Zum Thema Schutzbrillen ist noch zu sagen, dass es auch darauf ankommt, aus welcher Richtung (auf den Kopf bezogen) ein abgepralltes Geschoss kommen könnte.
Beim Schießen mit den maximal zulässigen 7,5 Joule ist das beim Schützen i. d. R. wohl nur von vorn zu erwarten, da er den Blick ja auf's Ziel richtet, woher das abgeprallte Geschoss dann zurück kommt. Da kann eine Brille, wie die im Video gezeigte, durchaus ausreichen.
Bei den Zuschauern sieht das allerdings schon anders aus. Die schauen ja nicht ständig auf's Ziel, sondern oft auch auf den Schützen oder sind mit etwas ganz anderem beschäftigt. Da bedarf es einer Schutzbrille, die auch seitlich (umlaufend) schützt. Der Tragekomfort solcher Brillen lässt aber leider meist zu wünschen übrig, und sie beschlagen auch leicht. Da hilft nur Ausprobieren verschiedener Modelle.
Für den Fall, dass bei mir mal Gäste beim Schießen dabei sind, habe ich übrigens ein halbes Dutzend verschiedene Schutzbrillen vorrätig. Für mehr Personen reicht der Platz in meiner "Schießbude" ohnehin nicht aus.
Ein Problem stellt sich evtl. für Brillenträger dar, die individuell angepasste optische Gläser benötigen. Je nach Form und Größe solcher Brillen kann eine Schutzbrille noch darüber passen oder aber auch nicht.
Ich nehme übrigens für meine optischen Gläser schon seit Jahren nur noch Gestelle von Sonnenbrillen, die das Auge sehr weit umschließen. RayBanzum Beispiel hat da mehrere im Programm. Derart stark gewölbte optische Gläser bekommt man allerdings nicht von jedem Hersteller. Von Firma Zeiss weiß ich aber aus eigener Erfahrung, dass sie das können, und zwar wirklich gut. Alternativ gibt es auch Porsche-Design-Sonnenbrillen, bei denen man bei Bedarf seitliche "Scheuklappen" auf die Bügel schieben kann (fand ich aber wenig wirksam gegen Zugluft).
Der ursprüngliche Grund, mich für solche Brillenformen zu entscheiden, war zwar der Schutz vor Zugluft beim Motorradfahren, aber sie schützen zuverlässig auch vor Rückprallern beim Kaltgasschießen.
Ich vermute, dass solche Brillen auch einem direkten Beschuss standhalten würden, habe das allerdings noch nicht ausprobiert. Ist aber m. E. auch gar nicht erforderlich, wenn man die einschlägigen Sicherheitshinweise beachtet (z. B. Waffe nie auf Personen zeigen lassen, nicht mal ungeladen).
Noch ein weiterer Tipp für Träger von Brillen mit optischen Gläsern:
Beim Zielen schaut man ja (zumindest beim Gewehr) nicht durch den optimal ausgelegten mittleren Begreich der Gläser, sondern eher durch den Randbereich. Wenn ihr euch für ein Brillengestell entschieden habt, dann zeigt also dem Optiker, durch welchen Punkt der Brille ihr beim Zielen schaut, und sagt ihm, dass die Optik auch dort noch stimmen muss. Geht nicht gibt's nicht! Wer nicht all zu weit von Dortmund entfernt wohnt, dem kann ich diesbezüglich Optiker Dornseifer wärmstens empfehlen. Dort aber unbedingt darauf bestehen, vom Chef (Dr. Doeker) beraten zu werden!
PS: Auch wenn man immer noch Brillengläser sagt, beziehen sich meine obigen Schilderungen auf solche aus Kunststoff.