schutzleiters erfolgt in der Kundenanlage durch einen dort vorhandenen Erder. Diese Netzart wird aktuell aber immer mehr ersetzt durch die TN-Netzart.

    TN-Netz:

    Beim TN-Netz gibt es verschiedene Unterarten:

    TN-C: Vom Energieversorger kommen drei Phasen plus ein sogenannter PEN (früher Null genannt). Auftrennung in einen separaten Neutral- und Schutzleiter erst in der Steckdose. Das nannte sich auch klassische Nullung, da war/ist dann zwischen dem Schutzkontakt und dem N-Anschluss in der Steckdose eine Drahtbrücke. Bei Neuinstallationen ist diese Art seit 1973 (Übergangsfrist bis 1974) nur noch zulässig wenn der PEN mindestens 10mm² in Kupfer hat oder 16mm² in Alu.

    TN-C-S: Das ist wohl die am häufigsten anzutreffende Netzart, hier kommen vom Energieversorger drei Phasen plus ein PEN an. Der PEN wird in der Kundenanlage entweder im Sicherungskasten, oder bei neuen Anlagen schon im Hausanschlusskasten, aufgetrennt in einen separaten Neutral- und Schutzleiter.

    TN-S: Vom Energieversorger werden drei Phasen, ein separater Neutral- und ein separater Schutzleiter direkt gelegt. Findet man recht selten, meist in großen Industrieanlagen die ein eigenes Trafohaus haben mit dem sie direkt am Mittelspannungsnetz angeschlossen sind.

    IT zähle ich hier mal nicht auf, da es hier keine Wohnhäuser gibt die sowas haben. Das sind meistens Krankenhäuser die diese Netzart nutzen. Dessen Nachteil ist halt, je größer das Netz, desto schwerer wird eine Lokalisierung eines Fehlers innerhalb dieses Netzes. Aus dem Grund sind IT-Netze auch auf einzelne Blöcke begrenzt.

    Hier kann man mehr lesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Niederspannungsnetz

    Zitat

    die entstehen wenn ein Lautsprecher auf eine naheliegende Erdung die Störfrequenzen aufnehmen

    Die entsteht u.a. wenn so eine Anlage an zwei Punkten geerdet ist. Zum Beispiel der PC (über Schuko) und das Hifi-Gerät noch an der Antennendose hängt. Alternativ ein Fernseher mit im Spiel ist der ebenfalls an einer Antennendose hängt. Bei Antennendosen muss die Signalmasse (der äußere Anschluss an der Dose) ja an den Potentialausgleich des Hauses angeschlossen sein (geerdet).

    Zitat

    Hast du den Probleme, dass gelegentlich mal der FI rausfliegt?

    Brummschleife spielt sich nur im Bereich des Schutzleiters ab, das sind zwar recht hohe Spannungen im Spiel aber kein hoher Strom.

    Zitat

    Ich vermute da auch Potentialunterschiede. Das darf aber nicht sein. Gerade wenn das Haus neu ist, sollte die Elektrikinstallation auf den neuesten Stand sein und alles letztlich auf eine Potentialausgleichsschiene des Hauses landen. Das dient ja genau dem Zweck eines einheitlichen Null-Potential im gesamten Haus. Auch aus dem Grund sollten keine zwei Pontentialausgleiche in einem Gebäude befinden.

    Das ist die Theorie, in der Praxis sind die meisten Geräte der Unterhaltungselektronik Schutzklasse 2, also ohne Schutzleiteranschluss. Den brauchen sie auch nicht da die Geräte schutzisoliert sind. Die Signalmassen dieser Geräte können aus dem Grund unterschiedliche Potentiale haben.

    Zitat

    Hier hilft eine guvd A3 Prüfung

    Das heißt DGUV A3, oder früher BGV A3. Das ist eine Prüfung nach VDE 701/702. Aber diese Prüfung hat damit gar nichts zu tun, denn dabei wird der Zustand eines Netzanschlusskabels eines ortsveränderlichen elektrischen Gerätes geprüft. Sichtprüfung, Messung des Isolationswiderstandes, bei Schutzklasse 1 wird auch der Schutzleiterwiderstand gemessen und der Ableitstrom wenn das Gerät in Betrieb ist. Die meisten Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik sind aber Schutzklasse 2, daher fällt der Schutzleiter aus...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (30. Januar 2016 um 13:10)

  • Wenn du ein einfaches Multimeter hast, teste mal:
    Einstellung Wechselspannung AC 200 V
    Einmal lange Messleitung an einen Heizkörper
    die andere Messleitung an der Erdspange (!!) einer beliebigen Steckdose.
    Auch andere geerdete Sachen der Hausinstallation testen.
    Es muss immer so gut wie Null ergeben.

    Ebenso kann man mal austesten,ob ein unzulässiges Potential zwischen dem Nullleiter zur Erde besteht.

    Grundsätzlich muss jedes (einigermaßen neu gebautes) Haus über eine Potentialausgleichsschiene im Haus verfügen. Dort treffen sich alle Sachen, die im Haus geerdet sein müssen. Wenn das korrekt ausgeführt ist, sollten auch keine wesentlichen Spannungspotentiale aufkommen können. Diese Schiene findet sich in dem Hausinstallationsraum, meist unterhalb des Sicherungskastens in Bodennähe.

  • Den Eingängen ist meist ein Kondensator vorgeschaltet. Der soll verhindern daß es blitzt.
    Aber genau das macht der wenn man zwei Geräte verbindet. Er lädt sich.

    Entladen wäre auch möglich, aber dazu müsste er zwischen die Eingänge oder Ausgänge geschaltet sein.

    Ganz krass funkt es wenn sowohl im Ausgang des einen Gerätes ein C sitzt der sich lädt oder geladen ist,
    und im Eingang des anderen Gerätes ein weiterer C sitzt.

    Wenn ich ein Autoradio erstmals an die Batterie hänge blitzt es ganz gewaltig. Die Kondernsatoren müssen erst geladen werden.
    Dabei sollte aber keine Überspannung entstehen so lange keine Spule in Reihe liegt. Diese wiederum führt zu einer internen
    Überspannung wenn ich den Kontakt wieder löse.

    Funken gibt es auch wenn unterschiedliche Spannungen aufeinander treffen. Das kann sogar passieren wenn im Betrieb alles stimmt. Denn die Leerlaufspannung ist
    ja selten die Betriebesspannung. Und manche Netzgeräte können ohne Last nicht.

    Steckverbindungen sind meist so konstruiert daß die Schirmung zuerst verbindet und zuletzt wieder trennt. Indem man die Kontakte länger macht.
    Das Gegenteil sind die Cinch- Verbinder. Da hatte man noch nicht so weit gedacht. Da trennt die Schirmung zuerst was zu lautem Ploppen führen kann.

    Mit unterschiedlichem Massepotential kann das Funken nichts zu tun haben da ja hier die Geräte Schutzisoliert sind.
    Es sei denn hier ist irgendwo eine klassiche Nullung versteckelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (30. Januar 2016 um 14:15)

  • Wenn du ein einfaches Multimeter hast, teste mal:
    Einstellung Wechselspannung AC 200 V
    Einmal lange Messleitung an einen Heizkörper
    die andere Messleitung an der Erdspange (!!) einer beliebigen Steckdose.
    Auch andere geerdete Sachen der Hausinstallation testen.
    Es muss immer so gut wie Null ergeben.

    Habe ich gemacht, da zuckt nix.

  • ...
    Ebenso kann man mal austesten,ob ein unzulässiges Potential zwischen dem Nullleiter zur Erde besteht.

    ...

    Das gilt aber nur für die Netzart TN...auch wenn das in Deutschland die vorherrschende Netzstruktur ist, gibt es auch noch TT-Netze und da sieht das anders aus. In Ländern wie Frankreich oder Italien, wo TT die übliche Netzart ist, müssen aus dem Grund auch zweipolige Leitungsschutzschalter verbaut werden die den Neutralleiter mit abschalten, da er ein Potential haben kann das ungleich dem Erdpotential ist. Meiner Meinung nach ist das TT-Netz nicht wirklich gut, denn man braucht oftmals einen FI um die Abschaltbedingungen zu erfüllen weil der Schutzleiter nicht so niederohmig ist das eine Schnellabschaltung durch den Leitungsschutzschalter allein erfolgt um Personen vor gefährlichen Berührungsspannungen zu schützen die im Fehlerfall bei einem elektrischen Gerät der Schutzklasse 1 auftreten können. Bei TN hat der Schutzleiter in etwa Netzimpedanz, da hat man in der Praxis einen Kurzschlußstrom von mehreren hundert Ampere, absolut ausreichend damit der Leitungsschutzschalter im Fall der Fälle sofort fliegt (Charakteristik B muss beim 5-fachen des Nennstromes sofort auslösen).

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Die Spannung hat in der Regel die doppelte Netzfrequenz, also 100 Hz. Kommt in dem Fall vom Brückengleichrichter des Gerätes das die Masse der einzelnen Geräte unterschiedliche Potentiale haben. Gefährlich für den Menschen ist das nicht, aber es kann Störungen verursachen wie Brummen aus den Lautsprechern.

    Ist halt Schutzklasse 2, da kann das passieren, die Geräte sind halt nicht geerdet...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (31. Januar 2016 um 01:00)